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Belfigor 05.11.2003 12:34

RAW und nachträgliche Korrektur des Weißabgleichs
 
Beitrag gelöscht

Photopeter 05.11.2003 12:39

Das ist exakt so.
Man macht den Weißabgleich bei RAW erst, wenn man das Foto nach Tiff (oder was auch immer) konvertiert. Bei RAW wird keine kameraseitige EBV vorgenommen. Es wird lediglich mit dem Foto abgespeichert, welche Einstellungen der Fotograf bei der Aufnahme an der Kamera gemacht hat. Quasi als Beschreibung, was der Konverter machen soll.
Diese "Default- Werte" kann man nun im RAW- Konverter verändern. Erst dann wird z.B. der Weißabgleich tatsächlich ausgeführt. Es ist also tatsächlich verlustfrei und, noch wichtiger, man kann diesen Vorgang beliebig oft wiederholen und korrigieren, bis man das gewünschte Ergebnis hat.

Belfigor 05.11.2003 12:48

Beitrag gelöscht

Dat Ei 05.11.2003 12:55

Der nachträgliche WB bei RAW-Aufnahmen funktioniert sowohl theoretisch, als auch praktisch. Das RAW-Format kennt ja eigentlich gar keine (Misch-)Farben, sondern es speichert pro CCD-Pixel die Helligkeit. RAW hört da auf, wo bei tiff und jpg die Kamera-interne EBV anfängt. Nämlich aus den einzelnen R-, G- oder B-Pixeln mischfarbige Pixel zu interpolieren, die Farbsättigung zu beeinflussen, den WB vorzunehmen, den Kontrast zu verändern und zu schärfen. Diese Schritte werden bei RAW einfach von der Kamera hin zum PC/Mac verlagert. Die Bezeichnung "digitales Negativ" ist für RAW-Dateien gar nicht mal so untreffend.

Dat Ei

Photopeter 05.11.2003 13:11

Zitat:

Zitat von Belfigor
allerdings bilde ich mir ein, dass der Weißabgleich auch die Belichtungsmessung beeinflußt ...

Dem ist NICHT so.

Es kann zwar sein, das durch unterschiedliche "Färbung" ein unterschiedlicher Helligkeitseindruck entsteht, doch das ist nur optische Täuschung.

Das RAW direkt die Daten, die aus dem CCD ausgelesen werden, sind, weißt du ja wohl, oder?
Also, bei RAW werden die Daten, die aus dem CCD gelesen werden direkt und ohne Veränderungen abgespeichert. Sonst (bei JPG und TIFF) werden genau diese Daten anschließend intern durch eine EBV gejagt, die das Bild anschärft, den Weißabgleich (also eine Farbkorrektur) und die Kontrastanpassung macht. Ach ja, falls man eine Farbkorrektur (z.B. nach "warm") eingetellt hat, wird die jetzt auch vorgenommen. Und dann aus den Daten ein JPG (oderTIFF) erstellt. Eigentlich ist das nichts anderes als man sonst in PS macht. Und genau diese Schritte fallen bei RAW weg.

Alles was vor der Aufnahme gemacht wird, Lichtsteuerung (Blende/Verschlußzeit) Brennweite, Bildausschnitt und Fokussierung, beeinflusst das RAW direkt. Alles andere wie Kontrast, Schärfung, WB, ... macht die Kamera nach dem Foto beim Abspeichern. Und bei RAW wird nun gar nichts gemacht. Man hat also quasi ein "Negativ" und so wie früher wird alle Bearbeitung erst später im "Labor" (PC) gemacht. Es wird lediglich eine "Arbeitsanleitung" mitgeliefert, die man befolgen kann oder auch nicht.

Am einfachsten probierst du mal ein wenig mit RAW herum, dann kommst du schon sehr schnell hinter das "Geheimnis". Es ist nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht anhört.

bleibert 05.11.2003 14:24

Zitat:

Zitat von Belfigor
das ist ungefähr das, was ich schon x-mal gehört, gelesen und bislang einfach geglaubt habe ... allerdings bilde ich mir ein, dass der Weißabgleich auch die Belichtungsmessung beeinflußt ... und wenn das stimmen sollte, dann ist die RAW-Sache nicht mehr ganz so prickelnd. Etwas mehr technischer Background in der Sache wäre also willkommen.

Du wirst keinen technischen Background zu einer Sache finden, die nicht stimmt. Vertiefe Dich einfach in digitale Kameratechnik, das Raw-Format, die Arbeitsweise von CCD's und dem Thema WB. Dazu findest Du per google 1000e von Seiten. Kodak hat zB viele pdf's zum download, genauso, wie andere Chiphersteller. Wenn Du den erfahrenen Leuten hier nicht glauben willst, dann mußt Du Dir den Kram eben selber durchkauen.

Ich finde Dein Anliegen ein wenig schräg. Offensichtlich bist Du zu bequem um selber der Sache auf den Grund zu gehen, und wenn man es Dir erklärt, willst Du es nicht glauben.

Gruß
Dennis.

Dat Ei 05.11.2003 14:35

Hey Dennis,

da tust Du Belfi aber mächtig Unrecht. Wenn sie so fragt, steckt hinter der Frage oftmals mehr, als man beim flüchtigen Lesen vermuten mag. Die Frage kommt von ihr sicherlich aus der Praxis und ihren Beobachtungen heraus.
Auch ich finde die Frage nicht trivial. Erfolgt die Belichtungsmessung anhand eines Weiß abgeglichenen Bildes oder unter Auslassung des WBs? Warum wirken Bilder, die einen falschen WB erfahren haben, meist dunkler und unterbelichtet?

Dat Ei

andys 05.11.2003 14:38

Ein Punkt wird hier nicht angesprochen. Das ist das nachschärfen. Die Bilder werden bei Tif und jpg nachgeschärft, was auch das Rauschen verstärkt.
Andys

Belfigor 05.11.2003 14:59

Beitrag gelöscht

Jan 05.11.2003 15:09

Ich hatte Dich auch so verstanden, allerdings habe ich keine Antwort.
Zum rechten Verstehen muß man aber Deine Postings hier kennen.

Der Belichtungsmesser ist mittlerweile so schlau, daß ich mir gut vorstellen kann, daß die gewählten Nachbearbeitungsparameter (z.B. Weißabgleich) eingehen. Das wäre m.E. auch korrekt, denn die Farben aus denen sich ein Motiv zusammensetzt werden ja je nach Weißabgleich unterschiedlich gewichtet, oder?
Ich denke die Kamera sollte so belichten, daß ein RAW-Bild, das nachträglichen mit Einstellungen entsprechend den Kameravorgaben konvertiert wird, möglichst so aussieht wie ein mit diesen Einstellungen aufgenommenes tiff/jpg-Bild.

Wie wäre es mit einem Test unter Studiobedingungen?

Grüße, Jan


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