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TONI_B 03.12.2016 17:23

Ein paar färbige astronomische Winterobjekte
 
Die letzten Tage gab es bei uns super Wetter für die Astrofotografie! Zwar kalt mit Temperaturen unter Null Grad, aber eine gute Durchsicht. Daher konnte ich einige schöne Objekte am Winterhimmel fotografieren. Die sind villeicht nicht so bekannt wie der Orionnebel oder die Plejaden, dafür aber umsi reizvoller.

Hier haben wir gleich zwei Nebel: der sog. "Quallennebel" und der "Affenkopfnebel" ;)

Bild in der Galerie

Der nächste Nebel wird gerne als "Flaming Star Nebula" bezeichnet.

Bild in der Galerie

Als letztes der "California-Nebel":

Bild in der Galerie

Anhand der Bildbezeichnung kann man die genauen Belichtungsdaten ablesen. Es war ISO400 oder ISO800 und ca. 40-60x5 oder 6min. Also in Summe immer rund um die vier Stunden Gesamtbelichtungszeit. Brennweite war ca. 370mm f/5. SONY A7 (astromodifiziert)

WoBa 03.12.2016 17:48

Hallo,

sehr gute Ergebnisse. Gefällt mir sehr gut.

Gruß

Wolfgang

yoyo 03.12.2016 18:16

Bin - wie immer - von Deinen Aufnahmen ferner Sternenwelten fasziniert :top:

Rudolfo 03.12.2016 21:01

Die Aufnahmen gefallen mir sehr gut :top: und wecken in mir den Wunsch, auch mal astronomische Aufnahmen zu probieren.

PS: Das Wort "färbig" hat mich zuerst gestört. Bei uns sagt man nunmal "farbig". Dann habe ich gegoogelt und festgestellt, dass es in Österreich gebräuchlich ist. Man lernt doch nie aus. :eek: Ich werde mal meinen Bruder in Wien fragen, ob er noch mehr solche Unterschiede kennt.

BeHo 03.12.2016 21:13

Wie eigentlich immer: :top: :D

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 1872303)
[...]Ich werde mal meinen Bruder in Wien fragen, ob er noch mehr solche Unterschiede kennt.

Oder einfach zum nächsten Jahrestreffen kommen. ;)

der_knipser 03.12.2016 22:48

Hier was zum Schmökern...

@Toni: Vielen Dank für diese beeindruckenden Bilder! Wenn man nachts mit bloßem Auge nach oben schaut, sieht man nur einen winzigen Bruchteil dessen, was Du auf den Sensor bekommst. Beim nächsten Blick zu den Sternen erinnere ich mich gerne an Deine Bilder, und weiß dann, dass da eigentlich viel, viel mehr ist. :top:

Dana 03.12.2016 23:02

Das ist SO irre. :D
Total toll, was du inzwischen drauf hast!

Danke fürs Zeigen!

flexibleshooter 04.12.2016 00:04

Irre! Wahnsinnig tolle Bilder. Da ich mich mit Astro-Fotografie so gar nicht auskenne, bin ich nun neugierig geworden: Wie ist es technisch möglich 40x 6min zu belichten? Oder meinst du insgesamt für alle Bilder? Jedenfalls Hammer Aufnahmen!

aidualk 04.12.2016 08:28

Ich wollte ja auch mal wieder raus gehen in der Nacht. Aber wenn ich diese Bilder sehe, bleibe ich doch lieber in der warmen Stube. :lol:

Super Ergebnisse! :top:

Wo kommt eigentlich diese intensive rote Farbe her? Ist das durch die relative Bewegung (von uns weg)?

TONI_B 04.12.2016 09:04

Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen!! Es freut mich, wenn euch diese Bilder gefallen.

Zum Thema "farbig-färbig" ==> "Das Einzige, was die Österreicher und Deutschen trennt, ist die gemeinsame Sprache!" :lol:

Dieses Zitat wird oft dem Schriftsteller Karl Kraus zugeschrieben, stammt aber nachweislich nicht von ihm.

Zum Technischen: es ist kein Problem 40x6min zu belichten. Mit einem Intervallometer, das man um wenige Euro bekommt, kann man Serienbelichtungen in beliebigen Längen einstellen. Ich habe aber selber ein Programm für den PC geschrieben mit dem ich zwei Kameras gleichzeitig über USB ansteuern kann. Damit kann ich auch beliebige Belichtungszeiten und Aufnahmeserien realisieren. Der PC ist ohnehin für die Ansteuerung des Fernrohres nötig. Das Programm kann vor allem "Dithern": dabei wird zwischen den jeweiligen Aufnahmen das Bild um ein paar Pixel verschoben, damit dann beim weiteren Verarbeiten der Bilder die Fehlpixel (Hot bzw. Cold) des Sensors immer auf eine andere Stelle im Bild fallen und damit leichter weggerechnet werden können. Eine spezielle Software addiert dann diese 40 oder mehr Aufnahmen und verrechnet auch noch gleichzeitig beliebig viele Dunkelbilder (und auch noch Flat- und Bias-Bilder).

Zum schönen Rot: das ist kein Effekt der Rotverschiebung, sondern das ist das berühmte H-Alpha-Licht. Diese Gasnebel bestehen zu einem großen Teil aus Wasserstoffgas welches durch dahinterliegende heiße Sterne mit mehr als 20000K Oberflächentemperatur (Unsere Sonne hat nur 6000K) zum Leuchten angeregt wird. Dieses Leuchten passiert nur in einigen wenigen diskreten Spektrallinien und die intensivste davon liegt im roten Bereich bei 656,3nm. Das ist übrigens ein ähnlicher Vorgang wie bei den Polarlichtern! Da wird der Sauerstoff und der Stickstoff in der Hochatmosphäre durch die hochenergetischen Teilchen des Sonnenwindes zum Leuchten angeregt und diese Gase leuchten hauptsächlich im Grünen und Blauen.


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