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Michael60 18.04.2005 21:25

Schärfentiefe und Macro`s
 
Hallo,
ich habe eine Frage zu der Schärfentiefe bei Macroaufnahmen !
Ich habe eine A2 und habe viel Spaß mit Macroaufnahmen, leider kann man mit der Schärfentiefe doch sehr wenig arbeiten da der Unterschied von Blende 2,8 und 11 doch sehr sehr gering sind insbesondere bei Macroaufnahmen.
Dies ist ja wohl im allgemeinen eine "Schwäche" von Digicams (habe ich gehört).
Ich erkenne bei Nahaufnahmen mit Blende 2,8 und 11 kaum einen Unterschied.
Meine Frage: Ist das bei digitalen SLRs anders, ist es anders wenn man nahlinsen benutzt oder gibt es sonst irgendwelche Möglichkeiten die Schärfentiefe zu vergrößern ?

mfg
Michael

hk 18.04.2005 22:55

probiers halt mal mit einer selbergebauten Lochblende vorm Objektiv.
wenns geht kannst dus uns ja sagen. würde mich auch mal interessieren.

digitalCat 19.04.2005 01:18

Das Problem der Kompaktcameras mit dem winzigen Sensorchip ist häufig die zu grosse Tiefenschärfe (ausser bei Makroaufnahmen).
Durch die Verwendung einer Lochblende (gleich kleinerer Blendenöffnung) erhöht sich die Tiefenschärfe nochmals drastisch,- war das wirklich so gewünscht???
daran zweifelt
Hans-Dieter

jottlieb 19.04.2005 06:54

Re: Schärfentiefe und Macro`s
 
Zitat:

Zitat von Michael60
Hallo,
leider kann man mit der Schärfentiefe doch sehr wenig arbeiten da der Unterschied von Blende 2,8 und 11 doch sehr sehr gering sind insbesondere bei Macroaufnahmen.

Je nach dem wie nah man dran ist, stimmt das.

Zitat:

Dies ist ja wohl im allgemeinen eine "Schwäche" von Digicams (habe ich gehört).
Das stimmt wohl nicht.


Zitat:

Meine Frage: Ist das bei digitalen SLRs anders,
Ja, die Schärfentiefe ist noch geringer.

Zitat:

ist es anders wenn man nahlinsen benutzt oder gibt es sonst irgendwelche Möglichkeiten die Schärfentiefe zu vergrößern ?
Nahlinsen verringern die Nahgrenze...die Schärfentiefe wird da noch geringer.

Michael60 19.04.2005 17:56

danke für die Antworten !!
 
ich habe die Frage gestellt weil ich den Eindruck habe, das bei Landschaftsaufnahmen die Schärfentiefe sehr hoch ist, aber im Macrobereich bei 15 CM sehr gering.
Kann mich auch irren was den Nahbereich angeht, aber mein Eindruck war so.
Schade das dies bei einer DSLR noch extremer ist.

mfg
Michael

dancefan 19.04.2005 18:04

Die Schärfentiefe ist abhängig von der Entfernung des Schärfepunktes.
Also immer einige Prozent der Entfernung davor und dahinter.
Ausserdem geht das Verhältnis von Brennweite und Chipgrösse ein:
Weitwinkel: grosse Schärfentiefe
Tele: kleine Schärfentiefe
grosser Chip: geringere Schäfentiefe
kleiner Chip: grössere Schärfentiefe
Nahbereich: geringe Schärfentiefe
Fernbereich: grössere Schärfentiefe
Eine Nahlinse verändert den Nahpunkt zum Scharfstellen und etwas die Brennweite.

jottlieb 19.04.2005 18:28

Hier gibt es einen Schärfentieferechner.
Dort habe ich mal Werte für meine A2 ausrechnen lassen (sollten grob stimmen).
Bei 200 mm Brennweite und einem Objektabstand von 1 Meter hat man bei Blende 3,5 einen Schärfebereich von 2 cm. Bei Blende 8 5 cm und bei Blende 11 7 cm.
Geht man näher ran, wird der Bereich kleiner, geht das Motiv weiter weg (z.B. 3 Meter), wird der Bereich größer. Dann hat man bei Blende 3,5 schon einen Schärfebereich von 20 cm.

Ansonsten hat dancefan ja schon eine Übersicht geliefert, wovon das abhängt.

Jornada 19.04.2005 18:28

Re: danke für die Antworten !!
 
Zitat:

Zitat von Michael60
ich habe die Frage gestellt weil ich den Eindruck habe, das bei Landschaftsaufnahmen die Schärfentiefe sehr hoch ist, aber im Macrobereich bei 15 CM sehr gering.
.....Kann mich auch irren was den Nahbereich angeht, aber mein Eindruck war so.....

Hi Michael60.
Nein, Du irrst Dich nicht. Leider ist die Schärfentiefe im Macrobereich sehr gering.
Noch extremer wird es mit Nahlinsen. Ich habe mal mit einem Retro-Objektiv experimentiert. Das bedeutet, ich habe ein altes 50mm-Objektiv mit einem Adapterring "verkehrtrum" an die A2 geschraubt, was die Wirkung einer starken Nahlinse hat. Der Abbildungsmassstab ist gewaltig, leider beträgt die Schärfentiefe nur wenige Zehntelmillimeter, was es nahezu unmöglich macht, dreidimensionale Objekte zu fotografieren.
Beispiele sind in meiner Galerie. Die Fotos mit dem Streichholz und der Glühwendel einer Halogenlampe.

klebs 20.04.2005 12:49

Hallo zusammen

Ich habe schon die widersprüchlichsten Aussagen über das Thema Schärfentiefe gehört, deshalb habe ich die Sache vor ein paar Jahren mal nachgerechnet. :cool:

Vom Ergebis interessiert hier wohl vor allem der Nahbereich, und da gilt folgendes (bei formatfüllender Abbildung):

Brennweite - kein direkter Einfluß :shock:
Entfernung - kein direkter Einfluß :shock:
Sensorgröße - kein direkter Einfluß :shock:

Einige von Euch werden gegenteilige Erfahrungen gemacht haben, aber diese drei Größen haben nur einen indirekten Einfluß über die Größe Maßstab

Direkten Einfluß haben nur folgende 3 Größen:
Blende - Schärfentiefe steigt lineaer mit der Blendenzahl (doppelte Blende = doppelte Schärfentiefe)
Abbildungsmaßstab - der hat Einfluß, je größer desdo kleiner die Schärfentiefe. Der Zusammenhang ist aber nichtlinear, ein größerer Abbildungsmaßstab verringert die Schärfentiefe überproportional.

Was bisher alle vergessen haben: Zerstreuungskreisdurchmesser - hat Einfluß, linear, doppelter Durchmesser = doppelte Schärfentiefe

Da der Abbildungsmaßstab bei kleinerem Sensor kleiner ist, bin ich damit im Endeffekt (trotz kleinerem Zerstreuungskreis und wegen der Beugungserscheinungen nötiger kleinerer Blende) im Nahbereich doch noch im Vorteil. Da ich viel im Nahbereich fotografiere, habe ich eine A2 und keine D7D gekauft.

Könnte zu dem Thema noch mehr schreiben, aber die Mittagspause ist um. Deshalb ist jetzt erstmal Schluß.

mfG
Rainer

Jan 20.04.2005 13:23

Zitat:

Brennweite - kein direkter Einfluß
Entfernung - kein direkter Einfluß
Genau genommen sollte es heißen:
Brennweite - erheblicher Einfluß,
Entfernung - erheblicher Einfluß!
Aber der Einfluß von Brennweite und Entfernung kürzen sich (bei gleicher Sensorgröße und gleichem Abbildungsmaßstab) heraus (wenn man eine Näherung der tatsächlichen Zusammenhänge betrachtet, die nur im Makro-/Nahaufnahmebereich gilt).

Je nach Sensorgröße führen unterschiedliche Brennweiten/Entfernungs-Kombinationen zu einem vorgegebenen Abbildungsmaßstab (den man letztlich auf den Abzug beziehen sollte und nicht auf die Sensorgröße, denn schließlich geht es doch um das Bild in der Hand). Unterschiedliche Sensorgrößen bedingen auch unterschiedliche max. zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser.
Welche Zusammenhänge zwischen Sensorgröße und Tiefenschärfe sich daraus ergeben, habe ich noch nicht durchdacht und noch nirgendwo nachgelesen.

Beste Grüße, Jan


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