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wave1 12.04.2005 11:35

Zukunft von Konica Minoltas Fotosparte
 
Ein Auszug aus einer Zeitungsmeldung vom 06.04.2005:

Eine um knapp 40% reduzierte Gewinnerwartung, Verluste der Fotosparte in Höhe von rund 65 Millionen Euro - wie geht es weiter mit der Fotoabteilung von Konica Minolta? Geht es überhaupt weiter? Es geht:

Einer Reuters-Meldung zufolge ist die Fotoabteilung die Achillesferse von Konica Minolta (nicht nur diese Firma hat es schwer in einem Markt, wo die Modellzyklen von drei Jahren auf drei Monate geschrumpft sind). So wurden kürzlich die Gewinnprognosen für das kommende Geschäftsjahr um 38% reduziert. Als ein Grund werden die sinkenden Preise bei Digitalkameras angeführt.

Für das Geschäftsjahr 2004/2005 erwartet die Firma im Fotobereich einen Verlust von rund 65 Millionen Euro. Auch für das Geschäftsjahr 2005/2006 prognostiziert Konica Minolta für den Fotobereich jetzt Verluste in Höhe von rund 28 Millionen Euro - eine dramatische Änderung der Markteinschätzung, verglichen mit der einst veröffentlichten Gewinnerwartung von knapp 80 Millionen Euro.

Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie. So sollen in den kommenden vier Jahren rund 250 Millionen Euro außergewöhnlicher Verluste abgeschrieben werden, die nach Angaben der Firma notwendig sind, das Kamerageschäft zu restrukturieren. Die Firma geht zudem davon aus, dass in diesem Zeitraum ihr Umsatz mit Fotoprodukten um 40% zurückgeht.
Zitat Ende

KoMi will sich allerdings verstärkt auf die DSLR-Sparte konzentrieren.
MfG wave

Dimagier_Horst 12.04.2005 11:49

Re: Zukunft von Konica Minoltas Fotosparte
 
Zitat:

Zitat von wave1
Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie...das Kamerageschäft zu restrukturieren.

Das Thema hatten wir schonmal, aber dieser Bericht ist wieder eine nette Blüte :lol: . Wenn ich keine großen Hoffnungen habe, restrukturiere ich nicht, sondern schließe die Bereiche. Die Planung von Konica Minolta belegt eher, dass sie es genau anders sehen. Und Verluste kann man nur ausweisen, aber nicht abschreiben :lol: .

wave1 12.04.2005 12:04

Re: Zukunft von Konica Minoltas Fotosparte
 
Zitat:

Zitat von Dimagier_Horst
Zitat:

Zitat von wave1
Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie...das Kamerageschäft zu restrukturieren.

Das Thema hatten wir schonmal, aber dieser Bericht ist wieder eine nette Blüte :lol: . Wenn ich keine großen Hoffnungen habe, restrukturiere ich nicht, sondern schließe die Bereiche. Die Planung von Konica Minolta belegt eher, dass sie es genau anders sehen. Und Verluste kann man nur ausweisen, aber nicht abschreiben :lol: .

Die Verluste weden in der Firmenbilanz angegeben und vermindern den Firmenwert, mit allen Konsequenzen.
Häufig ist es doch so, zuerst wird versucht umzustrukturieren, und später geschlossen. Ich will den Teufel aber nicht an die Wand malen.
Andererseits, eine Übernahme durch Canon, die dann an das KoMi- Antishakesystem kämen, währe auch nicht schlecht. ;)
MfG wave

Opti 12.04.2005 14:02

Wäre auch nicht schlecht, wenn sie mit NIKON gingen.

Eine NIKON D200 mit Antishake .... :P

erich_k 12.04.2005 18:17

Zitat:

Zitat von Opti
Wäre auch nicht schlecht, wenn sie mit NIKON gingen.

Eine NIKON D200 mit Antishake .... :P

Nur was willst du dann mit Minolta-Objektiven? Kannst du die dann auch an das neue KoMiCa-Bajonett anschließen?

korfri 12.04.2005 18:40

Himmel,

willst Du, daß Konica auch noch Nikon schluckt ?

Zurück zu dem Bezug: Wenn ich den Originaltext richtig verstanden hatte,
hat Konica den Kaufpreis von Minolta schlicht und ergreifend abgeschrieben.

Das ist aber nicht mehr als ein Bilanztrick, der gewaltig Steuern sparen dürfte.
Dagegen steht dann die wirklich nötige Restrukturierung, die sich aber viel
schwerer rechnen läßt. Am Ende wird die Film-Abteilung von Konica wohl
eingedampft, die Kameraproduktion konsolidiert, die Abteilungen für Drucker, Kopierer,
Scanner dito, und der Vertrieb und die Verwaltung zusammengelegt.
Die Fusion zwischen Konica und Minolta muß weitergehen,
sonst hat es dch alles keinen Sinn.

wave1 12.04.2005 19:10

Hier noch eine Ergänzung zu meinem 1.Beitrag:

Laut Konica Minoltas Präsident Fumio Iwai will die Firma so schnell als möglich aus den roten Zahlen kommen, deshalb werde Konica Minolta den Fotobereich verkleinern. Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren.

Obwohl es wirtschaftlich nun wirklich nicht rosig aussieht für die Fotosparte bei Konica Minolta, lassen die Aussagen von Fumio Iwai den Fotografen dennoch hoffen; steht doch zu erwarten, dass Konica Minolta aufgrund dieser geänderten Strategie jetzt alles daran setzen wird, baldmöglichst eine Dynax 9D ebenso wie eine Dynax 5D auf den Markt zu bringen.
Ende Zitat

MfG wave

dbhh 13.04.2005 09:00

So ganz nachvollziehen ...
 
Zitat:

Zitat von wave1
(...) Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren. (...)

... kann man diese Strategie mit den jetzigen Neuerscheinungen nicht. Die A200 wie auch die Z5 sehen nicht gerade professioneller aus als die DimageA2, und die D7D hat mehr Macken als Sie als Nachzügler haben dürfte. Viele weitere Neuerscheinungen unterhalb der A200 / Z5 zielen doch gerade auf den Massenmarkt ab?! Des weiteren assoziieren wohl nur die Wenigsten mit dem Namen KONICA hochwertige Photo-Hardware, beim Namen MINOLTA schon eher.
Es ist schon jetzt ungeschickt, diese beiden "Brands" zwangszuverheiraten, wie ich an anderer Stelle schon mal sagte. Die wirtschaftliche / verwaltungstechnische Holding KOMI ist das eine, die zu führenden Markennamen etwas ganz anderes. Vielleicht kommt man im Management ja noch zur Besinnung.

Ob dennoch mit dem vielleicht "wieder extrahierten" Namen MONILTA der Profimarkt aufgemischt werden kann, wage ich zu bezweifeln. Der Markt ist doch besetzt von NIKON und CANON. Die Luft ist dort dünn. Gleiches hatte MINOLTA anno 1987 schon mit der 9000AF (und einer wirklich neuen Technologie als Alleinstellungsmerkmal) versucht. Ich kann mich nicht erinnern in Videobilden von Pressekonferenzen die 9000AF mit 4000AF gesehen zu haben. Heute ist ein solches strategisches Vorhaben um ein Vielfaches schwerer.

In den Pressetexten zur Fusion von KO und MLT achtete man sehr drauf, von einer gleichberechtigten "Partnerschaft" zu reden. Wie das so oft ist: Text ist geduldig ... die Praxis zeigt etwas anderes (siehe auch Wechsel der Firmensitze Japan und Generalimporteur D). Dennoch hoffe ich, das MINOLTA erhalten bleibt ... vor allem mit deren Produktphilosophie.

Gruß

simplephotography 13.04.2005 09:14

Zitat:

Zitat von wave1
Laut Konica Minoltas Präsident Fumio Iwai will die Firma so schnell als möglich aus den roten Zahlen kommen, deshalb werde Konica Minolta den Fotobereich verkleinern. Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren.

Ich denke, das ist genau die richtige Strategie. Im Massenmarkt mit seiner "Geiz ist geil" Zielgruppe ist kein Geld zu verdienen. Dort zählen Megapixel und der Preis. Alles andere ist egal. Ich glaube auch, dass die Handykamera bald so gut werden, dass wenige im unteren Marktsegement sich noch eine dedizierte Digitalkamera kaufen. Für das Knipsen zwischendurch reicht dann das Handy.

dbhh 13.04.2005 09:43

...
 
Zitat:

Zitat von simplephotography
(...) Ich denke, das ist genau die richtige Strategie. Im Massenmarkt mit seiner "Geiz ist geil" Zielgruppe ist kein Geld zu verdienen. Dort zählen Megapixel und der Preis. (...)

Das ist dann das Ende vom Massenhersteller MINOLTA und der Beginn der Manufaktur KOMI. Denn "obere Liga" ist gleichbedeutend mit "geringe Stückzahlen".

Gruß


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