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SpeedBikerMTB 28.04.2016 12:54

Frage zu Makierung für IR
 
Die alten Minolta Objektive haben ja alle eine rote Markierung (siehe Bilder) wo der Schärfepunkt für IR-Film liegt. Kann mir jemand sagen warum diese Differenz bei Zooms und Fixbrennweiten so unterschiedlich stark ausfällt?

Fixbrennweite: wäre ja bei einem Landschaftsbild mit geschlossener Blende vernachlässigbar:

Bild in der Galerie


Zoom bei 28mm, aus 1,2m wird 2m - ????: Da ist nichts mehr scharf wenn nicht richtig fokussiert wird:

Bild in der Galerie

Es geht um Infrarot - Film nicht um eine umgebaute Kamera die sowieso nur mehr Infrarot sieht. Es kommt auch ein IR Filter der nur über 750nm durchlässt auf das Objektiv. Die Frage ist nun welches Objektiv ich mit Filter ausstatten soll. Zoom 28-85 wäre bequemer, aber bei der der hohen Abweichung sinnlos. Fixbrennweite wird vermutlich besser zu benutzen! Gehe davon aus dass ich nicht viel im Sucher sehe und mich auf den AF verlassen muss.

Danke Boris

usch 28.04.2016 13:11

Zitat:

Zitat von SpeedBikerMTB (Beitrag 1815072)
Kann mir jemand sagen warum diese Differenz bei Zooms und Fixbrennweiten so unterschiedlich stark ausfällt?

Der Unterschied zwischen Infrarot und sichtbarem Licht ist im Prinzip eine chromatische Aberration, genau wie zwischen sichtbarem Rot und Grün. Nur deutlich stärker, weil die Wellenlängen noch weiter auseinander liegen.

Und genau wie verschiedene Objektive verschieden starke CAs zeigen, ist auch die IR-Abweichung unterschiedlich stark. Zoom-Objektive sind ja auch generell schwieriger zu korrigieren.

sir-charles 29.04.2016 19:42

Verlasse Dich ruhig auf die Markierungen. Denn Dein „Sensor“ (Auge/Hirn) ist auch nicht auf IR kalibriert.
Bitte informiere Dich nochmals, ob Du bei Verwendung von IR-Film überhaupt einen Sperrfilter benötigst.
Voll abblenden würde ich nicht, denn dann können „Hotspots“ (zumindest digital) auftreten.
Auch die Verwendung der Endbrennweiten von Zooms kann zu „Hotspots“ führen. „Hotspots“ sind deutlich sichtbare zu helle/dunkle mittlere Bildteile.
Blende 8-11 ist meist o.k..
30mm –70mm sollte auch klappen.
Bei Verwendung eines IR-Sperrfilters ist auch der AF blind. Bei der Entfernungseinstellung manuell sind die aufgedruckten Werte wirklich sehr hilfreich.
Auch wenn Du es nicht glauben magst.
Probiere Deinen ersten IR-Film auf alle Fälle auch mit den Markierungen. Merke Dir aber die Bilder. Dann hast Du Gewissheit, ob meine Aussage stimmt.

Viel Erfolg
Frank

SpeedBikerMTB 30.04.2016 08:31

Danke einmal für Eure ersten Antworten.
Ich werde einen Agfa Infrared 400s, auch unter dem Namen Rollei bekannt, in einer Dynax 700si mit Speicherung der Exif-Daten verwenden. Der Film geht in seiner Empfindlichkeit bis in den Infrarot Bereichen. Ohne Filter zeichnet er aber den sichtbaren Bereich auch auf, daher wird dieser ausgefiltert.

Wie Usch auch richtig bemerkt hat, verschiebt sich durch die längere Wellenlänge der Schärfepunkt wie bei CAs. Soweit verständlich, wie es am Fix Brennweite Objektiv markiert ist. Ich komme nur mit dem Zoom 28-85 (Bild 2) hier wäre die Abweichung z.b 2m ist 1, 3m bei 28mm. Das kommt mir unglaublich hoch vor? Sind das überhaupt IR-Markierungen? CAs treten bei diesem Objektiv eigentlich bei 28mm keine sichtbaren auf. Da ich einen passenden hochwertigen Filter geliehen bekomme, würde ich das Objektiv gerne verwenden. Da ich es einmal versuchen möchte, will ich nicht alles mögliche kaufen, was besonders in dieser Nische der Fotografie niemals mehr verkauft werden könnte!

Also anders gefragt, sind das am 28-85 (Bild2) wirklich Markierungen für Infrarot - Film?

LG Boris (Sorry am Handy getippt, bessere die Fehler aus, wenn ich am PC bin. Sehe am Handy den Text erst wenn ich die Tasten ausblende)

dude700 30.04.2016 16:07

Ah, hier treibt sich Boris also auch mit seinen IR-Fragen herum :)

Ja, bei Zooms ist die Abwichung viel größer. Ich nehme an wegen den vielen Glas/Luft-Übergängen, wobei sich bei jedem dieser Licht-Brechungen der Fokusfehler weiter aufaddiert. Im Vergleich zur Festbrennweite hat so ein Zoom in der Regel ja mehr Linsengruppen. Auch wenn ein Objektiv gut auskorrigiert ist auf CAs im sichtbaren bereich, werden die Damen und Herren Objektivbauer den Infrarotbereich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht berücksichtigt haben ;)

Ich verwende ein Sigma 17-70 an einer umgebauten a100, und gerade im Nahbereich habe ich da einen massiven Frontfokus. Bei geschätzt 3-4m Objektentfernung fast 1 Meter Frontfokus. Also ja, die Werte am 28-85 werden schon stimmen ;)
Am Sigma (eines der modernen Contemporary-Baureihe) lässt sich per USB-Dock in verschiedenen Brennweiten und Entfernungen (4x4 Matrix) der AF feinjustieren, nachdem der Fokus grob an der Kamera justiert wurde. Bis auf den Weitwinkel wo ein Frontfokus nicht ganz rauszubekommen ist, funktioniert das ganz gut!

usch 30.04.2016 16:12

Das sieht ähnlich aus wie beim Ofenröhrchen 35-70/4. Oder hier bei einem Schiebezoom:

http://olypedia.de/static/images/thu...chiebezoom.jpg

Erscheint auch insofern plausibel, daß mit abnehmender Brennweite das Licht immer stärker gebrochen wird und sich dadurch auch die chromatische Aberration stärker bemerkbar macht. Die Korrektur der Abbildungsfehler erfolgt ja nur für den sichtbaren Bereich.

SpeedBikerMTB 30.04.2016 18:30

Inzwischen habe ich einige Datenblätter zum Film gefunden, wo in einem von der Verwendung von Zoom Objektive abgeraten wurde. Grund so ähnlich wie in Christians Beschreibung. Also dann sind diese Markierungen richtig und gelten für IR!
@Usch:
Ja genau so wie beim 35-70/4.


Danke, Boris

perot 01.05.2016 21:02

Zitat:

Zitat von dude700 (Beitrag 1815838)
Ja, bei Zooms ist die Abwichung viel größer. Ich nehme an wegen den vielen Glas/Luft-Übergängen, wobei sich bei jedem dieser Licht-Brechungen der Fokusfehler weiter aufaddiert. Im Vergleich zur Festbrennweite hat so ein Zoom in der Regel ja mehr Linsengruppen.

Das ist nicht richtig. Die Anzahl der Linsen/Gruppen spielt zunächst keine Rolle. Kann man schon daran sehen, daß eine Einzellinse heftige CAs hat, und dann ein Achromat mindestens zwei und ein Apochromat mindestens drei Linsen benötigt.
Zitat:

Zitat von dude700 (Beitrag 1815838)
Auch wenn ein Objektiv gut auskorrigiert ist auf CAs im sichtbaren bereich, werden die Damen und Herren Objektivbauer den Infrarotbereich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht berücksichtigt haben ;)

Das ist sicher richtig. Allerdings hängt das Design natürlich von der Anwendung ab, so sind z.B. Objektive für die Astronomie auch für IR auskorrigiert.
Da jede chromatische Korrektur die nichtlineare Abhängigkeit der Brennweite von der Wellenlänge verbiegt, um sie im Anwendungsbereich möglichst klein zu halten, wird sie außerhalb des Anwendungsbereichs dafür um so schlimmer. Für IR-Fotografie empfehlen sich daher i.d.R. keine APO Objektive. Ich vermute, die haben auch keine IR-Marken aufgedruckt (stimmt zumindest für die, die ich habe).

Cheers Peter

SpeedBikerMTB 03.05.2016 09:10

Die IR-Makierungen finde ich generell nur auf den älteren Minolta Objektiven, der ersten AF-Generation. Da waren noch sehr wenige APO-Objektive am Markt. Wäre vielleicht auch interessant, ob das Sony 20/2,8 welches baugleich mit der alten Minolta Linse ist, noch eine hat.

Hier beim legendären 28-135/4-4,5 ist die Abweichung für 28mm besonders hoch:

Bild in der Galerie

LG Boris

aidualk 03.05.2016 09:19

Ich nutze gelegentlich das Minolta 2.8/200mm Apo HS an einer umgebauten digitalen IR Kamera. Dieses Objektiv ist für IR genauso hervorragend geeignet wie z.B. das Minolta 2.0/100mm (im Gegensatz zu vielen neuen Zeiss Optiken).


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