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hansauweiler 06.01.2016 20:51

Sensorgröße und Schärfentiefe
 
Hallo !
Mir wird erzählt das kleine Sensoren größere Schärfentiefe ergeben wie große (bei sonst gleicher Einstellung).Ebenfalls das nicht die Optische Brennweite sondern die auf Sensorformat umgerechnete entscheidend wären
Ich bin da völlig anderer Meinung. Für mein Verständnis zählt nur die "echte" Brennweite,
Gleicher unschärfe Kreis bei der Betrachtung vorausgesetzt.
Wer hat Recht ?
Gruß HANS

Kurt Weinmeister 06.01.2016 21:01

Kleinere Sensoren haben eine geringere Schärfentiefe.
Das lässt sich per Formeln aus Wikipedia nachrechnen, bzw über Rechner wie diesen hier: http://www.striewisch-fotodesign.de/...merk/ts_kb.htm

Ich wollte letztens schon einen Salmon dazu schreiben, war aber dann doch zu faul.

Ich glaube, es werden bei dem Vergleich die Bildausschnitte verglichen und somit der Crop Faktor angewandt.
Dadurch kommst du auf eine andere Brennweite und die führt dann zu einer höheren Schärfentiefe.

Wenn man die Formeln betrachtet, ist letztendlich der Zerstreuungskreisdurchmesser die entscheidende Größe, der mit größerem Sensor wächst und damit zu einer grösseren Schärfentiefe führt.

flattwinfan 06.01.2016 21:05

Das ist auch für mich immer wieder eine beliebte Fragestellung. Und die Gefahr von Mißverständnissen ist groß. Ich wollte es schon lange mal wieder nachlesen und dank Deines Beitrages hab' ich mich jetzt endlich mal daran gemacht.

Die Brennweite ist ja immer gleich. Ein 50mm-Objektiv an FF hat auch an APS-C eine Brennweite von 50mm. Allerdings ändert sich mit dem Sensorformat der Bildwinkel und auch die Tiefenschärfe.

Hier sind mal zwei Links zum Nachlesen:

Tiefenschärfe

Bildwinkel

VG, Guido

P.S.: und hier noch eine sehr anschauliche Ergänzung:

Artikel aus photoscala

P.P.S.: und hier ist eine weitere sehr gute Quelle:

weiterer Artikel von photoscala zu Bildsensor und Bildgestaltung

ingoKober 06.01.2016 21:11

Der Effekt ist halt, dass Du bei gleichem Objektiv und gleicher Blende in Bezug auf den Abbildungsmaßstab auf dem Sensor mit einem kleineren Sensor eine höhere Schärfentiefe hast - und das ist das, was auffällt.
realiter ist das natürlich das selbe, wie eine Ausschnittsvergrößerung von einem größeren Sensor, wo der Abbildungsmaßstab dann eben geringer ist.

Viele Grüße

Ingo

WildeFantasien 06.01.2016 21:16

Ich habe früher auch einige Zeit über solche Aussagen nachdenken müssen. Dabei ist die Sache ganz einfach.

Wo von ist die Tiefenschärfe abhängig?
  • Von der Brennweite
  • Von der Blende
  • Von der Distanz zum zu fotografierende Objekt
  • Von der Distanz zum Hintergrund

Bei einem sehr weit entfernten Hintergrund, gleicher Brennweite, gleicher Blende und dem gleichen Abstand zum zu fotografierenden Objekt ist die Tiefenschärfe die gleiche.

Erst wenn man mit der Kamera, die den kleineren Sensor hat, die Entfernung zum zu fotografierenden Objekt vergrößert, um auch den gleichen Bildausschnitt zu fotografieren, entsteht eine größere Tiefenschärfe.


Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 1778701)
Wer hat Recht ?

Kommt es darauf wirklich an? :roll: Die Frage sollte besser lauten, wer versteht überhaupt von was er da redet.

*thomasD* 06.01.2016 21:29

Die Schärfentiefe ergibt sich aus dem Abbildungsmaßstab (--> Brennweite + Abstand) und der Blende. Freistellung vom HG darf nicht mit Schärfentiefe gleichgestzt werden.
Um den gleichen Bildeindruck mit einem kleineren Sensor zu erhalten, muss aus gleichem Abstand mit Brennweite / Cropfaktor und Blende / Cropfaktor fotografiert werden. Alles weitere ergibt sich daraus.

Kurt Weinmeister 06.01.2016 21:29

Ich empfehle ein Blick auf die Formeln und das Spielen mit "Z".
"Z" ist direkt proportional zur Sensorgröße und man kann "Z" mal gegen null (kleiner Sensor) oder gegen unendlich (großer Sensor) laufen lassen, um zu sehen, wie sich das auf die hyperfokale Distanz auswirkt.
Von dieser ist der Nah- und der Fernpunkt abhängig und Fernpunkt minus Nahpunkt ist die Schärfentiefe.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schärfentiefe

*thomasD* 06.01.2016 21:32

Den Zerstreungkreis aber bitte mit anpassen.

The Norb 06.01.2016 22:35

APS-C Sensoren bilden ja nicht "das ganze Bild" ab - sondern du bekommst ungefähr die Bildmitte eines Fotos das eine Vollformat Kamera machen würde.

Willst du denselben Bildausschnitt wie beim Vollformat, musst du den Bildwinkel vergrössern um den sogenannten Crop-Faktor "auszugleichen". Du benutzt also in der Regel dann ein Objektiv mit geringerer Brennweite.

Je kleiner aber die Brennweite wird, umso größer wird auf deinem Foto die Schärfentiefe.

hlenz 06.01.2016 22:42

Das Extrembeispiel ist ja eine Kompaktkamera.
1/2.3" Sensor, aber Brennweite 28mm auf Kleinbild gerechnet = Schärfentiefe endlos?
In Wirklichkeit sind es bloß 4,5mm Brennweite.


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