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Knalltuet 24.02.2005 22:26

Blende überbelichten?
 
Hallo zusammen,

da ich recht neu bin in der Fotographie ist mir eine Sache etwas unklar.

z.B. Schneeaufnahmen.
Da hab ich gelesen dass man ca. zwei Blenden überbelichten soll.
Heisst das nun das ich zwei Zeitstufen länger belichten soll? Also statt 1/200 dann 1/125 ......Oder heisst das statt f5,6 die Einstellung f4,5 nehmen soll?
Und wie siehts aus, wenn ich schon die größte Blende von f2,8 ausgewählt habe.

Vielen Dank für die Beantwortung der Frage

Gruss

Dimagier_Horst 24.02.2005 22:34

Hallo Knalltuet,
das hiesse statt 1/200 nimmst Du 1/50 bei nicht veränderter Blende oder statt 5.6 nimmst Du 2.8 bei nicht veränderter Bleichtungszeit. Wenn Du schon die größte Blende hast und die Zeit nicht anpassen willst, dann musst Du ein Graufilter nehmen.

Edit: Graufilter ist natürlich quatsch, damit reduzierst Du die Belichtung, und Du willst sie ja erhöhen :oops:

WinSoft 24.02.2005 22:40

Zwei Blenden überbelichten heißt:
Statt Blende 8 nur Blende 4 bei gleicher Belichtungszeit
oder
statt 1/250 s nur 1/60 s bei gleicher Blende.

Das Maß einer eventuellen Überbelichtung hängt sehr stark von der aktuellen Beleuchtungssituation ab. Generelle Belichtungsempfehlungen kann man da nicht aussprechen. OK, bei voller Mittagssonne auf frischem Schnee muss man sicherlich kräftig überbelichten.

Ich mache jedoch die allermeisten Winterbilder mit Schnee ohne jegliche Korrektur, allerdings mit Bracketing in der Stufung ±0.3 EV, unabhängig von der Jahreszeit immer mit -0.3EV beginnend. Die allermeisten Fotos sind mit -0.3EV korrekt, bei Schnee ab und zu ±0EV. Ich versuche, im Schnee den Kontrast abzuschätzen und Motive bzw. Bildausschnitte mit nicht zu hohen Kontrasten auszuwählen und/oder frühe Morgen- oder späte Abendstunden zu nutzen. Dann braucht man keine Korrekturen.

Teddy 24.02.2005 23:24

Anfangs war mir das auch erst nicht ganz klar: Wenn doch eine Schneelandschaft schon soooo hell ist, warum soll ich dann zusätzlich überbelichten!?!?!?

Dabei ist die Erklärung eigentlich ganz einfach:
Dadurch dass der Schnee das Licht reflektiert und alles viel heller wirkt, wird auch der Kamera viel mehr Licht vorgegaukelt. Dementsprechend belichtet die Kamera viel zu knapp, denn es ist ja genug Licht da.
So jedoch werden die Bilder zu dunkel. Zwei Blenden mehr oder eine längere Belichtung gleichen das Defizit wieder aus.

Computer-Maus 24.02.2005 23:48

Zitat:

Zitat von Teddy
Anfangs war mir das auch erst nicht ganz klar: Wenn doch eine Schneelandschaft schon soooo hell ist, warum soll ich dann zusätzlich überbelichten!?!?!?

Dabei ist die Erklärung eigentlich ganz einfach:
Dadurch dass der Schnee das Licht reflektiert und alles viel heller wirkt, wird auch der Kamera viel mehr Licht vorgegaukelt. Dementsprechend belichtet die Kamera viel zu knapp, denn es ist ja genug Licht da.
So jedoch werden die Bilder zu dunkel. Zwei Blenden mehr oder eine längere Belichtung gleichen das Defizit wieder aus.

Hallo Andreas,

das hast Du schön erklärt :top: Glaube, ich habe es jetzt auch verstanden :cool: .

Liebe Grüße,
Ute
:)

Knalltuet 25.02.2005 00:37

Aber wieso denn 1/50 oder 1/60? *nich ganz peil*
Also bei mir kommt zwei schritt nach 1/200 die 1/125.....

Hansevogel 25.02.2005 05:42

Zitat:

Zitat von Knalltuet
Aber wieso denn 1/50 oder 1/60? *nich ganz peil*
Also bei mir kommt zwei schritt nach 1/200 die 1/125.....

Das sind Zwischenstufen (1/3 Blendenstufe bzw. Zeit):
Eine Stufe nach 1/50 kommt 1/100 (über 1/60 und 1/80), die zweite Stufe wäre 1/200 (über 1/125 und 1/160).
Bei den Blenden ist es genau so:
Nach z.B. 5.6 kommt 8.0, die Zwischenstufen sind 6.3 und 7.1, nach 8.0 kommt 11, Zw.st. 9 und 10.

Gruß: Hansevogel

Echidna 25.02.2005 08:35

Um Teddys Erklärung zu ergänzen:

Die Belichtungsmesser in den Kameras sind auf ein mittleres Grau ausgerichtet. Sie wollen also jedes Bild grau darstellen (daher auch die Belichtungsmessung auf eine Graukarte - nicht verwechseln mit dem Weißabgleich). Fotografiert man jetzt die Schneelandschaft, benötigt der Belichtungsmesser weniger Licht um das Motiv grau darzustellen, als das Motiv eigentlich hergibt. Das Bild ist unterbelichtet.

Fotografierst Du eine Kohlenhalde, braucht der Belichtungsmesser mehr Licht, um das schwarze Motiv grau zu bekommen. Das Bild wird überbelichtet.

Ein bißchen Mitdenken ist also auch bei der Automatik vonnöten, will man man "auf Anhieb" das richtig belichtete Bild machen. Außerdem haben wir bei der 7x/Ax ja den manuellen Modus, wo Du die Belichtung vor der Aufnahme beurteilen kannst.

Gruß

Echidna

Hansevogel 25.02.2005 10:40

Ich sehe noch die ungläubig-fragenden Gesichter etlicher Passanten, als ich einen Schneemann in Schneelandschaft bei hellen Sonnenlicht (dezent!) angeblitzt habe. Nur so hatte er genügend "Kontrast" zur Umgebung.

Gruß: Hansevogel

ArminT 25.02.2005 12:53

Zitat:

Zitat von Dimagier_Horst
...Wenn Du schon die größte Blende hast und die Zeit nicht anpassen willst, dann musst Du ein Graufilter nehmen...

Das mußt du mir nun aber erklären. Willst du dich zum nächsten Nobelpreis vordrängeln?

Gruß
Armin


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