![]() |
Objektiv für Gebäudefotografie
Hallo zusammen,
ich freue mich, hier einen Ort für Gleichgesinnte gefunden zu haben, da man sich (vor allem im sog. Fachhandel) bei einem scheinbaren Überangebot von Nikon/Canon nicht gut beraten fühlt, aber das kann ja auch an dem jeweiligen Personal liegen. Nun kurz zu meinem "Fotoprofil": Es erstreckt sich hauptsächlich auf Familien- und Urlaubsfotografie ohne "professionellen" Anspruch, manchmal aber auch Landschaft- oder Makrofotos weil's Spaß macht. Ich habe mir direkt nach der Vorstellung auf der Fotomesse dann die A580 besorgt und dazu (aufgrund von Amazon-Empfehlungen) als Universalobjektiv das Sigma 18-200 3,5-6,3 gekauft. Mit diesem bin ich auch soweit ganz zufrieden bis auf eine Sache, die mich langsam etwas nervt: Bei Fotos von z. B. Gebäuden kommt es unabhängig vom Weitwinkel- oder Zoomeinsatz des genannten Objektivs zu einem Zusammenlaufen nach oben von real parallel stehenden senkrechten Kanten (perspektivische Verzerrung o.ä.). Ich möchte auch nicht stundenlang hinterher die Bilder nachbearbeiten müssen. Unter winXP hatte ich mal eine Photoshop OEM Version, mit der man für mich kompliziert über etliche Ebenen das Bild "entzerren" konnte, was einigermaßen das Problem löste, aber die Bilder sahen danach immer irgendwie unrealistisch aus. Fotografiert wird auch im jpg Format (reicht mir) und die Nachbearbeitung mache ich mit den Korrekturwerkzeugen von der win7 Fotogalerie (Aufhellen dunkler Flächen, Zuschneiden, fertig) - pro Bild max. 1/2 Minute wenn überhaupt notwendig. Jetzt nach der hoffentlich nicht zu langatmigen Vorrede zu meiner Frage um Rat: Ich bin auf der Suche nach einem Objektiv, welches diese Verzerrungen oder Verzeichnungen bei der Gebäudefotografie nicht oder zumindest nur minimal abbildet. Optimalerweise sollte es noch einen leichtes Zoom besitzen (evtl. bis 70mm), wäre aber auch zu einer Festbrennweite bereit. Eine Lichtstärke von kleiner/gleich 2,8 würde auch nicht stören :D Vielleicht wurde eine solche Problematik aber auch schon diskutiert, dann wäre ein Link hilfreich, da ich über die Suchfunktion nicht weiter gekommen bin. Ich wäre auch bereit einiges zu investieren (Zeiss o. ä.), wenn es sich lohnt. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße, bewo. |
Hallo!
Die Perspektivische Verzerrung ist kein Objektivfehler sondern optisches Gesetz. Stürzende Linien vermeidet man durch exaktes ausrichten des Objektives parallel zum Motiv. Dabei fehlt dann aber der obere Teil eines Gebäudes. Mein Tipp, probiere es einmal mit dem Programm Shift N :http://www.marcus-hebel.de/ Gruß Andreas |
Hallo Bewo,
du sprichst vermutlich von "stürzenden Linien", die dadurch entstehen, dass du die Kamera bei Architekturaufnahmen nach oben schwenkst, wodurch das fotografierte Objekt nicht mehr parallel zur Sensorebene liegt. Das kannst du nur mit speziellen (teuren) Tilt/Shift Objektiven vermeiden. Ansonsten bleibt nur die Nachbearbeitung. In vielen Situationen funktioniert die automatische Korrektur im RAW-Konverter (z.B. in Adobe Lightroom) schon ganz gut. Besser geht es mit Photoshop - das ist eigentlich nicht so kompliziert und meist schnell erledigt. Es muss auch nicht unbedingt Photoshop sein. Perspektivische Korrekturen kann man z.B. auch mit dem kostenlosen Tool GIMP machen. |
Zitat:
sowas, was du suchst, gibt es im Prinzip. Allerdings eher nur bei Blende 8-11 optimal zu nutzen. Um diese Verzerungen schon bei der Aufnahme zu vermeiden, brauchst du ein sehr spezielles Objektiv wie dieses hier (click mich) und dazu ein gutes Stativ. Bitte mal die Rezensionen dort gründlich lesen. Eine eingehende Beschäftigung mit der Wirkungweise (den optischen Gesetzen) ist sehr hilfreich wenn man nicht "wild rumprobieren" will. Die einzige Alternative besteht darin, mit einem "normalen Objektiv das Objekt aus grösserer Entfernung und ggf. von einem erhöhten Standort (Leiter) so abzulichten, dass die Flmebene senkrechtist bzw. parallel zur Objektebene ist und man das Ergebnis dann entsprechend beschneidet. Das geht aber mehr oder weniger zu Lasten der nutzbaren Auflösung. Die Beshäftigung mit einschlägiger Software, welche Perspektivkorrektur ermöglicht, ist sicher eine interessate Option und kostet erheblich weniger Zeit als das jeweilige Einrichten des Objektivs am Fotostandort. Allerdings bedarf auch dies der Übung. Ich nutze bevorzugt Paint.NET unter Windows 7/64 Bit (vorher unter XP) mit einem Plug-In zur Entzerrung. Das dauert dann kaum eine Minute um das Bild gerade zu rücken, zu entzerren und zu beschneiden. Man sollte allerdings im Vorfeld bei der Aufnahme schon "Platz genug" um das Motiv einplanen um beim Beschnitt genug "Luft" zu haben. Du merkst nun, dass das Thema ziemlich komplex ist und im JEDEM Fall einiger Übung und intensiverer Beschäftigung damit bedarf.... ;) |
Hallo,
vielen Dank für die Empfehlungen. Ist denn die Verzerrung unabhängig vom verwendeten Objektiv und nur abhängig von der Position der Kamera zum Objekt? Dann wäre man in der Tat auf eine Nachbearbeitung angewiesen. Und bei den angesprochenen Tilt/Shift Objektiven gibt es diese Verzerrung gar nicht mehr oder nur vermindert? Kann man ein bestimmtes empfehlen? Vielen Dank für weitere Antworten, bewo. |
Zitat:
Der Effekt "verstärkt" sich in der Wahrnehmung bei Verwendung von Weitwinkelobjektiven weil es nicht dem natürlichen Seheindruck - ca. 30-35mm Brennweite an APSC - entspricht. Entsprechend geringer nimmt man den Effekt bei Verwendung von längeren Brennweiten wahr. Zitat:
Innerhalb dieser Grenzen aber zu 100% machbar. Für einen "natürlichen" Bildeindruck ist ein 100%iger Ausgleich oftmals gar nicht das Non-Plus-Ultra. Die Auswahl an T/S-Objektiven für A-Mount ist sehr übersichtlich. Eines der ganz Wenigen habe ich oben verlinkt. |
Hallo Volker,
noch eine laienhafte Frage: Kann man mit T/S Objektiven auch "freihand" fotografieren oder braucht man zwingend ein Stativ ? Ich muss wohl mal eingehend unter T/S Objektiven recherchieren - diese waren mir bisher nicht bekannt. Viele Grüße, bewo. |
Eigentlich ist das korrigieren dieser Fehler mit EBV nicht so schwer wie du beschreibst. Bei YouTube z.b. gibt es einige gute Beschreibungen wie es einfach geht.
Steffen |
Zitat:
....und lies die Rezensionen auf Amazon. :roll: Das beantwortet mehr Fragen als du im Moment vermutlich verstehst. :crazy: Können und Können ist dreierlei... Allerdings verbietet sich ernsthaftere Architekturfotografie ohne stabiles[tm] Stativ und noch mehr einem guten 3-Wege-(Getriebe-) Neiger schon mit "normalen" Objektiven von alleine. Zuletzt noch: Nein ich habe selber kein T/S-Objektiv und ich mache auch keine explizite Architekturfotografie. Auch wenn man ein paar meiner Bilder in diese Rubrik einsortieren könnte. Hier mal ein Beispiel, was man mit Software machen kann: vorher: ![]() → Bild in der Galerie nachher: ![]() → Bild in der Galerie Wie man an den Seiten unschwer erkennt, habe ich die stürzenden Linien nicht völlig eliminiert. Und trotzdem entsteht schon der leichte Eindruck, dass der Tum nach oben auseinandergeht. Tatsächlich tut er es auf dem Bild nämlich nicht. Im Gegenteil. So sehr ist man den "normalen" Sehgewohnheiten bei extremen Perspektiven verhaftet. |
Hallo Volker,
Nochmals vielen Dank für Deine Bemühungen. Du hast völlig recht, dass ein intensiveres Beschäftigen mit der Materie meinerseits erforderlich ist. In der Tat sagen mir einige Aussagen in den Rezensionen nicht viel. Ich werde mich damit dann mal beschäftigen. Danke auch für den vorher/nachher Vergleich durch die Softwarekorrektur. Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten (bitte nicht falsch verstehen) aber genau dieses Ergebnis hatte ich auch mit meinen Photoshopexperimenten. Die Bilder sahen in der Perspektive einfach unnatürlich nach der Bearbeitung aus. Es ist scheinbar nur eine Kompromisslösung möglich, wenn der Standort nicht optimal ist. Ich habe gehofft, dies mit einem höherwertigeren als meinem derzeitigem Allroundobjektiv einfach lösen zu können. Ich werde mir das von Dir empfohlene Programm auch mal anschauen, wenn damit eine Nachbearbeitung nicht so zeitaufwendig ist. Viele Grüße, Berend. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 22:24 Uhr. |