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kilosierra 13.03.2015 09:14

Sonnenfinsternis, Verständnisfrage
 
Hallo Physiker und andere "Schlauköpfe"

Ich habe ein prinzipielles Verständnisproblem und das mag ich gar nicht. :(

Wenn ich die Sonne mit WW fotografiere, dann konzentriere ich die gesamte Strahlungsenergie auf einen winzigen Flack meines Sensors. Das habe ich schon öfter gemacht und noch keine Schäden feststellen können.
Wenn ich nun die Sonne mit einem Tele aufnehme, dann verteille ich dieselbe Energiemenge auf eine grössere Fläche des Sensors. Also müsste pro Pixel weniger Energie ankommen.
Warum also gilt es als gefährlicher, die Sonne mit dem Tele aufzunehmen, als sie bei einer Weitwinkelaufnahme mit im Bild zu haben?
Wo ist da mein Denkfehler?

neugierige Grüsse
Kerstin

kiwi05 13.03.2015 09:19

Vielleicht gibt es da so eine Art Brennglaseffekt durch das Tele....

kilosierra 13.03.2015 09:38

Ja, auf den ersten Blick habe ich die Information auch so geschluckt.
Aber dann...
Brennglas bedeutet alles auf einen Punkt zu konzentrieren. Genau das passiert beim Tele doch nicht. Die Fläche der Sonne auf dem Sensor wird grösser.

Warte mal, ich hätte da eine vage Idee.

Die Öffnung (nicht die Blende) beim Tele ist grösser, also fange ich mehr Sonnenenergie ein, die ich dann auf meinen Sensor schicke.
Aber...
Ich geh mal schnell nachsehen, wie die Öffnungen vom 11-16 und vom 400mm sind.

bis gleich...

kilosierra 13.03.2015 09:42

Telemegor 400mm 5.5 hat ca 80mm Linsendurchmesser, UWW hat 77mm Filtergewinde.

Hmm, was sagt uns das?

bellerophon 13.03.2015 10:52

Also ich denke (sic!) mal so:

Bei gleichem Blendenwert ist die Menge an Licht pro Fläche gleich, egal welche Brennweite. Die Menge der in die Kamera gelassenen Energie aber nicht, die ist von der Eintrittspupille abhängig. Und zwar vom Quadrat der Pupillendurchmesser (und damit bei gleichen Blendenwerten vom Quadrat der der Brennweiten).

Ein Beispiel: Bei 11 mm Brennweite Blende 5,6 sollte die Eintrittspupille knapp 2 mm Durchmesser haben, bei 200 mm knapp 36 mm. Das Tele lässt demnach ca 330 mal soviel Licht(energie) in die Kamera wie das Weitwinkel (gleicher Blendenwert vorausgesetzt), wenn die ganze Sonnenscheibe erfasst wird. Könnte warm werden -

denkt sich Bellerophon

TONI_B 13.03.2015 11:06

Die "Gefährlichkeit", sprich Leistungsdichte hängt nur von der Blende ab - unabhängig von der Brennweite!

heischu 13.03.2015 11:18

Interessant wären reele Daten die den gefährlichen Bereich für den Sensor definieren.
Ich für meinen Teil mache gerne mal Gegenlichtaufnahmen, auch schon mal mit dem Tele.
Bislang haben es die Sensoren überlebt, aber wo ist die Grenze?

TONI_B 13.03.2015 11:32

Wenn man nicht gerade f/1,4 verwendet, sollte es keine Probleme geben.

LINK

awdor 13.03.2015 11:44

Ich denke, der Sensor hat seinen eigenen Schutzmechanismus: Abschaltung.
Ist bei mir noch nie dazu gekommen.
Wenn ich an meine Experimente in meiner Kindheit denke (in den 40ern) habe ich mit meiner Lupe immer die heissesten Zonen auf dem Zeitungspapier, wenn man das Licht zu einem kleinsten Punkt auf dem Papier bündeln konnte und dann zum brennen bringen konnte.
Dieser Punkt müsste bei den Objektiven im Brennpunkt liegen, also Brennweite vom Sensor entfernt. Vom Brennpunkt aus gehen die Strahlen ja Richtung Sensor wieder auseinander, werden dann wieder ungefährlicher.

Grüsse
Horst

Redeyeyimages 13.03.2015 12:13

Ich hab mir einen Sonnenfilter mit der Spezialfolie gebastelt wie es hier im Forum schon beschrieben wurde.

Bild

Mit der a6000 und dem gebastelten Filter gemacht. Hat leider unter der kompremierung gelitten.


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