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Sind Objektivtests wirklich sinnvoll ?
Ich fotografiere jetzt seit ca. 2 Jahren mit einer A58. Habe mit dem Kitobjektiv SAL 18-55 angefangen und mir sehr schnell ein supergünstiges Sigma 70-300 mm F4,0-5,6 DG (ohne APO 120€) geholt.
In den letzten 3 Monaten bin ich dabei mein Objektivpark zu erweitern. Dazu habe ich mit dem Tamron SP70-300 F/4-5.6 Di USD angefangen. Beim intensiven Vergleich mit den Bildern des Sigma Zooms (1/3 vom Preis) habe ich so gut wie keine Unterschiede bzgl. der Bildqulität feststellen können. Natürlich fühlt sich das Tamron wertiger an, das ist aber (bei meinen Exemplar) der einzige Unterschied, deswegen ging Tamron zurück. Weiter ging es mit dem Tamron 17-50, welches mich bzgl. der BQ ebenfalls enttäuscht hat (return to sender). Danach SAL18-135, womit ich sehr zufrieden bin (viele andere gar nicht). Inwzischen suche ich nach einem UWW Zoom. Vergeicht man die Testberichte (z.b. Tamron 10-24), so stellt man fest, dass sie von der Bewertung 'Sehr gut' bis '30 von 100 Punkten' reichen. Das gleiche kommt auch in den Kommentaren bei einem grossen Versandhändler zu Tage. Meine (amateurhafte) Beurteilung des Ganzen lautet: Die Serienstreuung bei Objektiven ist derart gross, daß man nur für das eigene Objektiv an der eigenen Kamera eine sinnvolle Bewertung abgeben kann. Erhält man ein 'schlechtes' Objektiv und lässt es nicht justieren/reparieren, wird man sich die ganze Zeit darüber ärgern. Nebenfrage: Erhält man irgendwo neue, bereits vorab getestete und justierte Objektive ? (Ausser hier im Forum Biete/Tausche) |
Testen ist sinnvoll* und notwendig.
*wenn man es richtig anstellt. Jeder Hersteller testet seine Objektive/ Produkte, bevor sie im Karton landen. Die interessante Frage an der Stelle ist, WIE getestet wird und mit welchen Vorgaben / Toleranzwerten getestet wird. Wird nur geguckt, dass die Ringe sauber laufen, Blende halbwegs korrekt justiert ist und Schärfe im Zentrum passt? Es nützt das präziseste Herstellungsverfahren nichts, wenn nicht anschließend getestet und nachjustiert werden kann. Du kannst davon ausgehen, dass ein Objektiv für über 2.000 Euro (z.B. SAL 70-200/2.8 G2 SSM) nicht nur wesentlich genauer gefertigt wird (engere Toleranzen), sondern auch wesentlich genauer getestet wird, als eine Kit-Linse für 200 Euro (z.B. SAL 55-200/4-5.6). Es ist gut möglich, dass man bei den 200 Euro-Objektiven ein Sahnestückchen findet (im Rahmen dessen was die optische Rechnung und die Materialien möglich machen) und es bildet sehr gut ab. Generell haben günstigere Produkte höhere Toleranzen. Einige optische Rechnungen verzeihen auch eher Fehler, als andere. Das ist ein komplexes Thema. In der Regel sind aber die teureren Optiken besser gerechnet, verzeihen dadurch weniger Fehler und müssen entsprechend aufwändiger getestet werden, ehe sie in den Karton wandern. Der Kunde erwartet schließlich, dass das SAL 70-200/2.8 besser abbildet, als das SAL 55-200/4-5.6 (mal abgesehen von Lichtstärke). Ausnahmen bestätigen die Regel. Klar ist: Testen (und nachjustieren) ist teuer. Es gilt wie immer: je mehr Euro desto schärfer das Bild. ;-) Zitat:
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Gruß, Aleks |
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Ich möchte einfach keine Objektiv bekommen, bei dem man bereits nach dem ersten Bild (trotz korrekt gesetztem Fokus) eine grobe Unscharfe in Teilen des Bildes feststellt. Daher nochmal die Frage: Gibt es Online-Fachhändler, die einen zusatzlichen Check (vor Versand zum Kunden) machen ? |
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Ich hatte ein Objektiv, das an meiner Kamera ständig fehlfokussierte, aber an anderen Kameras einwandfrei funktionierte. Die Kamera hatte jedoch keine "Macke", denn mit all meinen anderen Objektiven fokussierte sie richtig. Was genau hätte ein Fotohändler mir Deiner Meinung nach verkaufen sollen? Ich glaube übrigens nicht, das auch nur ein einziger Online-Fachhändler in der Lage ist, Objektive fachgerecht zu prüfen, und schon gar nicht fachgerecht zu justieren. |
Ich lese gerne Testberichte und teste auch gerne. Ersteres allerdings mehr kritisch. Objektive habe ich "online" gekauft, da lernte das Internet gerade erst laufen. Das waren damals Versandkataloge. ;) Bis dato habe ich aber noch nie davon gehört, dass irgendein Händler die Artikel selbst testet (Testen ist teuer. Den Aufwand kann sich m.E. keiner leisten.), ehe er sie weiterverkauft. Bzw doch, einmal, in den 90ern. Ein Händler hat mir mal ein Objektiv zugeschickt als Neu und OVP. Zum Listenpreis natürlich. Als ich telefonisch darauf hinwies, dass die OVP bereits aufgerissen war und das Objektiv am Bajonett mit schwarzer Schmiere verschmutzt war, war sein Kommentar "Ja, wir testen die Objektive bevor wir sie verkaufen.". Nee, ist klar. Das ging dann postwendend wieder zurück. ;-) War froh mein Geld wieder zu haben, der Laden ging dann irgendwann pleite.
Von den Tests in den Fachmagazinen halte ich persönlich nicht viel. 1. Es ist nicht alles testbar (Aufwand wächst mit den zu untersuchenden Parametern exponentiell. Und Aufwand = teuer.) 2. Selbst viele "Fachzeitschriften" bekommen selten mehr als 1 Exemplar und nicht eine Menge an Objektiven ein und desselben Modells aus laufender Produktion, die eigentlich notwendig wäre, um den Fehler der Exemplarstreuung auszuschließen. Somit gelten die Testergebnisse häufig nur für das eine Exemplar. 3. Das Testergebnis hängt vom Können des Testers und den Bedingungen der Testumgebung ab, daher sind eigentlich mehrere unabhängige Tests notwendig. Ferner erfordern die einzuhaltenden Standards und Verfahren zum Testen eine Spezialhardware, die sich nur wenige Institutionen leisten können. 4. Falls den Testern Vorserienmodelle zur Verfügung gestellt wurden und der Hersteller später in laufender Produktion etwas umstellt/ optimiert (oder sogar noch vor Produktionsbeginn), sind die Ergebnisse bereits veraltet. Aus meiner Sicht sind viele "Fotozeitschriften-Tests" lediglich etwas bessere Endanwendertests. Ab einer bestimmten Menge der Endanwendertests sind aber zumindest Tendenzen klar erkennbar (siehe z.B. 376 Reviews des Minolta AF 70-210 F4 unter Dyxum.com) und somit aussagefähiger als 3 Amazon-Bewertungen. Ich fürchte das hilft dir bei der Suche nach handselektierten Exemplaren nicht weiter. VG Aleks |
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Lest Euch bitte mal die Rezensionen des Sigma 10-20 mm F4,0-5,6 EX oder Tamron 10-24mm F/3,5-4,5 beim 'grossen Fluss' durch. Da geht es um Probleme mit teilweise Unschärfen auf einer Seite des Bildes, die auch durch manuelles fokussieren und starkes Abblenden nicht behoben werden konnten. Ich würde von einem Online Fachhändler erwarten, dass er mir ein Objektiv schickt, welches nur noch an die Kamera angepasst werden muss. Die Frage ist ja auch, ob das ständige hin- und herschicken von Objektiven, die fehlerhaft sind nicht einen viel grösseren 'unproduktiver Aufwand' darstellt. P.S. : Ich zitiere mal: Da die sehr unterschiedlichen Rezensionen auf eine starke Serienstreuung hinwiesen, und ich eigentlich für den Preis und die technischen Daten keine Alternative für das Sony Bajonett sah, habe ich mir kurzerhand zwei weitere Exemplare des gleichen Objektivs bestellt, um der Serienstreuung auf den Grund zu gehen, und mit der Absicht, das beste davon zu behalten. |
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Wenn Du sicherstellen willst, dass das Objektiv, welches Du kaufen möchtest, deinen Ansprüchen entspricht, dann mußt Du in den Fotofachhandel vor Ort gehen. Dort kann man i.d.R. ein Objektiv an der eigenen Kamera ausprobieren. |
Das will der Kunde aber meist nicht bezahlen!
Fazit: Wir sind selbst schuld ! |
Geiz ist geil!
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