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-   -   Meinung: Handtaschenverkäufer soll Hasselblad retten (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=155335)

Reiner Zufall 14.01.2015 20:30

Meinung: Handtaschenverkäufer soll Hasselblad retten
 
gerade bei HEISE gelesen:

http://www.heise.de/foto/artikel/Mei...n-2517664.html

Falls das Thema eher nach "Café d`Image" gehört, bitte verschieben, Danke.

Viele Grüsse
Jürgen

About Schmidt 14.01.2015 20:43

Den Kommentar eines Users in einem anderen Forum möchte ich euch in diesem Zusammenhang nicht vorenthalten.

Zitat:

Dass der Manager einer Kamerafabrik eine Luxusmarke für Kugelschreiber erfolgreich leiten kann, ist ja bereits bewiesen.
Aber umgekehrt zeigt der Fall Leica, dass die Kamerabranche für Luxus-Handtaschen-Verkäufer zu schwierig ist.

Befürworter höherer Managergehälter behaupten ja, ein guter Manager könne alles managen, heute eine Hühnerfarm und morgen eine Mondlandung.

:lol:

Gruß Wolfgang

stecki99 14.01.2015 21:24

An Kameras wie die A99 und die RX100, welche ohnehin keine so extrem breite Käuferschicht ansprechen, optisch fragwürdige Griffe oder Gehäuse anzubauen und dann dafür horrende Preisaufschläge zu verlangen... Kann gut gehen, muss es aber nicht.

Ich kenn mich mit Hasselblad nicht wirklich aus. Aber wenn ich den Namen lese oder höre, dann habe ich vor allem absolutes Profi-Équipement im Kopf. Vielleicht sollte man sich auf diese Kernkompetenz beschränken. Oftmals schreckt ein solcher Ausflug in die "Cosumer-Klasse" auch potentielle Käufer ab. (Mir fiel keine bessere Bezeichnung ein. Mann muss das natürlich in Relation setzen.) Würde Lamborghini plötzlich Autos von Renault veredeln, dann wäre das dem Image auch nicht zuträglich. Zumindest dem von Lamborghini nicht. (Die Automarken sind zufällig gewählt. :) )

Schuster, bleib bei deinen Leisten!

eac 15.01.2015 08:58

Zitat:

Zitat von stecki99 (Beitrag 1665757)
Ich kenn mich mit Hasselblad nicht wirklich aus. Aber wenn ich den Namen lese oder höre, dann habe ich vor allem absolutes Profi-Équipement im Kopf.

Wenn es so Leute wie dich noch gibt, dann besteht vielleicht noch ein Funken Hoffnung.

Diejenigen, die sich in den letzten zwei Jahren mit dem Thema Hasselblad beschäftigt haben und mitbekommen haben, wie simple Großserientechnik von Sony (sorry :)) mit häßlichen Edelholzgriffen aufgemotzt und dann zu absurden Phantasiepreisen angeboten wurde, haben diese Assoziationen sicher nicht mehr.

Meiner Meinung nach ist der ehemals traditionsreiche Name bereits verbrannt und wird sich auch durch neues Management nicht mehr retten lassen. Die Branche, aus der der neue Manager geholt wurde, deutet ja auch schon an, daß die Besitzer von Hass4elblad weiterhin der Idee anhängen, einen Luxusartikelhersteller im Portfolio zu haben und nicht einen Hightech Kamera Hersteller.

aidualk 15.01.2015 09:19

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 1665840)
Meiner Meinung nach ist der ehemals traditionsreiche Name bereits verbrannt ....

Das sehe ich auch so.
Und das Gucci und Prada Bling-Bling passt doch genau in die letzten Jahre von Hasselblad. Hasselblad ist tot, sie haben bisher nur vergessen umzufallen.

Press Release

.

About Schmidt 15.01.2015 18:16

Hochmut kommt vor dem Fall

grundsätzlich unterstellt sowas ja, dass das “Prinzip Management” eine organisatorische Größe darstellt, die vom eigentlichen Produkt unabhängig ist und somit zu ihm keine emotionalen Bindungen erforderlich sind. Das mag sich für eine Gesellschaft, welche ihre Emotionen zunehmend als Spektakel auslebt, relativ einleuchtend anhören.
Aus der (Erfolgs-) Geschichte gesellschaftlicher Produktion wissen wir jedoch um die Wichtigkeit von emotionaler Bindung etwa an eine Marke im Sinne ihrer Unverwechselbarkeit.
Die Kultur des allgemeinen Spektakels bedient sich in Zeiten einer beliebigen Austauschbarkeit gleicher Produkte eines Hilfskonstrukts, das sich “Label” nennt.
Ob da Lacoste, Halley-Hansen oder Boss drauf steht ist qualitativ ziemlich wurscht, weil nur die (emotionale) Bindung an das Label von Bedeutung ist.
Marx spricht vom Fetisch-Charakter der Ware auf der Ebene künstlich erzeugter Bedürfnisse.
Wer sich mit der Hasselblad zu inszenieren weiß, bewegt sich in der “Klasse” der Bentley und Yachten-Besitzer, auch wenn im Ergebnis die Bilder die Qualität von Handy-Kamera-Bildren nicht überschreiten.
Solche beliebig kompatiblen Manager sind eine klare Ansage dahin gehend, dass der Hersteller (nur noch) einen Namen vermarktet, die technische Entwicklung jedoch abgeschlossen hat.



Gruß Wolfgang

GerdS 15.01.2015 18:37

Nicht ganz falsch, aber vielleicht ist er - so wie bei Leica - einfach auch von der Sache begeistert und wird seinen Job gut machen.
Lasst ihn erst mal arbeiten, Zeugnisse gibt es nach einem Jahr.

Die Fotoapparate von Hasselblad werden nicht mehr wirklich gebraucht, dann ist der Wandel zum Lifestyle-Produkt doch nur schlüssig.
Vielleicht können Sie dann mit der Kohle auch wieder was entwickeln -> siehe Leica (ja, auch mehr für die Vitrine, aber viele Leute brauchen nicht die letzte techn. Neuerung).

Da haben dann eben Ruf der Marke, emotionale Bindung,... einen höheren Stellenwert.

Viele Grüße
Gerd

About Schmidt 15.01.2015 19:50

Gerd,
das Problem ist, dass sowohl Leica als auch Hasselblad Kameras, auf vor allem mechanisch, technisch höchstem Niveau bauten, die dazu noch "ein Leben lang" hielten.

Das ist heute weder gefordert noch erwünscht, denn wer fotografiert Heut zu Tage schon mit einer Kamera, die älter als 3, 4, 5 Jahre ist. Überspitzt gesagt niemand. Auch ist die Entwicklung so rasend, dass man meist nach 2 Jahren sowieso nicht mehr up to date ist. Man schaue sich nur an wie schnell die Entwicklungsphase der RX100 / II / III war. Heute noch eine Kamera bauen zu wollen, die für ein Leben gedacht ist, ist in meinen Augen, gelinde gesagt - Schwachsinn. Einzige Einschränkung, ich baue in Modultechnik und kann die Systeme wechseln, für die es Neuerungen gibt, sprich Rechenleistung und Sensortechnik.

In der heutigen Zeit ist, was Kameratechnik betrifft, 10 Jahre eine riesige Zeitspanne. Auf meinem Rechner habe ich noch einige Rawdateien eines guten Freundes, der vor Jahren verstorben ist. Seine Kamera war eine Canon Eos 1Ds, die damals 7000 Euro! kostete. Glaub mir, die High Iso Bilder will heute niemand mehr sehen.

Gruß Wolfgang

Traumtraegerin 15.01.2015 20:25

Er soll den Job so lange machen, bis klar allen ist, welche Höchstmaße die Hasselblad in Zukunft nicht überschreiten darf, damit sie in Handtaschen passt.

GerdS 15.01.2015 20:55

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1666024)
.. mechanisch, technisch höchstem Niveau bauten, ...

Wer will das heute noch, außer ein paar "Früherwarallesbessersager" und die Ökofraktion (VORSICHT bissig!).

Viele Leute in meinem Umfeld (priovat oder geschäftlich) rühmen sich ständig, was sie sich denn alles tolles geleistet haben, und hier ist es auch nicht anders. Siehe entspr. Threads.

Zitat:

Das ist heute weder gefordert noch erwünscht, denn wer fotografiert Heut zu Tage schon mit einer Kamera, die älter als 3, 4, 5 Jahre ist. Überspitzt gesagt niemand. Auch ist die Entwicklung so rasend, dass man meist nach 2 Jahren sowieso nicht mehr up to date ist. Man schaue sich nur an wie schnell die Entwicklungsphase der RX100 / II / III war. Heute noch eine Kamera bauen zu wollen, die für ein Leben gedacht ist, ist in meinen Augen, gelinde gesagt - Schwachsinn. Einzige Einschränkung, ich baue in Modultechnik und kann die Systeme wechseln, für die es Neuerungen gibt, sprich Rechenleistung und Sensortechnik.
siehe erste Anmerkung, viele Leute - mich eingeschlossen - "brauchen" nicht eine bessere Kamera, aber zum Teil wird es "Belohnung" gekauft und für das berühmte Deppenquartett (mein......)

Zitat:

..Glaub mir, die High Iso Bilder will heute niemand mehr sehen.
Gute Bilder schaue ich mir gerne auch verrauscht an, aber wenn die Bildkritik in ein- oder mehreren technischen Unzulänglichkeiten mündet, war das Motiv zu schwach.

Viele Grüße und alles Gute
Gerd

P.S. Und Urteile sollte man fällen, wenn der "Beweis" erbracht ist, ansonsten sind es Vorurteile.


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