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Tele-Vergleich Tamron 600-Sony 400
Hallo zusammen,
da ich mir eigentlich ein längeres Tele anschaffen wollte, habe ich mal zwei Tele, die für mich in Frage gekommen wären, näher angeschaut und verglichen: Das Sony 70-400 und das Tamron 150-600. Daneben noch das Tamron 70-300 (USD), das ich schon habe, und dann wollte ich noch schauen, wie sich ein 1,4-fach Telekonverter zusätzlich macht. Da der Vergleich vielleicht auch für andere interessant ist, wollte ich ihn hier mal teilen. (Achtung, wird etwas länger...) In den Bildern habe ich folgende Kurzbezeichnungen verwendet: T3 : Tamron 70-300 (4-5,6) USD T6 : Tamron 150-600 (5-6,3) (springt bei 370mm bereits auf 6,3) S4 : Sony 70-400 G II (4-5,6) TK : Kenko Teleplus 1,4 MC4 DGX Ich habe jeweils manuell fokussiert, mehrere Bilder gemacht (mit nachfokussieren) und dann das beste ausgewählt. Alle Vergleiche wurden mit dem Faststone ImageViewer durchgeführt. Verwendet wurde die A77. Bei der ersten Serie ist das Bild in mittlerer Entfernung (knapp 30m). Luftunruhe kann hier eine gewisse Rolle spielen, durch das Auswählen habe ich versucht, den Effekt zu reduzieren. Gesamte Ansicht bei 300mm: ![]() → Bild in der Galerie Zunächst die direkten Vergleich bei 300 mm und 400 mm: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Das T3 ist erwartungsgemäß (am langen Ende) schwächer und mit Telekonverter noch schwächer. Das S4 eindeutig am schärfsten. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Das S4 ist auch gegenüber dem T6 bei 400mm leicht im Vorteil, wenn man es aber bei 600mm nimmt und verkleinert sind beide ungefähr gleichauf. Auch das mit S4 und TK und wieder verkleinerte Bild ist etwa gleich auf. Bei T6 und 500mm hatte ich nur 2 Bilder gemacht, ich vermute hier einen Fehlfokus, daher ist dieses Bild im Vergleich wohl nur bedingt aussagekräftig. ![]() → Bild in der Galerie Auch bei 600mm kann sowohl der 150%-Ausschitt des S4 als auch das Bild mit TK mit dem Tamron bei Offenblende mithalten oder es sogar überbieten. Bei Blende 8 ist es aber dann gleich auf bzw. vielleicht leicht im Vorteil. Dann hatte ich noch ausprobiert, wie sich der TK am T6 macht. ![]() → Bild in der Galerie Er bringt aber meines Erachtens keine Verbesserung. ![]() → Bild in der Galerie Dies zeigt sich dann auch bei 840mm, wo der TK gegenüber einem vergrößerten Bild meines Erachtens keinen Vorteil bietet. Die zweite Reihe wurde bei einem Abstand von gut 5 m aufgenommen. Objekt war eine gedruckte Europakarte (Schreibtischunterlage). ![]() → Bild in der Galerie Das ganze innen, daher keine Probleme mit Luftunruhe. ![]() → Bild in der Galerie Bei 300mm ist das T3 wieder am schwächsten, auch abgeblendet noch leicht schwächer als S4 und T6, diese sind etwa gleichauf. ![]() → Bild in der Galerie Selbes Bild bei 400mm, auch hier kein Unterschied zwischen T6 und S4 zu erkennen. ![]() → Bild in der Galerie Bei 600mm ist nun das vergrößerte Bild des S4 deutlich schlechter, dann kommt das Bild der T6 offen, und dann das T6 abgeblendet gleich auf mit dem S4 und TK. Hier bringt der TK echt etwas. ![]() → Bild in der Galerie Hier noch einmal ein Vergleich bei 600 mm, dieses mal ein Ausschnitt vom T6 bei 500mm dabei, da sieht man, dass es hier nicht unbedingt signifikant schwächer ist. Das S4 mit TK legt beim Abblenden nochmal ganz leicht zu. Zuletzt auch hier noch 840 mm Brennweite. ![]() → Bild in der Galerie Das hochvergrößerte S4-Bild ist wieder deutlich am schwächsten, aber auch das Bild vom T6 mit TK ist schwächer als das hochvergrößerte Bild des T6 ohne TK oder auch vom S4 mit TK. Der TK scheint also auf dem S4 echt etwas zu bringen, auf den beiden Tamrons dagegen nicht. Noch mal bei 400mm: S4, S4 mit TK verkleinert und T6 von 600mm verkleinert. ![]() → Bild in der Galerie Die verkleinerten Bilder des T6 bei 600mm/8 und S4 mit TK sind doch noch etwas detailreicher als das S4 (normal). Das hätte ich so nicht unbedingt erwartet. Zum Ende dieser Testreihe noch die Frage, was Abblenden beim S4 bringt. (Beim Tamron bringt es ja einiges) Dazu bei 300mm und 400mm ein Verlgleich einmal offen und einmal abgeblendet. ![]() → Bild in der Galerie Beim S4 bringt das Abblenden nur noch sehr wenig. Das Tamron schlägt sich bei dieser Entfernung (5m) sehr gut, wesentlich besser als bei 30m. Daher wollte ich noch sehen, wie es bei einer etwas größeren Entfernung aussieht. Daher eine etwas kleinere Reite im Abstand 10m: Zunächst beide bei 400mm, offen und abgeblendet: ![]() → Bild in der Galerie Das T6 offen etwas weicher, sonst kaum Unterschiede. ![]() → Bild in der Galerie Bei 600mm ist dieser Effekt deutlich ausgeprägter, bei f8 immernoch sehr scharf, der Vorteil gegenüber den vergrößerten S4-Bild scheint mir aber geringer zu sein, als bei 5m Abstand. Und das S4 mit TK schlägt sich immer noch beachtlich. ![]() → Bild in der Galerie Auch bei den auf 400mm verkleinerten Ausschnitten ist dies zu sehen. Noch ein kurzer Vergleich an der Naheinstellgrenze. Diese ist beim T6 2,5m , beim S4 1,5m. Zunächst ein Vergleich bei 2,5 m: ![]() → Bild in der Galerie Hier ist das Bild des S4 mit TK meines erachtens das schärfste. Und noch beide jeweils an der Naheinstellgrenze (Tamron bei 2,5m, Sony bei 1,5m, alle 100%). Das S4 mit TK finde ich schon beeindruckend. ![]() → Bild in der Galerie Zum Schluss wollte ich noch einen Vergleich bei einer großen Entfernung (ca. 350m) machen. Wegen starken Windes und wechselnden Beleuchtungsverhälstnissen ist er aber nicht sonderlich aussagekräftig. Bei den Tamron-Aufnahmen schien sie Sonne etwas, bei denen mit dem Sony hatte sie sich wieder versteckt, daher sind die Bilder deutlich flauer. Auch die Luftunruhe war bereits im Sucher (Lupe) sehr deutlich zu sehen. Auch hier machte ich jeweils mehrere Aufnahmen und wählte die beste aus. Gesamtansicht: ![]() → Bild in der Galerie Zunächst nochmal die Frage: was bringt abblenden? ![]() → Bild in der Galerie Wie gehabt: beim Tamron mehr, beim Sony weniger. Dann der Vergleich bei 600mm ![]() → Bild in der Galerie und bei 400mm ![]() → Bild in der Galerie Soweit ich das zu beurteilen vermag, verliert das T6 hier seinen 600mm-Vorteil gegenüber dem S4. Mein Fazit bezüglich der Bildqualität: Im Bereich um die 5 m schlägt sich das T6 hervorragend, vor allem auch um die 600mm, insbesondere leicht abgeblendet. [Werden in diesem Abstand nicht auch die meisten Tests gemacht ... :roll:] Praktisch ebenbürtig das S4 mit TK, das hat mich doch überrascht. Das S4 alleine ist wegen der kürzeren Brennweite hier im Nachteil, und das T6 bei 400mm kann durchaus mithalten. Geht man jedoch näher hin oder weiter weg, verliert das T6 seinen Vorteil zunehmend und die "Weichheit", vor allem bei Offenblende, kommt zunehmend zum tragen, so dass es ein Crop des S4 bei 400mm es durchaus mit dem Bild des T6 bei 600mm aufnehmen kann. Die kleinere Naheinstellgrenze ist ein weiterer Vorteil des Sonys. Nun noch zum AF: Den schnellsten AF hat das S4, bemerkenswert ist auch, dass sich die AF-Geschwindigkeit an die Helligkeit anpasst. Je heller es ist, desto schneller wird der AF. Er trifft in der Regel auch direkt und ruckelt nicht noch groß. Beim T6 passiert dies des öfteren. Es ist zwar auch recht zügig (fast so schnell wie beim S4 bei normaler Helligkeit), und zwar bei allen Lichtverhältnissen gleich schnell, es braucht aber dann des öfteren länger, bis der AF tatsächlich einrastet. Das selbe übrigens beim T3. Bei Verwendung des TK mit den beiden Tamrons wird die Blende korrekt übertragen (reduziert), das Fokussieren funktioniert, wenn auch deutlich langsamer, aber bei vernünftiger Helligkeit mit allen Fokuspunkten, und der AF trifft in der Regel auch. Das Verhalten des S4 mit TK dagegen war sehr unvorhersagbar. Bei 10 mal Ansetzen wurde ca. 2x die Blende gar nicht übertragen, 2x tat er AF bei durchgeschleuster Blende (also nicht reduziert) und 6x tat der AF nicht und die Blende wurde korrekt (reduziert) angezeigt. Wenn der AF tat, war wer durchaus brauchbar, selbst bei Zimmerbeleuchtung treffend. Zwar langsamer und nicht sofort einrastend (er "ruckelt" des öfteren davor), aber für mich durchaus noch brauchbar. Ich konnte aber leider keine Systematik herausfinden, wie ich diesen Zustand mit AF herstellen kann. Weder die Reihenfolge das Ansetztens noch des Anschaltens scheint eine Rolle zu spielen. Die Kontakte scheinen ja an sich zu tun, an denen wir es wohl auch nicht liegen, nur an was dann? (Dazu mache ich aber besser einen andere Thread auf.) Ansonsten wäre das nämlich meine bevorzugte Kombination: S4 so, und wenn mehr benötigt wird, dann mit TK. Mit der Bildqualität wäre ich zufrieden, mit dem AF eigentlich auch, wenn er denn nur immer tun würde. So, wie es aber ist, bin ich mir leider nicht im klaren, was ich behalten soll. Gruß, Johannes |
Ich finde Interessant, dass das S4 mit dem Kenko zumindest teilweise funktioniert.
Mit dem Minolta AF1.4x(D) bzw dem Sony Pedant geht die Kamera automatisch in manuellen Fokusmode. |
Zitat:
Ne Menge Arbeit - vielen Dank für deinen Vergleich :top: Da einiges für das Sony spricht, wäre es bestimmt eine Überlegung wert, den Telekonverter am besagten Objektiv mit einem anderen TK (vielleicht hauseigenen) zu vergleichen. Eventuell werden deine erkannten Unzulänglichkeiten damit ausgemerzt? |
@JoZ: Toller Test mit viel Informationen!:top::top::top:
Auch ich denke, dass das S4 mit dem Sony/Minolta TK eine noch bessere Figur macht, wobei ich bisher davon ausging, dass das mit ordentlichem AF funktioniert, siehe auch: http://artaphot.ch/minolta-sony-af/o...ompatibilitaet Wer das S4 hat, braucht das T6 m.E. nicht, da reicht Cropen oder ein Original-TK! |
Bei den Hauseigenen geht der AF an diesem Objetiv grundsätzlich nicht.
Bei mir habe ich noch nie festgestellt, das der AF mit dem Kenko nicht geht. Auch in dieser Liste steht bei " Kein Autofokus" das 70-400. |
Sehr informativer Test. Hat meine leichten Zweifel gegenüber dem Tamron bestätigt. Super :top:
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Der Kenko 1,5 SHQ Plus funktioniert bei mir am Sony 70-400GI inkl. Fokus.
Der SAL TK 14 funktioniert nur manuell, also ohne AF ebenfalls der SAL TK20. Ob sich das am GII geändert hat weiß ich nicht... |
Wenn überhaupt dann geht der Af nur am kurzen Ende, auch optisch sind die sal tk nicht mehr auf der Höhe der Zeit jedenfalls gilt das für di 1.4er.
Die modernen Kenko Tk sind nicht schlecht. |
Beeindruckender Test und ebenso interessante Ergebnisse.
Unter Anbetracht der Preisdifferenz zwischen beiden Objektiven und dem ggf. zusätzlichen TK, gefällt mir das Tamron sehr gut und steht somit weiter auf meiner Wunschliste. Eine finale Entscheidung werde ich nach der Verfügbarkeit des Sigma 150-600 treffen.:D Grüße FunnyRS |
Vielen Dank für die Kommentare und das Lob. Ich dachte, wenn ich mir die Mühe schon für mich selbst mache, dann gibt es ja sicher noch andere, die das auch interessiert.
Zu den Konvertern: Ohne es testen zu können, aber gelesen habe ich es auch mehrfach: Die Originalen Sony/Minolta-Konverter gestatten keinen AF (wie ja auch schon geschrieben wurde). Die Kompatibilität auf der von Robert verlinkten Seite bezieht sich nur auf das mechanische Passen. Bei den Kenkos habe ich schon verschiedenes gelesen. In der Tabelle (des Forums) steht ja "kein AF", ich hatte aber schon mehrfach anderes gelesen, in der Regel für das GI (hat Steve ja auch bestätigt). Ich habe deshalb nochmal spezielle für die Konverterfrage einen eigenen Thread aufgemacht. Vielleicht meldet sich ja dort jemand, der mit dem GII Erfahrung hat. Optisch war ich jedenfalls von der Kobmbi echt beeindruckt - nachdem schon öfter zu lesen war, dass Konverter nichts bringen. (Was je nach Objektiv ja durchaus auch stimmt.) Andererseits hat mich das Tamron im Bereich um die 5m echt überrascht. Also für Gartenvögel am Futterhäuschen zum Tamron greifen :D . Gruß, Johannes |
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