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DeeRexX 11.11.2014 10:07

Beugungsunschärfe am Mittelformat?
 
Guten Morgen liebe Community,

wieder mal haben wir am Wochenende eine Kamera im Keller gefunden, mittlerweile die vierte in zwei Monaten. Wir sollten definitiv ausmisten.
Es handelte sich um eine Agfa Isoly 3, welche Negativbilder mit den Maßen 4x4cm erzeugt. Früher wurde das Format liebevoll "das kleine Mittelformat" genannt.
Ich bin natürlich sofort los und habe einen 120er Rollfilm besorgt. Der Verkäufer drehte mir einen TMaxx 400 b&w von Kodak an, weil er meinte ein ISO 400 Film wäre für die dunkle Jahreszeit sinnvoller.
Später stellte sich dann heraus, dass ich Aufgrund der äußerst tollen Lichtverhältnisse und der Vergleichsweise langsamen Verschlusszeit von 1/250 sek auf f 22 abblenden musste um dem Schwall an Licht der auf den Film zu drängen drohte, gerecht zu werden.
Nun frage ich mich ob das ganze überhaupt Sinnvoll ist? Ab wann tritt bei einer Mittelformatkamera die Beugungsunschärfe in kraft? Werden die Bilder durch eine Blende 22 Qualitativ verschlechtert?

Hoffe hier kennt sich jemand damit aus.

LG Lucas

TONI_B 11.11.2014 10:14

Bei diesem "Fast Mittelformat" und ISO400 Film wirst du auch bei f/22 noch keine Beugungserscheinungen bemerken...

DeeRexX 11.11.2014 12:17

Kurze, aussagekräftige Antwort.

DANKE =)

Daraus schließe ich, dass man etwas derart bei "echtem Mittelformat" erst recht nicht sieht!?

Aleks 11.11.2014 17:10

Zitat:

Zitat von DeeRexX (Beitrag 1643258)
Daraus schließe ich, dass man etwas derart bei "echtem Mittelformat" erst recht nicht sieht!?

Genau, je größer das Format, umso größer können die Blendenwerte (sprich größere Zahlen) werden, ohne dass sich der Effekt der Beugungsunschärfe in der Bildqualität negativ bemerkbar macht.
Es gibt sicherlich eine genaue Berechnungsformel oder ein Tool, mit dem man die kritische Blende abhängig vom Format berechnen kann. Habe ich gerade nicht zur Hand...

Zur groben Orientierung:
Bei 60x60mm kannst Du Problemlos mit Blende 22 fotografieren, eventuell sogar mit Blende 32.
Bei 24x36 ist AFAIK Blende 11 noch nicht von Beugungsunschärfe betroffen.
Bei Kompaktkameras mit kleinen Sensoren (z.B. 2/3") ist häufig schon Blende 8 problematisch.

Tipps:
Google Begriff "förderliche Blende"
Graufilter ND4 verwenden, der schluckt so viel Licht, dass Du statt ISO 400 quasi wie mit ISO 100 arbeiten kannst.

Gruß, Aleks

DeeRexX 11.11.2014 18:38

hey Aleks,
danke für die Antwort, das mit dem ND Filter dachte ich mir dann auch, zumal ich gerne mal eine LZB vom Neckar machen würde.
Nur leider habe ich keine ND Filter, vor allem wenn du dir mal das Filtergewinde der Agfa anschaust, wirst du merken, dass es sehr schwer ist, für diese Kamera irgendeinen Filter aufzutreiben.

LG Lucas

Aleks 11.11.2014 20:21

Zitat:

Zitat von DeeRexX (Beitrag 1643403)
Nur leider habe ich keine ND Filter, vor allem wenn du dir mal das Filtergewinde der Agfa anschaust, wirst du merken, dass es sehr schwer ist, für diese Kamera irgendeinen Filter aufzutreiben.

Hey,
ich wollte es schon tippen, aber dann habe ich es doch sein lassen. Was ich schreiben wollte: bei der Lubitel 166 (eine sehr günstige 6x6 Mittelformat) hatte ich mal das gleiche Problem.
Ewig her, 400 ASA Film drinne, heller Sonnenschein, und das blöde Ding hat ein unmögliches Filtermaß und kann nicht kürzer als 1/250s. ;-)

Ich habe mir damit beholfen, dass ich ein 49mm ND Filter einfach vors Objektiv gehalten habe. Bei einer Stativaufnahme habe ich es einfach temporär mit Tesakrepp befestigt.
Falls öfter benötigt - die ND-Filter gibts in kleinen größen häufig schon nachgeschmissen in der Bucht.
Falls kein ND da, ein POL-Filter nimmt auch 1,5 Blenden weg, notfalls den davorhalten. ;-)

VG
Aleks


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