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Hoepping 23.05.2014 22:13

Tokina ATX Pro 300mm/F2.8 - merkwürdig
 
Hallo,
ich habe ein solches Tokina ATX Pro 300mm/F2.8. Bei einigen Tests bin ich auf einen merkwürdigen Effekt gestoßen. Ich habe 3mal die gleiche Aufnahme mit unterschiedlichen Blenden und den jeweils passenden Zeiten gemacht. Da sollte doch alle 3 Bilder gleich belichtet sein, dachte ich. Aber ich sehe, dass die Aufnahme mit Blende 2.8 deutlich dunkler ist.

Mit Blende F5.6 und 1/40s:

Bild in der Galerie

Mit Blende F4.0 und 1/80s:

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Mit Blende F2.8 und 1/160s:

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In den Detailausschnitten ist die Aufnahme mit F2.8 deutlich weicher. Das entspricht auch ungefähr meinen Erwartungen. Merkwürdig finde ich, dass die weißen Stellen im Bild so eine Art Halo haben.

Mit Blende F5.6 und 1/40s:

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Mit Blende F4.0 und 1/80s:

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Mit Blende F2.8 und 1/160s:

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Ich fände es toll, wenn mir jemand die unterschiedlichen Helligkeiten der Bilder und vielleicht auch das Halo erklären könnte. Ich könnte natürlich bei Aufnahmen mit F2.8 manuell die Belichtung korrigieren. Aber so richtig elegant finde ich das nicht. Und das Überstrahlen der weißen Stellen finde ich auch nicht sehr attraktiv. Kann man das reparieren? Da ich auf absehbare Zeit nicht das Sony SAL300F28 kaufen können werde, wäre ich durchaus bereit, noch etwas mehr in diese Linse zu investieren.

Viele Grüße,
Paul.

PS: Die Aufnahmen wurden mit einer A77 gemacht. Ich habe das Experiment mehrfach mit dem gleichen Ergebnis wiederholt. Die Kamera stand auf einem Stativ und auslöst wurde mit einer 2s Verzögerung. Die Stabilisierung war abgeschaltet. Die Bilder sind JPG aus der Kamera.

PS2: Dies ist mein erster Beitrag hier. Ich bitte um Nachsicht, falls ich etwas falsch gemacht habe.

Robert Auer 23.05.2014 22:26

Dass die Belichtung bei F/2,8 so einbricht, kann ich mir nur mit Toleranzen bei Blende (und ggf. Verschlusszeit) erklären. Die Halos/CAs bei Offenblende sind m.E. normal für diese Objektivklasse.
Alles mit EBV behebbar.

usch 23.05.2014 22:41

Die Belichtung bei f/2,8 ist die richtige, weil die Kamera ja bei Offenblende mißt.

Die anderen beiden sind zu hell. Das kann eigentlich nur daran liegen, daß die Blende nicht weit genug schließt bzw. nicht so weit, wie es der Stellung des Blendenmitnehmers eigentlich entsprechen müßte. Ob das jetzt ein Problem dieses konkreten Objektivs ist oder ein Konstruktionsmerkmal der ganzen Serie, wird man nur durch Vergleichen mit einem anderen Exemplar feststellen können.

Verstärkt sich der Effekt, wenn du noch weiter abblendest?

Anaxaboras 23.05.2014 22:43

Für die Unterschiede gibt es mehrere Erklärungen:
  • die Lichtverhältnisse haben sich zwischen den Aufnahmen geändert
  • das Objektiv "schummelt" etwas bei Offenblende und bietet vielleicht nur F3.0 (wobei das keinen derart krassen Unterschied zeigen sollte)
  • in der Kamera war DRO eingeschaltet (vielleicht sogar DRO Auto)
  • ...

LG
Martin

mick232 24.05.2014 00:35

Eine (nicht unwahrscheinliche) Erklärung habe ich noch nicht gelesen: wenn die Blende nicht schnell genug schliesst ergibt sich dieser Effekt. Ich würde mal den Blendenhebel an der Rückseite des Objektivs mit der Hand betätigen und schauen, ob die Blende schnell und ruckartig zuschnappt oder mit Verzögerung. Alternativ kannst du auch die Abblendtaste drücken und von vorne in das Objektiv schauen.

Wenn verzögert, könnte die Blende verölt oder evtl. die Feder ausgeleiert sein.

About Schmidt 24.05.2014 06:22

Ein Objektiv, dass ich auch mal hatte. Wenn es das mit dem goldenen Ring ist, dann gehören zwei Filter dazu. Einer vor der Frontlinse (112mm!) und einer in der Schublade vor dem Bajonett. Beide sind in die Berechnung des Strahlengangs mit eingeflossen und sollten nicht entfernt werden/fehlen. Da ich kein Freund von Filtern bin, habe ich seiner Zeit bei Tokina angefragt und man hat mir mitgeteilt, dass diese unbedingt auf/im Objektiv verbleiben sollten.

Was die Schärfe bei Blende 2,8 betrifft, so war das Tokina schon an der A700 nicht mit einem Minolta, Canon oder Nikon vergleichbar. Selbst das Sigma war da seiner Zeit etwas besser. Allerdings bei Blende 4 war mein Tokina sehr scharf, die meisten Aufnahmen machte ich mit Blende 5,6. Stärkeres Abblenden, über Blende 8 hinaus, brachte kein Gewinn an Schärfe.
Was die Belichtung betrifft, würde ich zuerst einmal versuchen, konstante Lichtverhältnisse zu schaffen. Am besten im Innenraum mit einem Scheinwerfer und ich tippe auch darauf, dass die Blende nicht mehr korrekt arbeitet, was bei diesem Objektiv aber kein größeres Problem darstellt, da die Blende recht gut erreichbar ist.

Gruß Wolfgang

Hoepping 24.05.2014 10:17

Vielen Dank für die vielen Antworten. Die Funktion der Blende werde ich heute nochmal genauer prüfen. Zu den anderen Erklärungsversuchen:

- Alle Aufnahmen wurden innerhalb von Sekunden bei gleichen Lichtverhältnissen gemacht. Kamera auf Stativ. Fokus auf manuell.
- DRO stand auf Auto. Das werde ich abschalten.
- Beide Filter sind an ihren Plätzen.
- Ich habe die Reihe bis F13 fortgesetzt. Da gab es keine Unterschiede bei der Helligkeit.
- So rein gefühlsmäßig finde ich die helleren Aufnahmen richtig und das Bild bei F2.8 zu dunkel.

Meine Leidenschaft sind Tierbilder und besonders Landschaften mit Tieren. Das hier ist von der letzten Reise:

Bild in der Galerie

Viele Grüße,
Paul.

wus 24.05.2014 10:37

Ich kenne Dein Objektiv nicht, habe aber ein ATX Pro 80-200/2.8 mit dem ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe nachdem ich mit der A55 auf digital umgestiegen bin. Die hohe Auflösung der A55 und natürlich mehr noch der A77 überfordert das Objektiv.

Dass Bilder von lichtstarken Objektiven bei Offenblende etwas dunkler ausfallen als abgeblendet ist auch eine häufige, alte Erfahrung. Wie Martin schon bemerkte erreichen manche Objektive die angegebene Maximalöffnung nicht ganz. Dazu kommt dann noch dass die Vignettierung bei offener Blende am stärksten ist. Dein 3. Foto sieht für mich auch so aus. Die Stärke der Vignettierung verwundert allerdings schon wenn man bedenkt dass die A77 ja eine Crop-Kamera, das Objektiv aber für Vollformat gerechnet ist.

Ich habe mein altes Tokina zwar noch, verwende es aber kaum noch weil ich mir dann das 70-400G gegönnt habe.

Wenn ich mir Dein letztes Bild ansehe fällt mir aber auch wieder auf was mir beim 70-400G fehlt :top:

Hoepping 24.05.2014 19:52

Hallo,
ich habe weiter experimentiert. An der Funktion der Blende liegt es wohl nicht. Beim dem Knopf zum Abblenden reagiert das Objektiv knackig. Bei eingestellter Blende 2.8 natürlich gar nicht. Abschalten von "DRO Auto" hat zwar nichts an der Belichtung geändert aber das "Halo" um die hellen Stellen hat ein wenig abgenommen. Merkwürdig finde ich, dass es nicht alle Kanten gleichmäßig betrifft.


Bild in der Galerie

Und dann habe ich mal eine Belichtungsreihe mit den Blenden 2.8 - 3.2 - 3.5 und 4.0 gemacht. Damit man das einfacher Vergleichen kann, habe ich Ausschnitte in ein Bild zusammengefügt:


Bild in der Galerie

Der Effekt der Unterbelichtung bei F2.8 reduziert sich schon bei F3.2 weitgehend und bei F3.5 vollständig. Die Bildqualität nimmt mit kleiner werdenden Blende zu. Ab F3.5 finde ich es benutzbar. Im unscharfen Bereich sehe ich dabei nur geringe Unterschiede. Bei F3.5 gefällt es mir ein wenig besser als bei F4.0.

Ich denke, in Zukunft werde ich größere Blenden als F3.5 vermeiden.

Natürlich würde ich gerne mal einen Vergleich mit einem 300mm von Minolta oder Sony machen. Wie viel besser sind die?

Viele Grüße,
Paul.

sir-charles 25.05.2014 12:47

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1586844)
Dass Bilder von lichtstarken Objektiven bei Offenblende etwas dunkler ausfallen als abgeblendet ist auch eine häufige, alte Erfahrung.

Volle Zustimmung.

Offenblende und dicht an der Naheinstellgrenze sind schon ein Extrem.
Abblenden hilft oft, ist auch keine Schande.

Da der TO offenbar ein Pixelpeeper ist, hier ein Link zu einem entsprechenden Tamron:

http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=874254

Um die Bilder dort betrachten zu können, muss man dort angemeldet sein. Es sind aber auch ein paar Links auf datenkeule.de vorhanden, wofür man sich nicht anmelden muss.

Der dortige Beispielbilderthread zum Tokina ist nach dem dortigen Servercrash leider nicht wieder hergestellt worden. Aber ein paar externe Links funktionieren noch (Seite 2):

http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=934246

Das Sony ist schon besser korrigiert, wobei sich solche Dinge auch damit provozieren lassen (wenn auch nicht in dem Ausmaß).

Zu den Aufnahmebedingungen:

Zitat:

Zitat von Hoepping (Beitrag 1586840)
- Alle Aufnahmen wurden innerhalb von Sekunden bei gleichen Lichtverhältnissen gemacht.

Wurde berührungsfrei ausgelöst ? Denn Blende verstellen und unmittelbar danach (fern-) auslösen kann auch noch Auswirkungen zeigen.

Zitat:

Zitat von Hoepping (Beitrag 1586840)
Kamera auf Stativ.

Ist keine Garantie. Ein Stativ auf einer Holzterrasse hat auch schon manchen wundern lassen.
Ein bis dahin stabiles Manfrotto Alu-Stativ mit 2-Wege-Neiger hat beim erstmaligen Einsatz mit dem Tamron geschwächelt, da ich die Mittelsäule ausfuhr.

Zitat:

Zitat von Hoepping (Beitrag 1586840)
- Beide Filter sind an ihren Plätzen.

????
Alles, was nicht vom Hersteller beilag, gehört entfernt. Hier sehe ich durchaus einen Grund für die Überstrahlungen. Auch ein Polfilter vom Hersteller in der Filterschublade macht in dieser Situation nicht unbedingt Sinn.

Für Testaufnahmen empfinde ich die gewählten Belichtungszeiten insgesamt zu lang. Erschütterungen und Schwingungen nimmt man hier mit. Probiere mal mit 1/500.

Gruß
Frank


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