SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Vor der Aufnahme (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=88)
-   -   Kugelpano - Anfängerfragen (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=145410)

Georg Kiesewetter 11.04.2014 14:26

Kugelpano - Anfängerfragen
 
Im Nachklapp meines ersten 'Little Planet' Versuches bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich als Ausgangsmaterial ein Kugelpanorama verwenden müsste.
Also hab ich mir 'nen kostengünstigen Nodalpunktadapter besorgt und mir leihweisen Zugriff auf 'n hoffentlich brauchbares Weitwinkel Objektiv (leider doch 18mm an APS-C) organisiert. Nach dem Anschauen/Durchlesen einiger Kugelpano-Anleitungen bleiben mir noch ein paar Dinge unklar:
- "verschwindet" das Stativ, wenn ich es auf allen Einzelbildern - einschließlich
des Nadirbildes - ausmaskiere oder muss ich mehr tun?
- Was macht man mit der Sonne? Ich meine, bei 360°/180° kommt die ja zwangsläufig aufs Bild. Wenn ich in deren Nähe die Belichtung messe, saufen die Schattenbereiche doch wohl ab, oder?
- "Erkennt" PTGUI welches der Einzelbilder in den Zenit bzw. den Nadir gehört? Wenn nein, wie sag' ich's ihm?

Danke für eure "Nachhilfe"!

Servus
Georg

Dat Ei 11.04.2014 15:21

Moin, moin,

das Einsetzen des Nadirs und Ausmaskieren des Stativs ist in der Tat eher eine manuelle, denn automatisierte Aufgabe. Schau mal hier rein: clickclack!


Dat Ei

Georg Kiesewetter 11.04.2014 15:36

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1570227)
...Schau mal hier rein: clickclack!...i

'N Haufen Holz :cool:
Danke schon mal. Mach mich am WE drüber...

Servus
Georg

Zaar 11.04.2014 15:59

Mit 18mm hast Du ggf. auch ein wenig mehr Arbeit mit dem Nadir als mit einem Fisheye, aber leider ist das nicht automatisierbar, weil die Beine (zumindest wenn Du den NPP richtig einstellt hast ;)) ja immer den gleichen Teil verdecken.

Das Bodenbild solltest Du (zumindest, wenn einen "Standardadapter" mit 2 "Auslegern hast"), 2x um 180 Grad verdreht vom Stativ aufnehmen. Dann kannst Du den Adapterarm leicht ausmaskieren. Außerdem würde ich - vor allem am Anfang - das Stativ völlig entgegen allen Stabilitätsempfehlungen nutzen, zumindest wenn Du ordentliche kurze Belichtungszeiten benutzen kannst. Soll heißen: Wenige Beinauszüge nutzen, Beine so dicht wie vertretbar zusammen, Mittelsäule voll ausfahren. Zum Auslösen würde ich einen Fernauslöser verwenden. Auf diese Weise minimierst Du die manuell zu bearbeitenden Bildbereiche.

Danach nimmst du noch einen Bodenbild von Hand auf (so nah wie möglich an der Position, wo zuvor das Stativ stand). Da dieses Bild gegen die Bilder vom Stativ perspektivisch verzerrt ist, benötigst Du entweder die Viewpoint-Funktionalität von PTGui Pro, oder aber Du exportierst den Bodenbereich flach aus dem Kugelpano und arbeitest das Bodenbild ohne Stativ möglichst gut ein. Danach kannst Du das fertige Bodenbild dann wieder in das Kugelpano einarbeiten (so mache ich das immer mit Hugin, wobei ich die perpektivische Überlagerung auch mit Hugin mache - langsam, aber qualitativ genauso gut wie PTGui pro).

Zur Belichtung: entweder Du arbeitest mit Belichtungsreihen, oder aber Du ermittelst die besten Werte durch einen Gesamtschwenk. Nutze auf jeden Fall RAW, um die maximale Dynamik Deines Sensors nutzen zu können. An der Kamera sollte die Belichtung auf M stehen, alle Aufnahmen mit der gleichen Blende und Zeit(reihe)! Manueller Fokus, alle Aufnahmen mit der gleichen Entfernungseinstellung. Um möglichst wenig um die Sonne herum zu verlieren und Flares zu vermeiden, kannst Du das Bild mit der Sonne zwei mal machen und bei einem der beiden Aufnahmen einen Finger vor die Sonne halten (möglicherweise auch 3 Bilder mit dem Finger auf unterschiedlichen Seiten).

Ansonsten: Versuch macht kluch :)

Viel Erfolg!

Viele Grüße,
Markus

Georg Kiesewetter 11.04.2014 16:22

Zitat:

Zitat von Zaar (Beitrag 1570238)
...Das Bodenbild solltest Du (zumindest, wenn einen "Standardadapter" mit 2 "Auslegern hast"), 2x um 180 Grad verdreht vom Stativ aufnehmen. Dann kannst Du den Adapterarm leicht ausmaskieren. ...

OK. Bei 'nem Dreibein sollte daraus 'n Bild ohne Stativbeine werden.

Zitat:

...Danach nimmst du noch einen Bodenbild von Hand auf ...
OK, damit "erschlage ich dann die Stativplatte und Co. :top:.

Zitat:

...oder aber Du exportierst den Bodenbereich flach aus dem Kugelpano und arbeitest das Bodenbild ohne Stativ möglichst gut ein....
DAS hab ich nicht begriffen!
Wie exportieret man "flach"?
Meinst du, ich soll den Nadirbereich mit "Loch" exportieren und dann in Photoshop das Loch mit 'nem "freihändigen" Nadir füllen und re-importieren?
Kannst du mir das bitte noch mal verdeutlichen was du meinst?


Zitat:

...alle Aufnahmen mit der gleichen Blende und Zeit(reihe)! Manueller Fokus, alle Aufnahmen mit der gleichen Entfernungseinstellung. ...
Klar.
Also ich mach 'nen Belichtungskompromiss. Dann sind Teilbilder über-, andere unterbelichtet. Wann wird das ausgeglichen/optimiert?
Beim Blending in PTGUI oder etwa manuell von mir in LR?


Zitat:

...Um möglichst wenig um die Sonne herum zu verlieren und Flares zu vermeiden, kannst Du das Bild mit der Sonne zwei mal machen und bei einem der beiden Aufnahmen einen Finger vor die Sonne halten ...
:oops: Warum komm ich nicht selber drauf???
Danke sehr!

Georg

André 69 11.04.2014 16:45

Hi Georg,

Markus und Frank waren ja schon sehr fleißig bei der Unterstützung! (das TUT kannte ich noch nicht)

Also noch ein paar verstreute Hinweise: In Innenräumen kommst Du um HDR nicht drum rum, oft reichen da auch -2, 0, +2 nicht aus! Im Freien ist es da einfacher! Alle meine Murmeln sind ohne HDR erstellt.

18mm sind ok, wenn sich im Bild nichts schnell ändert (Licht, Menschen, Verkehr, ...), mein Vorschlag wäre eine 12er Teilung (30 Grad) in 3 Reihen + Zenith + Nadir.
Meine letzten großen Panos habe ich alle mit 22mm gemacht, das ist etwa das Maximum um mit 3 Reihen auszukommen.
Wenn die Sonne scheint ist ISO100, f8.0, 1/320s ein recht guter Startwert, aber abhängig ob Du eher helle Umgebung hast oder schattig.
Den Weissabgleich festklemmen, DRO festklemmen (+2), falls Dir die JPEGs besser gefallen als Deine RAW-Ergebnisse.
An die hypofokale Distanz denken, Du möchtest ja möglichts viel scharf haben (tendenziell aber eher auf das Motiv festlegen).
Ein Fernauslöser hilft sehr, steht das Stativ gut geht es auch ohne.

Das mit dem Stativ ist tatsächlich viel Handarbeit, das frei Hand Bild erschlägt aber meistens 80% ...

Gruß André

Georg Kiesewetter 11.04.2014 16:51

Zitat:

Zitat von André 69 (Beitrag 1570250)
...Wenn die Sonne scheint ist ISO100, f8.0, 1/320s ein recht guter Startwert, aber abhängig ob Du eher helle Umgebung hast oder schattig....

Trotzdem - wer, wann, also welches Programm gleicht zwischen Schatten und Spitzen dann letztlich aus?

Servus
Georg

André 69 11.04.2014 16:57

Hi,

ausgleichen ist evtl. nicht das richtige Wort, denn Du nimmst ja mit festen Einstellungen in der jeweiligen Richtung das Einzelbild mit der dazugehörigen Belichtung (eben fest) auf.

Wenn also etwas zu hell/ zu dunkel ist, dann bleibt es das auch, aber die übergänge an sich, also von Bild zu Bild macht der Stitcher.
Du kannst nur aus RAW etwas mehr herausholen, bei ALLEN Bildern die Höhen und die Tiefen gleichzeitig abmildern.

... ansonsten HDR.

Gruß André

Dat Ei 11.04.2014 18:33

Moin Georg,

bei unseren Panos machen wir Belichtungsreihen, die meist aus 3 Aufnahmen mit einer Spreizung von 2EV bestehen. Die Verrechnung zu einem HDR-Pano haben wir dann mit PTgui vorgenommen. Es sind nun verschiedene Ansätze denkbar, wie man zu einer ersten Referenzmessung für die Belichtung kommen kann. Wir haben uns mal die dunkelste Stelle gesucht, in der wir noch Zeichnung haben wollten, die Stelle angemessen und so korrigiert, dass sie passt. Den Wert kann man dann als obersten Wert, also +2EV, der Belichtungsreihe nehmen. Alternativ geht der Ansatz auch für die hellste Stelle, die man dann für die -2EV nimmt. Man kann den jeweiligen Messwert dann noch gegenchecken, indem man dann mit einer entsprechend manuell korrigierten Belichtung das andere Ende des Spektrums aufnimmt. Misst man also z.B. die hellste Stelle an, macht man anschließend eine um 4EV fettere Aufnahme der dunkelsten Stelle und kontrolliert das Ergebnis am Display. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, kann man überlegen, ob man eine Belichtungsreihe mit mehr Einzelaufnahmen macht (z.B. 5 statt 3), oder ob man alternativ die Spreizung steigert. Aber Achtung: ist die Spreizung zu groß, führt das auch zu qualitativen Problemen.


Dat Ei

Georg Kiesewetter 11.04.2014 21:03

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1570276)
...bei unseren Panos machen wir Belichtungsreihen, die meist aus 3 Aufnahmen mit einer Spreizung von 2EV bestehen. Die Verrechnung zu einem HDR-Pano haben wir dann mit PTgui vorgenommen. ...

Das wächst sich allmählich aus :shock:.
Ob das mein altersschwaches Computerlein durchhält?
Verstanden hab' ich's aber. Danke.

Servus
Georg


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:13 Uhr.