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Wie Naheinstellgrenze zu bestimmten ABM errechnen?
Hallo Leute.
Ich habe vor, mir ein schönes Makro Objektiv zu holen. So wie´s aussieht, wird es wohl das Tamron 90 2.8 SP (nicht VC). Laut Beschreibung ist die Naheinstellgrenze beim ABM 1:1 = 29cm. Wenn ich aber etwas im ABM von 1:2 knipsen will, werden dann die 29cm einfach verdoppelt sodas die Naheinstellgrenze bei 58cm liegt, oder beeinflusst der weitere Arbeitabstand die Naheinstellgrenze für den ABM 1:2 ? Hat da einer von euch vielleicht ne Ahnung wie ich das so Pi mal :top: ausrechnen kann? LG DON |
Nein, so einfach ist das nicht. Das 90er Tamron fokussiert nicht, indem sämtliche Linsen gleichmäßig ausgezogen werden. Zumindest die Hinterlinse bleibt in ihrer Position. Daher beträgt der messbare Auszug zwischen Unendlich und 1:1 auch keine 90 mm, sondern nur 51 mm. Zumindest ist das beim Tamron SP Di AF 90/2,8 Macro 1:1 so.
Leider gibt es an diesem Objektiv auch keine Skala mit Werten wie 1:1 oder 1:2 usw. Durch die (zumindest teilweise) Innenfokussierung lassen sich die Abstände zum Motiv nicht mit einfachen Linsengleichungen rechnerisch ermitteln. Beachte bitte auch, dass der Abstand hier vom Motiv bis zur Sensorebene gerechnet wird. Zwischen Objektiv und Motiv bleiben bei 1:1 nur 10 cm. Bei 1:2 sind es ca. 8 cm mehr. |
Erst mal danke für Deine Erklärung Gottlieb.
Mir geht es hauptsächlich darum: wenn ich mal eine Libelle oder Schmetterling knipsen will, muss ich weit genug weg sein wegen der Fluchtdistanz. Wenn sich die Naheinstellgrenze beim ABM halbieren (1:1->1:2) nicht verdoppelt (also nicht 58cm) wird, bin ich sonst zu nah an den Insekten dran. Wenn ich also den Insekten für 1:2 ca 35cm Naheinstellgrenze auf die Pelle rücken muss, sind die ratz fatz weg. |
Zitat:
Für 1:2 mußt du natürlich weiter weg gehen, dann bist du halt nicht mehr an der Nahgrenze. Insofern weiß ich jetzt nicht, was du mit "der Arbeitsabstand beeinflußt die Grenze" meinst. Theoretisch könnte man für jede Aufnahmeentfernung den zugehörigen Maßstab ausrechnen, allerdings bräuchte man dazu zwei Größen, die man nicht kennt: Die Brennweite, die sich (wie Gottlieb schon schrieb) beim Fokussieren ändert, und den Hauptebenenabstand, den ich bisher bei noch keinem Objektiv überhaupt angegeben gefunden habe. Für "Pi mal Daumen" rechnet man deshalb einfach mit der aufgedruckten Brennweite und Hauptebenenabstand = 0, aber gerade im Makro-Bereich wird das sehr ungenau. Nach der Formel hätte man bei 1:1 und 90mm Brennweite einen Aufnahmeabstand von 36cm, real sind es aber nur die von dir genannten 29cm. Zitat:
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Zitat:
Am besten bist du mit der Kamera zuerst da und wartest dann nur noch darauf, daß sich ein Viech passend vor die Linse setzt. |
Zumal Libellen die Eigenart haben sich an einer Stelle immer wieder aufzuhalten, wegzufliegen und zurückzukommen - das könnte man nutzen.
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@ usch
Was ich mit Naheinstellgrenze bei 1:2 meine, heißt "Einstellentfernung" wie ich gerade mitbekommen habe. Danke Dir. Kannst du mir bitte die Skala von 1:1 - 1:10 und die dazugehörigen Entfernungen mal hier reinschreiben. Ich möchte anhand der Entfernungen je Maßstab entscheiden ob mir das 90er für Insektenfotos genug Abstand gewehrt. Z.B um eine Libelle Formatfüllend zu knipsen würde ich so in etwa 1:3 bis 1:4 anstreben. Wenn ich da bei 70 bis 80 cm Einstellentfernung liege, haut das schon hin. LG DON |
Klar, kein Problem. Die Zahlenwerte sind teilweise interpoliert, weil die Maßstab- und Entfernungsmarken nicht immer exakt übereinander liegen:
Tamron SP AF Di 90mm/2,8 Macro (272E) |
Ich denke da wäre das Tamron 70-200mm DI Makro mit 95cm und 1:3 sicher die bessere Wahl ;)
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Schmetterlinge und Libellen im Maßstab 1:2 dürften vor der A57 nur maximal 46 mm lang sein, um das Format voll auszufüllen. Die meisten dieser Tierchen, die ich bis jetzt gesehen habe, passen nicht ganz in diesen Rahmen, und wollen auf dem Bild auch noch ein wenig Platz haben. Daher halte ich Maßstäbe zwischen 1:3 und 1:5 für eine realistische Annahme.
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