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unbekannte Nahlinse und Polfilter = wie testen?
Hallo,
nochmal ich :-) Meine bisherigen Kameraerfahrungen haben sich auf eine Praktika Spiegelreflex, bei der noch mit externem Belichtungsmesser gearbeitet werden mußte (bis 1990) und eine Chinon GS-9 (kompakte Spiegelreflex, Brennweite 38-110mm, von 1990 bis 2002) beschränkt. (Man kann von so einem Teil halten was man will, aber Ausschuß gab es damit selten, vor allem unscharfen Ausschuß hatte ich damit nie. Auch kam ich mit dem kleinen internen Blitz bei den guten 800 ASA Filmen die letzten Jahre problemlos zurecht. Der Spiegelreflexsucher ist etwas, was mir an der D7i wirklich immer noch fehlt.) Daher sind die Möglichkeiten, die sich mir mit der D7i eröffnen immer noch ein weites Feld. Mit Makro habe ich mich früher z.B. noch nie beschäftigt. Wie es der Zufall will, hatte mein Vater noch einen Polfilter und eine Nahlinse mit 49mm Filtergewinde rumliegen. Die Teile stammen wohl noch von einer der ersten Praktika Kameras und den dazugehörigen Objektiven. Rein optisch sehen diese Teile noch tadellos aus, mal eben das Glas aus den Rahmen zu nehmen (verschraubt) und abzuwaschen und zu polieren ist bei denen kein großes Problem gewesen. Jetzt suche ich Tips, um die optische Qualität zu beurteilen und wegen des Vergleiches mit den von Winsoft mal gemachten Angaben eine Möglichkeit die Stärke der Nahlinse zu bestimmen. Also ich meine z.B. Tips, was (Lineal, Millimeterpapier, unser Zwergkaninchen ;) ) ich wie fotografieren sollte, um dann z.B. am Bildschirm erkennen zu können, ob es nennenswerte Verschlechterungen gibt, oder die Teile eine gute optische Qualität für die D7i haben und welchen Dioptrienwert bzw. Vergrößerungsfaktor die Nahlinse bringt. Vignettierung ist nicht das Problem. Der Polfilter hat zwar 49mm Gewinde aber ein deutlich größeres Glas. Er vignettiert bis etwa 40mm nur links oben ein wenig. Die Nahlinse vignettiert zwar rundherum bis etwa 50mm, aber die wird ja sowieso nur im Telemakro sinnvoll sein? Und zudem ist die Vignetierung so klein, daß sie bei einem Ausschnitt im 3:2 Format wohl restlos verschwinden wird. |
Hallo Andreas,
für die Nahlinse ist Millimeterpapier immer gut. Aber ich denke, dass es letztlich darauf ankommt, wie die "echten" Bilder aussehen. Also einfach mal ausprobieren und dann selbst beurteilen, ob Dir die Qualität genügt. Viele Grüße Tina |
Hallo Andy,
Dein Polfilter kannst Du sicher problemlos nutzen, wenn es nicht trübe geworden ist - Polfilter bestehen aus zwei Gläsern und dazwischen der Filterfolie, so daß Wasser eindringen kann. Es gibt natürlich Qualitätsunterschiede bzgl. Oberflächenvergütung und auch evtl. Farbfehler, da nicht alle Polfilter wirklich nur grau sind, aber die werden gering sein. Bzgl. der Nahlinse kann ich Dir zwei Tips geben: Wenn die Linse schwer und dick ist und Du vielleicht sogar beim Blick durch die Linse gegen den Rand sehen kannst, daß sie aus zwei Linsen zusammengekittet ist, hast Du Glück und einen Achromaten, ansonsten wird es eine einfache Nahlinse sein. Bei letzeren ist die optische Qualität sicher deutlich geringer, Du wirst mit Randunschärfe zu rechnen haben, das muß aber nicht stören. Ich würde an Deiner Stelle unbedingt mal mit der Linse 'spielen'. Bzgl. der Brennweite kannst Du sie messen: Sonne mit der Linse auf eine Fläche fokussieren, dann Abstand Linse-Fläche messen, daß ist die Brennweite, der Kehrwert gibt die Brechkraft ind Dioptrien (dpt) an. Du kannst auch mal im Telemakromodus mit/ohne Nahlinse ein Blatt Millimeterpapier fotografieren. Da siehst Du, welchen Abbildungsmaßstab Du erreichen kannst, ob sich der Einsatz der Nahlinse lohnt und auch welche Fehler die Nahlinse am Rand macht (Unschärfe, Randsäume, Verzeichnung). Grüße, Jan P.S.: Sollte Du bei Deinem Polfilter keinen Effekt sehen (Reduzierung von Reflexen an nicht-metallischen Oberflächen bei seitlichem Lichteinfall) kann es daran liegen, daß Du einen zirkularen Polfilter hast und ihn bei Deiner Reinigungsaktion falsch herum in die Fassung gelegt hast. |
Zitat:
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Die optische Qualität kann man als Amateur ohne teure Messapparaturen nur an zu sehr einfachen Aufbauten und nur subjektiv beurteilen.
1) Für Nahlinsen würde ich Millimeterpapier verwenden und die Dimage 7xx/A1 so ausrichten, dass Chipebene und Millimeterpapier exakt parallel liegen. Sonst haben Sie einseitigen Randabfall. Außerdem nur im Tele-Makromodus! Im Ergebnis dürfen Sie sich nicht wundern, dass bei sehr starken Nahlinsen erhebliche Abbildungsfehler zum Vorschein kommen. Diese Fehler muss man zumeist den nicht korrigierten oder nicht korrigierbaren Restfehlern des Grundobjektivs anlasten als da sind: Sphärische und chromatische Aberration (Farbsäume), Bildfeldwölbung (Randunschärfe durch nicht ausreichend geebnetes Bildfeld), kissenförmige Verzeichnung (gerade Linien sind krumm), künstliche Vignettierung (Abschattung durch zu enge Linsenfassung), natürliche Vignettierung (allmählicher Lichtabfall zum Bildrand hin), Astigmatismus und Koma. Durch starkes Abblenden oder gar mit Digital-Zoom können Sie die Randfehler mindern oder fast ausschalten. 2) Polfilter lasssen sich zunächst einmal rein visuell beurteilen. Schauen Sie, ob Sie beim Durchblick einen Farbstich oder Blasen in den Deckgläsern entdecken. Wie gut ist die Transparenz? Dann ist eine Lupe dran: Schauen Sie sich die Ränder unter der Lupe an, ob dort bereits eine Erblindung anfängt oder sonstige auffällige farbige Streifen auf eine baldige Erblindung hinweisen (Schwachpunkt bei billigen Polfilter ohne saubere Randversiegelung!). Schauen Sie sich unter Lupe unter schrägem Halten des Filters die Polfolie an, ob sie einigermaßen wellenfrei plan liegt. Bei Zirkular-Polfiltern haben Sie ZWEI Folien zwischen den Deckgläsern. Und zuletzt prüfen Sie wieder nur visuell, ob die Polfolie etwas taugt. Dazu halten Sie das Filter vor sich hin, als wenn Sie die Kamera wären. Peilen Sie irgendeine spiegelnde Kunststofffläche oder spiegelndes Holzfurnier unter einem Winkel von etwa 30° an und drehen dabei das Filter. Wenn die Spiegelungen beim Drehen vollständig verschwinden, dann ist das Filter gut. Mittelmäßige Polfolien lassen die Spiegelungen nicht ganz verschwinden. Wenn Sie keinerlei Effekt sehen bzw. die Spiegelungen sich nicht abschwächen lassen, dann ist das Filter eventuell ein Zirkular-Polfilter. Blicken Sie einmal durch die Gegenrichtung. Wenn dann der Effekt da ist, dann handelt es sich um ein Zirkular-Polfilter. Ihre Durchblickrichtung muss mit der Kamera-Blickrichtung übereinstimmen. Anderenfalls müssen Sie das Filter in der Fassung umdrehen. |
Hallo,
passt auf, dass Ihr Euch beim Test nicht verbrennt, im Brennpunkt kann es schon recht warm werden. Jan |
Hallo,
menschenskinder Seid ihr die ganze Zeit nur im Forum? Ich komme ja kaum zum arbeiten, vor lauter Antworten in so kurzer Zeit. :D @Jan @WinSoft / Polfilter Das Teil ist von "Carl Zeiss Jena DDR" und hat geschätzt 20 Jahre auf dem Buckel. Wenn Dicke für Qualität steht: Die beiden Gläser sind zusammen fast 7mm dick. Daß es lineare und zirkulare Polfilter gibt, wußte ich vor dem Forum noch gar nicht (nie damit beschäftigt). Das letzte, was ich erwartet hätte, ist das es ein zirkularer (also wohl auch besserer?) Polfilter ist. Aber das ist er und ich hatte ihn sogar richtig herum zusammengebaut. Ansonsten sieht er optisch wie gesagt perfekt aus (keine Trübung ungleichmäßige Färbung usw.). Die Polfolie scheint dann ja auch gut zu sein. Eine geeignete Fläche mußte ich erst mal suchen. Ist der Test auch mit einem Ceranfeld ok? Bei dem verschwinden die Reflektionen zumindest an einer Stelle fast vollkommen. In der schlechtesten Einstellung kann ich Decke, Wand, Lichtschalter und Fenster voll erkennen. Am schwächsten Punkt ist der Lichtschalter und die Fensterglasfläche noch schwach erkennbar. Das Teil hat sogar zwei Anschläge, läßt sich also nur ca. 1 Umdrehung hin und her drehen, keine Ahnung wozu das gut sein soll. Einzig er kommt mir subjektiv dunkler vor, als mein alter, den ich mit der Spiegelreflex zusammen verkauft habe. (Leider, da der einen größeren Durchmesser hatte, hätte ich das Teil ja mit Adapter auch wieder verwenden können.) |
Zirkular ist nicht besser, aber je nach Innenleben der Kamera für eine ordentliches Funktionieren unabdingbar. Dein Test am Ceranfeld beschreibt genau den Effekt des Polfilters, es geht um Reflexe an allen nichtmetallischen (genauer nicht elektrisch leitenden) Flächen. Dann hat der Polfilter noch seine Wirkung aufs Himmelsblau.
Die Dicke des Glases ist eigentlich kein Qualitätskriterieum, wäre nur bei der Nahlinse vielleicht ein Hinweis auf einen Achromaten. Im Gegenteil sollte die Dicke eher schädlich sein. Dennoch würde ich den (das?) Filter einfach nutzen und mich an den Ergebnissen freuen. Grüße, Jan |
Hallo,
gleich noch zur Nahlinse: Den Test mit dem Millimeterpapier werde ich dann mal machen - wohl erst am Wochenende. Da mein Stativ keine Wasserwaage hat, ich aber eine Libelle (kleine, runde Wasserwaage) habe, lege ich die am besten auf den Blitzschuh um die Kamera gerade auszurichten? @WinSoft Die meisten der Begriffe hast du ja erklärt und kannte ich mittlerweile auch schon. Aber was ist Astigmatismus und Koma? Das klingt er nach medizinischen Fachgebiet. :o @Jan Die Linse ist (in diesem Fall also leider) weder schwer, noch dick, noch sah sie, als ich sie zerlegt hatte, nach 2 zusammengeklebten aus. Brennweite bei Sonne, na warten wir mal auf besseres Wetter am Wochenende. Mit meiner Schreibtischlampe klappt es leider nicht. 8) Was den Abbildungsmaßstab angeht, hatte ich schon zuvor ein kleines Experiment gemacht. Mit und ohne Linse, im WW und Tele, mit und ohne Makroschalter habe ich versucht jeweils den Punkt (minimalen Abstand) herauszufinden, bei dem der Autofokus noch scharf stellt. Objekt war der Karton eines Puzzles. (Das Bild darauf hat ja wohl genug Kontraste). Als Messpunkt habe ich den vordersten feststehenden Teil des Objektives genommen. Im TeleMakro bin ich da ohne Linse auf 18cm und mit Linse auf 14cm gekommen = Faktor 1,3. Das scheint nicht allzuviel zu sein? Ohne Makro ist die Differenz allerdings größer, etwa Faktor 1,8. Wegen der unterschieldichen Werte auch die Frage nach einem richtigen Test. |
Die minimale Entfernung ist nicht das entscheidende, sondern die Pixel / mm, mit denen Du etwas abbilden kannst (oder wenn Du immer die gleiche Kamera nutzt die Kleinheit des Brereichs, der abgebildet wird.
Jan |
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