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-   -   α58: ISO Verständnisfrage (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=139201)

becker_s 08.11.2013 18:48

ISO Verständnisfrage
 
Bin ja noch blutiger Anfänger:

Seither habe ich beim Fotografieren eigentlich nicht auf ISO geachtet, sprich ich habe an meiner Alpha 58 immer ISO-Automatik eingestellt...

Jetzt habe ich gestern aber mal ein bischen damit herumgespielt.
Plump ausgedrückt heißt es ja, je höher der ISO-Wert, desto höher das Bildrauschen = je höher die Gefahr von schlechteren Bildern (stimmt das so?).

Ich habe gestern also Fotographiert: im Zimmer abends mit normalem Zimmerlicht OHNE Blitz, benutzt habe ich das Kit-Objektiv 18-55. Ich habe meine Tochter aufm Sofa während sie schlief fotografiert (also sie lag die ganze Zeit still an Ort und Stelle). Wenn ich mit ISO-Auto fotografiert habe, wurde ISO 3200 genommen und das Bild war auf dem Kameradisplay einwandfrei, als ich dann aber ISO manuell (zB. ISO 100) eingestellt habe, habe ich voll die schlechten/unscharfen/verschwommen Bilder bekommen und auch die Kamera hat ewig gebraucht, bis sie die Aufnahme vollendet hat (stand ewig im schwarzen Bildschirm "wird verarbeitet...")

Ganz einfache Frage: Warum ist das so? Was passiert da bei den verschiedenen ISO-Zahlen?

Gruß Sandra

yoyo 08.11.2013 19:11

Du solltest mal nach "ISO" googlen. Ganz einfache Antwort: Je niedriger Du den ISO-Wert einstellst, desto länger wird die Verschlusszeit. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, ein Foto zu verwackeln. Resultat: Bild ist unscharf.
Mit höheren ISO-Einstellungen steigt das Rauschen an - das führt aber bei den aktuellen Sensoren nicht zwangsläufig zu "schlechteren" Bildern.

BeHo 08.11.2013 19:11

Wenn Du bei gleicher Blende einmal mit ISO 3200 und einmal mit ISO 100 fotografierst, muss der Verschluss im zweiten Fall 32 mal solange offen bleiben wie im ersten Fall.

Wenn Du z.B. bei ISO 3200 eine Belichtungszeit von 1/60 Sekunde benötigst, ist es bei ISO 100 und gleichen Lichtverhältnissen 1/2 Sekunde. In der halben Sekunde kannst Du die Kamera gar nicht ruhig halten und das Ergebnis ist ein verwackeltes, sprich unscharfes Bild.

Der Zusammenhang zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO-Zahl ist u.a. hier einfach beschrieben: Klick!

Nachdem Du ja selbst schreibst, dass Du blutiger Anfänger (Anfängerin?) bist, ist es vielleicht sinnvoll, wenn Du einen Anfängerkurs besuchst, ein (Einsteiger-)Foto-Lehrbuch liest oder entsprechende Angebote im Internet wahrnimmst.

Dann heißt es durch Üben das Gelernte zu verinnerlichen und der Spaß beim Fotografieren wird ebenso steigen wie der Ausschuss geringer wird.

mekbat 08.11.2013 19:17

Hallo Sandra

Die verwackelten Fotos kommen von der LÄNGEREN Belichtungszeit bei der Einstellung ISO 100.
Dabei bewegt man sich und diese Bewegung kann der SteadyShot nicht ausgleichen - zumindest nicht über einen längeren Zeitraum nicht.
Achte mal auf die Belichtungszeiten bei ISO 3200 und 100 und vergleiche diese.
Diese Werte werden dir übrigens im Monitorbild angezeigt, wenn du den Auslöser nur halb drückst.

Abhilfe schafft hier ein Stativ oder du nutzt den Blitz.
Macht sich natürlich schlecht mit dem Blitz, wenn man Schlafende nicht wecken oder stören möchte ;) .

Und das die Kamera "ewig braucht", bis das Bild vertig ist, liegt an der Menüeinstellung Rauschminderung - dabei verarbeitet die Kamera ein (soweit ich weiß) Schwarzbild und stellt die gesamten Bildinformationen zusammen.

DerKruemel 08.11.2013 19:19

gelöscht da es vorher ausreichend und mit gleichen Beispielen erklärt wurde.

becker_s 08.11.2013 19:51

Hui Danke für die schnellen Antworten:top:
Dass sich bei niedrigeren ISO Werten die Verschlusszeit ändert habe ich nicht gewußt, aber jetzt wo ich das weiß, ist mir das Verwackeln/Unschärfe etc klar.

Mmmh... ich fotografiere meist im Programm A, da kann ich aber an der Verschlußzeit doch gar nix ändern... dann dort doch ISO auf Auto lassen?
Oder lieber gleich anfangen zu versuchen in M reinzuwachsen?
Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1510928)
Nachdem Du ja selbst schreibst, dass Du blutiger Anfänger (Anfängerin?) bist, ist es vielleicht sinnvoll, wenn Du einen Anfängerkurs besuchst, ein (Einsteiger-)Foto-Lehrbuch liest oder entsprechende Angebote im Internet wahrnimmst.

Dann heißt es durch Üben das Gelernte zu verinnerlichen und der Spaß beim Fotografieren wird ebenso steigen wie der Ausschuss geringer wird.

Anfängerin..
Einen Anfängerkurs habe ich schon hinter mir, aber es ist selbst bei so einem Kurs für einen totalen "Fotodummi" wie mich, der echt bei 0 anfängt, schwierig, da alles zu verstehen...;) (und jetzt habe ich angefangen nen Kurs im www zu lesen und verinnerlichen).

becker_s 08.11.2013 19:57

Außerdem hab ich die Alpha 58 nicht die 57... sorry hatte ich falsch geschrieben.

Neonsquare 08.11.2013 19:57

Zitat:

Zitat von becker_s (Beitrag 1510920)
Jetzt habe ich gestern aber mal ein bischen damit herumgespielt.
Plump ausgedrückt heißt es ja, je höher der ISO-Wert, desto höher das Bildrauschen = je höher die Gefahr von schlechteren Bildern (stimmt das so?).

Nein das stimmt nicht so. Zumindest nicht ohne "aber". Wie Dir bestimmt bereits klar ist, entstehen die Bilder durch die "Belichtung" des Sensors Deiner Kamera. Wenn Du den ISO-Wert erstmal ignorierst und Dir einfach vorstellst er wäre fest auf "100" (nicht Auto!), dann hängt die Belichtung lediglich von der gewählten Blende und der Belichtungszeit ab. Ein korrekt belichtetes Bild benötigt eine bestimmte Lichtmenge - wenn die Blende größer ist (kleinere Blendenzahl) dann dringt mehr Licht auf einmal ein d.h. man erreicht die gleiche Belichtung in kürzerer Zeit. Umgekehrt kann man bei längeren Belichtungszeiten die Blende auch kleiner machen und trotzdem die gleiche Belichtung erhalten.

In den Automatik-Modi P oder Auto ermittelt die Kamera stets die Parameter so, dass ein "richtig" belichtetes Bild entsteht. Wenn es im Zimmer recht dunkel ist wird die Kamera die Blende möglichst weit öffnen, doch irgendwann geht das nicht mehr weiter - dann wird die Belichtungszeit länger. Irgendwann ist die Belichtungszeit dann so lang, dass bei in der Hand gehaltener Kamera kein gutes Bild mehr entstehen kann. Viel früher wird es bereits passieren, dass bewegte Motive verschwimmen. Bei unbewegten Motiven würdest Du nun die Kamera einfach auf ein Stativ stellen und hättest ein korrekt belichtetes und gutes, unverwackeltes Bild.

Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit "ISO" zu erhöhen. Bei höheren ISO-Stufen gibt sich die Kamera mit weniger Licht zufrieden; sie reagiert "empfindlicher" auf das Licht. Damit am Ende die gleiche Bildwirkung entsteht wird das Licht digital verstärkt. Dabei tritt allerdings das immer vorhandene Rauschen stärker zu Tage. Je mehr man das Signal verstärken muss (je höher das ISO) desto stärker wird auch das Rauschen.

Zu Deiner Eingangsfrage: "...je höher der ISO-Wert, desto höher das Bildrauschen = je höher die Gefahr von schlechteren Bildern (stimmt das so?)...". Verwackelte Bilder sind schlechte Bilder ebenso wie unterbelichtete Bilder. In beiden Fällen kann ein erhöhen des ISO-Werts zu besseren Bildern führen oder die "Gefahr von schlechteren Bildern" verringern. Z. B. wenn durch eine höhere ISO-Stufe weniger Gefahr besteht zu verwackeln. Doch das hat eben einen Preis - das Rauschen. Man muss abwägen was man eher in den Griff bekommt: Kann man die Zeit noch verlängern ohne zu verwackeln? Kann man die Blende noch weiter aufmachen? Ist ein Stativ möglich? Wenn das alles nicht hilft, dann ISO rauf.

Einen "Trick" gibt es natürlich noch. Statt an den Parametern zu drehen, kannst Du natürlich auch die Umgebungsbedingungen verändern: Licht einschalten, Rollos hoch - oder eben einen Blitz verwenden.

Zitat:

Zitat von becker_s (Beitrag 1510920)
Ich habe gestern also Fotographiert: im Zimmer abends mit normalem Zimmerlicht OHNE Blitz, benutzt habe ich das Kit-Objektiv 18-55. Ich habe meine Tochter aufm Sofa während sie schlief fotografiert (also sie lag die ganze Zeit still an Ort und Stelle). Wenn ich mit ISO-Auto fotografiert habe, wurde ISO 3200 genommen und das Bild war auf dem Kameradisplay einwandfrei, als ich dann aber ISO manuell (zB. ISO 100) eingestellt habe, habe ich voll die schlechten/unscharfen/verschwommen Bilder bekommen und auch die Kamera hat ewig gebraucht, bis sie die Aufnahme vollendet hat (stand ewig im schwarzen Bildschirm "wird verarbeitet...")

Die Belichtungszeit hat stark zugenommen. Zwischen ISO 3200 und ISO 100 sind 5 Schritte: 200, 400, 800, 1600, 3200. Jeder dieser Schritte hat die Zeit verdoppelt. Wenn es also z. B. vorher 1/60s war, dann brauchte die Kamera schon 1/2s. War es bei ISO3200 bereits nur 1/30s dann braucht die Kamera 1s. Zusätzlich fertigt die Kamera bei längeren Belichtungszeiten ein zusätzliches "Dunkelbild" an um das Rauschen zu reduzieren. Dazu wird bei geschlossenem Bild nochmal genausolang belichtet. D.h. Die Kamera würde mindestens 2s lang einen schwarzen Bildschirm zeigen.

Zitat:

Zitat von becker_s (Beitrag 1510920)
Ganz einfache Frage: Warum ist das so? Was passiert da bei den verschiedenen ISO-Zahlen?

Ich hoffe das ist bei obiger Beschreibung bereits klar geworden.

becker_s 08.11.2013 23:07

Danke für die Antworten:top:

Je niedriger ISO ist, desto niedriger ist das Bildrauschen, wobei die Alpha 58 was das Bildrauschen angeht, ziemlich gut sein soll (hab ich in nem anderen Thread gelesen).

Je niedriger ISO eingestellt ist, desto länger wird die Verschlusszeit, desto höher wird das Verwacklungsrisiko.

Wenn ich jetzt nun die größte Blendenöffnung habe, die Verschlusszeit zu lange ist, ich kein Stativ und auch keinen Blitz zur Verfügung habe, dann sollte ich ISO höher stellen, damit sich die Verschlusszeit verringert.

Habe ich das dann nun richtig verstanden?:D

Kopernikus1966 08.11.2013 23:09

Zitat:

Zitat von becker_s (Beitrag 1511023)
Je höher ISO eingestellt ist, desto länger wird die Verschlusszeit, desto höher wird das Verwacklungsrisiko.

je *niedriger* ISO eingestellt ist, desto länger wird die Verschlusszeit!


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