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lax3000 30.06.2013 18:36

Makro Objektiv gesucht
 
Hallo Sony Gemeinde,

für ein Dia- und Negativ - Kopierprojekt suche ich das passende Objektiv.
Nach einigen Tests (1.000 Bilder) mit einem Diascanner habe ich mich aufgund der langen Laufzeit und schlechten Qualität dafür entschieden, die restlichen Aufnahmen mit meiner alpha77 zu digitalisieren.

Dazu verwende ich einen Reproständer (Vergrößerer Durst M605 mit Kameraadapter) zur präzisen/variablen Entfernungseinstellung und stabilen Montage.
Als Träger für die Negative habe ich einen Negativhalter eines Flachbettscanners eingesetzt. Dieser liegt fixiert auf einem Hama Leuchtpult LP554.

Die ganze Konstruktion habe ich bereits mit relativ akzeptablen Ergebnissen getestet.
Da ich zurzeit nur das Kitobjektiv SAL1650 2.8 besitze und damit keine bildfüllenden Aufnahmen (ca. 1200x2000 Pixel; etwa 10% Bildfüllung) der Negative machen lassen, benötige ich ein anderes Objektiv.

Was soll das Objektiv können?
  • Aufnahme von Dia bzw. Kleinbildnegativ 24x36 mm bildfüllend
  • Vernünftige Aufnahmequalität
  • Preislage < 400 Euro (auch gebraucht)
  • Autofokus das auf kleinste Abstandsänderungen reagiert (Dia / Negativwölbung)

Wenn Euch noch relevante Kriterien einfallen, nehme ich gerne Rat an.

Bisher habe ich folgende Objektive recherchiert:
  • Tamron SP AF 272E 90mm F/2.8 Di
  • SIGMA EX 105mm F/2.8 Macro DG

Gibt es besseres oder günstigeres?
Können diese Objektive das Format abbilden?

Danke im Voraus für Tipps.

Gruß
lax

der_knipser 30.06.2013 18:58

Hallo lax,

hast Du schon daran gedacht, Dein Objektiv in Retro-Stellung zu verwenden? Ein Retro-Adapter und eventuell ein stepdown-Ring für das Filtergewinde kosten zusammen zwischen 10 und 20 Euro. Hinzu kommt noch ein Objektivrückdeckel mit Blendenmitnehmerhebel. Ich habe kein 16-50, deshalb kann ich zu den möglichen Abbildungsmaßstäben nichts Genaues sagen, die werden aber wahrscheinlich in dem Bereich liegen, den Du brauchst.

Die einzige Anforderung, die damit nicht funktioniert, ist der Autofokus. Dafür, dass Dein Geldbeutel prall bleibt, kannst Du vielleicht mit diesem Kompromiss leben.

Ich hatte mal vorgestellt, wie das mit dem 18-250 funktioniert, mit dem man mit den genannten Hilfsmitteln alle Maßstäbe nahtlos von unendlich bis etwa 4:1 hinbekommt.
Aufgrund der unterschiedlichen Baulänge Deines 16-50 kommen vermutlich etwas kleinere Maßstäbe raus als beim 18-250, so dass 24x36 gerade so passen könnte.

Für Dein Vorhaben brauchst Du eigentlich nicht die bequeme Handhabung eines Makro-Objektivs. Wenn der Aufbau einmal steht, brauchst Du nur noch kleine Schärfekorrekturen vorzunehmen.

kiwi05 30.06.2013 19:05

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1461188)
?...... brauchst Du nur noch kleine Schärfekorrekturen vorzunehmen.

...und dafür kannst du dir ja eine Makroschiene gönnen, mit der du sicher besser fokussieren kannst, als mit dem Entfernungsring am Objektiv.

usch 30.06.2013 19:26

Das mit dem Fokussieren am Objektiv, egal ob manuell oder per Autofokus, würde ich auch schön sein lassen. Dabei ändert sich nämlich entweder die Gegenstandsweite (bei Auszugsfokussierung) oder die Brennweite (bei Innenfokussierung). Beides verändert den Abbildungsmaßstab. Normalerweise stellt man bei Repros den gewünschten Maßstab am Objektiv ein und fokussiert dann per Einstellschlitten.

Für Kleinbild auf APS-C brauchst du Maßstab 1:1,5. Das sollte jedes Makro-Objektiv können, das den Namen verdient. Allerdings würde sich da wohl eher eine kürzere Brennweite wie das SAL-30M28 anbieten, sonst wird der Aufbau insgesamt schon ziemlich lang. Ob das qualitativ mit dem Tamron mithalten kann, weiß ich aber leider nicht.

lax3000 30.06.2013 21:17

Danke an alle für die schnellen Rückmeldungen.

@Gottlieb
Ja, über die Retrostellung habe ich schon mal nachgedacht.
Hatte ich früher mal mit einer Minolta SRT100 selbst gebaut, hat gut funktioniert.
Ich kann mir jedoch vorstellen, dass ein speziell für diese Funktion ausgelegtes Makroobjektiv bessere Ergebnisse bringen sollte.
Das mit dem Objektivrückdeckel mit Blendenmitnehmerhebel solltest Du mir bitte noch etwas näher erklären. Was bewirkt der? Wie schaut soetwas aus und wo bekommt man das?
Das mit dem prallen Geldbeutel würde ich schon "in Griff" bekommen. Offensichtlich bin ich nicht der einzige "Negativ-Digitalisierer". Im eingschlägigen Auktionshaus werden "Spitzenpreise" für gebrauchte Objektive bezahlt.
Zum "Autofokus-Verlust" habe ich folgende "geldbeutelleerende" Lösung gefunden. Novoflex AF-Retroadapter
Also auch das könnte man mit Geld lösen, jedoch würde ich dann gleich zu einem Makroojektiv greifen.

Oder hat hier jemand Erfahrung in Bezug auf Qualität mit den beiden Lösungen Retrostellung gegenüber einem Markroobjektiv?

@Peter
Die Makroschiene benötige ich nach meinem Verständnis nicht, da ich die Höhenverstellung des Durst M605 Ständers sehr miniziös justieren kann.
Oder was würde mir die Makroschiene an Mehrwert bringen?

@Usch
Denkst Du, diese Feinfokussierung kann nicht auch mit meiner Repro-Konstruktion vernünftig funktionieren?

der_knipser 01.07.2013 00:22

Zitat:

Zitat von lax3000 (Beitrag 1461242)
@Gottlieb
Ja, über die Retrostellung habe ich schon mal nachgedacht.
Hatte ich früher mal mit einer Minolta SRT100 selbst gebaut, hat gut funktioniert.
Ich kann mir jedoch vorstellen, dass ein speziell für diese Funktion ausgelegtes Makroobjektiv bessere Ergebnisse bringen sollte.
Das mit dem Objektivrückdeckel mit Blendenmitnehmerhebel solltest Du mir bitte noch etwas näher erklären. Was bewirkt der? Wie schaut soetwas aus und wo bekommt man das?

Ein Objektiv in Retrostellung bringt im Makrobereich erstaunlich gute Ergebnisse. Ich bezweifle, dass ein echtes Makro sichtbar besser ist.

Zur Blendenfunktion:
AF-Objektive haben die Eigenschaft, dass die Blende auf den kleinsten Wert geschlossen wird, sobald man das Objektiv von der Kamera nimmt. Bei Minolta-AF-Objektiven sitzt der Blendenhebel, der normalerweise von der Kamera gesteuert wird, so tief im Objektivgehäuse, dass er mit den Fingern nicht erreichbar ist.
Es gibt Objektivdeckel, die die Blende ganz oder teilweise wieder öffnen, wenn man den Deckel befestigt. In so einen Deckel kann man ein Loch schneiden, so dass der Blick durchs Retro-Objektiv frei ist, und man hat ein wirksames Werkzeug, um die Blende zu öffnen. Am besten eignen sich die älteren weißen Minolta-Deckel, weil sie erstens die Blende ganz öffnen können, und zweitens so stramm sitzen, dass sie bei halbgeöffneter Blende nicht von der Blendenfeder zurückgedrückt werden.

Falls Du noch ein Minolta-MC/MD-Objektiv besitzt, kannst Du auch das verwenden. Das hat eine manuelle Blendeneinstellung, bei der man keinen Deckel als Hilfsmittel braucht. Jedes andere vollmanuelle Objektiv, egal welcher Marke, kannst Du ebenfalls verwenden.

Vera aus K. 01.07.2013 02:39

Zum Thema Digitalisierung mittels Abfotografieren hat unser Forumskollege Aleks auf seiner HP ausführliche und sehr interessante Informationen zusammengetragen. Auch das Thema der Objektivwahl für diesen speziellen Anwendungsbereich wird ausführlich behandelt. Ein Blick auf seine Seite lohnt m.E. sehr! :top:

Klick

Viele Grüße,

Vera

erwinkfoto 01.07.2013 02:45

Falls du an einem Minolta 100mm f2.8 mit AF interessiert wärst, ich hätte eins in Angebot. Ich bin völlig zufrieden damit, muss aber ein Paar Kosten decken und das ist das einzige, was ich verschmerzen kann.

Ansonsten hat der Gottlieb wirklich viel Ahnung wenn es um Makros geht, da verbürge ich mich für das was er sagt ;):)

Viele Grüße!

Erwin

usch 01.07.2013 03:03

Zitat:

Zitat von lax3000 (Beitrag 1461242)
Novoflex AF-Retroadapter

- Würde nur mit innenfokussierenden Objektiven funktionieren (bei auszugfokussierenden schiebst du nur den Bajonettring im Leerlauf hin und her, weil das Objektiv ja am Linsentubus festhängt)
- Würde nur mit Objektiven funktionieren, die einen eigenen AF-Motor haben
- Würde nur mit Kameras funktionieren, die im Liveview-Modus Kontrast-AF ermöglichen (A560, A580)
- Gibt es eh nur für Canon, soweit ich das sehen kann

Zitat:

Zitat von lax3000 (Beitrag 1461242)
Denkst Du, diese Feinfokussierung kann nicht auch mit meiner Repro-Konstruktion vernünftig funktionieren?

Wenn die Höheneinstellung feinfühlig genug ist, sollte das natürlich auch gehen; ein Vergrößerungsständer ist ja eigentlich nichts anderes als ein sehr großer Einstellschlitten mit fest montiertem Fuß. Es muß halt auf Millimeterbruchteile genau einstellbar sein.

Die Länge der Säule würde dann die maximal verwendbare Brennweite bestimmen. Das 90mm-Tamron erreicht Maßstab 1:1,5 z.B. laut aufgedruckter Skala bei einem Aufnahmeabstand von 32cm (Sensor-Ebene bis Dia).

Stuessi 01.07.2013 09:59

Zitat:

Zitat von lax3000 (Beitrag 1461182)
...Was soll das Objektiv können?
  • Aufnahme von Dia bzw. Kleinbildnegativ 24x36 mm bildfüllend
  • Vernünftige Aufnahmequalität
  • Preislage < 400 Euro (auch gebraucht)
  • Autofokus das auf kleinste Abstandsänderungen reagiert (Dia / Negativwölbung)
...

Punkte 1 und 2 macht jedes echte Makroobjektiv.
Ich verwende an einer A700 ein Minolta oder Sigma Makro 50mm/2,8 (wegen des geringeren Abstands, denn ich schaue im Sitzen durch den Winkelsucher)
Neue Fokussierung (evtl. Autofokus) benutze ich nur, wenn sich der Ausschnitt oder die Diarahmenart ändern.
Die Blende wird so gewählt, dass die Schärfentiefe auch bei gewölbten Vorlagen reicht. Ich nehme dann meist Blende 8.
Da das Objektiv "nach unten schaut" kann sich die Fokussierung im Laufe der Zeit ändern. Abhilfe: Fokusring mit Klebestreifen fixieren.

Gruß,
Stuessi


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