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Einbeinstativ, wenn ja, welches?
Hallo liebe Forengemeinde,
ich lese hier nun schon länger sehr begeistert und interessiert! Nun habe ich auch mal eine Frage: Ich habe im Sommer eine Island-Reise geplant, möchte aber kein Dreibeinstativ mitschleppen. Es wird eine organisierte Reise mit täglichen Wanderungen. Lohnt sich die Anschaffung eines Einbeins und wenn ja, welches? Nimmt man lieber einen Neiger oder einen Kugelkopf? Es sollte alles möglichst vom Gewicht her gering gehalten werden. Ach ja, wichtig noch zu erwähnen sind wohl noch die Kamera plus Objektiv: A580+Sony 16-80mm vorrangig Ein schweres 2.8 Objektiv besitze ich nicht, wenn dann kommt noch das Sony 70-300ssm zum Einsatz. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiter helfen, so dass ich bis zum Sommer noch üben kann! Gruss, Diana |
Also ich benutze mein Einbeinstativ nur, wenn ich mit einem schweren Objektiv (z.B. SAL70400, SAL70200) im Zoo oder Wildpark unterwegs bin, aus zwei Gründen:
Was erhoffst Du Dir denn von dem Einbein bzw. was sind Deine bevorzugten Motive, wo ein Einbein unbedingt notwendig ist oder hilfreich wäre? Also ich würde lieber ein leichtes Dreibein mitnehmen - Island schreit ja gerade nach Landschafts-, Wasser-, Langzeit-, Natur-, Nacht-Bildern o.ä. Es gibt hier im Forum zwar auch Spezialisten, die mit einem Einbein mehrere Sekunden belichten können - aber ein Dreibein erscheint mir da zuverlässiger ;) Wenn es eine organisierte Reise ist, habt ihr wahrscheinlich nur Tagesgepäck dabei, da kann man ein leichtes Dreibein auch tragen - wenn man es denn auf der Wanderung überhaupt braucht. Außerdem würde ich mitnehmen:
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Der Umgang mit einem Einbein liegt nicht jedem, und zwischen verschiedenen Einbeinen gibt es bedeutende Unterschiede.
Möglichst klein und leicht ist keine gute Voraussetzung für gut stabilisierte Aufnahmen. Ich verwende ein Manfrotto 681B mit Actiongrip und Monostatfuß. Das sind alles Komponenten, die eine hohe Stabilität und große Flexibilität ermöglichen. Gewicht und Packmaß sind dabei nicht so klein, aber das ist mir weniger wichtig als ein vielseitiger und effektiver Einsatz. - Das Wichtigste ist für mich der genannte Fuß, weil der einen wirksamen Schutz gegen das Verdrehen des Einbeins um seine Längsachse bietet, ohne dabei das gewollte Drehen zu verhindern. - Als nächstes erwähne ich den Actiongrip. In seiner Beweglichkeit kommt er einem Kugelkopf gleich, ist aber in der Bedienung schneller. Zudem nutze ich ihn beim Marschieren so, dass ich den Griff mitsamt montierter Kamera auf meine Schulter lege, so dass ich in den Händen praktisch kein Gewicht halte, und die Kamera sehr schnell schussbereit habe. Zu dem Griff muss man allerdings sagen, dass er etwas stramm zu drücken geht, für zarte Hände auf Dauer eventuell etwas zu stramm. - Ein stabiles Einbein hat möglichst wenige ausziehbare Rohre. Jede Rohrverbindung schwächt die Knickfestigkeit, und jede Verbindungsstelle erfordert, dass das nächste Rohr dünner und damit wackliger wird. Mein Einbein hat drei Rohre, also zwei Verbindungsstellen. Dadurch wird das Packmaß länger als bei einem Einbein mit mehr Rohren. Trotzdem passt es immer noch (diagonal!) in den Koffer. - Die meisten Einbeine haben entweder Dreh- oder Klemmhebel-Verschlüsse. Ich komme mit Klemmhebeln schneller klar, zumal diese auch den Vorteil haben, dass ich die Klemmwirkung nachstellen kann, wenn sie mal nachlässt. Das geht bei Drehverschlüssen nicht so einfach. Soweit zum Technischen. Der Umgang beim Fotografieren muss natürlich auch geübt werden. Bei Tageslicht hilft mir das Einbein, die Kamera exakter führen zu können. Ist der Horizont erstmal gerade, oder die Gebäudekante genau senkrecht, dann habe ich den Blick und den Sinn für die anderen Einstellungen frei. Aufnahmen mit kurzen Belichtungszeiten brauchen nicht so viel Übung. Was man lernen muss, sind Belichtungen, die normalerweise eine Verwacklungsgefahr haben, also abhängig von der Brennweite eine grenzwertige Belichtungszeit haben. Hierzu gibt es Techniken, wie man das System möglichst ruhig hält. Im Prinzip geht es darum, die Kamera nicht am langen Arm zu halten, sondern möglichst körpernah. Auch die Atemtechnik spielt eine Rolle, wenn es um Belichtungszeiten bis etwa 1 sec geht. Bei noch längeren Zeiten ist es unumgänglich, das Einbein oder die Kamera an einen festen Punkt anzulehnen, und möglichst erschütterungsfrei auszulösen. Beim Anlehnen ist es meistens so, dass das Einbein etwas geneigt steht, das liegt in der Natur der Sache. Aus diesem Grund reicht mir ein einfacher Neiger nicht aus, denn ich muss die Kamera sowohl horizontal als auch vertikal ausrichten können. Beim Anlehnen, insbesondere, wenn alles etwas schräg ist, zeigt der Monostatfuß wieder seine Stärke, denn das Einbein dreht sich nicht weg. Wenn es nur eine Kappe oder gar einen Spike hat, wird bereits leicht schräges Anlehnen zum frustrierenden Problem. Es bleibt einfach nicht stabil. Zum Anlehnen findet man eigentlich immer etwas. Ein Geländer, eine Wand, eine Straßenlaterne, einen Tisch, oder etwas ähnliches. Wenn Du Angst hast, dass das Einbein vielleicht kippen könnte, dann halte es genau an der Stelle fest, wo es einen festen Punkt berührt, und nicht etwa an der Kamera. Auslösen per Funk, Kabel oder Selbstauslöser ist Pflicht. Die Vorteile des Einbeins gehen aber noch weiter, denn es muss nicht immer senkrecht vor Dir auf dem Boden stehen. Wenn Du eine Kamera mit Klappdisplay hast, oder ein Superweitwinkel, mit dem Du etwas großzügiger zielen kannst, dann halte die Kamera ruhig mal über die Köpfe hinweg, und probiere andere Perspektiven. Genauso gut geht es, ohne sich zu bücken, Motive aus der Froschperspektive einzusammeln, oder das Einbein wie einen langen Arm über ein Geländer oder zum Fenster raus zu halten. All diese Anwendungen wird man mit einem Dreibein kaum realisieren. Ich hoffe, dass Du mit den Tipps und Anregungen etwas anfangen kannst, und Ideen für viele interessante Aufnahmen entstehen. |
Bewährt haben sich auch elastische Klettbänder, mit denen man das Einbein an allerlei Gegenständen fixieren kann.
Gruß: Joachim |
Zitat:
- als Wanderstock, - zur Köterabwehr, - zum Brennnesselplattmachen, - als Teleskopstange für sonst unerreichbare Perspektiven, u.v.a. Fazit: Beim Wandern - nicht ohne, siehe auch http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...rotto+monostat mfg / jolini |
Hallo Diana,
eines der kleinesten und leichtesten ist das P326 von Sirui. Das ist mein immer dabei, da kommt schon mal das 300/2,8 mit der D800 und Griff ohne Probleme drauf. Das Teil wiegt 300 Gramm und ist aus Carbon, leichter und stabiler gehts nicht. Kostenpunkt ca. 95€. |
Zitat:
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Tischstativ, meiner Meinung sinnvoller als leichtes Dreibein mit nur geringer Arbeitshöhe.
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Zitat:
Btw, normale Einbeinstative taugen als Wanderstock mal überhaupt nichts... |
Eindeutig Zubehör, deswegen einen *schubbs* in den Zubehör-Bereich.
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