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Wie die Schärfe beurteilen?
Hallo an alle A77 Besitzer,
ich habe seit 10 Tagen eine A77. Und zunächst einmal: ich bin begeistert von der Kamera! Habe sie gerade im Urlaub bei besten Lichtverhältnissen getestet. Bin aber noch ein STL-Greenhorn. Da ich aber im Forum soviel über falsche Justierung des AF Moduls einiger Sony A77 gelesen habe, schau ich nun sehr kritisch auf die Schärfe meiner Fotos. Daher meine Frage: Wie beurteilt ihr die Schärfe? Bei normaler bildfüllender Ansicht am Monitor oder bei 100% bzw. 1:1? Bei normaler Ansicht ist bei mir alles perfekt. Gehe ich auf eine 100% Ansicht, sind viele Bilder nicht ganz scharf. Es fehlen immer so ein paar Prozent. Mit manuellem Fokusieren erreiche ich (vorallem bei Nahaufnahmen gut sichtbar) eine perfekte Schärfe, die ich mit dem AF nur selten hinbekomme. Habe verschiedene Objektive getestet, wobei das Billigste noch die beste Leistung bringt. Bin ich zu kritisch mit meiner 100% Ansicht? Oder sollte auch diese knackscharf sein? Denn immerhin ist das bei 24 Megapixeln ja eine gewaltige Größe, die man sich im realen Leben nie anschaut, wenn man nicht grade einen Crop erstellt. Danke für eure Infos, ceol |
Die Schärfe kann nur im 100 %-Modus überprüft werden. Sollte ein Fehlfokus vorliegen, Testaufnahme eines Maßbandes oder Zollstockes unter 45 ° Neigung machen. Der Fehlfokus kann über die Microjustierung für mehrere Objektive eingestellt und gespeicher werden. (siehe Handbuch)
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Beurteilung geht nur bei Originalgröße. Auf dem Live View Monitor kann man ja auch Zoomen. Meine Erfahrung ist, für richtig scharfe Bilder braucht es etwas Erfahrung.
Ich nehme auch immer nur das zentrale Fokusfeld. Der Autofokus ist leider bei schwierigen Aufgaben schnell mal überfordert. Z.B. wenn der Schärfentiefebereich sehr klein ist fokussiert meine Kamera gerne mal zu weit vorne oder zu weit hinten, wobei ich keine Eindeutige Richtung (Front oder Backfokus) ausmachen kann. Es ist eher so, als ob das Feld im Sucher sich nicht eindeutig mit der "Trefferzone" deckt und so gerne mal im Hintergrund liegende Bereiche Scharf abgebildet werden, anstatt die gewünschten. Vor allem bei Portraits sind dann Haarstränen im Vordergrund oder das abgweandte Auge oder die Nase scharf. Bei stehenden Motive ist das kein Problem, da kann man zur Not auch manuell Fokussieren, aber gerade bei Portraits bekomme ich so immer eine Menge Aussuss, weil keine Zeit zum sauberen Anvisieren und fokussieren da ist. Meine übliche Methode zentrales Feld anvisieren, Fokus halten auf den richtigen Bildausschnitt umschwenken und Abdrücken geht da zumindest nicht. Keine Ahnung wie die Profis das hier hinbekommen... |
Na ja, ich frag mich halt auch: Ist meine Kamera evtl. von den Problemen mit der Justierung des AF-Moduls betroffen? Oder liegt es an den Objektiven? Oder an mir?
Ohne Erfahrungswerte ist das schwer zu beurteilen. Aber ich werde das mit dem Zollstock testen. |
Zitat:
Aber ist das normal?! Keine Ahnung! |
In der Tat ist das Beurteilen der AF-Leistung der Kamera gar nicht so einfach. Ich habe mit meiner A77 in der Vergangenheit mehrere Tests z.B. mit Fokus-charts gemacht. Beim ersten Durchlauf hatte ich den Eindruck, dass ich bei manchen Objektiven einen Backfokus hatte und bei anderen nicht. Ich habe daraufhin die Microjustage der A77 genutzt. Im Laufe mehrer Monate hat sich dann aber der Eindruck festgesetzt, dass das auch nicht das Gelbe vom Ei war, ich habe dann Microjustage wieder abgeschaltet. Dann war's praktisch genauso gut/schlecht.
Danach habe ich einen neuen Fokus-chart-test gemacht, dabei aber besonders genau auf die korrekte Ausrichtung der Kamera auf das Fokustarget geachtet (unter anderem mit Hilfe eines Nivellierlasers). Dabei kam im Prinzip heraus, dass mit dem mittleren Sensor bei mehrmaligem fokussieren am Ende eine sehr gute Schärfe erreicht werden konnte. Das Ergebnis war also ein ganz anderes als beim ersten Test mit dem Fokustarget. Danach habe ich eine ganze Weile nichts mehr unternommen und war eigentlich recht zufrieden, bis ich mir das Tamron 70-200 geleistet habe. Wenn man nämlich fast nur im Bereich 17-50mm arbeitet, ist die Schärfentiefe in vielen Aufnahmen so groß, dass ein Fehlfokus überhaupt nicht auffällt. Mit dem Tele war das dann anders, da hatte ich z.B. bei Portraits in der 100% Ansicht meist leichte Unschärfen. Im letzten Urlaub hat das dann dazu geführt, dass ich das 70-200 nur noch mit meiner alten A300 verwendet habe und das 17-50 mit der A77. Mit der A300 hatte ich dann perfekte Schärfe, wie ich sie von der A77 erwartet hätte. Letzte Woche kam meine A77 nun vom Geissler Service zurück, nachdem ich das AF Modul reklamiert hatte. Bei den relativ wenigen Aufnahmen, die ich seither gemacht habe, habe ich jetzt aber den Eindruck, dass der Fokus wesentlich besser sitzt (übrigens auch ganz ohne AF-Microjustage). So, was habe ich daraus gelernt (und was möchte ich damit zu dieser Fragestellung beitragen): - man kann den AF mit Hilfe von Fokustargets testen, je nach Testsetup und Genauigkeit bei der Durchführung können die Ergebnisse aber sehr unterschiedlich ausfallen - mMn braucht es ziemlich viele verschiede Aufnahmen in unterschiedlichsten Situationen, bevor man ein Gefühl dafür entwickelt, ob ein systematischer Fehler vorliegt oder nicht - da die Garantie von in D gekauften Artikeln zwei Jahre währt, würde ich nicht nach 10 Tagen schon eine Antwort auf die AF Frage erwarten - Es gibt aber Fälle, in denen das Nachjustieren (in meinem Fall wurde auch die Spiegelfolie ausgetauscht) tatsächlich was bringt. |
Genau dieses Problem hab ich auch. Manchmal passts und manchmal nicht. Ich habe schon die Objektive einjustiert und eine kleine Verbesserung war sichtbar, aber nie zufriedenstellend. Die Aufnahmen sind z. T. so scharf in der 100% Ansicht, dann wieder etwas daneben, das man sich immer wieder fragt, "was hab ich falsch gemacht". Wie schon in diesem Thread beschrieben Http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=122708 , funktionierte der Nahführfokus bei fahrenden Autos frontal auf mich zu sehr gut, sowie auch direkt während des fahren auf entgegen kommende Autos. Doch bei Kindern die auf einem zurennen resp. nicht still stehen stimmt der Fokus sellten. Mir ist aber auch schon aufgefallen das bei der Objektivjustierung (fokusieren auf den selben Punkt) die Schärfe immer wieder anders genommen wird. am besten sieht man auch wenn man das Fokuspeaking einschaltet und den Schärfetiefenbereich erkennen kann. Die manuele Fokusierung ist perfekt, darum denke ich ist auch verlass auf die Anzeige. Ich vermute eher, das die Kamera, wenn man einen Punkt anfokusiert und dieser zu wenig Kontrast hat, sie sich einfach den nächst liegenden Kontrast holt und auf den Fokusiert. Dann wäre es ja eher ein Software Problem. Mich würde es schon interessieren, ob die User bei denen das AF Modul neu einjustiert wurde, jetzt immer so knackscharfe Bilder haben oder es davor extrem daneben war.
Mooesel |
Ich sehe das auch so. Wenn unsere Skater auf mich zurasen, und es ist ein geiles, kontrastreiches Werbeplakat im Hintergrund, dann passiert es immer wieder, dass die A77 auf das Plakat springt.
Oder auf einen Randstein - der sich eckig zum Asphalt abgrenzt, während die Skater in der Unschärfe verschwinden. Auch horizontale Strukturen (Wellfassade vom Baucenter) mag der AF nicht. Pumpen ohne Finden ist dann angesagt. Skater schauen oft nach unten, daher greift auch die Gesichtserkennung nicht. Aber von dieser und auch von der Motivverfolgung halte ich generell nichts. Das sind entbehrlichte Helfer, die meiner Meinung nach, in Kombination mit der Lächelkontrolle, absolut unnötig sind. Bei statischen Motiven ist die Schärfe toll. Ich muss meine Optiken nicht justieren. Ich habe eine feine Zielscheibe, die ich schräg anfotografiere (45 Grad), und da bin ich immer im Zentrum (nach Justage vom AF-Modul). Diese Scheibe ist aber extrem kontrastreich. Bei nicht so kontrastreichen Dingen kommt es sehr auf den Hintergrund an. Wenn der genug Futter für den AF bietet, dann kann er schnell umschwenken. Zur Verteidigung von Sony muss ich aber festhalten, dass 24 MP auf APS-C nicht mehr normal sind. Wenn sie passen, dann ist 1:1 ein Hammer, aber - wenn man sich ev. mit der Hälfte zufrieden geben würde, dann wird die 1:1 Ausbeute statistisch auch besser. lg Peter |
Das würde in meinem Fall ja eher dafür sprechen das das AF Modul nicht justiert werden muss. Wie war den der Fokus bei statischen Motiven bei Dir padiej, bevor das AF Modul justiert wurde?
Gruss Mooesel |
Zitat:
Beim 30er Makro musste ich viel Feinjustieren. Ansonsten ging es. Ich bin meist mit dem Zentralfeld unterwegs. Der AF-Teil ist meiner Erfahrung nach schief eingebaut. Der zentrale Teil passt, aber oben und unten, bzw. links rechts, passen nicht. Dadurch ist auch der Nachführmodus etwas beeinträchtigt. Schade, dass gerade die A77 solche Diskussionen fordert. Sony - schafft das ab, wir wollen ein AF-System, das funzt. |
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