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Neues Objektiv - Aber welches?
Hallo zusammen!
Bisher besitze ich nur das KIT-Objektiv (Standard-Zoom; Sony 18-55mm / 3.5-5.6) , welches beim Kauf meiner Sony Alpha 65 dabei war. Nun möchte ich mir mein erstes "richtiges" Objektiv kaufen. Ich habe mich diesbezüglich in die verschiedenen Arten der Objektive eingelesen. Jedoch bin ich hinter zwei meiner Fragen noch nicht ganz gekommen: 1) Wieso eine Festbrennweite? In den meisten Tutorials steht, dass eine Festbrennweite sehr geeignet für Portraitfotos sei. Aber ich verstehe nicht wieso. Gerade deshalb nicht, weil ich eine verstellbare Brennweite doch viel praktischer finde. Würde mich sehr freuen wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. 2) Wäre ich mit einem ordentlichen Reise-Zoom für den "Anfang" besser beraten? Oder ist davon abzuraten und es wäre auf Dauer besser, wenn ich gleich von Anfang an, die, für die jeweils richtigen Situationen, "richtigen" Objektive kaufe? Ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum. Falls nichts, bitte entschuldigen und verschieben. |
Es läuft eigentlich auf eine Frage hinaus...:!:
Was fehlt dir? |
Zitat:
Der beste Weg, allerdings nicht der einfachste wäre es, genau diese Unterforum zu durchsuchen/-forsten/-lesen und nach Standardobjektiven und Reise-zooms zu selektieren. Dann findest du die Antwort. Es ist schlicht nicht möglich, dass für den Einzelnen festzumachen, weil selbst Standard recht individuell sein kann oder ist. Ich habe z.B. kein Objektiv unterhalb 24mm. Bin ich noch normal? :shock: Manchmal fehlt diese Brennweite, meistens nicht. Wieviel Geld hast du zur Verfügung? Sehr wenig? Dann hol dir eine gebrauchte Festbrennweite, a'la AF 50/1.7 Wenig? Hol dir das Tamron 70-200/2.8 gebraucht. Dann hast du a) ein "richtiges" Objektiv mit dem du tolle Portraits in unterschiedlichen Brennweiten machen kannst b) ein Tele c) etwas lichtstarkes mit dem du AL und Actioon machen kannst Viel? Hol sie dir alle! bydey |
Leider sind meine Finanzen derzeit sehr beschränkt. Und das wird sich die nächsten Jahre auch nicht so schnell ändern. Daher ist mir ein etwas "billigeres" Objektiv lieber.
Das Tamron 70-200/2.8 hört sich sehr gut an. Wofür steht denn "AL" Und "Actioon"? Und weiß jemand eine Antwort auf meine erste Frage? |
Zitat:
Und: Das schon genannte AF 50/1.7 passt in Deinen Budgetrahmen ;-) |
Also, wenn du weißt welche Brennweiten und Lichtstärke du möchtest, dann sehe ich in dem "Reiseobjektiv" (z.B. 18-270mm) keine Vorteile außer das man nicht wechseln braucht. Je größer so ein Zoom ist, umso schlechter sollte die Abbildungsqualität sein.
Du solltest auch Lichtstärke in Betracht ziehen. Nicht nur das du den Hintergrund besser verschwimmen lassen kannst. Bei Blende 2.8 kannst du zum Beispiel die ISO weiter runter drehen als bei Blende 5.6. Das wird bei langen Brennweiten nicht gegeben sein (oder eher selten). Mit Festbrennweiten hast du dann theoretisch das Optimum an Qualität, weil diese weniger (bewegliche) Linsen haben und auf die eine Brennweite optimiert sind. Zudem sind sie normalerweise kleiner und leichter als Zoom Objektive und günstiger. Sony SAL 50mm f1.8 zum Beispiel kostet nur rund € 200,-- neu. Damit kannst du sogar Nachts noch aus der Hand fotografieren. Tamron 17-50 f2.8 kostet etwa rund € 350,-- neu. Damit kannst du dein bisheriges Kit Objektiv ersetzen. Es bietet sehr gute Abbildungsqualität (du wirst es lieben!) und durchgängig Lichtstärke 2.8. Selbst bei 50mm kannst du im Vergleich zu deinem Kit Objektiv noch mit f3.5 oder f2.8 fotografieren. Nachteilig sind, das der AF sehr laut ist und das es um einiges schwerer ist. Die Frage ist, was du gerne fotografierst. Was hat dich bisher an deinem Kit Objektiv gestört? Was möchtest du maximal ausgeben und was hast du bereits ins Auge gefasst? Was hast du bisher immer gerne fotografiert? |
Zitat:
Ich erwähne das, weil ich keine Wanderungen mit diesem Teil unternehmen würde. Ich weiß ja nicht, ob das für dich eine Rolle spielt. "AL" steht für "Available Light" und meint die Fotografie ohne Blitz in Situationen, wo nur wenig Licht zur Verfügung steht, dieses Verhältnis von Licht und Schatten aber eine besonders reizvolle Atmosphäre schafft. Dafür benötigst du natürlich auch lichtstarke Objektive und/oder eine erhöhte ISO-Zahl. "Action" steht für schnelles Fotografieren bei bewegten Motiven. Man braucht auch hier eine höhere Lichtstärke (und/oder eine erhöhte ISO-Zahl), damit entsprechend kurze Belichtungszeiten gewählt werden können. Hier kommt aber auch noch eine gesteigerte Anforderung an die Schnelligkeit und Genauigkeit des Autofokus mit ins Spiel. Rudolf |
Sieh dir doch mal deine bisherigen Fotos an.
Über die EXIF-Daten kannst du nachträglich feststellen, ob du eher eine kleine Brennweite (also um die 20 mm und weniger) oder eine große Brennweite (also um die 50mm) verwendet hast. Mach dir klar, ob du eher noch mehr Umfeld/Gegend auf dem Bild haben wolltest (also eher eine kleine Brennweite benötigst) oder eher Detailaufnahmen ohne Umfeld/Gegend (also eher eine große Brennweite benötigst) haben wolltest. Dazu kommt: ein Bildausschnitt (also die Herausstellung eines Details im Nachhinein) geht im Rahmen der Bildbearbeitung immer (allerdings sinkt dann die Auflösung - das dürfte bei den 24 MP der A65 aber nicht sehr ins Gewicht fallen), das nachträgliche "dazuerfinden" von links/rechts/unten/oben liegenden Bildteilen geht nicht ernsthaft. Dann weist du schon mal, ob du eher ein Teleobjektiv (Brennweite >75mm = du willst entfernte Objekte möglichst nah heranholen) oder ein Standardobjektiv (so zwischen 16 und 50mm Brennweite wie dein Kitobjektiv = du bist mit dem Brennweitenbereich zufrieden und suchst "nur" höhere Bildqualität) oder ein Weitwinkelobjektiv (Brennweite <20mm = du möchtest mehr Umfeld zeigen) benötigst. Vielleicht ist es einfacher, wenn du dir klar machst, wofür du welches Objektiv benötigst: - Aufnahmen unter sehr beengten Verhältnissen, z. B. Architektur in engen Straßenschluchten, Innenaufnahmen oder Landschaftsaufnahmen, bei denen vile "Gegend" ins Bild soll = eher Weitwinkelobjektiv - Universalobjektiv für Personen, Landschaft, Reportage = Standaordobjektiv - Herausschälen von Details, z. B. Portrait vor verschwimmenden Hintergrund oder Heranholen entfernter Objekte (das Schiff am Horizont) = Teleobjektiv. Meist bist du mit einem mittlernen Brennweitenbereich (Standardobjektiv) gut bedient. Empfehlung wäre das 16-50 mm Tamron mit F 2,8 Lichtstärke. Gebraucht rd. 200 EUR, neu gut 300 EUR. Empfehlung für ein Superweitwinkelobjektiv (auch dein Kitobjektiv geht schon stark in den Weitwinkelbereich hinein. "Super" heißt hier übrigens nicht "supergut", sonder nur "superextrem weitwinkelig". Nachteil: die Bildränder sind mehr oder (meistens) stark verzerrt) wäre ein gebrauchtes Tamron 11-18 mm (gibt es nur noch gebraucht) oder Tamron 10-24 mm oder Sigma 10-20 mm. Neu werden diese Objektive mit >500 EUR zu teuer werden. Empfehlung für ein Teleobjektiv wäre ein Tamron oder Sigma 70-200 mm F 2,8. Preiswerter (aber lichtschwächer) wäre das relativ neue Tamron 70-300 (neu für knapp über 300 EUR). Dazu gibt es noch die "Verlegenheitsobjektive (=eher geringe optische Leistung) Tamron 55-200 oder 70 - 300 (ohne Zusatz VCD) oder Sigma 70-300 - mit teilweise deutlich < 200 EUR selbst neu noch preiswert. Wenn dir die Bildqualität und Lichtstärke deines Kitobjektivs ausreicht (so schlecht ist das bei Blende 8 bis 11 gar nicht), dann wäre das 55-200 die logische Ergänzung im Telebereich dazu. Ansonsten: es kommt ganz auf deine Ansprüche an. Die Frage "welches objektiv" ist übetragen auf Autos wie "welches Auto soll ich kaufen?". Manche möchten einen Bus, andere einen Sportwagen, wieder andere einen Stadtwagen, einige wenige möchten einen Formel 1 usw. Eine Standardantwort gibt es dazu nicht - es kommt ganz auf den Verwendungszweck an. vlG Manfred |
Vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen Antworten! (=
Zu der Frage "Was für Bilder schieße ich am liebsten". Mir ist schon klar, dass ich für Landschaftaufnahmen, zB einen gutes Weitwinkelobjektiv benötige. Das Problem bei mir ist nun Mal: Ich bin jemand der so ziemlich alles fotografiert. Ich schnapp mir oft meine Kamera und ziehe einfach los. Je nachdem wie ich lustig bin, lauf ich dann für einigen Std in den benachbarten Wald, streife durch die Stadt oder erklimme irgendwo einen Hügel/Turm von dem ich eine gute Sicht auf das Umfeld habe. Wenn ich das richtige Objektiv hätte, würde ich auch Mal gern einen Abstecher in den Zoo machen. Jedoch möchte ich mehr, als nur Aufnahmen vom Gehege. Am liebsten wären mir Portraitfotos von einigen Tieren. Irgendwann werde ich mir dafür auch definitiv ein entsprechendes Tele-Objektiv zulegen. Genau so was Makro-Aufnahmen angeht. Aber genau das ist ja das Problem in dem ich derzeit stecke: Meine Finanzen schnürren mir meinen Geldbeutel so weit zu, dass ich es mir nicht leisten kann, alle 6 bis 12 Monate ein neues Objektiv für viel Geld zu kaufen. Daher auch im Eingangspost die Frage: Lohnt sich ein Reise-Zoom auf Dauer oder wäre ich auf lange Sicht besser beraten, wenn ich mir die Objektive im einzelnen kaufe. Das ich mit einem Reise-Zoom, keine richtigen Makroaufnahmen machen kann und es auch niemals an ein Tele-Objektiv rankommt, weiß ich selbstverständlich. Aber wie gefragt: Was wäre eure Meinung? Seid ihr der Meinung, dass das Objektiv ruhig gekauft werden kann und wenn man später so ziemlich alle Objektive gekauft hat, man es weiterhin als Allrounder benutzen kann? Oder lohnt es sich nicht, da so ein Reise-Zoom in allen Bereichen so starke Abstriche macht, dass man es theoretisch "wegschmeißen" könnte, wenn man stattdessen die anderen Objektiv hätte? |
Da gehen aber die Meinungen wieder rund. Die einen wechseln nicht so gerne das Objektiv, die anderen möchten Lichtstärke haben, wiederum gibt es welche, die gute Qualität brauchen. Dann kommt der AF hinzu. Manche wollen lieber super leichtes und kleines Objektiv haben. Da wirst du so viele unterschiedliche Meinungen lesen.
Objektive die einen großen Brennweiten Bereich abdecken (z.B. 18-135mm oder 18-270mm) haben nicht so gute Qualität wie halt die mit weniger Brennweite. Sie sind auch lichtschwächer. Der größte Vorteil wäre halt, das man nicht ständig die Linse wechseln muss. Ob du es später noch benutzen würdest, können wir leider nicht sagen. Wenn du aber erst einmal dich an gute Bildqualität und Lichtstärke gewöhnt hast (das Kit Objektiv zählt nicht dazu), dann macht dir ein "Reiseobjektiv" wahrscheinlich nicht mehr soviel Spaß, genauso dein Kit. Ein Universal Objektiv für alles gibt es leider nicht, schon gar nicht für wenig Geld. Statt eines für alles zu kaufen, das nichts richtig kann und zudem nicht günstig ist, würde ich lieber auf bessere und mehrere Objektive setzen. In meinen Augen ist eine Festbrennweite Pflicht. Noch was: Das Sony 30mm f2.8 MAKRO ist sehr günstig (rund €250,-- glaube ich) und ein echtes Makro Objektiv. Leider muss man schon sehr nahe ran um richtige Makros zu machen. Dank der 30mm kannst du das Objektiv aber universell für normale Aufnahmen ebenfalls benutzen. Und dann hast du gleich auch was lichtstarkes. Da lässt sich sehr gut damit spielen. Die Entscheidung können wir dir nicht abnehmen. Auf jeden fall bin ich selbst der Typ, der lieber verschiedene, dafür bessere Objektive hat, als eines, das alles aber nichts richtig kann. ;-) |
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