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-Ribery-7 31.08.2012 08:05

Fotos bei wenig Licht / "Parties"
 
Hallo zusammen,

gestern war ich mit der Familie was essen und hatte meine Kamera natürlich dabei.
Als wir dann in dem Lokal waren, was recht "dunkel" war bzw. es einfach wenig Licht gab, versuchte ich mich an ein paar Fotos, die dann allerdings schon auf dem Display nicht berschauschend aussahen...oder sollte ich vielleicht doch sagen: sie sahen beRAUSCHEND aus? :D

Ich hab dann etwas mit dem integrierten Blitz rumgespielt, was zwar schärfere Bilder liefert aber von den Farben einfach nicht so toll wirkte. In dem Lokal gab es eine gelb-rötliche Beleuchtung, die so dann natürlich nicht zur Geltung kam.
Mein Vater hat dann einfach mal die Automatikfunktion, gegen die ich mich bisher erfolgreich gewehrt hatte, ausgetestet. Diese lieferte dann deutlich schönere Ergebnisse.
Als ich sie mir dann später auf dem Notebook anschaute, erkannte man dann zwar mehr Bildrauschen aber sie waren auf jeden Fall besser als die Fotos, die ich im manuellen Modus aufgenommen hatte.

Was macht ihr in solchen Situationen, wenn ihr keinen externen Blitz habt, welchen ich mir erst noch anschaffen will?
Fotografiert ihr hier dann auch im Auto-Modus oder doch Manuell?
Ich wollte hier halt nicht immer die Leute fragen: Könnt ihr mal ein paar Sekunden stillhalten, damit ich die Belichtungszeit entsprechend einstellen kann, damit die Fotos was werden.

Für eure Hilfe bin ich, wiedermal, SEHR dankbar!!! :)

Grüße

dey 31.08.2012 08:18

Zitat:

Zitat von -Ribery-7 (Beitrag 1356768)
Was macht ihr in solchen Situationen,

Eben kein Superzoom verwenden. Das hatten wir schon an anderer Stelle.
Da wäre jetzt was mit 16-18mm Brennweite und F2.8 oder ca. 30mm Brennweite und F2.0 Gold wert.
Alternativ/ zusätzlich geht noch den internen Blitz auf -1 bis -2 zu drehen und etwas kanpper belichten und das ganze in der EBV wieder sanft zurück holen. Der Könner (also nicht ich) macht das dann in RAW.

bydey

-Ribery-7 31.08.2012 08:27

Wäre hier auch ein externer Blitz eine gute Möglichkeit oder ist ein Objektiv wie das Tamron 17-50 2.8 die "einzig" gute Variante?

alpine-helmut 31.08.2012 08:33

Versuch es doch einmal mit dem (Vorsicht, Puristen und Profis bitte nicht mehr weiterlesen!) Motivprogramm* "Handgehalten bei Dämmerung"!
Zumindest wenn nicht zuviel Bewegung im Spiel ist, sollte das auch noch bei recht wenig Licht zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Das Geräusch dabei hört sich an wie bei einer Nähmaschine.
Durch die Überlagerung von (ich glaube) 5 schnell hintereinander geschossenen Aufnahmen rechnet die Kamera das Rauschen weitestgehend heraus, und Du erhältst die ursprüngliche Lichtstimmung bei eigentlich abenteuerlichen ISO-Werten. Wenn dann noch nur ein bisschen Licht auf die Gesichter der abgebildeten Personen fällt, brauchst Du vielleicht gar keinen Blitz mehr.

Nachteil: für dieses Motivprogramm stellt die Kamera auf JPG-only um, d.h. Du hast dann keine RAW-Datei, die Du manuell weiterbearbeiten könntest.
Weiterer Nachteil: Die Kamera schießt das Bild vollautomatisch mit Offenblende. Du kannst also weder auf die Schärfentiefe noch eine gewünschte ISO-Zahl oder bestimmte Belichtungszeiten Einfluss nehmen.

Mit dieser Einstellung fotografiere ich gerne in geschlossenen, z.T. auch etwas dunkleren Räumen (Kirchen, Museen und Lokalen) und bin mit den Ergebnissen meist sehr zufrieden.

Probier's halt einfach mal aus ...

---------
*) nach Ansicht einiger Forumsteilnehmer darf ein Fotograf auf keinen Fall Vollautomatik oder gar Motivprogramme verwenden, wenn er weiterhin ernst genommen werden will. Zeit- oder Blendenpriorität (S oder A) sind gerade noch so erlaubt. Als bekennender Knipser darf ich darüber aber ganz gelassen hinwegsehen ...

André 69 31.08.2012 08:33

Guten Morgen -Ribery-7,

es ist ja positiv nicht bei der Automatik der Kamera bleiben zu wollen, aber dann sollte man auch ein wenig zur technischen Seite des Fotografierens wissen.
Es reicht eben nicht auf manuell zu stellen (M, A, S ??) und drauf los zu knipsen ...
Kennst Du die Abhängigkeiten von Blende, ISO, Verschlusszeit, Schärfentiefe, Bewegungsunschärfe?

Aber um auch etwas praktisches zu sagen: Wenn es wirklich so duster war/ist, hilft nur Blende auf, ISO hoch!
Mit einem 18-200mm wirst Du unter solchen Lichtbedingungen aber vermutlich nie befriedigende Ergebnisse erlangen.
Mit einem Objektiv welches Blende f2.8 oder besser hat stehen auch die Chancen besser!
Und solange Du die Blende nicht weit genug öffnen kannst (weil es das Objektiv nicht kann) wirst Du an hohe ISO und damit am Rauschen kaum vorbei kommen.
... oder für besseres Licht sorgen!


Gruß André

DocBrauni 31.08.2012 09:16

...ansonsten wäre es auch denkbar, vor den Blitz ein Filterfolie (Tageslicht -> Kunstlicht, also "gelblich", z.B. von Lee) zu spannen. Weissbalance dann aufs Raumlicht einstellen (bei Kneipe mal mit 3000 K versuchen). Dann Blitz auf -1 stellen.

Mit ein bisschen Übung und Probieren (M-Modus) bringt das recht ordentliche Ergebnisse, die nicht totgeblitzt aussehen...

Gruss

Stefan

mrrondi 31.08.2012 09:37

Was hast du eigentlich für ein Equipment ?
Dann kann dir schnell geholfen werden !
Was geht oder was nicht geht.

Und was du ausgeben wlllst.

Man 31.08.2012 09:42

Was hast du denn gegen P oder Motivprogramme, wenn’s schnell gehen muss?

Bei miesen Lichtverhältnissen musst du immer Kompromisse eingehen, erst recht bei Gebrauch von Schönwetterlinsen (18-200).
Mal ein paar Gedanken auf die Schnelle:

1) Iso rauf (lieber verrauscht als verwackelt, da ersteres z. B. über Neat image zu Lasten von Bilddetails ausgebügelt werden kann, letzteres nicht)
2) SSS an. (Vorsicht bei sich bewegenden Motiven und P ohne Blitz: die Automatik tendiert dann zu längeren Belichtungszeiten. Im Zweifel über S oder Motivprogramm Sport besser passende Zeiten auch bei eingeschaltetem SSS erzwingen)
3) Blende auf. Bei Superzooms sind die Bilder mit Offenblende gerne weich bis matschig, hier dann besser um 1 Blendenstufe abblenden. Solltest du für deine Kamera-/Objektivkombination ausprobieren, was dir am Besten passt.
4) Blitz runterregeln, wenn (zumindest etwas) von der Lichtstimmung erhalten bleiben soll.
5) Langzeitbelichtung mit Blitz nutzen Variante 1. Das geht bei der A700 (vermutlich auch bei der A57, die habe ich nicht) über drücken der AEL-Taste bei Auslösung. Das Bild wird dann so lange belichtet, als ob kein Blitz eingesetzt würde, der Blitz hellt nur den Vordergrund etwas auf und friert die Bewegung der Motive im Nahbereich ein.
6) Langzeitbelichtung mit Blitz nutzen Variante 2. M einstellen, Blende offen oder geringfügig abblenden, über die Belichtungszeit anhand der Lichtwaage gewünschte Gesamthelligkeit (des nicht vom Blitz beleuchteten Hintergrundes) einstellen. Bei sehr hellen Hintergrundteilen (z. B. helles Fenster oder Lampe) eher etwas über 0 belichten. Das helle Hintergrunddetail frisst dann aus (ist nicht mehr klar zu erkennen, hat keine Zeichnung mehr), aber der bildwichtige Teil ist dann richtig belichtet.
Hier nimmt man besser M statt A, weil bei A die Kamera bei eingeschaltetem (bzw. aufgeklapten) Blitz keine langen Belichtungszeiten (>1/30) einstellt. Sie geht anscheinend davaon aus, dass der Blitz es schon irgendwie richten wird.
7) In RAW + JPG speichern. Wenn JPG schon passt: prima. Andernfalls hat man mit RAW größere Reserven bei der Bildbearbeitung.
8) Belichtungskorrektur etwas ins Minus drehen, z. B. auf -1. Die Kamera würde eine graue Wand immer gleich hell darstellen – egal ob sie im hellen Sonnelicht oder in der dunklen Zimmerecke ist. Wenn es eher dämmerig ist, darf man das auch auf dem Bild sehen – die „Stimmung“ passt sonst ja auch nicht richtig. Aber: ein nachträgliches Hochziehen der Belichtung „produziert“ gerne verrauschte Stellen in dunklen Bereichen.

Probiere das mal ohne Druck (also nur für dich) aus und nimm das, womit du am Besten klar kommst. Das sollte dann geübt werden, bis es Routine ist, denn beim richtigen Shooting hast du für langes Überlegen keine Zeit.
Wenn du mit dem Auto auf eine Kreuzung zufliegst und die Ampel steht für dich auf rot, hast du ja auch keine Zeit, erst mal die Bedienungsanleitung zu lesen, um die Bremse richtig bedienen zu können.

Viel Spaß beim Üben (das kann wirklich Spaß machen).

vlG

Manfred

BadMan 31.08.2012 09:49

Das es hier um Aufnahmepraxis geht, denke ich, hat der Thread die Kategorie "Vor der Aufnahme" verdient. *Schubs*

dey 31.08.2012 09:50

Zitat:

Zitat von Man (Beitrag 1356824)
5) Langzeitbelichtung mit Blitz nutzen Variante 1. Das geht bei der A700 (vermutlich auch bei der A57, die habe ich nicht) über drücken der AEL-Taste bei Auslösung. Das Bild wird dann so lange belichtet, als ob kein Blitz eingesetzt würde, der Blitz hellt nur den Vordergrund etwas auf und friert die Bewegung der Motive im Nahbereich ein.
6) Langzeitbelichtung mit Blitz nutzen Variante 2. M einstellen, Blende offen oder geringfügig abblenden, über die Belichtungszeit anhand der Lichtwaage gewünschte Gesamthelligkeit (des nicht vom Blitz beleuchteten Hintergrundes) einstellen. Bei sehr hellen Hintergrundteilen (z. B. helles Fenster oder Lampe) eher etwas über 0 belichten. Das helle Hintergrunddetail frisst dann aus (ist nicht mehr klar zu erkennen, hat keine Zeichnung mehr), aber der bildwichtige Teil ist dann richtig belichtet.
Hier nimmt man besser M statt A, weil bei A die Kamera bei eingeschaltetem (bzw. aufgeklapten) Blitz keine langen Belichtungszeiten (>1/30) einstellt. Sie geht anscheinend davaon aus, dass der Blitz es schon irgendwie richten wird.

An meiner D5D ging 5) überhaupt nicht. Die Belichtungszeit war dann immer sofort bei >15s und da hat dann auch der Blitz nichts mehr eingfroren. Wie es bei aktullen SLT ist habe ich noch nicht probiert.
6) ist der Weg, um Langzeitsynchro bei der D5D hinzubekommen.

bydey


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