SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=25)
-   -   Detailauflösung = Dateigröße? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=120203)

cgc-11 07.07.2012 12:49

Detailauflösung = Dateigröße?
 
Hallo Leute,
die Diskussionen um die Sensorgröße in der A77 hat mich zum denken angeregt.
Ich habe mir nun einmal die Mühe gemacht, meine vorhandenen Objektive zu testen, wie gut sie bei welcher Brennweite und Blende denn eigentlich sind.
Das Ergebnis verblüfft micht.
Nicht in Bezug auf die Auflösung sondern darüber, dass scheinbar die optimale Blende für das Objektiv auch über die Dateigröße feststellbar ist.
Der Test, den ich ausgeführt habe, ist für jedermann an seinen egenen Objektiven nachvollziehbar - aber das Ergebnis würde sicherlich jeden interessieren!
Ich möchte daher auf meine website verweisen und jene (denen es möglich ist, einen derartigen Test zu machen) ersuchen, das Ergebnis zu veröffentlichen. Eigentlich sollte es egal sein, mit welcher Kamera der Test gemacht wird - es betrifft nur das Objektiv!
Die Vorgehensweise:
  1. Man nehme ein Motiv mit sehr vielen Details oder Strukturen.
  2. Nun macht man (am Stativ) Aufnahmen mit je einer Blende Abstand.
  3. Die erzeugten Bilder legt man in PS (oder anderen Bildbearbeitungen) übereinander (der Reihe nach mit den verschiedenen Blendenwerten) und schneidet aus den Bildern auf einen Bereich - z.B. 900 x 600 Pixel bei der größten Schärfe.
  4. Aus diesem Stapel wird nun jeweils ein JPG mit Qualität 50 gespeichert.
  5. Nun blendet man diese Ebene aus und speichert wieder mit den gleichen Einstellungen.
  6. Den Vorgang wiederholt man bis zur letzten Aufnahme.
Wenn man nun die einzelnen Bilder betrachtet, kann man schön die steigende Detailauflösung feststellen.
Aber nicht nur das: Auch die Dateigröße ist bei der subjektiv empfundenen besten Auflösung am größten!
Natürlich kann man das gerne auch mit halben Blendenstufen oder Drittel-Stufen erledigen, das bringt noch genaueres Verhalten zum Vorschein!

Viel SPaß beim Testen und LG Gerhard

Tikal 07.07.2012 13:07

Was überrascht dich denn daran? Ist das nicht logisch, das mehr Details auch mehr Speicherplatz brauchen? Weniger Details und je unschärfer das Foto ist, umso mehr (besser) kann es in JPEG komprimiert werden. Es ist sogar ein normales Vorgehen Bilder vorher etwas unscharf zu machen, damit sie besser kleinere Dateigrößen erhalten.

Jens N. 07.07.2012 13:16

Jepp, ist logisch und auch bekannt. Sicherlich aber nicht allen, also wird es manchen vielleicht helfen.

Mit dem Rauschen steigt die Bildgröße übrigens auch.

Man sollte es mit der Interpretation rein über Zahlenwerte allerdings auch nicht übertreiben, d.h. der visuelle Eindruck zählt nach wie vor.

cgc-11 07.07.2012 14:07

Zitat:

Zitat von Tikal (Beitrag 1338407)
Was überrascht dich denn daran? Ist das nicht logisch, das mehr Details auch mehr Speicherplatz brauchen?

Es ist mir schon klar, woher die Unterschiede kommen. Dass man aber die Unterschiede doch sehr schöne sieht, ist mir bei weniger komrimierten Bildern bisher nicht so aufgefallen. Man darf also micht mit hoher JPG-Qualität arbeiten sondern mehr an die Grenze gehen ...

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1338409)
Man sollte es mit der Interpretation rein über Zahlenwerte allerdings auch nicht übertreiben, d.h. der visuelle Eindruck zählt nach wie vor.

Logisch, aber auch visuell hat man das gleiche Empfinden! :top:

LG Gerhard

RainerV 07.07.2012 14:23

Wie Jens schon schrieb ist es nicht nur die bessere Detailzeichnung, die dazu führt, daß die JPG-Kompression schlechter funktioniert, wodurch Dateien größer werde, auch Bildrauschen oder starkes Schärfen führt zu spürbar größeren Dateien. Letztere beiden Dinge gehen natürlich nicht mit höherer Auflösung einher, höhere ISO-Werte führen sogar zu einer deutlich geringeren Zeichnung, aber eben auch zu einem schlecht komprimierbaren zufällig erscheinenden "Rauschteppich".

Rainer

cgc-11 07.07.2012 15:31

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1338426)
Wie Jens schon schrieb ist es nicht nur die bessere Detailzeichnung, die dazu führt, daß die JPG-Kompression schlechter funktioniert, wodurch Dateien größer werde, auch Bildrauschen oder starkes Schärfen führt zu spürbar größeren Dateien. Rainer

Wobei ich hier tatsächlich Bilder mit gleichem Motiv unter gleichen Beleuchtungsverhältnissen verwende und daher nicht annehme, dass sich bei Gebrauch von unterschiedlichen Blenden mit gleicher ISO (in meinem Fall ISO-50) das Rauschverhalten ebenfalls ändert! Aber es kann ja einmal jemand testen, ob ich mich in meiner Annahme irre ...

LG Gerhard

Dewus 07.07.2012 17:20

Zitat:

Zitat von cgc-11 (Beitrag 1338442)
Wobei ich hier tatsächlich Bilder mit gleichem Motiv unter gleichen Beleuchtungsverhältnissen verwende und daher nicht annehme, dass sich bei Gebrauch von unterschiedlichen Blenden mit gleicher ISO (in meinem Fall ISO-50) das Rauschverhalten ebenfalls ändert! Aber es kann ja einmal jemand testen, ob ich mich in meiner Annahme irre ...

LG Gerhard

Das kannst Du leicht testen: Fotografiere eine einfarbige Fläche ohne jede Details mit der gleichen Blendenreihe. Wenn sich dann die Dateigröße unterscheidet, kommt es vom Rauschen.

VG Uwe

Jens N. 07.07.2012 18:29

Vignettierungen können dabei auch noch eine Rolle spielen.

Gepard 08.07.2012 11:41

Auch dieser Versuch bestätigt wieder, das bei der A77 erst oberhalb F11 das Ergebnis durch Beugung schlechter wird, und nicht ab F 6.4, wie in Fachzeitschriften behauptet.;)

usch 08.07.2012 15:18

Du verwechselst das Verhältnis zwischen Sensorauflösung und Beugung mit dem Sweet Spot des Objektivs. Ersteres ergibt sich ausschließlich aus der Pixelgröße des Sensors, letzteres völlig unabhängig vom Sensor aus dem Punkt, an dem die Summe der objektivbedingten Unschärfe (wird beim Abblenden kleiner) und der Beugungsunschärfe (wird beim Abblenden größer) am kleinsten ist. Es ist also völlig logisch, daß da verschiedene Zahlen herauskommen.

Auf deine Aussage bezogen: Wenn du auf f/11 abblendest, kannst du bei der A77 die Sensorauflösung nicht mehr voll ausnutzen – auch mit dem besten Objektiv nicht. Es ist aber trotzdem möglich, daß ein hinreichend schlechtes Objektiv bei f/6.4 noch unschärfer ist als bei f/11.

Das SEL-1855 beispielsweise hat seine beste Abbildungsleistung bei f/5.6 - allerdings nur in der Bildmitte. Bei f/8 wird es in der Mitte durch die Beugung schon wieder etwas schlechter, aber in den Ecken trotzdem teilweise immer noch besser. Bei f/11 und größer schlägt die Beugung dann schon großflächig zu und unterhalb von f/4 die Objektivfehler. Man könnte also sagen, daß der Sweet Spot irgendwo zwischen f/5.6 und f/8 liegt, je nach dem, ob man auf die maximal mögliche Schärfe in der Bildmitte oder auf die beste Gesamtschärfe aus ist.
http://www.slrgear.com/reviews/zprod...6e/tloader.htm
Eine Linse, die ihre beste Abbildungsleistung aber trotz Beugung erst bei f/11 bringt, müßte dann schon ein rechter Flaschenboden sein, denn selbst das SEL-1855 ist ja nicht wirklich sensationell.

(Nebenbei bemerkt kann ich mich nicht erinnern, daß hier im Thread irgendwo überhaupt eine konkrete Blendenzahl genannt worden wäre, also wie kommst du auf f/11?).


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:50 Uhr.