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christkind7 04.07.2012 15:27

Karlsruhe stärkt Rechte unverheirateter Väter
 
Ich bin selbst nicht davon betroffen, aber dieses Gestz wurde höchste Zeit. Der Nichteheliche Vater hatte keine Handhabe über sein Kind und dies wird damit gekappt. Ein Bekannter von mir ging es die ganze Zeit so. Er durfte seine Tochter nur ein Tag am Wochenende sehen und wie, dass Schiksal so will ist die Tochter oft dann Krank geworden. Er war für die Mutter nur ein Erzeuger und jetzt der Sponsor. Sobald er öfters mit seiner Tochter zusammen sein wollte hat die Mutter es Ihm untersagt. Er liebt sein Kind abgöttisch und durch dieses Gesetz schöpft er neue Hoffnung seine Tochter öffters zu sehen. Brüssel und BGH sei Dank.

http://www.sueddeutsche.de/politik/b...aeter-1.983259

Gruß
Jürgen

turboengine 04.07.2012 15:44

Er soll sich nicht zu früh freuen.

Er bekommt zuvor mit dem Jugendamt zu tun, da arbeiten meistens Frauen mit einem recht komischen Männerbild. Die Jugendgerichte sind ebenso tendenziös besetzt, genauso die von Sozialpädagoginnen besetzten Ministerien. Deren Männerbild ist entsprechend.

Recht haben und Recht bekommen sind zwei paar Stiefel. Besonders als Mann.
Dass so etwas von deutschen Familiengerichten und Ministerien jahrzehntelang erst bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, nach Karlsruhe und nun wieder retour geht spricht Bände.

Emanzipation und Geschlechterdiskriminierung mal anders herum...

Man muss ja für das was uns Europa in letzter Zeit beschert selten dankbar sein - hier die Ausnahme.

rtrechow 04.07.2012 17:00

Wenn Mütter bislang nach einer Trennung einen Umgang der Väter mit dem Kind einfach ablehnen konnten, weil die Eltern nicht verheiratet waren, ist das neue Gesetz sicher nötig!

Dennoch -
bevor hier ein falsches Bild entsteht:

das Problem von Kindern aus getrennten Partnerschaften ist in den seltensten Fällen, dass der Vater das Kind zu wenig bekommt, obwohl Kind und Vater doch so gern möchten...

Leider ist VIEL häufiger,
dass Väter sich davonmachen,
nicht zahlen - nicht für die Frau UND nicht für das Kind
(dazu gibt es auch Statistiken,
und die sind beschämend. Für die Väter.)

Und viele Kinder warten - zumindest anfangs -
voller Sehnsucht,
anfangs auch voller Vertrauen und Zuversicht
und (leider oft relativ einseitiger) Liebe auf ihre Väter,
schreiben ihnen und malen Bilder,
erwarten und hoffen auf sie zum Geburtstag,
zu Aufführungen im Kindergarten oder der Schule usw. -
und werden immer wieder schmerzlichst enttäuscht.

Das "Männerbild" der Jugendamt-MitarbeiterInnen
(und meines - ich habe beruflich häufiger mit solchen Kindern und Familien zu tun)
ist leider zumeist von einer traurigen Realität geprägt.
Und Jugendgerichte sollen zuerst im Interesse der KINDER entscheiden, soweit ich informiert bin - was ich richtig finde.


Diese Aussagen beziehen sich NATÜRLICH nicht auf ALLE Männer (!!!) -
ich möchte aber ein Gegengewicht setzen zu der in der Öffentlichkeit zur Zeit sehr beliebte Darstellung, dass so viele Väter händeringend darauf warten,
sich gegen den erbitterten Widerstand der Mutter endlich liebevoll um ihr Trennungskind kümmern zu dürfen...

Ich bin übrigens selber Vater,
und ich sehe die ganze Diskussion in erster Linie aus der Sicht des Kindes:
die Kinder leiden am meisten unter der Trennung (aber auch den Streits vorher),
und ihr Interesse ist in meinen Augen vorrangig.
Vor dem Interesse der Mütter -
aber ganz klar auch vor dem Interesse der Väter.


Ich hoffe, dass das jetzt keine heftigen Diskussionen auslöst -
in Fällen, wo wirklich die Mutter ihre "Macht" nutzt,
Väter gegen den Willen des Vaters UND des Kindes von diesem fernzuhalten,
ist ein Gesetz zur Stärkung der Rechte der Väter sicher gut.

Schöne Grüße!
Rüdiger

André 69 04.07.2012 17:08

Hi Rüdiger,

nimm den Satz mit der Statistik raus, und ich gebe Dir Recht mit all dem was Du schreibst.
Du weißt sicher auch, daß eine Statistik, mag sie noch so viel aussagen immer jemandem Unrecht tut!

Gruß André

rtrechow 04.07.2012 17:12

Zitat:

Zitat von André 69 (Beitrag 1337054)
Hi Rüdiger,

nimm den Satz mit der Statistik raus, und ich gebe Dir Recht mit all dem was Du schreibst.
Du weißt sicher auch, daß eine Statistik, mag sie noch so viel aussagen immer jemandem Unrecht tut!

Gruß André

Ich meine Statistiken (wohl der Jugendämter? Kommunen?) darüber,
wieviele Väter die Zahlungen an die Mütter -
aber v.a. für die Kinder (für Essen, Wohnen, Leben...) -
nicht leisten.

Ich denke nicht, dass da sehr viel "Diskussionsspielraum" bleibt... -

ich such mal nach einer...

Schöne Grüße!

Rüdiger


Nachtrag:

"Offizielle" Statistik hab ich auf die Schnelle keine gefunden.
Im Focus stand in einem Artikel,
dass etwa 24% aller Trennungs-Väter KEINEN Unterhalt zahlen...

christkind7 04.07.2012 17:36

Danke für Euer Feetback. Ich gebe euch allen Recht und dass ist mein Ernst. Nur Rüdiger, Statistiken sind nur so gut wie der, der Sie schreibt und Frauen nutzen auch des öfteren Ihre Stellung gandenlos aus und lassen es den Mann spüren. Da brauch man sich nicht zu wundern, dass der Mann die Biege macht. Das es aber auch genug Männer gibt die weder zahlen noch sich um das Kind kümmern steht hier außer Frage.
Vieleicht sollte man es mal so Formulieren, WARUM ist dieser Zustand so?
Gruß
Jürgen

BodenseeTroll 04.07.2012 18:14

Es wird nichts besser, nur anders.

Klar werden jetzt Expartner, die sich kümmern wollen, aber nicht dürfen, besser gestellt. Dafür wird aber der Möglichkeit die Tür geöffnet, via Sorgerecht dem Expartner das Leben zu vermiesen. Ob dadurch in der Summe weniger geklagt wird und weniger Ärger und Streit produziert wird, bezweifle ich stark.

Wer das Kind hat, sollte auch das Sorgerecht haben.

Viele Grüsse,

Michael

Kopernikus1966 04.07.2012 18:22

Zitat:

Zitat von BodenseeTroll (Beitrag 1337093)
Dafür wird aber der Möglichkeit die Tür geöffnet, via Sorgerecht dem Expartner das Leben zu vermiesen. Ob dadurch in der Summe weniger geklagt wird und weniger Ärger und Streit produziert wird, bezweifle ich stark.

Das ist, weil bei uns (zumindest in Ö) keine Vorinstanz existiert, wie z.B. eine Schlichtungsstelle, bei der den Eltern geholfen wird eine sinnvolle und emotional weniger aufgeladene Lösung zu finden. Wenn bei mir ein Rsb Brief eintrudelt mit einer Vorladung vor Gericht ist die Eskalation der Situation geradezu vorprogrammiert.

Zitat:

Zitat von BodenseeTroll (Beitrag 1337093)
Wer das Kind hat, sollte auch das Sorgerecht haben.

Warum sollte deine Ex-Partnerin entscheiden können, wie oft und wie lange du dein Kind siehst?

Kerstin 04.07.2012 18:54

Die bösen Alleinerziehenden :cool:
Warum ist eigentlich ein gemeinsames Sorgerecht von Nöten? Damit man sich noch so richtig streiten kann, wohin das Kind zur Schule gehen soll z.B.?
Wenn man getrennt ist dann meist, weil man sich so unheimlich gut verstanden hat, dass es für ein gemeinsames Familienleben nicht reicht. Warum sollte dann nicht das Elternteil, wo das Kind lebt, Dinge des alltäglichen Lebens auch allein entscheiden können, erspart ne Menge Ärger :)

---------- Post added 04.07.2012 at 18:56 ----------

Zitat:

Zitat von BodenseeTroll (Beitrag 1337093)
Es wird nichts besser, nur anders.

Klar werden jetzt Expartner, die sich kümmern wollen, aber nicht dürfen, besser gestellt. Dafür wird aber der Möglichkeit die Tür geöffnet, via Sorgerecht dem Expartner das Leben zu vermiesen. Ob dadurch in der Summe weniger geklagt wird und weniger Ärger und Streit produziert wird, bezweifle ich stark.

Wer das Kind hat, sollte auch das Sorgerecht haben.

Viele Grüsse,

Michael

Da bin ich ganz bei dir... Und das Besuchsrecht hat mit dem gemeinsamen Sorgerecht ja auch nicht so viel zu tun...

BodenseeTroll 04.07.2012 18:59

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1337098)

Zitat:

Wer das Kind hat, sollte auch das Sorgerecht haben.
Warum sollte deine Ex-Partnerin entscheiden können, wie oft und wie lange du dein Kind siehst?

Umgangsrecht ist nicht Sorgerecht! Ist das in Österreich anders? Bei uns gibt es Sorgerecht, Umgangsrecht und Aufenthaltbestimmungsrecht.

Viele Grüsse,

Michael


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