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skoser 15.05.2012 14:25

50mm 1.4 oder 1.7 - Wie groß ist der Unterschied?
 
Hallo,

mich würde mal interessieren, wie groß der Unterschied zwischen 50mm Objektiven mit Blende 1,4 und 1,7 ist.
Ich habe ein Minolta 1,7 und bin auch recht angetan davon.

Nun gibt es aber Bilder, bei denen der Hintergrund wesentlich früher und wesentlich stärker verschwimmt als bei meinem. Macht das wirklich die halbe Blendenstufe aus, oder ist der Unterschied da nicht so gravierend und es liegt evtl. an noch lichtstärkeren Objektiven (1.2 oder 1.0) oder Vollformat-Sensoren (ich habe eine A55).

Kennt vielleicht jemand einen Vergleich, wo das selbe Motiv mit verschiedenen Blenden aufgenommen ist, damit man die Auswirkungen sieht?

--
Ciao Stephan...

swivel 15.05.2012 15:03

Hi,

bist Du denn sicher, daß es 50er Brennweiten und nicht größere sind?

Man müsste auch echt die selben Motive bzw. selben Abstand des Motivs zum Hintergrund vergleichen.

Eine Bildreihe mit 50er 1.4 zu 1.7 und im Verlgeich zu einer 80 oder 135er Brennweite mit mindestens 2.8 wäre aber interessant.

Jens N. 15.05.2012 15:29

Zitat:

Zitat von skoser (Beitrag 1318274)

mich würde mal interessieren, wie groß der Unterschied zwischen 50mm Objektiven mit Blende 1,4 und 1,7 ist.

Rein von den Abbildungsleistungen her ca. eine halbe bis zweidrittel Blende. D.h. das 1,4er erreicht gut eine halbe Blende früher die Schärfeleistung des 1,7ers. Am Rand sind die Unterschiede noch ein wenig deutlicher. Also das 1,4er ist nach meinen Vergleichen schon etwas besser, die Frage ist immer nur, ob das auch die Preisunterschiede rechtfertigt. Und natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen, manche sehen auch das 1,7er leicht vorne.

Aber ich glaube darum ging es dir nicht.

Zitat:

Ich habe ein Minolta 1,7 und bin auch recht angetan davon.
Dann bleibt dabei.

Zitat:

Nun gibt es aber Bilder, bei denen der Hintergrund wesentlich früher und wesentlich stärker verschwimmt als bei meinem. Macht das wirklich die halbe Blendenstufe aus
Nein. Bezüglich der Schärfentiefe oder der "Freistellungsmöglichkeiten" ist der Unterschied zwischen 1,4 und 1,7 m.E.n. vernachlässigbar.

Zitat:

oder ist der Unterschied da nicht so gravierend und es liegt evtl. an noch lichtstärkeren Objektiven (1.2 oder 1.0) oder Vollformat-Sensoren (ich habe eine A55).
Zum Beispiel. Oder an einem größeren Abstand zum Hintergrund, einem homogeneren Hintergrund, einem kürzeren Abstand zum Motiv und damit einem größeren Abbildungsmaßstab, einer längeren Brennweite ... all das spielt hier eine Rolle.

Zitat:

Kennt vielleicht jemand einen Vergleich, wo das selbe Motiv mit verschiedenen Blenden aufgenommen ist, damit man die Auswirkungen sieht?
Nimm doch einfach dein 50 /1,7 und überzeuge dich selbst von den Unterschieden. Zwar kannst du damit nicht f1,4 einstellen, aber relativ gesehen ist der Unterschied zwischen f1,7 und 2 der gleiche.

jennss 15.05.2012 23:17

Zitat:

Zitat von skoser (Beitrag 1318274)
Nun gibt es aber Bilder, bei denen der Hintergrund wesentlich früher und wesentlich stärker verschwimmt als bei meinem. Macht das wirklich die halbe Blendenstufe aus, oder ist der Unterschied da nicht so gravierend und es liegt evtl. an noch lichtstärkeren Objektiven (1.2 oder 1.0) oder Vollformat-Sensoren (ich habe eine A55).

Der Unterschied zu Vollformat beträgt 1 1/3 Blendenstufen, ist also ziemlich deutlich. Ein 50/1,4 an APS-C entspricht einem 75/2,2 an Vollformat. Oder: 35/1,8 an APS-C entspricht ca. 50/2,8 an Vollformat.
Ein 50/1,4 an Vollformat ist an APS-C nicht realisierbar, weil es unter 1,0 real nicht wirklich gibt (die Objektive mit Blende 0,95 erreichen real doch auch nur 1,0, oder?).
j.

Kopernikus1966 16.05.2012 11:12

Zitat:

Zitat von jennss (Beitrag 1318593)
(die Objektive mit Blende 0,95 erreichen real doch auch nur 1,0, oder?).

Und wie begründest du das?

fallobst 16.05.2012 12:50

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1318731)
Und wie begründest du das?

Weil objektiv betrachte an der Austrittspupille nicht mehr Licht austreten kann, als zur Eintrittsöffnung eintrifft. Der Wert 0,95 ist der Tatsache eines sehr großen Öffnungsquerschnittes geschuldet, dadurch entsteht dieser Wert.
Auf den genutzten Bildausschnitt bezogen kann man sehr wohl sagen, dass in diesem für eine Aufnahme genutzten Bereich nicht mehr Licht austreten kann als vorn am Objektiv eintritt. Die Berechnungsformeln beziehen sich jedoch auf das gesamte optische System und da kann rechnerisch sehr wohl 0,95 rauskommen.

Es grüßt Matthias

Kopernikus1966 16.05.2012 13:12

Zitat:

Zitat von fallobst (Beitrag 1318776)
Weil objektiv betrachte an der Austrittspupille nicht mehr Licht austreten kann, als zur Eintrittsöffnung eintrifft.

Und das hat *was* mit der Blendenöffnung zu tun?
Ich seh in keiner Definition irgendeinen Bezug dazu, dass bei Blende 0,5 mehr Licht austreten als einfallen sollte.
:?

ddd 16.05.2012 14:52

moin,

bevor das wieder schief geht: Die geometrische Öffnung ist nicht durch den Wert 1 begrenzt. Linsenobjektive können eine maximale Öffnung von f/0.5 haben, sehr eigentümliche Spiegelkonstruktionen sind schon mit f/0.3 realisiert worden.

Wenn bei der Definition der geometrischen Öffnung statt des Durchmessers der in den Formeln relevante Radius als Bezugspunkt verwendet worden wäre, dann wäre für Linsensysteme 1.0 der maximale Wert. Aber man ist bei der Skalierung solcher Zahlenwerte frei, ohne etwas an der physikalische Realität zu ändern.

Ein (theoretisches) Linsenobjektiv mit f/0.5 und einer Transmission von 100% würde alles Licht aus dem Halbraum vor dem Objektiv einsammeln. Alle realen Objektive erreichen dieses theoretische Limit bei weitem nicht.

Trotzdem hat jenss mit der Aussage recht, dass es z.Zt. kein Objektiv für APS-C gibt, welches von der Bildwirkung einem 50/1.4 an KB entspräche. Dieses müsste ein 33/0.93 sein (oder im Rahmen der Messgenauigkeit ein 35/0.95), und so was gibt es zur Zeit nicht.

btt: das 50/1.4 ist wie Jens N. schon schrieb etwas besser, aber der Unterschied ist gering. Bezogen auf die Freistellung ändern schon geringe Variationen der Abstände mehr als die halbe Blendenstufe, vom Einfluss der Struktur des (unscharfen) Hintergrundes ganz abgesehen. Spiele mit Abständen und Blickrichtungen, dann erhälst Du ein Gefühl dafür, wie sich solche Änderungen auswirken. Dank digital kannst Du die Ergebnisse kurzfristig anschauen und relevante Kosten entstehen auch keine. Etwas Zeit musst Du aufwenden ;)

mrieglhofer 16.05.2012 15:13

Auch wenn theoretisch ein 1,7er und 1,4 0,5EV auseinander sind, beträgt der Lichtverlust des 1,4er am Sensor deutlich mehr. Real ist der Unterschied ca. 0,25EV
http://www.luminous-landscape.com/es...acturers.shtml
Hinsichtlich der Freistellung ist es so, dass starke Freistellungen fast immer mit längeren Brennweiten durchgeführt werden. Dies deshalb, da man da nur einen kleineren Teil des Hintergrundes draufbekommt, dieser meist homogener ist und damit eine höhere Freistellung vergaukelt. Der Unterschied in der Freistellung zwischen 50/1,7 und 50/1,4 ist gering.

Die Freistellung und damit auch die Schärfentiefe ist u.a. auch vom Abbilungsmassstagb und vom Ausgabeformat abhängig. Bei kleinen Größen ist der Schärfenbereich deutlich höher als bei großen Größen. Ein 75mm an VF hätte bei Bl.2 und 2m ca. 29cm Schärfenbereich. Bei Crop ergibt sich mit dem 50er 43cm bei einer Ausgabegröße von 60cm lange Kante. Bei 30cm Ausgabegröße ist der Schärfenbereich aber schon 89cm.

Für Details eine sehr mathematische und mit Grafiken unterlegte Abhandlung zum Thema Freistellung:
Zitat:

Gutes Freistellungsverhalten wird erzielt, wenn Objekte im Hintergrund und Vordergrund möglichst unscharf abgebildet werden. Die relative Schärfe sollte dann möglichst gering sein. Aus den Überlegungen oben kann man nun folgendes ableiten:
Freistellung wird begünstigt durch:
  • lange Brennweite
  • große Blende
  • großer Abbildungsmaßstab
  • großes Aufnahmeformat

zu finden unter:
http://www.andreastimmermann.com/wor...eistellung.htm

clickpet 16.05.2012 17:05

Ich habe mal was anderes
 
Vor dem Kauf meines 1.4 50mm habe ich ein paar Versuche durchgeführt.
Das 1.7 er und das alte Minolta 1.4 er (das habe ich noch in der 1. Version) fielen recht bald ab und brachten nicht die erwünschte Leistung.
Das neue Sony 1.4 ist etwas besser (nur Vignettierung, Schärfe im Zentrum) hat aber am Rand mehr Verzerrungen als das alte 1.4 er und scheint mir auch unschärfer in den Ecken als das alte.
Die Beste Variante war eindeutig das Sigma EX 1.4 DG HSM. Die beste Schärfe über den ganzen Bereich, am wenigsten Verzerrungen und Vignettierung.
Von dem eigentlich neueren Sony war ich wirklich ein wenig enttäuscht - das nun doch schon 25 Jahre alte Minolta war wirklich gut.
Der Unterschied bei der Freistellung ist IMHO unbedeutend und hat eher mit dem Abstand zu tun als mit dem Blendenunterschied.
Grüsse Peter

PS: Wenn ich die Vergleichsbilder von damals noch finde stelle ich sie hier ein!


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