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Ruhe am Meer - oder nix geworden?
Hallo ihr Lieben,
das angefügte Bild liegt schon ein paar Monate auf meiner Festplatte, aber ich hab keine Ahnung, ob's was ist, oder ob's doof ist. Über Anregungen und Kritik wäre ich dankbar. ![]() -> Bild in der Galerie |
Es gibt doch keine doofen Bilder :lol: ;) höchstens schlechte, dies finde ich nicht schlecht, ich finde es bringt genau das rüber was der Titel sagt und das ist doch gut so.
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Nix geworden würde ich jetzt nicht sagen. So richtig "kickt" es aber auch bei mir nicht. Was auch am Licht liegt, dass hier nicht unbedingt dein Freund ist.
Ich denke deutlich mehr Offenblende wäre günstiger gewesen. Und ich würde etwas vom Himmel wegnehmen. Und dann mal eine Bearbeitung a la Bärlichkeit ausprobieren. VG Jürgen |
Ok, danke, also das Ausgangsmaterial ist nicht totaler Schrott. Das ist ja schonmal schön.
Nur geht's mir genau wie Jürgen, es kickt nicht. Und witzigerweise habe ich bei der Bearbeitung schon gedacht, seine Baerlichkeit würde das jetzt kicken lassen. Aber ich hab einfach absolut keine Ahnung vom crossen! ANDREAS, HÜÜÜLLLFFEEEE:D:D |
Moin Marie,
das Licht ist einfach zu hart. Vielleicht kriegt man das weg, aber ich denke mehr an Schwitzen am Strand als an Ruhe (und das obwohl der Protagonist ne Jacke anhat). ;) Stephan |
Kann man eigentlich Ruhe nur mit weicherem Licht genießen?
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Zitat:
Also zuerst zur Kritik: Spontan spricht es mich an, und dann fängt man irgendwann an zu überlegen: "Warum eigentlich?". Es ist eine Meermotiv auf das Wesentliches reduziert. Himmel, Meer, Strand, Mensch. Finde ich Klasse! Und jeder Teil für sich ist wiederum reduziert. Ein ganz einfacher Himmel, ohne Schnörkel und Wolken. Ein ruhiges Meer ohne aufregende Wellen, fast so monochrom wie der Himmel. Und ein ganz regelmässig strukturierter Strand. Herrlich! Aber jedes Bild braucht irgendeine Spannung, einen Blickfang. Und das ist der Mensch hierin. Sitzt da ganz ruhig und entspannt am Strand. Die Kühle oder der Wind ist ihm wurscht, er kleidet sich halt richtig. Und er ist der erste Blickfang, von dem aus das Auge ganz ruhig und gemächlich auf die Elemente gleiten kann. Also wenn das keine Ruhe ausstrahlt! Und dann versteht man langsam auch die Details. Der gute Mensch wendet dem Betrachter den Rücken zu. Hier haben wir eine der wenigen Ausnahmen, wo dieses "von hinten fotografieren" keine "Feigheit" des Fotografen vor dem Subjekt ist, sondern in ganz großen Ausmaß zur Bildwirkung beiträgt: Der zu uns zugewandte Rücken nimmt uns mit auf die Reise, lädt uns ein, in die Ferne zu blicken, wie dieser Mensch. Wir blicken ihm über die Schulter, ja wir sitzen förmlich neben ihm. Es entsteht so etwas wie "zusammen schweigen können". Ich als Betrachter blicke in das Bild wie ein Teilnehmer, stehe nicht außen vor sondern lediglich etwas abseits wie bei einem Feuerwerk oder einem Konzert als Besucher; nur das Thema ist hier ein anderes. Ein weiteres Detail ist das Zusammenspiel von Himmel und Wasser. Ausgehend vom ganz ruhigen Himmel empfiehlt sich das Wasser mit einem dunkleren Blau und etwas mehr Unruhe durch die Wellen. Beides zusammen sehr harmonisch. Und der Strand setzt dem mit seinem Beige eine Grenze, harmoniert aber in seiner Struktur wieder mit dem Wasser. So greifen alle ineinander: Den Himmel und das Meer verbindet das Blau; das Meer und den Strand verbindet die Struktur seiner jeweiligen Oberfläche. Und der Mensch setzt den Punkt dazu, gibt den Anlass für dieses Bild. Ohne den Menschen wäre das Bild langweilig, ohne die Elemente würde man sich fragen: "Ein Mensch - aber warum?". Also greift auch dieses ineinander. Und diese wunderbare kleine Welle auf der Höhe der Schulter, die gerade so etwas wie ein Schaumkrönchen zu bilden scheint, gibt wiederum dem Wasser eine angenehme, ganz unaufdringliche Unterbrechung. Der Riemen der Tasche: er unterbricht die monochrome Jacke und leitet den Blick auf die kaum wahrnehmbare Tasche. Er macht also innerhalb des Motivs "Mensch" das gleiche, wie der Mensch mit dem Motiv "Meer" oder die kleine Welle mit dem Motiv "Wasser" - er gibt dem Auge einen Halt, teilt es in "Augenweiden". Dieses Bild könnte eine Inszenierung sein, eine inszenierte Streetfotografie genauso wie ein reiner Schnappschuss, der sich manchmal einfach so ergibt. Und so ist dieses Bild auch ein Wortspiel, aus dem "Meerbild" wird bei genauem Hinsehen ein "Mehrbild". Ein tolles Bild! Jetzt zur Anregung Das linke Bein ist zwar ein natürliches Accessoir, stört aber ein bisschen die Harmonie. Das würde ich in der Dunkelkammer optimieren. Und für mich schreit es nach einem extremen Breitwandformat, so etwa 10:25. Also den Himmel kräftig beschneiden, um dem Blick des Betrachters einen dynamischen horizontalen Schwung zu verleihen. So, genug geschrieben. Ich klicke jetzt auf "Antworten", lehne mich zurück, höre Ocean Beach Radio und betrachte das noch ein bisschen...:top: |
Zitat:
Bei dem Licht ist das einfach nix. Wellen (vor allem bei dieser Art von "Dümpel-Brandung") bei so einem Licht mit ihren harten Hell-Dunkel-Kontrasten sehen einfach nicht schön aus. Stephan |
Für mich strahlt es Ruhe aus.
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Sehr gut! :top:
schön reduziert und trotzdem was zu entdecken würde ich zusammenfassen. Die kleine Welle oder die kleinen Wellen ... kleine Details am Sitzenden usw. Für mich sehr gelungen! :top: |
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