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Slowlens 23.08.2011 17:33

Zentralverschlüsse: pro und contra
 
Anlässlich des 24/1,8 Zeiss Objektivs interessieren mich die Vor- und Nachtteile solcher Verschlüsse.
Die Kameras sollen mit solchen Objektiven bei allen Belichtungszeiten blitzen können.
Bei Leicas S2 sind entsprechende Objektive teurer als ihre pendants.
Bei Slrs und Dslrs im Kleinbildformat gibt es das bisher glaube ich gar nicht, zumindest nicht sehr weit verbreitet.

aidualk 23.08.2011 17:52

Hat denn das Zeiss für E-Mount einen Zentralverschluss? Kann ich mir nicht vorstellen.

Zentralverschlüsse werden in Großformatobjektiven eingesetzt. Jedes Objektiv hat seinen eigenen Verschluß. Manche Mittelformathersteller haben in speziellen Objektiven Zentralverschlüsse mit dem Sinn, kürzere x-Synchronzeiten zu erreichen. Die Zeiten gehen, je nach Größe, bis zu 1/500 sec. in der Größe "0", 1/400 sec. in der Größe "1" (Copal) u.s.w.. Die Größen sind abhängig vom jeweiligen Objektiv (Brennweite, Bildkreis, Lichtstärke). Der Zentralverschluss öffnet immer komplett und arbeitet eigentlich erschütterungsfrei. Wie lange er hält, keine Ahnung, er wäre im Falle des Falles aber recht einfach austauschbar. Was ich gerne daran nutze ist die Funktion "T" (time), die im Gegensatz zu "Blub" :lol: so funktioniert, dass man nicht die ganze Belichtungszeit den Auslöser drücken muss, bzw. feststellen/klemmen, sondern man zum schliessen den Auslöser (Fernauslöser) ein zweites mal betätigt. So eine Funktion würde ich mir in einer DSLR wünschen.

Ich glaube Leica nutzt in der M-Serie Zentralverschlüsse im Kleinbildbereich, deren kürzeste Zeiten kenne ich aber nicht.

viele Grüße

aidualk

Gepard 23.08.2011 19:16

Die Blitzsynchronzeiten sind kürzer, die kürzesten Belichtungszeiten, die möglich sind, sind aber länger als bei Schlitzverschlüssen. Das ist prinzipbedingt, da bei sehr kurzen Zeiten die Belastung der Blendenmechanik sehr hoch wird.
Ausserdem käme es dann zu sichtbaren Belichtungsunterschieden zwischen Bildmitte und Rand.

Slowlens 23.08.2011 19:23

SAR schrieb, dass das Zeiss einen Zentralverschluss hat.
Die Kamera könnte sich bei kürzeren Zeiten für ihren eigenen Verschluss entscheiden.
Die Erschütterungfreiheit wäre gut, um die hohe Auflösung auszunutzen, und leiser wäre das Objektiv vielleicht auch noch.

mrieglhofer 23.08.2011 19:56

Zitat:

Die Kameras sollen mit solchen Objektiven bei allen Belichtungszeiten blitzen können.
Eh, aber das sind halt nur 1/500.
Es gab bei DSLR vereinzelt Zentralverschlußobjektive, nicht nur nach dem Krieg ;-)
Bei DSLR geht man heute eher den Weg, das über HSS im Blitz zu lösen oder über einen elektronischen Verschluß, wie das Nikon vorgemacht hat. Leider hat auch diese Lösung Nachteile.

Zitat:

Ausserdem käme es dann zu sichtbaren Belichtungsunterschieden zwischen Bildmitte und Rand.
Wenn das passiert, hat sich der Kontrukteur wohl am Platz vertan (wobei das vorkommt, wenn konstruktiv kein anderer Platz verfügbar war ;-). Wenn der Verschluß bei der Blende sitzt, ändert sich nur die Helligkeit, aber es gibt keine Randabschattung. Minolta hatte sogar sehr langsam laufende Zentralverschlüsse, die zugleich Blende spielten und damit in den hellen Stellen eine höhere Schärfentiefe erzeugten. Da der Verschluß auch Blende war, wurde zuerst mit großer Schärfentiefe die hellen Stellen belichtet und danach mit geringerer SChärfentiefe die dunkleren Stellen. Die Himatic-E hatte so eine Lösung.

Grundsätzliches Problem bei all diesen Lösungen ist, dass sie derzeit in den Konzepten nicht integriert sind und daher die Auslöung durch die Kamera nicht möglich ist. Heute würde das ganze auch keine Sinn mehr ergeben, da sie Sensortechnologie sich schneller entwickelt und damit das Ziel damit schneller und einfacher erreichbar ist.

Zitat:

Ich glaube Leica nutzt in der M-Serie Zentralverschlüsse im Kleinbildbereich
Ich glaube nicht. Nein, die M-Serie ist Schlitzverschluß. Es gab ca.1926 einmal eine Compur Leica.

*thomasD* 23.08.2011 19:56

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1213914)
Die Blitzsynchronzeiten sind kürzer, die kürzesten Belichtungszeiten, die möglich sind, sind aber länger als bei Schlitzverschlüssen. Das ist prinzipbedingt, da bei sehr kurzen Zeiten die Belastung der Blendenmechanik sehr hoch wird.
Ausserdem käme es dann zu sichtbaren Belichtungsunterschieden zwischen Bildmitte und Rand.

Liegt der Zentralverschluss nicht in der Ebende der Blende und ersetzt diese? Es gäbe dann satt Vignettierung einen STF-Effekt - so dachte ich bisher.

mrieglhofer 23.08.2011 20:43

Zitat:

Liegt der Zentralverschluss nicht in der Elende der Blende und ersetzt diese? Es gäbe dann satt Vignettierung einen STF-Effekt - so dachte ich bisher.
Nein, das würde auftreten, wenn der Verschluß weiter hinten liegt. Das gibt es auch.

Du hast ja bei Blende 16 auch nicht weniger Licht am Rand als bei Blende 4. Das dämpft das Licht gleichmässig.

*thomasD* 23.08.2011 20:47

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1213974)
Du hast ja bei Blende 16 auch nicht weniger Licht am Rand als bei Blende 4. Das dämpft das Licht gleichmässig.

:?:
Wo ist da der Widerspruch? Das habe ich doch im Prinzip auch geschrieben und hat nichts mit STF zu tun.

aidualk 23.08.2011 20:47

Zitat:

Zitat von *thomasD* (Beitrag 1213930)
Liegt der Zentralverschluss nicht in der Ebende der Blende und ersetzt diese? Es gäbe dann satt Vignettierung einen STF-Effekt - so dachte ich bisher.

Der Zentralverschluss ersetzt natürlich nicht die Blende, wie sollte er auch (zumindest in "normalen" Obektiven). Er steuert einfach die Belichtungszeit, wie bei einer DSLR der Schlitzverschluss, während die Blende halt auch in einem Zentralverschlussobjektiv einfach ganz normal die Blende ist. ;) Beide sitzen hier allerdings recht nahe beieinander.

*thomasD* 23.08.2011 21:03

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1213977)
Der Zentralverschluss ersetzt natürlich nicht die Blende, wie sollte er auch (zumindest in "normalen" Obektiven). Er steuert einfach die Belichtungszeit, wie bei einer DSLR der Schlitzverschluss, während die Blende halt auch in einem Zentralverschlussobjektiv einfach ganz normal die Blende ist. ;) Beide sitzen hier allerdings recht nahe beieinander.

So falsch ist mein Gedanke nicht - immerhin gibt es das:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralverschluss
Ist ja auch logisch in der Umsetzung. Und da es dann prinzipiell arbeitet wie die Überlagerung von Bildern mit unterschiedlicher Blende, wird sicherlich auch ein STF-Effekt erzeugt. Die Dynax 7 hatte eine entsprechende Funktion für Mehrfachbelichtungen.

Im Link stehen übrigens auch Vor- und Nachteile. Ein wichtiger Vorteil: Horizontal bewegte Objekte werden nicht verzerrt wie beim Schlitzverschluss.


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