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jameek 24.06.2011 11:52

Vorteile Monitor mit erweitertem farbraum?
 
Hallo,
ich wollte mir demnächst einen neuen Monitor zulegen. Hatte den hier im Forum häufig empfohlenen Hp lp24 im Blick. nun kreise ich aber immer wieder um die Frage ob ich wirklich einen Bildschirm mit erweitertem farbraum brauche bzw ob das wirklich etwas bringt. dieser Artikel : foto.beitinger.de/farbmanagement/16_vorteile_nachteile_arbeitsfarbraeume.html beschreibt, daß man nach der Bildbearbeitung die Bilder eh wieder in sRGB zurückkonvertieren muss, weil weder die meisten Betrachter noch belichter mehr als srgb darstellen bzw nutzen können. Da stellt sich mir die Frage "wieso überhaupt erweiterten farbraum nutzen".
kann mir jemand ganz neutral die Frage beantworten, was der erw. farbraum des Bildschirms mir in der Praxis für Vorteile bringt? außer daß ich mich für mich Zuhause an mehr Farben/farbtiefe erfreuen kann?
danke im voraus!

Blitz Blank 24.06.2011 13:22

In Kurzform: bin reiner Amateur und empfinde den Vorteil als klein.

In Einzelfällen war mir der erweiterte Farbraum schon nützlich, Beispiel:
Ich habe ein Bild mit intensiven Rottönen und die "knallen" tatsächlich so, wie ich das Motiv in Erinnerung habe. Sehe ich mir an, wieviel davon im Druck verloren ginge, kann ich vorher manuell gegensteuern und das Rot so aufpeppen, daß es meinem vom Bildschirm unterstützen Eindruck entspricht.
Das Bild hängt jetzt als Leinwand an der Wand und wäre sonst vermutlich zu flau geworden ("täuscht mich meine Erinnerung bzgl. der Farbintensität?", "überziehe ich beim Verstärken des Rots?"). Jemandem mit mehr Erfahrung gelingt das bestimmt auch am sRGB Monitor oder entscheidet einfach, daß das Rot so intensiv sein muß.

Ansonsten ist der wahrgenommene Vorteil eher gering und ohne Farbmanagement (Zusatzkosten) geht schon mal gar nichts. Da lauern dann die nächsten Fallen, angefangen beim Konvertieren für's Web, über Lizenzen für mehr als einen Monitor usw. Das sind sicher Themen, mit denen man sich ohnehin beschäftigen sollte, das geht aber alles von der Zeit zum Fotografieren ab.

Frank

jameek 24.06.2011 14:10

okay. danke. da aber kein normales ausgabemedium den größeren farbraum wiedergeben kann, bringt es doch wenig im adobe Rgb die Farben selektiv anzuheben, oder? wenn ich eh im kleineren ausgabe-farbbereich arbeite u einen kalibrierten Monitor habe, dann weiß ich doch eher, was mich erwartet bzw wie die Betrachter mit einem normalen Monitor die bilder sehen... oder habe ich da n denkfehler?

24.06.2011 14:36

Der normale Monitor wird der mit erweiterten Farbraum sein.

Ich arbeite seit ein paar Jahren mit so einem Gerät. Es macht einfach mehr Spass die Bilder dort anzusehen. Am sRGB Monitor sind die Farben etwas anders, aber innerhalb meiner Erwartung. Die Differenz ist etwa so wie zwischen Bildschirm und Foto. Das Farbmanagement habe ich abgeschaltet.

Blitz Blank 24.06.2011 14:56

Zitat:

Zitat von jameek (Beitrag 1190728)
okay. danke. da aber kein normales ausgabemedium den größeren farbraum wiedergeben kann, bringt es doch wenig im adobe Rgb die Farben selektiv anzuheben, oder?

Der wide gamut Monitor gibt den Bildeindruck (also wie man das Motiv in Erinnerung hat) besser wieder und man kann dann versuchen, diesen Eindruck auf die Möglichkeiten des Ausgabefarbraumes zu übertragen, natürlich beschränkt auf dessen Mittel.

Frank

mrieglhofer 24.06.2011 17:11

Du hast natürlich schon ein paar Fussangeln mehr.

Wenn du mit WideGammut arbeitest und bei 8Bit als Ausgabe bleibst, wir der erweiterete Bereich auf die gleichen Stufen aufgeteilt. Und damit leidet die Differenzierung. Daher ist WideGammut in der Theorie schön, aber in der Praxis nur, wenn die Daten durchgängig mit 16Bit verarbeitet werden. Ausnahme, wenn man die Farben im erw. Gammut braucht z.B. bei Produktabbildungen.

Zitat:

Am sRGB Monitor sind die Farben etwas anders, aber innerhalb meiner Erwartung
Eh klar, du weißt ja damit überhaupt nicht, wie die Farben in der Ausgabe wirklich aussehen. Und wie willst du dann eigentlich was bearbeiten? Dein System funktioniert solange gut, solange du keine Daten weitergibts oder einen ext. Dienstleister hast. Oder bis du einen Monitor kalibrierst und feststellst, dass du allen Bildern bei der Nachbearbeitung einen Farbstich verpasst hast ;-)

jameek 24.06.2011 18:49

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1190788)
Daher ist WideGammut in der Theorie schön, aber in der Praxis nur, wenn die Daten durchgängig mit 16Bit verarbeitet werden.

Und das kommt doch eigentlich nicht vor, oder? Ausgabe oder Optimierung für Fremdmonitore sind doch dann immer 8Bit...?
Wo liegt also der faktische Vorteil mit WideGamut zu arbeiten?

mrieglhofer 24.06.2011 20:15

Im professionellen Umfeld kann ich für den Druck schon 16Bit Files liefern.

Sonst sehe ich den Vorteil nur, wenn ich bevorzugt Farben habe, die bei sRGB außerhalb liegen. Aber sonst scheint es eh nach der Idee zu laufen, dass grösser besser sein muss.

Gepard 25.06.2011 11:30

Ich habe mir vor 3 Jahren einen einen Wide Gamut Monitor geleistet, weil die Darstellung insgesamt besser war als auf anderen Monitoren.
Mittlerweile hat sich die Qualität der Darstellung aber sehr verbessert, wenn man mal die ganz billigen außen vor läst.
Daher würde ich heute vielleicht anders entscheiden.
Das ist meine persönliche subjektive Meinung.;)

jameek 25.06.2011 12:26

Danke für Eure vielfältigen Meinungen!
Insgesamt bin ich zwar noch weiterhin unschlüssig, aber ich mir erscheint es etwas klarer, dass es nicht unbedingt ein WideGamut Monitor sein muss.
Sondern dass es ein guter farbstabiler und evtl. werksseitig kalibrierter SRGB-Monitor auch tut.
Ich hätte alternativ zu dem ZW diesen hier im Blick:
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