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A390 29.04.2011 00:25

WW, Macro und 50mm FB für A390
 
Servus,
aus Neugier an der Fototechnik habe ich mir vor einigen Monaten die Alpha 390 im Kit mit dem SAM 18-55mm Obkjektiv gekauft. Ich habe nun ein paar Tausend Bilder geschossen und mich ein wenig mit ihr vertraut gemacht.
Ich war auf Reisen und habe vornehmlich Landschaftsbilder, Städtebilder und Macros von interessanten Dingen gemacht. Nun bin ich gerade am sortieren und verarbeiten und versuche mich auch ein wenig an HDR Bildern.
Hat mir sehr viel Freude gemacht und ich habe mich entschlossen ein paar Objektive zu bestellen:
(Ich bin noch Student. Deswegen kann ich nicht zu tief in die Tasche greifen und suche nach Schnäppchen oder Tipps für gebrauchte Objektive)

1) für Macros
Ich hatte oft das Problem, dass ich nicht den kompletten Gegenstand scharf bekommen habe. Ganz besonders schade fand ich es bei einem "Eiskristallbewuchs", bei dem ich leider nur einen kleinen Streifen scharf bekommen habe, weil ich schräg von der Seite fotographiert habe.

2) entfernte Dinge, die mehr als 55mm erfordern
Wenn ich hier kein negatives Feedback bekomme, würde ich mir die SIGMA 70-300mm 4,0 - 5,6 kommen lassen, da sie momentan günstig bei ebay geht und in einem anderen Fred gut bewertet wurde.

3) Weitwinkel
Ich hätte gernen noch eine Linse um zum Beispiel das geniale Panorama besser einzufangen, wenn man von einem Berg schaut, oder wenn man bei uns am Strand ist. Ich weiss, dass man Bilder "zusammenkleben" kann, aber habe in solchen Siturationen häufig versucht den Regler unter die 18mm zu prügeln, um nicht soviel wegzuschneiden ;)

4) 50mm ohne Zoom
Wurden mir von einem Fotographen als "must have" für Portraits und zum allgemeinen experimentieren, besonders bei suboptimalen Lichtverhältnissen ohne Blitz empfolen

Justus 29.04.2011 00:57

Hi,
mein Senf in Kürze:

1) Günstiges und gutes Makro: Cosina / Soligor Makro 100/3,5 (am besten mit 1:1 Vorsatzlinse) - Kostenpunkt gebraucht irgendwo zwischen 70 und 130 €. Der "Schärfestreifen" wird damit allerdings noch schmaler, wenn du extreme Makros machst!!

2) Keine Meinung, keine Erfahrungswerte, sollen andere beantworten ;). Das oben genannte Makro bietet aber immerhin fast doppelte Brennweite gegenüber deinem bisherigen Standardzoom. Viellleicht reicht das ja für's erste!?

3) da fallen mir nur einige Zooms ein, die preislich grob geschätzt (gebraucht) bei knapp unter 300 € anfangen. Bspw. Tamron 11-18mm. Die mir bekannten - bezahlbaren - Festbrennweiten in dem Bereich sollen meines Wissens nach alle nicht so dolle sein. Ein starkes Weitwinkel würde ich allerdings weiter hinten auf die Wunschliste setzen. Die kosten relativ viel und es ist nicht leicht damit interessante Fotos zu gestalten.

4) Ja, unbedingt! Sollte man zumindest mal erlebt haben! Ein gebrauchtes Minolta 50/1,7 sollte um die 100 € liegen. Die Lichtstärke und die geringe Schärfentiefe machen einfach einen Heidenspaß; abstoßen kann man es ja bei permanenten Nichtgebrauch i.d.R. wieder zum selben Preis.

Gruß
Justus

wus 29.04.2011 01:30

Zitat:

Zitat von A390 (Beitrag 1172499)
1) für Macros
Ich hatte oft das Problem, dass ich nicht den kompletten Gegenstand scharf bekommen habe. Ganz besonders schade fand ich es bei einem "Eiskristallbewuchs", bei dem ich leider nur einen kleinen Streifen scharf bekommen habe, weil ich schräg von der Seite fotographiert habe.

Hier hätte ein Macro wohl nicht geholfen, wohl aber abblenden. Also wenn Du wieder mal was schräg von der Seite fotografierst - speziell im Nahbereich! -, dann denk dran!

Zitat:

Zitat von A390 (Beitrag 1172499)
4) 50mm ohne Zoom
Wurden mir von einem Fotographen als "must have" für Portraits und zum allgemeinen experimentieren, besonders bei suboptimalen Lichtverhältnissen ohne Blitz empfolen

Als "must have" würde ich eine 50mm Festbrennweite im Zeitalter der Digitalfotografie, wo man für jedes Fotos eine andere - auch hohe - ISO-Empfindlichkeit wählen kann, nicht mehr bezeichnen. Der früher wichtige Aspekt mit so einem Objektiv auch bei wenig Licht noch Fotos (auf niedrig empfindlichen Film) machen zu können fällt zwar damit nicht komplett weg, ist aber doch deutlich relaxter zu sehen.

Für Portraits spielte der Fotograf wohl darauf an dass man mit lichtstarken 50/1,4 oder 50/1,7 das Motiv - den oder die Portraitierte - besser vom Hintergrund freistellen kann. Damit das optimal funktioniert sollte der Hintergrung allerdings ein gutes Stück weit hinter dem Motiv sein, es geht also nicht immer / überall.

Außerdem sollte einem klar sein dass mit weit geöffneter Blende, wie man sie für solche Fotos braucht, die Schärfentiefe sehr gering wird. Könner setzen das gezielt ein um z.B. nur Auge, Nase und Mund scharf abzubilden und so den Blick des Betrachters zu fokussieren, aber wenn man beim fotografieren mit offener Blende nicht aufpasst ist halt auch schnell mal die Nasenspitze oder ein Auge unscharf, und das wirkt dann am fertigen Foto um so dilettantischer.

Und ganz generell gesprochen ist die Abbildungsleistung solcher Objektive - Schärfe, Brillanz, speziell zum Rand hin - bei offener Blende meist auch etwas mau.

Letztlich sind 50/1,4 an Crop-Kameras auch noch nicht so die ganz großen Bringer was Freistellen anbetrifft, dafür ist ihre maximale Absolutöffnung noch zu klein. Sie werden zwar manchmal gerne als Äquivalent zu vollformattauglichen 85/1,4 für Crop-Kameras bezeichnet, aber gerade in deren Paradedisziplin, dem Freistellen mit unscharfem Hintergrund, können sie den 85ern nicht das Wasser reichen.

Vorteilhaft ist allerdings ihre kürzere Nahgrenze.

Also ich würde sagen, kauf Dir so ein Sigma Telezoom und ein Superweitwinkel. Letztere sind leider nicht günstig zu bekommen, deshalb wirst Du danach vermutlich sowieso nicht mehr viel übrig haben für ein 50er.

Viel Spaß noch beim Fotografieren! Stell mal ein paar Deiner Fotos hier vor!

A390 29.04.2011 01:30

Hallo Justus,
vielen Dank für deinen Senf :)
Zitat:

Zitat von Justus (Beitrag 1172502)
1) Günstiges und gutes Makro: Cosina / Soligor Makro 100/3,5 (am besten mit 1:1 Vorsatzlinse) - Kostenpunkt gebraucht irgendwo zwischen 70 und 130 €. Der "Schärfestreifen" wird damit allerdings noch schmaler, wenn du extreme Makros machst!!

Worin bestehen denn die Vorteile eines Macros, wenn ich sogar weniger Tiefenschärfe habe und es auch für große Entfernungen einsetzen kann? :zuck:

Zitat:

Zitat von Justus (Beitrag 1172502)
4) Ja, unbedingt! Sollte man zumindest mal erlebt haben! Ein gebrauchtes Minolta 50/1,7 sollte um die 100 € liegen. Die Lichtstärke und die geringe Schärfentiefe machen einfach einen Heidenspaß; abstoßen kann man es ja bei permanenten Nichtgebrauch i.d.R. wieder zum selben Preis.

Die letzten Minoltas gingen gebraucht für 100 in der Bucht weg.
Wie sieht es im Vergleich mit dem hier aus?
http://www.heise.de/preisvergleich/a433848.html
Märchensteuer runter bekomme ich das nagelneu für ca 120€ und kann es noch gegen die Einnahmen gegenrechnen.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1172508)
Hier hätte ein Macro wohl nicht geholfen, wohl aber abblenden. Also wenn Du wieder mal was schräg von der Seite fotografierst - speziell im Nahbereich! -, dann denk dran!

Das habe ich auch langsam mitbekommen mit der Blende. Das Problem ist dann nur, wenn ich zu hohe Belichtungszeiten wähle und aus der Hand fotographieren möchte.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1172508)
Für Portraits spielte der Fotograf wohl darauf an dass man mit lichtstarken 50/1,4 oder 50/1,7 das Motiv - den oder die Portraitierte - besser vom Hintergrund freistellen kann. Damit das optimal funktioniert sollte der Hintergrung allerdings ein gutes Stück weit hinter dem Motiv sein, es geht also nicht immer / überall.

Genau davon hat er gesprochen mit dem Freistellen. Und dass man besser aus der Hand schießen kann, weil man weniger Belichtungszeit benötigt.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1172508)
- auch hohe - ISO-Empfindlichkeit wählen kann

Nachdem ich beim Testen mit hoher ISO starkes Rauschen in dunklen Bereichen hatte, habe ich nurnoch mit ISO 100 geschossen. Ich habe mich auch schon belehren lassen, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist und werde mich weiter einlesen und weiter damit rumexperimentieren :D

buerokratiehasser 29.04.2011 06:49

1. Wie bereits geschrieben, ist die Schärfentiefe bei Makro systembedingt nicht so gut. Daran wird auch ein Objektiv für 500,- nichts ändern. Über F8 bzw. F11 abblenden macht dann wieder weiche Bilder
2. Makroobjektive sind auch als "Festbrennweite" einsetzbar, es soll sogar solche mit 50 mm geben.
3. Man kann auch Landschaften mit 100 mm machen. Muß halt weiter weg.
4. Für "muß alles druff" würde ich mir kein WW kaufen, weil es fraglich ist, inwiefern so ein Bild wirkt.
5. ich glaube, es gibt 5 oder mehr Sigma 70-300 4-5.6 .. und "günstig" ist auch relativ

Ogiw 29.04.2011 07:45

Zitat:

Zitat von A390 (Beitrag 1172509)
Worin bestehen denn die Vorteile eines Macros, wenn ich sogar weniger Tiefenschärfe habe und es auch für große Entfernungen einsetzen kann? :zuck:



Ein Macroobjektiv (sofern es denn ein "richtiges" ist) bietet Dir die Möglichkeit, einen Gegenstand im Masstab 1:1 auf den Sensor abzubilden.
Wenn du einen 36x24mm Sensor hast, passt ein 36x24mm grosser Gegenstand genau aufs Bild (bei der Naheinstellgrenze).
Makroobjektive haben einen sehr langen (meist ausfahrenden) Tubus zum fokussieren, was Die das Scharfstellen auf sehr nahegelegene Motive erlaubt.
Dann kommt die weitere Physik ins Spiel, die besagt, dass die Schärfentiefe bei kleinerem Abstand zum Motiv abnimmt.
Was das bedeutet hast du schon ein Deinem Eiskristall gesehen.
Eine Lösung um den ganzen Kristall abzubilden, wäre das Abblenden.
Eine andere, auffwändigere, aber bildtechnisch meist bessere: Fokusstacking.
Schau mal hier im Forum danach.

red 29.04.2011 07:52

Der Vorteil von Makroobjektiven ist der, dass du einen höheren Abbildungsmaßstab erreichen kannst (1:1), als es mit dem Kitobjektiv möglich ist (ca. 4:1). Damit einhergehend nimmt aber die Schärfentiefe ab (also, wie schon erwähnt: abblenden!).

Wenn ich das mal so über den Daumen zusammenrechne, wirst du nicht unter 1000 Euro wegkommen, wenn du dir für jeden Zweck ein einzelnes Objektiv kaufst (gebraucht auch nicht unter 600).
Daher mein Vorschlag:
Minolta AF 50mm 1,7 oder Tamron 60mm 2,0 bzw. 90mm 2,8. Je nachdem ob du wirklich ein echtes Makros brauchst und wie viel du ausgeben kannst (Minolta ca. 100 Euro, Tamrons je knapp unter 400 Euro). Die Makro eignen sich hervorragend auch für Porträts, das 50mm Minolta dagegen ist, aufgrund des geringen Mindestabstands, zumindest ansatzweise auch für Makros (oder sollte ich besser sagen: Nahaufnahmen) geeignet.
Dazu dann das Tamron AF 55-200mm 4.0-5.6 Di II LD Makro (wobei das Makro hier irreführend ist, es ist genauso ein Makroobjektiv, wie das 18-50mm von Sony oder das 50mm von Minolta ... also streng genommen gar keins). Es ist für knapp unter 100 Euro zu haben, besser als das Sony mit der selben Brennweite und besser als die meisten günstigen 70-300, da diese ab 250mm sehr weich werden (zum SIGMA 70-300mm 4,0 - 5,6 kann ich jedoch konkret nichts sagen).
Das WW/UWW würde ich erstmal nach hinten stellen. Mal ehrlich, hast du es wirklich so oft vermisst unter 18mm gehen zu können, das du bereit bist, dafür 400 bis 700 Euro auszugeben?

A390 29.04.2011 12:08

Danke für Eure Erklärungen zu Macroobjektiven. Hab mir das grad mal angelesen mit dem Abbildungsverhältnis und warum es zu weniger Tiefenschärfe bei geringen Abstand führt!

Zitat:

Zitat von red (Beitrag 1172522)
Daher mein Vorschlag:
Minolta AF 50mm 1,7

Das gibs wohl leider nichtmehr neu und ich würde an das Sony über die Firma neu sogar günstiger rankommen. Wenn es quallitativ auf der gleichen Ebene spielt, würde ich lieber ein neues vom Händler kaufen, als über ebay ggf eine geschundene Scherbe zu bekommen und mich mit dem Verkäufer rumzuärgern.

Zitat:

Zitat von red (Beitrag 1172522)
Das WW/UWW würde ich erstmal nach hinten stellen. Mal ehrlich, hast du es wirklich so oft vermisst unter 18mm gehen zu können, das du bereit bist, dafür 400 bis 700 Euro auszugeben?

Die 4 Punkte von oben sind weder sofort abzuarbeiten, noch in der Reihenfolge umzusetzen.Als erstes kommt wohl ein 50mm, dann ein größeres Zoom, immer so wie Geld da ist.
Wegen dem WW. Natürlich kann man "einfach" weiter weggehen. Und 400€ sind (für mich) ne Menge Holz aber es macht sich einfach schlecht mit dem Abstand schaffen, wenn man auf Berg, Düne, Turm, knapp hinter einem Hügel, auf einem Schiff, etc ist;) Deswegen hätte ich mir häufiger unter 18mm, als über 55mm gewünscht.

mauri 29.04.2011 13:00

Hi,

wenn neu, dann das Sony 50 1.8 - nettes Ding. Schön scharf und vor allem NEU und günstig. Bin damit sehr zufrieden.

xedi 29.04.2011 22:00

Zitat:

Zitat von red (Beitrag 1172522)
Es ist für knapp unter 100 Euro zu haben, besser als das Sony mit der selben Brennweite und besser als die meisten günstigen 70-300, da diese ab 250mm sehr weich werden (zum SIGMA 70-300mm 4,0 - 5,6 kann ich jedoch konkret nichts sagen).

Ich hatte mal ein Sigma 70-300mm leihweise im Zoo und somit dauerhaft bei 300mm f5.6 Schlimmer als die Schärfe fand ich den fehlenden Kontrast, also sehr begeistert war ich nicht, aber hatte es halt nur für einen Tag.


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