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Tom 21.03.2011 11:04

Wer garantiert für Ökostrom?
 
Ich mache mir schon länger Gedanken, den Stromlieferanten zu wechseln, da ich unsere Atomstrom-Wirtschaft nicht mehr länger mit meinen Stromgebühren unterstützen möchte.

Wer garantiert mir eigentlich, daß der verkaufte Ökostrom nicht doch aus dem AKW um die Ecke kommt?
Daß ich keine persönliche Stromleitung zum Wind- und Wasserkraftwerk gelegt bekomme, ist mir schon klar. Ebenso, daß deshalb immer ein Strommix geliefert wird, und es am Ende auf die Summe aller Stromkunden ankommt.

Aber, was passiert, wenn immer mehr Strom-Kunden auf Ökostrom umsteigen, und dann irgendwann in Summe mehr Ökostrom verkauft wird, als produziert wird?

Wird dann lustig weiter teurerer "Ökostrom" verkauft, obwohl es eigentlich keiner mehr sein kann? Wer kontrolliert das?

Diese Fragen sind rein persönlicher Natur und nicht politisch gemeint, nur um jede Diskussion in dieser Richtung vorsorglich abzuwürgen...

thimber 21.03.2011 11:27

Hallo,
schau mal hier:

http://wirtschaft.t-online.de/oekost...45031218/index

Das fragen sich aktuell wohl viele.

LG

Joshi_H 21.03.2011 12:13

Hi,

niemand garantiert für Ökostrom, denn alle Anbieter speisen ihren Strom in das Netz ein und damit kommt es automatisch zum Mix. Es kommt also genaus soviel Strom aus Kernenergie bei Dir an wie bei mir. Auch wenn bei test.de steht:

Zitat:

Bildlich gesprochen speisen alle Stromerzeuger – der Windmüller genauso wie das Atomkraftwerk – ihren Strom in einen großen See ein, aus dem alle Stromkunden gleichermaßen beliefert werden. In dem See entsteht also ein Mix aus Ökostrom und konventio*nellem Strom. Weil sich Strom schlecht speichern lässt, muss der See immer den gleichen Wasserstand haben. Das heißt, es wird immer genau so viel Strom eingeleitet, wie auch entnommen wird. Je mehr Ökostromkraftwerke gebaut werden, desto mehr Ökostrom wird in den See eingeleitet – und desto sauberer wird er.
So einfach ist das nicht, denn zur Zeit werden wegen der Trägheit der Kernkraftwerke bei Energieüberschuss Windräder abgeschaltet. Das führt die ganze Stromdiskussion irgendwie ad absurdum.

Nicht einfach das Thema und am Ende kann das nur durch die Politik geändert werden, auf die wir als Bürger nur den nötigen Druck ausüben und dabei stärker als die Strom-Lobby sein müssen.

Grüße,

Jörg

Tom 21.03.2011 14:27

Habe gerade mit meinem Stromversorger telefoniert bzw. mir vorher dessen Webseite angeschaut.
Es wird "mit 100%iger Sicherheit garantiert, daß der Strom aus regenerativer Enerieerzeugung" stammt, überwacht und zertifiziert vom TÜV.

Und jetzt der Clou: Der Kilowattstunden-Preis ist sogar etwas niedriger, als der "normale" Preis. Die Fixkosten sind identisch. :top:
Lediglich die Vertragslaufzeit beträgt 12 Monate, statt der monatlichen Kündigungsmöglichkeit bisher.

Auf der Webseite wird ein Wasserkraftwerk in unmittelbarer Nachbarschaft erwähnt, die Mitarbeiterin am Telefon hat sich aber dann wohl doch etwas "verplappert" und gesagt, es handele sich um "angekauften" Strom aus Wasserkraftwerken in Österreich.
Damit könnte ich im Prinzip leben, aber natürlich möchte ich auch nicht, daß man dann den Strombedarf in Östereich vielleicht durch Neubau von AKWs deckt...

alberich 21.03.2011 14:42

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 1159615)
Damit könnte ich im Prinzip leben, aber natürlich möchte ich auch nicht, daß man dann den Strombedarf in Östereich vielleicht durch Neubau von AKWs deckt...

Österreich hat keine Atomkraftwerke und wird (wohl) auch keine bauen.

http://www.salzburg.gv.at/themen/nuw...esterreich.htm

Aber vielleicht kauft Österreich ja dann aus Tschechien Strom hinzu......
Solange man seinen Storm nicht selber macht wird noch eine ganze Weile ein Rest an Unsicherheit bleiben.

Dat Ei 21.03.2011 14:46

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1159620)
Österreich hat keine Atomkraftwerke und wird (wohl) auch keine bauen.

"Keine Atomkraftwerke zu bauen" heißt aber nicht "keinen Atomstrom zu nutzen".

Clickclack!



Dat Ei

About Schmidt 21.03.2011 14:57

Protestieren gegen Atomstrom, waschen sich aber mit Kernseife....:roll:

weselit 21.03.2011 15:18

Ein typisches Beispiel dafür, wie das haltlose Gelaber von Politikern, welches jeglichen Wissens entbehrt, von noch dümmeren Medienvertretern breitgetreten, des Volkes Meinung beeinflusst.
Bestes Beispiel ist das Gezetere um die "verstrahlten" Lebensmittel in Japan. Wer glaubt dies käme von dem derzeitigen Reaktorunfall, dem ist wirklich nicht zu helfen.
Wenn in den finnischen Wäldern so viel gemessen würde, wie derzeit in Japan, gäbe es auf der ganzen Welt kein finnisches Holz mehr.
Reiner Aktionismus um einen Sachverhalt der als normal anzusehen ist.
Jeder Mensch, der sich einem CT unterziehen muss, bekommt 100 mal mehr Radioaktivität ab, als die Menschen in Tokio oder Osaka.

LG vom weseliten

alberich 21.03.2011 15:50

Zitat:

Zitat von weselit (Beitrag 1159632)
Ein typisches Beispiel dafür, wie das haltlose Gelaber von Politikern, welches jeglichen Wissens entbehrt, von noch dümmeren Medienvertretern breitgetreten, des Volkes Meinung beeinflusst.

Tja, wenn doch alle so schlau wäre wie Du. Wir lebten wohl in einem Paradies.

eac 21.03.2011 15:52

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1159630)
Protestieren gegen Atomstrom, waschen sich aber mit Kernseife....:roll:

Mein Strom ist vollstaendig biologisch abbaubar und ich fordere hiermit die sofortige Abschaffung der starken und der schwachen Kernkraft! :cool:


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