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TONI_B 22.07.2020 16:20

Corona Urlaub in Tirol 2020
 
Zum Glück hat sich die Corona-Situation in Österreich so weit gebessert, dass wir unseren traditionellen dreiwöchigen Sommerurlaub wieder in Fiss ("Serfaus-Fiss-Ladis") im Oberinntal verbringen können. Denn der Osterschiurlaub ist ja diesem verdammten Virus zum Opfer gefallen. :twisted:

Zur Hygiene-Situation werde ich später noch ausführlicher schreiben (mit ein paar Bildern als Doku), daher zunächst nur die erfreuliche Tatsache, dass hier alle, sowohl Personal als auch Urlauber, sehr verantwortungsvoll damit umgehen! :top:

Ich werde in diesem Thread ein paar unserer Touren vorstellen, weil es doch einige User gibt, die auch gerne in den Bergen sind. Fotografische Highlights darf man sich von mir nicht unbedingt erwarten - sind halt Doku-Fotos mit Handy bzw. mit der RX100VI oder ganz wenig mit der A77II.

Als Einstand oder zum Aufwärmen ging es gleich am zweiten Tag zum 25.Mal auf meinen "3000er Hausberg", den Furgler in Serfaus. Seit 20 Jahren bin ich jedes Jahr mindestens ein Mal oben gewesen. Als die Kinder noch klein war, auch öfters, da ich mit jeder Tochter extra oben war.

Los geht es mit der Komperdell-Seilbahn in Serfaus:

Bild in der Galerie
Vielleicht eine der letzten Fahrten mit dieser Seilbahn für mich, weil im nächsten Jahr wird sie durch eine 10er-Gondel ersetzt. Maske ist auch immer dabei, weil Seilbahnen öffentliche Verkehrsmittel sind, wo in Ö Maskenpflicht herrscht. Aber ich war alleine in der Gondel (war ja auch erst 8:30 :lol:).

Ich glaube, dieses Bild gibt es schon in einigen Versionen von mir hier im Forum. ;). Start der Wanderung in 2300m am Lazid. Mit Blick zum Furgler.

Bild in der Galerie

Nach 90min bin ich auf 2800m bei imposanten Tieftalsee angelangt:

Bild in der Galerie

Nach einer weiteren halben Stunde ist man am Gipfel auf 3004m:

Bild in der Galerie

Nach einer kurzen Rast geht es über ein steiles Firnfeld wieder hinunter:

Bild in der Galerie
Der Wanderweg geht aber über den Grat. Durch das Runterrutschen erspart man sich das mühsame Bergab-Klettern übers Blockwerk. Wenn der Schnee weich ist und der "Auslauf" eben, ist es auch nicht gefährlich. Wobei ich zugeben muss, dass ich heuer einen Teil der Strecke auf dem Allerwertesten zurück legen musste. :lol:
Ich glaube, ich werde alt: früher konnte ich das Rutschen besser...:cry:

Dann geht es weiter hinunter und in 2500m gelangt man zum Furglersee.

Bild in der Galerie
Der markante Berg im Hintergrund, der an das Matterhorn erinnert, ist die Rofelewand mit 3353m. Steht auch noch auf underem Programm für die nächsten Jahre.

Die letzte Etappe zurück zum Komperdell (ohne Bilder) in 1900m ist bald geschafft.

Andronicus 22.07.2020 17:05

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2150717)
... Ich werde in diesem Thread ein paar unserer Touren vorstellen, weil es doch einige User gibt, die auch gerne in den Bergen sind. Fotografische Highlights darf man sich von mir nicht unbedingt erwarten - sind halt Doku-Fotos mit Handy bzw. mit der RX100VI oder ganz wenig mit der A77II. ...

Mich interessiert diese Doku-Reihe. Egal mit welcher Kamera sie gemacht wurden. (Das kann man sowieso normalerweise nicht unbedingt unterscheiden :lol:)

Wenn Du weiter berichtest werde ich auch gerne weiter lesen. :top:

TONI_B 22.07.2020 18:11

Danke! Freut mich. :D
Zwei oder drei Wanderungen bzw.Klettereien sind schon in der Pipeline.

kilosierra 22.07.2020 18:21

Ich freue mich auch schon auf mehr davon.

TONI_B 23.07.2020 07:20

Ok, es geht weiter...

...mit einer Tour in einem spektakulären Klettersteig im Kaunertal.

Schon öfters sind wir vor dieser Tafel gestanden und wollten da rauf! Heuer haben wir uns dann endlich die notwendige Ausrüstung (Hüftgurt, Helm, 2 Karabiner mit Bandfalldämpfer) angeschafft.

Bild in der Galerie

Auch wenn dieser Steig zu den eher einfacheren (max. "B" auf einer Skala von "A" bis "E" oder "F") zählt, war gerade der Anfang sehr schwer und unangenehm, weil durch die Schneeschmelze und dem Regen der Tage vorher sehr viel Wasser im Wasserfall war und man die ersten 50m geduscht wurde. Das wäre ja nicht so schlimm, aber es war sehr rutschig.

Bild in der Galerie

Gleich zu Beginn gibt es zwei Brücken:

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Über viele Stahlstufen geht es senkrecht empor.

Bild in der Galerie

Es muss immer ein Karabiner eingehängt sein!

Bild in der Galerie

Zum Ende hin wird es wieder etwas einfacher:

Bild in der Galerie

Einige der Bilder wurden mit einer GoPro gemacht, da es unser erster Steig war und ich noch nicht die Erfahrung hatte, wie ich während des Kletterns vernünftig fotografieren kann. Aber beim nächsten Steig kommt die RX100VI unter den Bauchgurt des Rucksacks und mit einer sog. Rastschlaufe kann ich mich so sichern dass ich beide Hände frei habe.

peter2tria 23.07.2020 07:43

Gefällt mir :top:
Bin gespannt auf mehr Touren.

Harry Hirsch 23.07.2020 08:01

:D Hurra! Ein Bergbericht von Toni. :top:
Den ersten Beitrag habe ich glatt verpasst und erst jetzt gesehen. Ein guter Freund berichtet mir öfter aus der Gegend. Sie gehört zu seinen Lieblingswanderzielen. Furgler fällt da auch ab und zu.
Das da noch soviel Schnee liegt! Hatten wir auf unserer Tour im Rappenalptal vor 3 Wochen auch schon festgestellt. Unter 2.000 ist nichts mehr, aber darüber muss man in Nordhängen schon noch mit (auch größeren) Schneefeldern rechnen. Eigentlich war die letzte Saison doch gar nicht so schneereich und der Frühling war doch mild?

Der Klettersteig sieht klasse aus! Den werde ich mir als Vorhaben merken! Wir haben unsere Grenze bei B/C gesetzt. Darüber ist nichts für uns. Und ja, es ist wie du sagst - Vorsicht. Denn ein Klettersteig ist (eigentlich) kein mit Drahtseilen versicherter Wanderweg, sondern eine Kletterroute mit Sicherungseilen.
Bei dem vielen Eisen, das auf deinem zu sehen ist und der Wegführung, scheint dieser doch aber ein wenig zur ersteren Kategorie zu gehören. Genau richtig für uns (meine Frau und mich).
Auch wenn die Klettersteigprofis da die Nase rümpfen...
Die kleine RX100 ist da ein guter Begleiter wie man sieht! (Ich hatte mir sogar mal überlegt für die Klettersteige u.ä. eine RX0 zu holen)

Ich hoffe, es geht noch weiter!

TONI_B 23.07.2020 08:14

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2150810)
Eigentlich war die letzte Saison doch gar nicht so schneereich und der Frühling war doch mild?

Ja, hat mich auch ein wenig gewundert, dass noch so viel Schnee liegt. Liegt wahrscheinlich am eher kühlen Mai und Juni.

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2150810)
Wir haben unsere Grenze bei B/C gesetzt. Darüber ist nichts für uns.

Diese Einteilungen sind halt ein wenig subjektiv wie mir scheint. Mittlerweile sind wir noch einen gegangen (Bilder kommen bald), der mit "B/C" beschrieben wird. Dieser ist uns aber leichter gefallen als der oben gezeigte mit "B". Du hast recht: Klettersteig und Wanderweg sind wirklich zwei verschiedene Paar Schuhe...:cool:

TONI_B 24.07.2020 06:49

Nach dem Klettersteig sind wir dann noch Richtung Gepatsch-Ferner, dem zweitgrößten Gletscher Österreichs, über einen Gletscherlehrpfad gegangen:

Bild in der Galerie

Eine Tafel erinnert an den Gletscherstand von 1904:

Bild in der Galerie
Da ist man ca. 2,5km vom derzeitigen Gletschertor entfernt!

Eine halbe Stunde später:

Bild in der Galerie

Hinter dem Felsen verbirgt sich die Aufschrift:

Bild in der Galerie
Und man ist noch immer mehr als 1km vom Gletscher entfernt.

Von 2012 bis heute hat sich der Gletscher fast 500m zurück gezogen.

Bild in der Galerie
Von der gegenüberliegenden Talseite habe ich diesen Gletscher seit nahezu 20 Jahren immer wieder von der selben Stelle fotografiert...
...es ist erschreckend, was da in so kurzer Zeit passiert! :shock:

Jetzt haben wir das Gletschertor erreicht:

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie
Der Teil des Gletschers, den man hier sieht, macht aber weniger als 1% der Gesamtfläche aus! "Rechts hinter der Kurve" verbirgt sich eine arktische Traumlandschaft.

Dazu ein Bild von vor zwei Jahren:

Bild in der Galerie

Harry Hirsch 24.07.2020 08:49

Wir haben 2016 im Pitztal auch solche Hinweisschilder mit entsprechenden Vergleichsfotografien gesehen. Das ist, wie du richtig sagst, wirklich erschreckend. Vor allem, wenn man sich deutlich macht, was da noch alles hinten dran hängt. Fauna und Flora, Wasser- und Stromversorgung usw.

Ich möchte die Diskussion hier ja nicht eröffnen, aber ich glaube einen deutlicheren Indikator für die Erderwärmung gibt es nicht. Klar, auf und ab gab es immer, das ist wohl auch normal, aber nicht in so einem kurzen Zeitraum.

Danke für diesen lehrreichen, spannenden aber auch frustrierenden Bericht!


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