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TONI_B 13.06.2020 06:46

Welche Kontakte abkleben, damit keine Objektivkorrektur?
 
Der Titel klingt wahrscheinlich ein wenig komisch, aber es war mir nicht klar, wie ich es formulieren soll, damit die Aufmerksamkeit hoch genug ist.

Ich habe nämlich folgendes Problem: das tolle Objektiv APO-Lanthar 2/50mm erzeugt bei Astroaufnahmen konzentrische Kreise bzw. 12-eckige Strukturen im Himmelshintergund:


Bild in der Galerie

Das ist eine sog. Flatfield-Aufnahme. Dabei wird eine gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche fotografiert. Dann habe ich den Kontrast extrem hochgezogen, damit man den Effekt sieht. Dieser Effekt bei den Sony-Kameras wurde in amerikanischen Astro-Foren bereits diskutiert und als Ursache wurde eine Korrektur der Vignettierung bereits im RAW gefunden. Leider auch wenn alle Objektivkorrekturen im Kameramenü abgeschaltet wurden! Als workaround wurde ein Abkleben der Objektivkontakte vorgeschlagen. Das habe ich dann auch gemacht und siehe da, der Effekt verschwindet wirklich weitgehend und es bleiben noch Reste der Vignettierung, die aber relativ einfach in der Astro-EBV korrigiert werden können.


Bild in der Galerie

Was mich wundert: warum korrigiert SONY ein Fremdobjektiv?

Es stellt sich die Frage: kann man die Kontakte selektiv so abkleben, damit die Information von Blende und/oder Brennweite erhalten bleibt, die Korrektur aber nicht stattfindet?

Wahrscheinlich wird es nicht funktionieren, weil die Korrektur zumindest genau die Angaben braucht, oder?

Was auch noch auffällt: sind die Kontakte abgeklebt wird, wird anders belichtet! Mit Kontakte 1/200s bei f/2; ohne Kontakte 1/125s bei f/2 bei absolut gleichen Bedingungen (geregelte Leuchtplatte!).

KHD46 13.06.2020 08:14

Sony ist für eine falsche Objektivkorrektur nicht verantwortlich, sondern der Fremdhersteller, der mit einer falschen Produkt-ID, möglicherweise illegal, ein anderes Objektiv vorgaukelt.

aidualk 13.06.2020 08:52

Nein, die Korrekturparameter sind im Objektiv hinterlegt und auch für genau dieses Objektiv und sie werden ins RAW hinein geschrieben. Das hat mir der LensID und falschen externen Korrekturprofilen nichts zu tun. Das Objektiv wird in den exifs übrigens korrekt angezeigt, hat also eine ganz eigene. Das ist heute im E-Mount nicht mehr so, wie es früher im A-Mount und bei Sigma oder Tamron war. :lol: Das E-Mount Protokoll steht jedem zur Verfügung. ;)
Im großen und ganzen machen die Korrekturen auch durchaus Sinn für 'normale' Aufnahmen (wenn man im RAW Konverter kein passendes Profil hat, wie ich z.B. der eine, gekaufte, ACR Version von 2015 nutzt). Nur ist die Vignettierungskorrektur bei Astroaufnahmen, die durch das stacken kleinste Informationen deutlich heraus holen, störend.


Welche Kontakte man abkleben muss weiß ich nicht, aber was würde dagegen sprechen, alle abzukleben bzw. das Objektiv minimal heraus zu drehen?

DiKo 13.06.2020 09:17

Nein, aidualk hat das schon beschrieben.
Der Mount hat nur eine serielle Verbindung, darüber wird alles übertragen.

Pin Belegung gibt es z.B. hier.

Wir hatten ja schon woanders gesehen, welche Auswirkungen Objektiv-Korrektur hat.

Warum sich die Vignettierungskorrektur nicht im RAW abschalten lässt, erschließt sich mir aber nicht.
Das diese Korrekturdaten für die Belichtungsmessung (außer Spot Mitte) nützlich sind, ist mir schon klar.
Aber deswegen gleich das RAW korrigieren muss ja nicht zwangsläufig sein.

Gruß, Dirk

Reisefoto 13.06.2020 09:48

Gehe ich richtig in der Annahme, dass das Abschalten der Vignettierungskorrektur im Menü nichts hilft, da sich das wahrscheinlich nur auf das Kamera-JPG auswirkt?

aidualk 13.06.2020 10:00

Das ganze ist etwas kurios, wie so manches bei Sony. Ich kann es aber nur für die Kameras A7RII und A7S berichten. Möglicherweise ist es bei neueren Kameras wieder anders?

Beispiel: Das 18mm Batis wird sehr stark im RAW vignettierungskorrigiert. Mir ist es sogar deutlich zu viel. Ich habe lange benötigt zu verstehen, dass ich in der Kamera auch die Verzeichnungskorrektur abschalten muss, damit das RAW nicht vignettierungskorrigiert wird, warum auch immer. Mal wieder eine typische Sony Unlogik oder ich verstehe den Zusammenhang nicht.
Genauso ist es beim 21mm Loxia, das mir aber für die Automatik taugt (es wird nicht zu stark korrigiert).
Dagegen bekomme ich beim neuen Sony 35mm/1.8 keine automatische Korrektur der Vignettierung hin, egal was ich ein oder ausschalte - und das Objektiv hätte es sehr nötig. Die CAs werden dagegen aber sehr gut korrigiert.

Beim Apo-Lanthar kann ich auch durch abschalten in der Kamera das RAW nicht verändern, warum auch immer.

D-Max 13.06.2020 10:18

Nicht nur Sony...
 
Diese Korrekturen/ Aufbereitung im RAW machen alle Hersteller, das ist kein besonderes Phänomen von Sony.

DiKo 13.06.2020 10:23

@aidualk
Das habe ich auch nie so richtig verstanden, welche Einstellung wovon abhängt.

In dem Bericht ergab sich auch nicht so richtig ein Muster.

Ich vermute, dass Bearbeitungsschritte innerhalb der Kamera eine Abhängigkeit haben.
Z.B. ist eine Verzeichnungskorrektur nur möglich, wenn zuvor die Vignettierung korrigiert wird.
Macht ja Sinn, sonst hättest Du ja hinterher eine "verbogene" Vignettierung, die sich gar nicht mehr vernünftig korrigieren lässt.

Gruß, Dirk

aidualk 13.06.2020 10:32

Zitat:

Zitat von D-Max (Beitrag 2143496)
Diese Korrekturen/ Aufbereitung im RAW machen alle Hersteller, das ist kein besonderes Phänomen von Sony.

Ja, das ist klar und ist auch nicht neu. Nur: Manche Positionen lassen sich abschalten und manche nicht. Und es ist auch nicht bei allen Objektiv-/Kamerakombinationen gleich. Das ist das unschöne Phänomen. ;)

Zitat:

Zitat von DiKo (Beitrag 2143498)
Z.B. ist eine Verzeichnungskorrektur nur möglich, wenn zuvor die Vignettierung korrigiert wird.
Macht ja Sinn, sonst hättest Du ja hinterher eine "verbogene" Vignettierung, die sich gar nicht mehr vernünftig korrigieren lässt.

:lol: Damit könntest du recht haben.
Ich wollte beim Batis aber die Verzeichnungskorrektur behalten (das hat es nötig) und nur die Vignettierung abschalten, und das geht nicht. :?

TONI_B 13.06.2020 12:11

Ich habe im Menü alle Korrekturen abgeschaltet und auch die RAWs unkomprimiert gespeichert weil in diesem amerikanischen Astroforum beschrieben wurde, dass der Effekt noch wesentlich ausgeprägter ist, wenn man die RAWs komprimiert speichert.

Die Datenübertragung erfolgt seriell? Warum sind dann so viele Kontakte notwendig? Und früher waren es doch nur 5. Warum bräuchte man für eine serielle Übertragung jetzt mehr Kontakte?

Zitat:

Welche Kontakte man abkleben muss weiß ich nicht, aber was würde dagegen sprechen, alle abzukleben bzw. das Objektiv minimal heraus zu drehen?
Das zweite Bild in meinem ersten Beitrag ist ja mit abgeklebten Kontakten am APO-Lanthar gemacht. D.h. prinzipiell habe ich ja ein Workaround.


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