Geeignete Kamera für die Produkt-Fotografie
Werte Insassen,
ich weiß jetzt nicht, ob mein Hobby tatsächlich als Produktfotografie bezeichnet werden kann. Ich rasiere mich nach altväterlicher Sitte mit Pinsel und Messer, bin in mehreren internationalen Rasurforen, fotografiere meine Rasurutensilien am Lichttisch und veröffentliche sie in den Foren. Kamera ist eine a850 mit AF 24 - 50 mm F/ 4, die Raw`s werden mit einer älteren DxO Photolab-Version entwickelt und mit Corel Photopaint endbearbeitet. Für einfache Aufgaben (Bildgröße -schnitt, Kontrast, Schärfe) kommt Photoscape zum Einsatz. 1974 mit einer SR-T 303 angefangen, bin ich über die a350 zur a580 gelangt, die ich mit einer 50er FB und gelegentlichem Sigma Achromaten zur vollsten Zufriedenheit über Jahre im Einsatz hatte. Ich hätte sie mal behalten sollen.:roll: Da aber das VF vor allem in den US-Foren auch in meinem Hobby Einzug hielt, habe ich vor etwa einem Jahr begonnen, mich damit zu beschäftigen. Da ich absolut keine Lust auf einen elektronischen Sucher hatte und auf dem Stativ meistens in Pos. M mit manuellem Focus arbeite, blieben eigentlich nur die a850/a900 übrig. Mitten in meiner Meinungsbildung und für mich etwas verfrüht bekam ich ein unschlagbar günstiges Angebot für eine absolut neuwertige a850, die bis dato ihr Leben als reine Backupcam fristete und schlug kurzentschlossen zu. Erst bei der Inbetriebnahme merkte ich, dass ich offensichtlich übersehen hatte, dass die Kamera kein Live-View besitzt, das ich permanent nutze, weil ich mal mit Tages- mal mit Kunstlicht und wechselnden Lichtstärken arbeite. Aber gut, das konnte ich noch kompensieren. Anfangs fotografierte ich noch mit dem Minolta 50mm 1,7, dass auf der a580 hervorragend war, aber auf der a850 schon ein leichtes Tele ist und als einziges Objektiv in meinen Augen etwas unflexibel war, deshalb wechselte ich auf das o.a. AF 24 - 50 mm F/ 4. Dieses Objektiv wiederum wird von DxO nicht erkannt und wenn ich das richtig verstehe, hat die a850 (im Gegensatz zur a580) auch KEINE interne Objektivkorrektur. Das Ergebnis sind einstürzende Neubauten, dass es einer S.... graust. Ich hatte auch nicht berücksichtigt, dass sich der größere Sensor in meinem Fall so extrem auf die Perspektive auswirkt. Möglicherweise wäre hier ein SAL 18-55 SAM2 wegen des kürzeren Mindestabstandes angebrachter als das 24-50. Kurz: ich fremdele immer noch mit der Kamera und meine, dass es in meinem Spezialbereich möglicherweise gar keine so signifikanten Unterschiede zwischen der a580 und der a850 gibt, die eine solche Umstellung gerechtfertiigt hätten- also ob VF in meinem Hobby tatsächlich angebracht ist. Deshalb wollte mal die Meinung von Fachleuten dazu hören und freue mich auf Eure Antworten. |
Hallo Oberloser,
ich würde deinen Anwendungsfall in den Bereich "Tabletop" einsortieren. Da sind Objektive von Vorteil, die eine kurze Naheinstellgrenze haben, evtl. sogar Makros. Ob du Vollformat verwendest oder APS-C, siehst du den Bildern nachher praktisch nicht mehr an (ohne in die EXIFs zu schauen). Wie du ja selbst schon festgestellt hast ist es viel wichtiger, dass die Chemie zwischen der Kamera und dir stimmt. Wenn da eins deiner Kriterien der optische Sucher ist, OK. Aber hast du mal einen modernen digitalen Sucher verwendet? Du sagst, LiveView ist wichtig - das ist doch genau das, was der Digitalsucher anzeigt, nur üblicherweise mit einer höheren Auflösung als das Kameradisplay. Beim Vergleich der Kameras mit dem 50/F1.7 verwechselst du was. An Vollformat ist ein 50er ein "Normalobjektiv", an der APS-C ein leichtes Tele - der Cropfaktor von 1,5 muss auf die Brennweite aufmultipliziert werden, du hast dann also die Bildwirkung von einem 75er. Mit dem SAM2 wirst du an der A850 wohl eher nicht glücklich werden, da das ein APS-C Objektiv ist. Das macht dir nur ein rundes Bild, die Ecken sind schwarz. Gruß pi |
schon mal in den Sucher der A99II geschaut? gerade bei dieser Art der Fotografie kann dieser nur Vorteile bringen?
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Hi
Ob KB in deinem Hobby angebracht ist, wage ich zu bezweifeln. Bei allem, was Still ist hast du alle Freiheiten bei Belichtungszeit und zusätzlichem Licht. Zweiter Vorteil KB wäre geringe Schärfentiefe. Aber mit einem 50/1.7 an aps-c hast ungefähr die Schärfentiefe des 2470/2,8 an der a850 (bei gleichem Objektabstand und 70mm). Zu dem glaube ich, dass du das gar nicht nutzen würdest, denn je näher du ran gehst, um so kleiner wird Schärfentiefe; da ist bei deinen Utensilien schnell gar nix mehr zu erkennen. Es fehlt an der a850 ja nicht nur der Liveview, sondern auch das bewegliche Display, welches den Liveview ja erst mal so richtig komfortabel macht. Wenn du bei KB bleiben möchtest, kann ich dir das Tamron 2875/2.8 mit einer Naheinstellgrenze von 33 cm empfehlen. http://www.sonyuserforum.de/reviews/...oduct=88&cat=4 Für eine Empfehlung bei der Cam müsste man mal wissen, wie viel du ausgeben möchtest. Edit: verlink doch mal Bilder. Dann kann man es sich besser vorstellen. |
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Nach meiner Erfahrung ist für deine Art der Fotografie das System nicht entscheidend, in erster Linie braucht man eine Bildidee und die handwerklichen Fähigkeiten, diese umzusetzen. Wenn ich deine Fotos betrachte, scheint dies zu gelingen :top:
Ich würde weiter die A850 nutzen, eine wunderbare Kamera mit toller Haptik und einem traumhaften optischen Sucher. |
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Dann hole dir für ca. 30-40 Euro das Minolta 4/35-70, dann sollte die Perspektive wieder stimmen. Das Objektiv hat auch einen tollen Makro-Modus per Schalter.
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zwei alte Schätzchen
Moin,
Ich bin mir zwar nicht 100% sicher, ob die Naheinstellgrenze beim leichten Tele eine große Rolle für diese Art Motive spielt, glaube aber, dass es eine nette old style Lösung sein könnte, sich für kleines Geld ein gutes Minolta AF Macro 50mm 1:3.5 (32) und / oder das mit ihm eng verwandte Minolta AF Macro 100mm 1:2.8(32) zu besorgen. Ich liebe beide als farbschöne und rattenscharfe Objektive. Es gibt wohl gerade beim 50er ähnliche nicht so gute. Die Objektivdatenbank hier im Forum hilft. Sicher sind sie nicht schnell und es gibt lichtstärkere. Aber diese Eigenschaften spielen keine Rolle bei diesem Einsatz. Ich habe sie jahrelang an einer a850 benutzt - mit Freude. Ich habe das nicht recherchiert, glaube aber, dass sie noch immer hier und da angeboten werden. Man kann meiner Meinung nach damit nicht viel falsch machen. Gruß Mathias |
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Aber wenn du sagst, dass du von einem Bild mit dem 50er 1/3 wegschneiden musst, dann würde ich mich mal nach einem 75er oder 80er umsehen. Ein 80er ist an VF eine gerngenommene Porträtlinse, also aus ca. 1,5 Metern gut für ein Brustbild. Bei einer Nahgrenze unter 50cm solltest du deine Ausschnitte schon out of cam hinkriegen. Deine Fotos finde ich übrigens klasse. Besonders das letzte. Ist das im Hintergrund ein Foto? Für "echt" scheint es mir etwas zu wenig unscharf. Gruß pi |
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also die A580 ist eine APS-C Sony, die A850 eine Vollformat Kamera Das Minolta 50mm müsste also an deiner 580er "ein leichtes Tele" sein An der A850 bildet es "normal" ab weil es ja eine KB Linse ist Das Minolta 24-50 ist eigentlich ein "Exot" - das Objektiv ist nicht sehr verbreitet und für Produktfotographie sicher nicht "erste Wahl" Noch exotischer wäre nur noch das SAM 18-55 an einer Vollformatkamera, weil es natürlich eine APS-C Linse ist. :D Dafür hättest du also keine Vollformat Kamera kaufen müssen :D Das Minolta 35-70 ist doch eine brauchbare Linse. Das Minolta 24-85 wäre vllt noch etwas besser. Ein 24-85 kannst du gebraucht günstig bekommen - und damit sind die von dir beschriebenen Probleme sicher zunächst einmal "gelöst" :D Das 50mm Minolta sollte aber an der A850 ebefalls absolut problemlos sein :D |
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Zum Objektiv wurde ja schon genug gesagt. Ich werfe noch das 90mm Tamron Marcro in den Ring, dass ich nach wie vor für hervorragend halte. Wobei es bei Tabletop Aufnahmen vielleicht besser ein 50mm sein sollte. Gruß Wolfgang |
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Alles andere wird teurer. Oder hast du die a580 noch? |
Wenn du was kleines, leichtes und mit Klappdisplay willst, dann kaufe dir die Fuji X-M1. Diese Kamera habe ich für meine Makros mit Rost. Bekommt man für 100 Euro gebraucht in gutem Zustand, dazu ein Tamron 90mm mit Adapter und schon hat man eine perfekte Kombi für den von dir aufgerufenen Fall.
Gruß Wolfgang |
Dann kann es auch gleich die Olympus OM-D E-M1 mit dem 12-40Pro oder 60er Makro sein. Die gibt es derzeit billig und die Kombination kann Fokus-Stacking konventionell und automatisch!
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Das ist natürlich noch besser!
Gruß Wolfgang |
Hallo,
für solche Produktsachen ideal ist eine Fachkamera - entweder "richtig" in 4x5 oder 8x10 (aber dann musst Dias machen - und das hat dann heftige Folgekosten) oder halt als Vorsatz für ein normales Kleinbildgehäuse. Also so etwas: https://www.cambo.com/en/view-cam/ac...5-view-camera/ Mit den Verstellungen kannst die Schärfeebene dahin biegen, wo Du sie brauchst. Und kriegst die stürzenden Linien weg. Ist allerdings neu ganz sicher nicht für 1000€ Budget zu kriegen. Selbst gebraucht wird das nicht reichen - ein passendes Makroobjektiv braucht es da ja auch noch... Wenn Du ausreichend Zeit und Geduld hast, könnte ein Tilt-Shift-Makro eine Lösung sein (ist aber lästig einzustellen, weil i.d.R. die Kamera am Stativ ist -> beim shiften und tilten laufen Schärfe und Bildausschnitt weg...). Liebe Grüße, Andreas |
Der TO hat doch eigentlich eine gute Ausgangsbasis:
Eine Vollformat Sony, plus das 50mm 1.7 und das Minolta 35-70mm F4 Das ist doch auf alle Fälle ein Anfang ! :D Der falsche Ansatz liegt beim 24-50 für Produktfotgraphie, da gibt es besseres Und beim 18-55 für Vollformat, also für den Fall leider totaler "Unsinn" :D Dies kleines Vollformat-System wird durch diese beiden Objektive für den genannten Aufnahmebereich allenfalls "verschlimmbessert". Investiert man aber ggf. etwas mehr als 50 € pro Linse, lassen sich auf Anhieb weitere sehr gute Ergebnisse erzielen ! :D |
Ich bin kein Produkt-/Tabletop-Fotograf. Ich kenne Erwin (Oberloser) aber schon eine Zeit lang und versuche ihn im Rahmen meiner Möglichkeiten beratend zu unterstützen.
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Das 35-70/4 hat im Normalmodus MFA 1m - nur im Makromodus geht es bis 0,3m. Das 24-50/4 stellt schon ab 0,35m scharf. Deshalb hatten wir das Objektiv als günstige und gute Alternative gewählt. Zitat:
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:crazy::roll::? |
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bin kein Fachleut. Ich denke aber, dass es für genau diesen Anwendungszweck egal ist, ob ein Kleinbildsensor oder eine APS-C-Sensor in der Kamera sitzt (oder gar ein MFT-Sensor). Wenn es wirklich KB-Sensor UND optischer Sucher UND Liveview sein soll, bleibt nur der Weg zur Konkurrenz: Canon, Nikon oder Pentax. Kannst Du auf eine der drei Bedingungen verzichten, sieht die Welt wieder anders aus. Willst du die a850 behalten und eine ähnliche Perspektive haben wie mit a580 und 50mm, brauchst Du die passende Brennweite, also ca.75mm. Als Festbrennweite bietet leider weder Minolta noch Sony da etwas für das A-Mount. Bleibt entweder Zoom (wurde hier schon genannt) oder Fremdhersteller. Sigma 70mm 2,8 Makro für A-Mount würde halbwegs passen. Wenn es kein Vollformat sein muss, zurück zur a580. Falls Du dich doch mit elektronischem Sucher anfreunden kannst, bleiben mehr Möglichkeiten. Z.B. eine gebrauchte a99. oder eine a7 mit Adapter, wenn Du keinen AF brauchst, kann es sogar ein billiger sein. Nur mal als Möglichkeit: wenn Du hauptsächlich das Display für Liveview verwendest (der Sucher also egal wäre) und gerne wieder das 50mm 1,7 verwenden möchtest, stehen ganz viele Möglichkeiten offen: a55, a57, a58, a65, a68, a77(II), alle NEX mit Adapter, a6x00, eine Fuji mit Adapter, usw. An Deiner Stelle würde ich wahrscheinlich eine Kamera mit Liveview und kippbaren Display wählen, um ein entspanntes Arbeiten sicherzustellen. Gruß, Dirk |
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Ich habe ein "gutes" Mino 24-50 hier, fotographiere damit auch gern, aber für Produktphotographie wäre es echt "letze Wahl" :D Und ein 18-55 an einer Vollformat Kamera ist: Hier leider "nicht zielführend" :D Ich selber nutze sogar relativ oft ein SAM 55-200 an einer FF-Sony, aber dabei geht es um eine ganz ander Art von Bildern :D Langer Rede kurzer Sinn: Da hat sich jemand ne ältere KB Sony gekauft, um damit Produktfotos zu machen. Was ja auch völlig okay ist :D Danach nöchte er aber Geld sparen, und hat deshalb zwei "absolute Objektiv Gurken" ins Auge gefasst, weil die halt am "billigsten" und "greifbar" waren: Das 24-50 von Minolta, und das 18-55 von Sony (APS-C) Das erste hätte funktionieren können, wenn sich der TO ein wenig mit Objektiven und ihren Möglichkeiten beschäftigt hätte. Das zweitere ist am FF definitiv "fehl am Platze" :D Da wollte also jemand günstig ins Vollformat einsteigen, was ja auch "okay ist", aber hätte statt für 50 € ein 24-50 besser für 90 € ein 24-85 gekauft. So ist es nun mal, und weil jemand irgendwo 50€ sparen möchte, kann ich da nicht tagelag im Anschluss drüber "diskutieren" :D Wer billig kauft - kauft eben "2 Mal" :D Oder 3 mal :D Exakt so ist es auch hier :D |
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Baerle`s A77II ist in Kürze auf dem Weg zu mir und ich kann sie in Ruhe testen und mich dabei fragen, welchen Sinn es macht, eine A77II mit grandioser Bildqualität zu kaufen, wenn ich die Bilder anschließend auf das 1024er Format herunterrechne, um sie in diverse Foren einzustellen, die möglicherweise noch mal die Qualität etwas reduzieren, um Speicherplatz zu sparen.:shock: :D :D Aber schließlich ist es Hobby, Freizeitgestaltung und der Spaßfaktor dabei relativ hoch, so what...... Zitat:
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Herzlichen Dank an alle für die zahlreichen, konstruktiven Ratschläge, ich weiß jetzt im Großen und Ganzen, was geht und was ich besser bleiben lasse. Euch allen noch schöne, restliche Feiertage. |
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