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minfox 21.10.2010 13:18

Objektive adaptieren und fokussieren
 
In einem früheren Thread
(http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...t=66138&page=4)
wurden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten erörtert, ein händisch zu fokussierendes Objektiv (Walimex 85mm / 1.4) bei z.B. Blende 5.6 mittels des Suchers z.B. einer A 700 scharfzustellenden. Gibt es die dargestellten Schwierigkeiten beim Fokussieren möglicherweise auch, wenn ich auf das Display einer Nex schaue? Als Schwierigkeit beschrieb PeterHadTrapp folgenden Workflow (bezogen auf sucherbasiertes Scharfstellen):
"1. Blende ganz öffnen.
2. Bildausschnitt wählen
3. manuell scharfstellen.
4. auf die gewünschte Arbeitsblende abblenden
5. Belichtungmessung
6. Auslösen.
Der Haken ist, dass bei einer Optik wie hier, also einem 1,8/85 der Tiefenschärfebereich bei weit offener Blende nur sehr sehr kurz ist. Die beschriebene Vorgehensweise bedarf aber einiges an "Hantiererei" an der Kamera, sodass es schwer bis unmöglich ist, beim Fotografieren aus der Hand den Schärfebereich nicht zu verlieren." (Zitatende).
Konkret geht es mir um das Adaptieren von Canon FD-Objektiven an eine Nex. Trifft dabei der oben zitierte Workflow auch zu?
Ich bin mir aus Produktbeschreibungen recht sicher, dass eine Nex (wie auch eine Pen) das Displaybild mittels "Lupe" vergrößert, aber ist das eine verlässliche Hilfe in tendenziell dunklen Räumen - z.B. in einer Kirche um 17 Uhr im November, wenn ich nicht nur bei Blende 1.8 die Mundpartie eines Chormitgliedes, sondern mit Blende 8 mehrere Chormitglieder scharf stellen möchte? Zusammenfassende Frage: Wie erfolgreich bzw. weniger erfolgreich gelingt das Fokussieren adaptierter Non-AF-Objektive mit einer Nex?
LG - minfox

usch 21.10.2010 13:30

Die beschriebene Vorgehensweise gilt für eine Kamera mit optischem Sucher. Da ist die Hantiererei mit der Blende nötig, weil das Sucherbild sonst zu dunkel wird und man deswegen nicht mehr vernünftig scharfstellen kann.

Ohne es jetzt selber ausprobieren zu können, denke ich, daß sich das bei der NEX reduzieren läßt auf
  1. Arbeitsblende einstellen
  2. Belichtung messen
  3. Manuell fokussieren
  4. Auslösen
weil das Display ja immer entsprechend den Belichtungseinstellungen aufgehellt wird.

Es könnte höchstens sein, daß bei Arbeitsblende und Sucherlupe das Vorschaubild stärker verrauscht ist als bei Offenblende und Sucherlupe, je nach Lichtverhältnissen. Aber dann will man vermutlich schon wegen der nötigen Belichtungszeiten ohnehin nicht mehr aus der Hand fotografieren.

StefH 21.10.2010 14:04

An den Pana G's geht das manuelle Fokussieren auch ohne Sucherlupe hervorragend, auch bei Offenblende (z.B. Tamron 60/2.0). Bei sich bewegenden Objekten ist bißchen Ausschuß dabei, aber ich hätte es mir schlimmer vorgestellt.
Ich blende erst auf Arbeitsblende ab, bei schlechtem Licht kann es dann rauschen, aber bei Tageslicht erst bei kleineren Blenden als f10. Ich fokussiere manuell immer übers Display, das dürfte bei der NEX von der Qualität her ähnlich sein. Belichtung messen fällt flach, weil die G's bei Zeitautomatik prima funktionieren.
Mir machen adaptierte Linsen echt viel Spaß :top:

jottlieb 21.10.2010 15:55

Zitat:

Zitat von minfox (Beitrag 1091863)
Wie erfolgreich bzw. weniger erfolgreich gelingt das Fokussieren adaptierter Non-AF-Objektive mit einer Nex?

Dank des hochauflösenden Displays geht es schon ganz gut. Die integrierte Lupenfunktion finde ich teilweise eher unbrauchbar. Warum? Sie vergrößert zu stark. Die kleinste Stufe ist 7x und damit der vergrößerte Bildausschnitt schon recht klein. Man kann die Lupe zwar "verschieben", aber das braucht natürlich etwas Zeit und evtl. sieht man eben nicht alles relevante.

Das gesagte bezieht sich übrigens auf ein Sony 85/2,8 und Sony 50/1,8, mit denen ich ausschließlich manuell fokussiere. Der Ausschuss ist gering und bei mir definitiv nicht höher als bei einer Einsteiger-DSLR mit mittelgroßem Sucher.

Ansonsten habe ich mir in den USA eine echte Displaylupe ersteigert, ein Nachbau von LCDVF. Ich hatte beim kurzen Testen das Gefühl, dass man damit noch ein wenig sicherer fokussieren kann und man auch nicht so angestrengt aufs Display starren muss. Aber ich muss das, wenn die Lupe da ist, genau testen und werde dann hier im Forum berichten ;)

minfox 22.10.2010 19:25

Danke für Infos
 
Vielen Dank für die Antworten. Das Fokussieren adaptierter Objektive funktioniert also. Jetzt muss ich für mich entscheiden, ob ich mir zusätzlich zur Alpha 350 eine Nex (oder Pen oder Pana) + Adapter anschaffe und die Canon-FDs nutze oder lieber auf eine Alpha 560 spare und die FDs verkaufe bzw. sie wieder in der Tasche packe, wo sie die vergangenen gut 20 Jahre waren. Rein analog mit Canon AE1 und FDs werde ich nicht wieder losziehen - auch nicht zum Spaß. Tempi passati.
LG - Minfox

braun 23.10.2010 05:57

Hallo
Ich habe eine NEX-5. Ich würde bei einem adaptierten Objektiv (In Deinem Fall Canon FD) grundsätzlich mit Offener Blende fokusieren. Da hast Du nämlich eine geringere Schärfentiefe und kannst genauer auf den Punkt scharfstellen. Anschliessend auf die gewünschte Blende abblenden.

Gruss
Otmar

Edith by DonFredo: Sinnfreies vollständiges Zitat des unmittelbaren Vorbeitrages entfernt.

usch 23.10.2010 11:41

Zitat:

Zitat von braun (Beitrag 1092701)
Ich würde bei einem adaptierten Objektiv (In Deinem Fall Canon FD) grundsätzlich mit Offener Blende fokusieren. Da hast Du nämlich eine geringere Schärfentiefe und kannst genauer auf den Punkt scharfstellen.

Das ist richtig, aber für das Foto ist es letztlich egal, ob "der Punkt" mittig im Schärfentiefebereich liegt oder etwas weiter vorne oder etwas weiter hinten, scharf ist scharf. Interessanter wäre es, ob alles scharf ist, was scharf sein soll, und das sieht man wiederum nur bei Arbeitsblende.

Zitat:

Zitat von braun (Beitrag 1092701)
Anschliessend auf die gewünschte Blende abblenden.

Wenn du nochmal einen Blick in das Ausgangsposting wirfst: Genau dieser zusätzliche Arbeitsschritt zwischen Scharfstellen und Auslösen sollte ja eliminiert werden.

T.Hein 23.10.2010 12:24

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1092824)
Das ist richtig, aber für das Foto ist es letztlich egal, ob "der Punkt" mittig im Schärfentiefebereich liegt oder etwas weiter vorne oder etwas weiter hinten, scharf ist scharf.

Nein eben nicht. In dem Schärfentiefebereich ist die Schärfe doch nicht genau gleich, sondern von vorne zur Schärfeebene ansteigend und dann nach hinten wieder abfallend. Die höchste Schärfe (Punktschärfe) befindet sich nur auf der Einstellebene und die findet man eben am genauesten bei Offenblende.

usch 23.10.2010 13:13

Zitat:

Zitat von T.Hein (Beitrag 1092847)
Nein eben nicht. In dem Schärfentiefebereich ist die Schärfe doch nicht genau gleich, sondern von vorne zur Schärfeebene ansteigend und dann nach hinten wieder abfallend.

Der Schärfentiefebereich ist der Bereich, in dem der Zerstreuungskreis kleiner ist als die Auflösung. Ob das jetzt ein Pixel, ein halbes Pixel oder ein Viertel-Pixel ist, ist für das Bild wurscht. Wenn da was sichtbar unterschiedlich scharf ist, bist du schon aus dem Schärfentiefebereich raus.


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