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Heiron 14.11.2019 08:19

Zebra-Einstellung nutzen
 
Guten Morgen Forum,
ich brauche bitte Eure Hilfe zur Verwendung der Zebra-Einstellung an der A7R II:
In einem Artikel habe ich gelesen,
dass z.B. bei Landschaftsaufnahmen bei Sonnenschein die Zebra auf '100+' gestellt werden soll.
Bei meinen Versuchen habe ich nun abgeblendet und die Belichtung auf -3,0 gestellt, aber die Ausgangsergebnisse im RAW-Format überzeugen mich nicht wirklich.
Und die Entwicklung in Lightroom ist auch nicht prickelnd.

Welche Erfahrungen habt bitte Ihr gemacht oder wie nutzt Ihr diese Funktion?

Danke

_p_i_ 14.11.2019 22:47

Hallo Heiron,

das Zebra ist doch nur dafür da, dir im LiveView die Bereiche anzuzeigen, die über- oder unterbelichtet werden. Mit dem Vorgabewert 100+ gibst du an, dass nur Bereiche "gezebrat" werden, die definitv außerhalb des Dynamikumfangs liegen. Dort werden die Schatten ins Schwarze absaufen und Lichter ausbrennen. Bei z.B. 95 werden auch noch knapp darin liegende Stellen mit markiert.

Kannst du mit dem Histogramm umgehen? Wenn ja: das Zebra zeigt an, was außerhalb des Histogrammbereichs liegen würde.

Bei einem gut belichteten Bild sollte das Zebra gar nicht sichtbar sein, das Histogramm würde dann links und rechts in den Randbereichen gegen 0 gehen. Damit ist sichergestellt, dass alle Helligkeitsunterschiede in der Szene auch dargestellt werden können. Wählt man den Zebrawert zu klein (z.B. 90), dann verschenkt man etwas Dynamik (weil ganz-schwarz und ziemlich-dunkel sowie fast-weiß und ganz-weiß zusammen mit Zebra versehen werden).

Ob du nun die Blende schließt und die Belichtung reduzierst sagt erstmal gar nichts. Die Frage ist eher: hast du Zebra gesehen oder nicht?

Bei mir steht der Wert auf 100 (A68) bzw. auf 95 (A6000). Aber ich achte nicht sonderlich drauf, außer die Flächen werden zu groß. Mir ist das Histogramm wichtiger.

Gruß
pi

usch 14.11.2019 23:06

Wenn du auf -3 belichtest, musst du im Raw-Konverter entsprechend um 3 Stufen aufhellen. Das kann natürlich auch wieder unschöne Nebeneffekte haben. Letztlich ist das nichts anderes als ETTR mithilfe des Histogramms. Der Vorteil ist, daß du siehst, welche Stellen eventuell ausfressen. Dann kannst du abwägen, ob dort wichtige Bildinformation ist. Wenn der Himmel in Horizontnähe eh diesig-einfarbig ist und es dort blinkt, kommt es darauf nicht an. Wenn du Wolkenstrukturen erhalten willst, dann schon.

Außerdem wird die Zebra-Markierung wie das Histogramm aus dem Liveview gewonnen und hängt damit vom gewählten Kreativmodus und dessen Kontrasteinstellung ab. Im Raw hast du auch bei 100+ immer noch ein paar Reserven mehr, auch wenn es im Sucher schon blinkt. Das ist dann eine Sache der Erfahrung, wie weit man beim jeweiligen Kreativmodus noch gehen kann.

Es ist aber definitiv nicht so, daß man jedes bißchen Blinken um jeden Preis vermeiden muss. Du darfst nicht zum Sklaven deines Zebras werden. ;)

Heiron 15.11.2019 06:48

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 2100088)
Du darfst nicht zum Sklaven deines Zebras werden. ;)

Guten Morgen und Danke für die Antworten.
Das sehe ich mittlerweile genauso,
nachdem die Ergebnisse wirklich nicht nach meiner Vorstellung waren.

chefboss 17.11.2019 13:42

Ich nutze immer das Zebra seit es da ist, auf 100% und immer etwas galoppieren lassen, dann passt es für mich ideal. Ist wohl Geschmacksache, aber wie bei jedem Haustier muss man sich zuerst kennen lernen.

Gruss, frank


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