SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Vor der Aufnahme (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=88)
-   -   Verwacklungsschutz bei 400mm, Kugelkopf oder Videoneiger? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=184152)

Siegrid 19.01.2018 21:34

Verwacklungsschutz bei 400mm, Kugelkopf oder Videoneiger?
 
Hallo!

Eine Frage an die Experten hier, wenn ich bei längerer Brennweite (400mm an APS-C) Tiere fotografiere, verwende ich derzeit ein stabiles Stativ samt Kugelkopf, den Auslöser betätige ich per Funk. Meistens muss ich jedoch knapp vor dem Auslösen den Bildausschnitt verändern und bewege daher direkt die Kamera, was wohl auch zu Verwacklungen führt. Dies vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen, wo man mit der Verschlusszeit runter muss. Das ist mir vor allem bei den Singvögeln aufgefallen, welche recht flott ihre Position ändern.

Könnte ich diese durch die Verwendung eines Fluid Videoneigers verbessern, da ich nicht direkt die Kamera anfassen muss wie beim Kugelkopf?

Über hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar.

der_knipser 19.01.2018 22:34

Durch das hohe Gewicht, die langen Abmessungen und die schlanke Halterung wird ein langes Tele immer schwingen, nachdem man es berührt, egal welchen Kopf man drunter setzt, denn damit hat man regelmäßig nur ein Einpunkt-Auflager.
Was hilft: man schafft ein weiteres Auflager. Beweglich und gedämpft.
Zum Beispiel dieses: http://www.wildlife-workshop.de/burz...lestuetze.html

Siegrid 20.01.2018 08:14

Vielen Dank für den Hinweis Gottlieb!

Das Teil kannte ich noch nicht und ist sicher hilfreich, frage mich jedoch ob es für meinen Fall die beste Lösung ist. Es geht primär nicht um das Gewicht der Kombination, sondern darum, wenn ich die Position ändere mache ich dies direkt an die Kamera und verursache damit die Erschütterung. Daher meine Gedanken, ob diese Bewegung durch einen gedämpften Hebel, welcher nicht an der Kamera, sondern am Stativ angebracht ist, hier etwas Abhilfe schaffen könnte.

Flups 20.01.2018 11:07

Ich lege bei langen Brennweiten auch mal einen Reissack (habe den Riceq) auf das Objektiv. Das dämpft die Schwingung nach einer Kamerabewegung recht gut.
In Kombination mit einem Belebach Pegasus hat mir das deutliche Verbesserungen beschert.
Sind Objekte allerdings sehr weit entfernt, habe ich festgestellt, dass die vermeintliche Verwackelungsunschärfe in Wirklichkeit Luftflimmern ist und das Bildergebnis eher negativ beeinflusst als ein Nachschwingen. Das ist vor allem bei Aufnahmen an sehr warmen Tagen zwischen 11 h und 17 h der Fall. Wenn Du von "schlechteren Lichtverhältnissen" berichtest, ist dieser Faktor aber eher auszuschließen.

screwdriver 20.01.2018 12:17

Zitat:

Zitat von Siegrid (Beitrag 1972032)
Hallo!

Eine Frage an die Experten hier, wenn ich bei längerer Brennweite (400mm an APS-C) Tiere fotografiere, verwende ich derzeit ein stabiles Stativ samt Kugelkopf, den Auslöser betätige ich per Funk. Meistens muss ich jedoch knapp vor dem Auslösen den Bildausschnitt verändern und bewege daher direkt die Kamera, was wohl auch zu Verwacklungen führt. Dies vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen, wo man mit der Verschlusszeit runter muss. Das ist mir vor allem bei den Singvögeln aufgefallen, welche recht flott ihre Position ändern.

Könnte ich diese durch die Verwendung eines Fluid Videoneigers verbessern, da ich nicht direkt die Kamera anfassen muss wie beim Kugelkopf?

Moin Sigrid.
ich selber verwende ein stabiles Stativ mit einem "dicken" Videoneiger der 1000 EUR-Klasse mit 100mm Halbschalenaufnahme. Allerdings zum Filmen. Aber ich kann dir bestätigen, dass die "Laufruhe" sehr spürbar "weicher" ist, als bei einem Fototsativ mit einem aufgesetzten Fluidneiger der 500 EUR-Klasse. Das System läuft in Kugellagern und die Dämpfung ist (stufenweise) einstellbar.
Ein Kugelkopf - und sei der noch so "robust" - ist für mich hier indiskutabel.

Zusätzlich verwende ich ein Rig mit Followfokus und Mattebox. Es gibt für Rigs auch Auflager für "lange Tüten". Damit habe ich aber keine eigene Erfahrung weil ich den Bedarf nicht habe. Bis 300mm an APSC plus 2-fach digital-Zoom für Full HD-Video brauch ich das einfach nicht.
Bei einem Tele mit eigener Stativschelle sehe ich da auch kaum Vorteile.

Allerdings könnte die von Gottlieb verlinkte Lösung mit der Telestütze hier auch vorteilhaft sein. Die kann man dann direk an einem (zweiten) Handdriff direkt am "beweglichen Sytem" befestigen, so dass die "mitläuft".
Draussen verwende ich das Manfrotto 528XB-Stativ und den "alten" MA510 Neiger mit einem zusätzlichen 2. Griff. Der MA 510 ist durch den nochmal etwas tragfähigeren und schwereren MA 526 abgelöst.
Die Kombi aus Stativ mit Kopf wiegt ohne Kamera ca. 13Kg.

jolini 20.01.2018 16:04

Zitat:

Zitat von Siegrid (Beitrag 1972032)
[...]Könnte ich diese durch die Verwendung eines Fluid Videoneigers verbessern, da ich nicht direkt die Kamera anfassen muss wie beim Kugelkopf?

Über hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar.

Kugelkopf ist die schlechteste Option, Videoneiger ist etwas besser - aber nur eine oder zwei Achsen. Die beste, allerdings auch teuerste, Möglichkeit ist nach meiner Erfahrung ein solider Gimbal Head (Carbon, z. B. Wimberley) mit einstellbaren Friktionskontrollen und exakt im Schwerpunkt befestigter Kamera-/Objektiv-Kombination, siehe auch https://www.outdoorphotographyguide....graphy-010919/

mfg / jolini

Siegrid 21.01.2018 13:27

Hallo!

Nochmals vielen Dank für Eure Tipps, ein Neiger der 1000 € Klasse ist derzeit bei mir nicht drin, bzw. lohnt sich ein solcher auch nicht.

Ich habe heute das schöne Wetter für ein paar weitere Versuche genutzt und dabei festgestellt, dass ich die besten Ergebnisse mit aktiviertem OSS am 100-400 und am Stativ erziele. Nachdem das Objektiv handgeführt ist, werden wohl diese Erschütterungen vom Stabi ausgeglichen. Anmerken möchte ich auch, dass ich bei dem Licht recht kurze Verschlusszeiten hatte:


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

swivel 24.01.2018 17:31

Kein Tipp für Profis, - aber ich nutze bisher so gut wie immer den 2s Selbstauslöser bei Stativaufnahmen, - bei langem Tele oder Makro.
Keine komfortable Lösung, - aber ich hab einen der sicher besten und größten Kugelköpfe und es "reicht" nicht..

Videoneiger oder Gimbal? Videoneiger hab ich und auch verschiedene probiert (Manfroto), - komfortabel bei Tele ,- aber die Erschütterungen bei schnellen Schwenks hab ich ebenso im Foto wie mit dem sehr soliden, großen Kugelkopf (40kg TK).

Ein guter Gimbal hat bei den Schwenks einfach prinzipbedingt Vorteile. Wenn man wirklich Tele und Action braucht...

Und Stative sind wenn größer, schwerer und stabiler, - trotzdem "irgendwann" in einer Liga wo das kaum mehr spürbar besser wird :( :). Wahrscheinlich lassen die Vibrationen "nur" schneller nach.

der_knipser 24.01.2018 18:20

Der 2-sec-Selbstauslöser ist für manche Motive sicher eine Lösung, aber für Naturaufnahmen? Ich würde lieber einen Funkauslöser empfehlen, der hat eine viel geringere Verzögerung. Ich trage ihn oft in der Jackentasche, da kann ich auch auslösen, ohne ihn rauszunehmen.
Bin aber nicht sicher, ob das für Siegrid eine zielführende Methode ist, die Problembeschreibung klingt für mich etwas zeitkritisch.

alberich 24.01.2018 18:30

Oder sowas? :)
https://www.amazon.de/Gemtune-LS-200...iv+st%C3%BCtze


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 23:24 Uhr.