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Roadfun 27.09.2012 22:04

Bildnachbearbeitung bei Farbenblindheit
 
Vielleicht hat ja jemand das gleiche Problem wie ich. Ich hab eine Rot-Grünschwäche und kann deshalb manche Farben nur schwer von einander unterscheiden. Z.B. sind für mich manche Sachen grün, die andere ganz klar als braun sehen. Quasi bei allem, was ein bisschen Rot oder Grün enthält (Lila, Türkis, braun, Orange...) kann es sein, dass ich die Farbe nicht richtig erkenne. Hängt auch vom Licht ab und so

Bislang hab ich von einer Farbkorrektur meiner Bilder immer abgesehen, weil ich dachte, ich machs damit eher schlimmer als besser :cool:

Gibt's hier vielleicht jemanden, der genauso mit der Farberkennung rumkämpft? lässt du dann die Finger von der Nachbearbeitung, oder hast du irgendeine tricky Lösung gefunden, dass du nicht übers Ziel hinaus schießt?

Bin sehr gespannt, auf eure Erfahrungen/Lösungen :)

hennesbender 27.09.2012 22:09

Also ich bin nicht farbenblind. Nur zum Verständnis: Kannst du dann einige Farbtöne einfach nicht zuordnen? Dann könntest du ja einfach erst mal die Sätting hochdrehen, um die Farben eindeutig zu erkennen. In PS dann als Hilfsebene immer ein und ausblenden...

Roadfun 27.09.2012 22:26

Das Problem geht eigentlich damit los, dass ich gar nicht erkennen kann, welche Farbe zu schwach und welche zu stark ist. Also wenn es einen totalen Farbstich hat, dann natürlich schon. Aber bei der Überlegung, welche Farbe würde dieses Foto aufwerten, welche muss ich reduzieren, steh ich völlig auf dem Schlauch.

Konntet ihr "Normalsichtigen" sowas von Anfang an erkennen? Oder ist das auch ein Großteil Übungssache?

Roadfun 27.09.2012 22:31

Also z.B. dieses Foto, das ist viel zu orange geraten - will mir scheinen, oder?

http://www.road-fun.de/fotos/reisen/island/blubb05x.jpg

hennesbender 27.09.2012 22:37

Also ich finde das nicht zu orange.
Also insbesondere einen "schiefen" Weißabgleich - zu kühl, zu warm - erkennt man schon recht schnell...
Also wenn du auch die Sättigung auch nicht richtig einschätzen kannst, dann wird das vermutlich schwierig...

Zelmani 27.09.2012 22:51

Hallo Roadfun,

vielleicht findest Du's ja eine blöde Frage, die Du schon oft hast anhören müssen, aber mich würd's trotzdem interessieren: warum fotografierst Du nicht in Schwarz-Weiß? Mit einer Farbschwäche kann es nicht anders als schwierig bis unmöglich sein, Farbfotos per EBV zu bearbeiten. Da ist das Scheitern schon fast programmiert - in Schwarz-Weiß hingegen stehen Dir alle Gestaltungsspielräume ohne Einschränkungen offen...

Viele Grüße,
Bernd

Roadfun 27.09.2012 23:09

Ich seh die Welt ja nicht in Schwarz-Weiß. Ich liebe Farben, bei einem Großteil der Szenen, die ich fotografiere, geschieht dies wegen einer besonderen Farbenstimmung.

Die Überlegung war nur, mach ich womöglich totalen Murks aus meinen Fotos, wenn ich versuche, das Foto farlich zu optimieren? Deshalb die Frage, ob andere mit einer Farbschwäche von vornherein die Finger davon lassen, oder irgendwelche Hilfsmittel oder was auch immer verwenden, um keinen Murks zu machen. :)

alberich 27.09.2012 23:16

Nun ja, Farben zu optimieren die man nicht sieht wird schwierig bleiben. Denn bei der Korrektur kommt es teilweise auf minimale Unterschiede an und die kannst Du nun einmal nicht sehen. Da gibt es auch keinen "Trick". Hilfreich wäre in dem Falle jemand der die Farbe sieht und dir als zweites Augenpaar zur Verfügung steht.

Aber natürlich kann man in Grenzen über Referenzwerte die Farben an Hand der RGB Werte auseinander halten. http://www.colorpicker.com/

Photoshop besitzt auch eine "Mittelwert-Pipette". Damit kann man, nach Festlegen eines definierten Bereiches (z.B. 10x10 px) aus der Selektion einen Mittelwert errechnen lassen. Dieser RGB Wert könnte somit eine Tendenz anzeigen, ob das nun mehr rot oder braun oder was auch immer ist.

Hat ein Braunton vielleicht 117-55-28 und ein Rotton 140-15-15 dann kann man das mit der notwendigen Erfahrung und Übung auch auseinander halten. Wie sehr das am Ende praktikabel sein kann entzieht sich meiner Kenntnis. Aber einen Versuch ist es wert

SteffDA 27.09.2012 23:42

"Ich liebe Farben, bei einem Großteil der Szenen, die ich fotografiere, geschieht dies wegen einer besonderen Farbenstimmung."
Dann mach doch die Bilder so, wie du sie siehst. Ein Maler malt doch auch so, wie er die Welt sieht. Das wäre dann ein eigener Stil.
Dein Beispielbild gefällt mir übrigens, auch wenn die Farben nicht ganz mit der Originalszene übereinstimmen sollten, eigener Stil halt. :-)
Geht natürlich nur, wenn du keine dokumentarischen Ansprüche an deine Bilder stellst.

mrieglhofer 28.09.2012 01:31

Schwierig, einerseits gibt es schon ganz gute automatische Optimierungen wie z.B. Atentech Perfectly Clear oder von Plug in von Color Science, aber letztlich ist das Bild dann der Geschmack des Programmierers, wenn du es nicht richtig sehen kannst.

Eine andere Idee, keine Ahnung ob das realisierbar ist, wäre ein Farbprofil deiner Sicht zu erstellen. dann könntest du die Farben in deiner Sichtweise als Proof beurteilen und Nachbearbeiten und danach in den normale Farbraum konvertieren. Ist halt nur eine vage Idee, aber Farbmanagement basiert ja darauf, dass jedes Device seinen Farbraum definiert hat. Und deiner ist halt anders. Könnte also funktionieren.


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