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Rizzo 26.09.2016 18:46

Verständnisfrage Vollformatobjektiv and A-6000
 
Hallo zusammen,

im Netz bin ich nicht so richtig schlau geworden, also frag ich mal hier die Profis. :D

Wenn ich das richtig verstanden hab, ist es möglich ein Vollformatobjektiv an eine APS-C Kamera zu montieren und damit auch vollumfänglich ohne Verluste oder Einbußen fotografieren zu können.

Theoretisch sollte sogar ein noch schärferes Foto ( bis zu den Rändern ) entstehen als mit einem vergleichbaren APS-C-Objektiv, da ja die Objektive dazu neigen zum Rand hin unschärfer zu werden und der APS-C Sensor ja quasi die Bildinfos von dem Teil des Sensors bekommt, welcher besonders scharf ist. Quasi das Filet, wenn man das mal so ausdrücken will. Ist dies bis dahin soweit alles korrekt?

Über Sinn oder Unsinn und ob sich dieses rentiert oder nicht, will ich jetzt hier nicht diskutieren. Ich weiß die Vollformat-Objektive sind meist teurer.

Was mir aber bisher noch wirklich unklar ist, wie es sich mit der Brennweite verhält.

Als Beispiel das Vollformatobjektiv SEL 28F20. Angenommen dieses wird auf eine A-6000 montiert. Hat man dann wirklich die 28er Brennweite oder muss man den Cropfaktor ( glaub 1,5 ) noch dazurechnen? Wären dann 42.

Oder ist es so, daß man den runterrechnen muss und man quasi die gleiche Brennweite wie ein 18er APS-C Objektiv hat?
Bei den APS-C Objektiven ist es ja so, daß man z.b. bei ner 50er Brennweite, tatsächlich im Vollformat eine 75er Brennweite hat.

Irgendwie bin ich da total verwirrt.

Auf die Idee bin ich gekommen, da man ja quasi mit den Vollformatobjektiven ( ob sich das nun empfiehlt oder nicht, sei mal dahingestellt ) zusätzlich zu den doch sehr wenigen APS-C Objektiven nochmal ne andere Auswahl hätte. Außerdem auch meist lichtstärker!?

Hoffe ihr verwirrt mich jetzt nicht noch mehr ... :D

Gruß Rizzo

guenter_w 26.09.2016 18:51

Soo schlecht bist du nicht informiert!:lol:

Die A 6000 hat einen sog. APSC-Sensor, der in etwa halb so groß ist wie ein Kleinbildformatsensor. Bei den Objektiven nutzt dieser Sensor tatsächlich nur einen Ausschnitt. Der dadurch entstehende Bildwinkel ist kleiner, aus 50 mm Brennweite wird bei APSC daher ein Bild wie bei 75 mm. Der "Cropfaktor" beträgt 1,5. Ein Weitwinkelobjetiv mit 24 mm wird so zu einem 36 mm-Objektiv - aber nur im Bildwinkel, die Brennweite bleibt natürlich gleich!

Die reinen KB-Objektive passen, sind natürlich größer und teurer (meist auch von besserer Qualität) als spezielle APSC-Objektive. Du kannst KB-Objektive an der APSC-Kamera ohne Einschränkung nutzen, aber nicht APSC-Objektive an einer KB-Kamera (da gibt es dann schwarze Ränder).

steffenl 26.09.2016 18:58

Hi Rizzo,

das ist korrekt soweit.

Eine kleine Ergänzug zu Günters guter Erklärung:
Zitat:

aber nur im Bildwinkel, die Brennweite bleibt natürlich gleich!
... und deren Verhalten bzgl. der Tiefenschärfe

Rizzo 26.09.2016 19:12

Ok danke für die flotten Antworten.

Wie schauts mit der Bildqualität? Wird die dann durch diesen "Ausschnitt" schlechter?

@ steffen, wie meinst das mit der Tiefenschärfe? Bei nem 50er Vollformat-Objektiv bleibt dann die entsprechende Tiefenschärfe und ist quasi schlechter als bei 75mm? Sprich kürzere Brennweite bedeutet weniger Tiefenschärfe? Oder umgekehrt? :oops::D

guenter_w 26.09.2016 19:20

Die Bildqualität ist vom Objektiv abhängig und hat zunächst mit dem Format nichts zu tun. Es gibt Objektive für KB mit Randunschärfen und welche für APSC mit Randunschärfen bzw. sonstigen Schwächen am Bildrand beispielsweise bei Offenblende.

Schärfentiefe ist immer an die Brennweite gekoppelt und von der eingestellten Blende abhängig. Selbstverständlich hast du bei Crop 1,5 einen größeren Schärfentiefebereich als bei KB, deshalb spricht man auch davon, dass KB ein größeres Freistellungspotential hat (Motiv scharf, Hintergrund unscharf). Gibt so'nen Spruch: Je länger die Brennweite, je offener die Blende und je kürzer die Motiventfernung, desto kürzer die Schärfentiefe. Umgekehrt dazu: beim Smartphone mit seiner extrem kurzen Brennweite ist von vorne bis hinten alles scharf...

skewcrap 26.09.2016 19:46

Ich habe gerade die Quelle nicht mehr, aber vor kurzem habe ich gelesen, dass ein auf den Sensor optimiertes Objektiv immer die beste Wahl ist. Bei Vollformat leuchtet mir das ein, da eine VF Kamera mit APS-C Objektiv nicht den ganzen Sensor nutzen kann. Ein Vollformat Objektiv an APS-C soll aber auch schlechter sein als ein für APS-C entwickeltes Objektiv. Ist da was dran, oder ist das ein Gerücht?

Was natürlich stimmt ist, dass im Moment die Pixeldichte bei APS-C grösser ist als bei Vollformat. 24MP APS-C würde bei gleicher Pixeldichte für Vollformat 54 MP bedeuten. Da kommen nicht mal A7Rii und A99ii ran.

dey 26.09.2016 20:26

Zitat:

Zitat von skewcrap (Beitrag 1853170)
Was natürlich stimmt ist, dass im Moment die Pixeldichte bei APS-C grösser ist als bei Vollformat. 24MP APS-C würde bei gleicher Pixeldichte für Vollformat 54 MP bedeuten. Da kommen nicht mal A7Rii und A99ii ran.

Deswegen würde ich aber nicht davon ausgehen, dass die meist günstigeren aps-c-Objektive diese hohen Pixeldichten besser versorgen, als kb-Objektive gleicher Generation.

Onkel Manuel 27.09.2016 01:05

Zitat:

Zitat von skewcrap (Beitrag 1853170)
Ich habe gerade die Quelle nicht mehr, aber vor kurzem habe ich gelesen, dass ein auf den Sensor optimiertes Objektiv immer die beste Wahl ist.

Genauso isses. Es gab schon genug Leute, die eine teure VF-Linse auf einen APS-C Body geschraubt haben und sich dann über die fehlende Schärfe geärgert haben. Ist auch kein Wunder, da ein 24MP Cropsensor eine 1,5-fach höhere Pixeldichte hat als ein 24MP Vollformatsensor. Oder andersrum gesagt: Fehler und Unschärfen werden in dem Fall um 225% verstärkt. Man kann mit einem guten Objektiv Glück haben, aber bei den hochauflösenden Sensoren heutzutage ist das schwierig... ;)

https://www.youtube.com/watch?v=YDbUIfB5YUc



@Rizzo
Das Thema ist eigentlich nur interessant, wenn man zwischen den Formaten wechseln will. Alles ist auf das 35mm Kleinbildformat (=Vollformat) bezogen, daraus berechnet sich aus der Sensorgröße der Crop-Faktor. Sony & Co haben x1,5 und Canon x1,6. Micro Fourthirds haben dann einen Faktor von x2. Der Faktor bezieht sich immer auf den Bildwinkel (Bildausschnitt). Es hilft einem dabei, das passende Objektiv zu kaufen. Z.B.:

-35mm an der A6000 entspricht 52,5mm am Vollformat, also nimmt man an der A7 ein 50er
-im Vergleich eines 70-200mm an der A7 hat man mit dem gleichen Objektiv an der A6000 einen Bildwinkel wie ein 105-300mm Objektiv - es ist also 1,5-fach "länger"
-ein 24mm Vollformat-Objektiv wird sich an der A6000 wie ein 24mm APS-C-Objektiv verhalten - der Unterschied ist halt nur die Berechnung der Linsen auf den jeweiligen Sensor. Hier muss man nix umrechnen, hier zählt nur die aufgedruckte Brennweite.

Rizzo 27.09.2016 09:11

Ok, danke für die Antworten. Wieder etwas schlauer. :D

Bleibt für die APS-C Fraktion nur zu hoffen, daß Sony & Co. in Zukunft noch ein paar gescheite UND bezahlbare Objektive auf den Markt schmeißen.

Momentan ist es ja leider so, entweder bezahlbar und bestenfalls durchschnittlich oder aber sehr teuer und im Verhältnis auch nicht sooo viel besser. Schräge Welt. :crazy:

Onkel Manuel 27.09.2016 22:44

Das liegt aber nur daran, daß bei Sony der Hauptfokus auf der A7-Serie liegt, also Vollformat... ;)


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