![]() |
Flüssiger Stickstoff
Hi,
ich habe demnächst die Möglichkeit an etwas flüssigen Stickstoff zu kommen ("Kannst du mit dem Zeug noch was anfangen?" :D) und seitdem bin ich am überlegen wie ich das für ein spektakuläres Foto einsetzen kann. Es werden vermutlich 3-6 Liter, eben der Rest ;) Habt ihr Bildideen oder sogar schon selbst Erfahrungen mit "Stickstoff-Fotos"? |
|
Gefrorene Blumen, Äpfel etc kaputt machen und den Augenblick einfangen.
Dürfte sicherlich recht interessant wirken ;) |
Zitat:
Alison |
Zitat:
|
Tu dich mal mit Blue_Moon (dem TO des Threads unter dir) zusammen. Der braucht den Nebel, den du lässig liefern könntest :D
|
pack mal die Kamera rein:top:....knistert so schön:shock:;)
|
Zitat:
|
Ich habe das Zeug regelmässig benutzt um IR-Sensoren zu kühlen.
Das Institut hat selbst "Flüssige Luft" hergestellt. Wenn man vermeidet, die Hand in den Eimer zu stecken, kann mit 3l Stickstoff alleine eigentlich nicht viel passieren. Gefährlich ist eigentlich nur, wenn man solche Experimente macht, die schnell viel Wärme in den Stickstoff einbringen. Also Vorsicht mit Wasser: dann brodelts heftig. Ansonsten ist Flüssigstickstoff glasklar und ruhig. Was da dampft ist der auskondensierende Wasserdampf der Umgebungsluft. Ausserdem verhalten sich viele Dinge in Stickstoff eingefroren wie Glas (ie berühmte Rose), man kann sie dann wie Glas zerschlagen, sie splittern aber auch wie Glas. Nie vergessen. Lustig: lass mal ein paar Tropen auf der Handfläche tanzen. Das sieht genauso aus wie Wasser auf der glühendheissen Herdplatte - Leidenfrosteffekt. Kann man auch nett fotografieren und man spürt die Kälte kaum (nadelstichartig), da sich der verdunstende Stickstoff eine schützende Gasschicht zwischen Hand und Tropfen bildet. Ein Liter Flüssigstickstoff den Flur entlang geschüttet kann in Perlen so gut zwanzig Meter weit hüpfen, bevor er weg ist. Sieht lustig aus, wie sich so eine Flüssigkeit auf einem "Luftkissen" bewegt. Wie bei Terminator 2. Lustig ist es auch Kleidungsstücke, die sonst von sich aus keine Form behalten einzufrieren und aufgestellt zu fotografieren. Jedoch benöigt man da eine Kleiderpuppe o. ä. die die Kälte aushält. So eine Jeans brauch so zwei, drei Liter Stickstoff zum Einfrieren und steht dann fünf zehn Minuten frei im Raum, als wenn ein Unsichtbarer sie an hätte. Dampft nur ein wenig... Das habe ich mal für einen Tag der offenen Tür gemacht und die Leute waren baff... Die Jeans trägt übrigens keine Schäden davon... Ausserdem bekommt man einen Kasten Bier mit 5l Flüssigstickstoff in einer Minute auf 8° Trinktemperatur - seeehr praktisch im Sommer wenn überraschend Besuch kommt. |
Zitat:
|
Zitat:
Martin |
Zitat:
|
...Richtig - unsere Putzkolonne hat sich immer über mich gefreut :D.
Bis zu dem Tag, wo ich mal an meinem Turbinendemonstrator einem fröhlich züngelndem Kerosinfeuerchen mit dem Pulverlöscher zu Leibe rücken musste. Das war dann doch zu viel für den Öffentlichen Dienst. Dann doch lieber den Arbeitsplatz abbrennen lassen als diese Sauerei mit dem ABC-Pulver... Da hätte Flüssigstickstoff als vollkommen rückstandsfreies Löschmittel auch gute Dienste geleistet. |
Zitat:
http://www.industriegaseverband.de/i...ngel-11-09.pdf |
Darum schrieb ich ja von einem "normalen Raum". Ein kleines(!) Wohnzimmer mit 4x5x3m ergibt 60m3, welche ca. 72kg Luft enthalten. Davon sind wiederum ca. 57kg Stickstoff und ca. 15kg Sauerstoff (N2:O2=80%:20%). Wenn man jetzt 5kg Stickstoff dazu gibt, erhält man 80,5%:19,5% - das ist nicht merkbar!
Man könnte jedoch auch einen 70Liter-Dewar in einer luftdichten Besenkammer ausschütten - da hätte ich auch Bedenken...:roll::cool: |
Zitat:
Zitat:
|
Welches Gaswarnsystem?
Wir hatten an unserem Institut ebenfalls ein Warnsystem! Das hat aber nie angesprochen, obwohl wir sehr viel mit LN2 hantiert haben. Wie sollte es auch? Die herkömmlichen Systeme detektieren Schadgase (CO, CO2, Methan, H2, div. Kältemittel usw.), aber messen wohl nicht das Verhältnis von O2 zu N2, oder? |
Zitat:
|
Beim Lesen dieses Threads merkt man sehr schnell und sehr genau, wer chemische Grundkenntnisse besitzt - und wer nicht ;)
|
Zitat:
Gruß: Joachim |
Für mich ist das Physik - gibt ja kaum chemische Reaktionen...
Höchstens Änderungen von Aggregatzuständen, Verbrennungen usw. :lol: |
Ok, Toni: es ist physikalische Chemie :P
|
Alles ist Physik! :cool:
Was ist eine chemische Reaktion? Schlicht und einfach ein "Hin- und Herschaufeln" von Elektronen = pure Physik! :P:lol: |
Bei Facebook hätte ich jetzt "Gefällt mir" angeklickt :lol:
|
Wenn wir schon dabei sind (Physik und Chemie): Flüssigen Sauerstoff finde ich lustiger. Eine Rose kann man damit auch gut zersplittern lassen und Nägel mit einer Banane in die Wand schlagen :lol: (das waren noch Zeiten)
Aber eine darin getränkte Zigarre hat - angezündet - dann doch eine sehr schnelle Abbrandgeschwindigkeit. :top: Sowas geht mit flüssigen Stickstoff nicht. |
Zitat:
|
Ach herjee... Das habe ich kommen sehen.
Vergesst ganz schnell flüssigen Sauerstoff als Spielzeug. Mit dem ist nicht zu spassen. Irgendwo Fett oder Öl, wo man es nicht vermutet und die Bude fliegt einem um die Ohren. Schon wenn was auf Asphalt (Strasse) läuft, kann's zu brennen anfangen. Glücklicherweise kommt man als Normalsterblicher da nicht so leicht ran. Aber trotzdem: Finger weg! Noch etwas sehr Wichtiges beim Umgang mit Flüssigstickstoff: NIEMALS, ich wiederhole NIEMALS eine dichtschliessende Thermoskanne verwenden. Der Flüssigstickstoff baut in der Flasche so lange Druck auf, bis sie im Extremfall explodiert. So eine Kryobombe kann sehr unangenehme Kollateralschäden erzeugen. |
Zitat:
|
Link wäre interessant dazu...
|
Bitteschön:
Überwachungsmassnahmen gibt es eigentlich nur immer in Kellerlabors. Das an der Uni Berlin kenne ich. Und siehe da, es gibt ein Laborordnung... http://space.unibe.ch/various.html?n...chash=660c52fb Dort heisst es: Zitat:
So, nun ist alles gesagt. Over and out... |
Ich habe ja nie in Zweifel gestellt, dass LN2 auch in dieser Hinsicht gefährlich sein kann. Nur hat der TO von 3-4 Litern gesprochen und nicht von einem großen Dewar (70 oder 120Liter) - daher auch meine Rechnung für "sein" Wohnzimmer bzw. für ein Besenkammerl. Klar, wenn in einem kleinen Kellerlabor ein 120er Dewar ausrinnt, wird es eng...:cool:
|
Zitat:
|
Auf entsprechende Räumlichkeiten und gewisse Sicherheitsmaßnamen werde ich natürlich achten. Ich habe auch schon ein paar Mal mit flüssigem Stickstoff gearbeitet. Eine Begegnung mit dem Zeug ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Da war ich bei einer Besichtigung beim DLR in Köln, und zu Beginn gab´s ne Kelle flüssigen Stickstoff über die Hand, seither bin ich vom flüssigen Stickstoff sehr fasziniert :D
Die unendlichen Anwendungsmöglichkeiten mit Bier kühlen usw. wurden ja schon angesprochen :top: Zum Bild: Ich will halt nicht den Stickstoff-Klassiker, die gute alte Rose, fotografieren. Etwas kreativer darf´s schon sein. Habe auch schon einige Anregungen von hier in meine Überlegungen einbezogen. z.B.: Äpfel klingen interessant, muss ich testen, ob die sich so verhalten wie ich mir das vorstelle. |
Zitat:
|
Ich hab auch schon flüssigen Stickstoff entsorgt :D Einfach aufn Boden kippen... Machen wir täglich im Labor, wenn wir mit Vakuum arbeiten. Aufpassen muss man dennoch, weil flüssiger Stickstoff kalt genug ist, um auch den Sauerstoff aus der Luft zu verflüssigen. Konzentrierter Sauerstoff ist mehr als gefährlich, wie hier ja auch schon gesagt wurde.
Man kann ruhig die Hand in flüssigen Stickstoff halten, aber NUR, wenn man keine Metallgegenstände an den Körperstellen hat (Metallsplitter unter der Haut, Ringe, usw...). Sonst kann man seinen Finger gleich mitabbrechen. Übrigens: Mit solchen Themen beschäftigt sich die physikalische Chemie, da lagt ihr schon ganz richtig ;) Aber die Grenzen zwischen Chemie und Physik sind sowieso so fließend, dass man oft keine mehr ziehen kann. Festes CO2 ist auch lustig, aber nicht ganz so kalt und umständlich, wenn man Sachen einfrieren will :roll: An festes CO2 kommt man meist leichter ran. LG, Melanie |
Zitat:
|
Dann rechne mit doch bitte vor wie sich 6Liter LN2 in einem Raum von 60m3 auf das Verhältnis von O2 zu N2 auswirken!
Du darfst es sogar so rechnen, dass du einen hermetisch dichten Raum hast und kein Druck/Luftaustausch mit der Umgebung stattfindet. |
Zitat:
Nur zwei Hinweise: 1. Ein Sauerstoffgehalt von weniger als 18% gilt bereits als gefährlich. 2. Zwei Atemzüge Stickstoff können bereits tödlich sein. |
Man sollte vielleicht einfach mal den gesunden Menschenverstand einschalten.
Klar, im Labor gibt es Richtlinien. Das musste ich selber am eigenen Leib erfahren. Wir durften in unserem Zellkulturlabor den Lagerbehälter auf einmal nicht mehr mit flüssigem N2 auffüllen, weil wir dort keine bodennahe Luftabsaugung hatten. Es könnte sich ja N2 am Boden anreichern und wenn man sich dann mal etwas länger bückt, war es das dann. Ich denke, etwas Vorsicht ist sicher geboten, aber man kann auch alles übertreiben. Eine geringe Menge N2, Fenster auf, nicht direkt über dem Gefäß einen kräftigen Zug nehmen und man kann sich über schöne Experimente freuen. |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:01 Uhr. |