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Astro-Nacht
Diesmal nicht unbedingt wegen Schlaflosigkeit, sondern ganz bewusst um 2:30 aufgestanden, da der Himmel klar war und die Perseiden einem Tag vor dem Maximum standen. Gleich vorweg: Perseiden gibt es keine auf den Bildern :(. Aber visuell habe ich einige sehr schöne beobachten können. Die Kamera war aber immer bei anderen Objekten im Einsatz.
Zu Beginn standen wieder Fokustests an der Reihe. Diesmal das Sigma 1,4/50, das man auch über unendlich hinaus fokussieren kann. Daher war es notwendig den exakten Fokuspunkt für Sternaufnahmen zu finden. Also Blende ganz auf und den Jupiter anvisiert - damit gibt es einen sehr hellen "Punkt" in der Bildmitte. Dann in möglichst kleinen Schritten rund um die Unendlich-Markierung mehrere Aufnahmen: ![]() -> Bild in der Galerie Der ideale Fokus liegt ganz knapp neben der Unendlich-Markierung (das mittlere Bild). Wobei es wahrscheinlich noch eine bessere Einstellung gäbe. Nämlich dann, wenn das Bild weder einen grünen noch einen violetten Saum hat. Nur wie man das reproduzierbar bei f/1,4 einstellen können soll, bleibt mir ein Rätsel. Da offenbart sich auch die ganze Problematik der Scharfstellung bei so einem hochgeöffneten Objektiv. Aber wenn man auf f/2 abblendet, ist die Abbildung nahezu perfekt. Bleiben wir beim Jupiter. Diesmal mit ein wenig "Gegend": -> Bild in der Galerie und mit Uranus, einem Planeten, den wahrscheinlich die Wenigsten jemals gesehen haben. Und einem Ausschnitt aus dem obigen Bild: -> Bild in der Galerie Gehen wir etwas näher ran: -> Bild in der Galerie Wieder die Jupitermonde. Diesmal kein Crop, aber mit 1300mm Brennweite. -> Bild in der Galerie Noch einen 2x-Konverter drauf und gecropt: ![]() -> Bild in der Galerie Zum Vergleich nochmal die Aufnahme vom 10.8. mit dem SAL18250: ![]() -> Bild in der Galerie Mit 1/10 der Brennweite! Die Oberfläche des Jupiters bei wesentlich kürzerer Belichtungszeit: -> Bild in der Galerie Man kann den großen roten Fleck andeutungsweise erkennen. Das SEB (südliche Äquatorialband) ist seit einiger Zeit kaum mehr zu erkennen. Normalerweise hat der Jupiter zwei dunkle Wolkenbänder. Leider macht mir das Streulicht von Wien schon sehr zu schaffen: Auch in klaren Nächten ist der Südwesthorizont stark aufgehellt: -> Bild in der Galerie Aber für Aufnahmen wie diese stört das kaum: -> Bild in der Galerie Was ist das? Das ist das sehr helle Aufleuchten eines Iridium-Satelliten. |
Danke Toni,
eine hochinteressante Serie. Ich bin ziemlich erstaunt, was selbst mit einem lichtschwachen Superzoom geht. Erzählst Du uns ein wenig zu den technischen Gegebenheiten? Belichtungszeiten, Objektive, etc.. Ich könnte mir vorstellen, daß der Eine oder Andere das vielleicht auch mal probieren will. Rainer |
Soferne die Exif-Daten nicht vorhanden sind, wurden die obigen Aufnahmen mit einem Schmidt-Cassegrain gemacht (Celestron C5). Durchmesser=125mm; Brennweite=1300mm bzw. 2600mm, wenn der 2x-Konverter bei den Jupiter Monden und beim Jupiter-"Portrait" zum Einsatz kam.
Belichtungszeiten sind nicht so leicht anzugeben, da ich meist mit der "Hut-Methode" arbeite. Die Monde wurde ca. 1/5s bei ISO400 belichtet. Der Jupiter 1/25s bei ISO100. |
Interessante Serie, Toni. Was wäre für dich technisch die Möglichkeit, den Uranus größer ins Bild zu bekommen?
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Danke, Toni.
Rainer |
Klasse Serie Toni!
Ich muß auch mal wieder mehr Astrofotografie betreiben. Hatte neulich in Chile auf 3500m mit einen Fisheye die Milchstrasse fotografiert, einfach Klasse. Bilder poste ich demnächst mal. Hast Du von den Perseiden viele beobachten können? Hier in Ulm war das neulich sehr mager und jetzt zum Maximum wird das Wetter wieder schlecht :( |
Zitat:
Wenn ja, dann muss ich dich enttäuschen! Der Uranus hat einen scheinbaren Durchmesser von 3,5" (Bogensekunden), das ist ca. 1/500 des Monddurchmessers. Da hat man keine Chance - außer mit dem Spacetelescope :lol: - irgendwelche Strukturen hervorzubringen. Sogar die größten Profi-Teleskope tun sich da sehr schwer. ---------- Post added 12.08.2010 at 08:34 ---------- Zitat:
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Hier herrscht ja gerade mal wieder Dauerregen. Rainer |
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Werde heute Abend ein paar Fotos posten. Zitat:
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Hallo Toni,
wieder mal sehr interessant. Toll auch die Jupiteroberfläche. :top: Gruß Bernd P.S.: In den nächsten zwei Wochen gibt es wohl drei mal ein doppeltes Schattenereignis (zwei Mondschatten gleichzeitig auf dem Jupiter). Vielleicht hast Du ja Gelegenheit, dies mit Deinem Teleskop zu beobachten. |
Zitat:
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Klasse Serie :top:
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Wow!
Ich habe noch nie Atrofotografie betrieben und schaue also ohne technische und praktische Vorkenntnisse die Bilder an und kann einfach nur staunen, was man da alles sehen. Die Jupiterbilder finde ich am besten. |
Find es sehr faszinierend, dass man wirklich die Planetenoberfläche erkennt. Einfach wahnsinn. :top:
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Mit meinem Fernglas habe ich ja noch nicht einmal diese Chance (wobei mir immer noch ein Rätsel ist, was ich da vor ein paar Tagen vor/auf der Jupiterscheibe gesehen hatte). |
:top::top::top:
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Rainer |
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Milchstrasse
Hi zusammen,
so hier mal die versprochenen Fotos vom Südhimmel. http://www.sonyuserforum.de/galerie/...Putre01_sm.jpg Das war in Putre, einer kleinen Ortschaft im Lauca Nationalpark in Nordchile. Putre liegt auf 3500m Höhe und es war verdammt kalt an dem Abend, aber für gute Fotos muß man Opfer bringen ;) Der helle Fleck auf dem zweiten Foto ist der überbelichetete Mond, interessanter Weise hat er die Sicht kaum beeinträchtigt http://www.sonyuserforum.de/galerie/...Putre02_sm.jpg Servus Günter |
WAHNSINN dieser Himmel! :top::top::top:
Trotz Mond diese Durchsicht. Da muss die Luft extrem klar und trocken gewesen sein. Nicht umsonst baut man die größten Teleskope dort hin. |
Zitat:
Schöne Aufnahmen guenterwu :) |
Danke Toni!
Ja es ist ziemlich trocken dort oben und es gibt fast keine störende Licht- und Luftverschmutzung! Wir waren an dem Tag auch noch auf 5000m Höhe, da muß die Durchsicht dann noch nen Tick besser sein. Und es gibt unglaublich viele Teleskope in Chile und Argentinien, klar die trockene Luft, um die 10 % Luftfeuchte in der Atacama-Wüste ist ja wie geschaffen dafür. Ich war zur totalen Sonnenfinsternis in El Calafate und hörte einen sehr interessanten Vortrag über die astronomischen Einrichtungen in Argentinien und Chile :top: Als kleines Zuckerl hier die Fotos von der Sofi :mrgreen: http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...ad.php?t=92945 Servus Günter |
Zitat:
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Hallo Toni,
gab's in Wien ein paar Perseiden zu sehen? Hier war die Nacht verregnet :) Gruß Günter |
Bin zum Glück 20km außerhalb von Wien - trotzdem stört das Streulicht der Großstadt ganz gewaltig.
Das Wetter war eigentlich recht gut, auch wenn die Durchsicht nicht perfekt war: man konnte die Milchstraße kaum erkennen und die Grenzgröße lag bei ca. 4,5m. Die Perseiden waren enttäuschend!:cry: Von 3:00 bis 5:00 habe ich ca. 10-12 Stück gesehen und zwei oder drei sind auf den Aufnahmen zu sehen. Der Bericht dazu kommt gleich... |
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