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MemoryRaider 23.05.2010 10:05

Fernglas für Vogelbeobachtung
 
Hallo,

nach langjähriger Pause habe ich durch das Arbeiten mit dem 70-400G wieder Lust bekommen, auch Vögel zu beobachten. Ich habe dieser Tage zwischendurch immer wieder mal mein altes Fernglas benutzt, um den gefiederten Freunden zuzuschauen, was ausgesprochen entspannend und interessant ist.

Hier geht`s halt nicht ums gute Foto oder verpasste Chancen, sondern um die simple Freude und Faszination von "Wildlife", Tierverhalten und schönen Federn.

Da habe ich spontan Lust auf ein neues Fernglas bekommen. Etwas mehr Kohle darf es schon kosten; auf ein 8x42 habe ich mich festgelegt (ist imo der beste Kompromiss). Das Leica ist mir definitiv zu teuer, fast schon festgelegt habe ich mich auf dieses hier:

http://www.technikdirekt.de/main/de/...2-dcf-wp.html?

Hat jemand von Euch vieleicht noch Erfahrungen und Empfehlungen (vor allem im Handling, die optische Leistung setze ich mal als gut voraus)

TONI_B 23.05.2010 10:55

Wenn schon fast 1000€, warum dann nicht ein Canon mit Stabilisator?

HolgerN 23.05.2010 10:58

Hm, Vogelbeobachtung und ein 8x42 passen mEn überhaupt nicht zusammen.

Ein 8x42 ist ein eher leichtes Jagdglas mit gutem Sehfeld, ideal zum Aufspüren von von größeren Säugern bei recht gutem Licht. Vorteil ist natürlich das geringe Gewicht. Ich würde bei einem solchen Beobachtungsglas für den Bereich Wildlife allerdings ein 7/8x56 bevorzugen, welches auch in der Dämmerung genutzt werden kann.

Für Vögel (vor allen Dingen bei kleineren Exemplaren) sind Gläser von 12x50 oder 16x50 an aufwärts besser geeignet. Hier opfert man natürlich Sehfeld zugunsten des Vergrößerung, aber nur so lassen sich überhaupt mal Details erkennen.

TONI_B 23.05.2010 11:07

Darum auch mein Hinweise auf die sehr guten Canon 15x50 mit Stabilisator. Sonst muss man immer mit Stativ arbeiten - auch bei 8x oder 10x.

MemoryRaider 23.05.2010 12:37

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1021290)
Darum auch mein Hinweise auf die sehr guten Canon 15x50 mit Stabilisator. Sonst muss man immer mit Stativ arbeiten - auch bei 8x oder 10x.

Das ist aber interessant :top: Habe mich lange nicht mehr damit beschäftigt; wußte gar nicht, dass es sowas gibt.

Ich glaube, ihr habt mir die entscheidenden Tipps gegeben, vielen Dank.

HolgerN 23.05.2010 18:40

Bis zur 12-fachen Vergrößerung braucht man keinen Stabi, es sei denn man leidet schon unter Parkinson.

Und im Bereich Fernglas muß man auch nicht wirklich auf japanische Gläser zurückgreifen, es gibt hier exzellente deutsche Produkte. Und wenn es wegen des Preises kein Zeiss oder Leica werden soll, kann man sich z.B. auch die Top-Gläser von Optolyth ansehen, z.B. das 15x63 BGA (~1000€) in Dachkant-Ausführung oder das leichte 12x50 BGA in Porro-Bauweise. (~550€)

TONI_B 23.05.2010 18:45

Zitat:

Zitat von HolgerN (Beitrag 1021410)
Bis zur 12-fachen Vergrößerung braucht man keinen Stabi, es sei denn man leidet schon unter Parkinson...

Ich habe keine Ahnung von "Bird-Watching", aber bei astronomischen Beobachtungen steigt definitiv die Erkennbarkeit feiner Details (zB. am Mond) bzw. die sog. erreichbare Grenzgröße von Sternen bei den Stabi-Geräten. Gerade am Nachthimmel, wo man oft nicht horizontal beobachtet, sondern eher im Zenit, geht es auch mit Stativ nicht wirklich. Da hilft nur der Stabi.

Xwing15 23.05.2010 19:10

Steiner SkyHawk 10x42
den hat ein Kollege von mir.. ist absolut zufrieden und ich denke das wäre was. Hat auch 30 Jahre Garantie und ist recht günstig erhältlich.

René

Ernst-Dieter aus Apelern 23.05.2010 20:20

Spektiv!
http://www.optolyth.de/produkte/spektive/index.html
Die sind echt Geil!
Mit Adapter AUCH an DSLR anschließbar.War ein Thema im Sonderheft Vogelphotographie!

About Schmidt 23.05.2010 20:28

Zitat:

Zitat von HolgerN (Beitrag 1021410)
Bis zur 12-fachen Vergrößerung braucht man keinen Stabi, es sei denn man leidet schon unter Parkinson.

:shock: also wer meine Bilder aus alten Häusern kennt, weiß dass ich gewiss ein ruhiges Händchen habe. Aber ein Fernglas mit 12 facher Vergrößerung still zu halten, schaffe ich beim besten Willen nicht. Selbst mit meinem 10x50 Dekarem von Carl Zeiss Jena habe ich da so meine liebe Not. Mit aufgelegtem Unterarm kein Problem, aber frei Hand wird es nach einer Weile zur Zitterpartie.

Meinem Vater hatte ich seinerzeit zum 60sten ein Eschenbach 9x63 geschenkt, welches ich für sehr gut halte. Nicht außer Acht lassen sollte man Minox und Habicht. Jedoch würde ich für Vergrößerungen > 10 fach auf stabilisierte Gläser (Canon) oder ein Stativ zurückgreifen.

Gruß Wolfgang

uwe1955 23.05.2010 20:30

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 1021459)
Spektiv!
http://www.optolyth.de/produkte/spektive/index.html
Die sind echt Geil!
Mit Adapter AUCH an DSLR anschließbar.War ein Thema im Sonderheft Vogelphotographie!

Das wäre auch meine Empfehlung gewesen.
Wir benutzen Spektive für`s Schießen mit Langwaffen auf 300 m.
Da sind die unschlagbar.

Ernst-Dieter aus Apelern 23.05.2010 20:54

Zitat:

Zitat von uwe1955 (Beitrag 1021464)
Das wäre auch meine Empfehlung gewesen.
Wir benutzen Spektive für`s Schießen mit Langwaffen auf 300 m.
Da sind die unschlagbar.

Machen wir einen Thread draus, mal sehen was rumkommt?

uwe1955 23.05.2010 21:31

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 1021481)
Machen wir einen Thread draus, mal sehen was rumkommt?

Das ist doch schon ein Thread, oder was meinst du jetzt?
Langwaffenschießen oder Spektive?

MemoryRaider 23.05.2010 21:43

Also eigentlich würde ich mir wünschen, dass wir bei Ferngläsern bleiben und das Schießen ganz außen vor lassen :)

uwe1955 23.05.2010 22:01

Zitat:

Zitat von MemoryRaider (Beitrag 1021501)
Also eigentlich würde ich mir wünschen, dass wir bei Ferngläsern bleiben und das Schießen ganz außen vor lassen :)

Sollte doch nur als Hinweis gelten, dass die bis auf 300 Meter bestens geeignet sind.:D

Ernst-Dieter aus Apelern 23.05.2010 23:06

Zitat:

Zitat von uwe1955 (Beitrag 1021509)
Sollte doch nur als Hinweis gelten, dass die bis auf 300 Meter bestens geeignet sind.:D

,
Eben, auch für Nature Pics! Werde mich mal informieren!

TONI_B 24.05.2010 07:06

Spektive recht schön und gut - aber das binokulare Sehen ist unschlagbar!

1. Wesentlich weniger Ermüdung bei langen Beobachtungen
2. "Dreidimensionaler" Effekt
3. Bessere subjektive(!) AUflösung
4. Besser bei lichtschwachen Objekten (zB Dämmerung oder Astronomie)

cdan 24.05.2010 09:12

Zur Beobachtung (auch von Vögeln) benutze ich ein 7x50. Das ist lichtstark, robust, nicht zu groß und lässt sich auch noch gut halten. Immerhin hängt die notwendige Vergrößerung vom Abstand zum Objekt ab und mit etwas Geduld und Übung kommt man schon recht nah an die Tiere ran.

Und für die User mit Kindern: Natürlich muss das Fernglas absolut kindertauglich sein. Da darf man keine Angst haben, wenn es irgendwo aneckt oder unsanfter abgestellt wird.

Stünde ich heute vor der Entscheidung, dann würde meine Wahl eher auf ein Fernglas mit Image Stabilisator fallen, daher finde ich den Vorschlag von TONI_B sehr gut.

Tuergriff 24.05.2010 13:32

Vogelbeobachtung kann sich ueber Stunden hinziehen. Ein Fernglass mit 10 facher Vergroeserung ueber lange Zeit ruhig zu halten ist schon grenzwertig. Daher ist meine Empfehlung eine Fernglass mit 7 oder 8 facher Vergroesserung.

Es ist auch sehr zu empfehlen, Fernglasser in einem Geschaetft mit groesserer Auswahl zu kaufen. Es geht nichts ueber einen direkten Vergleich. Nur so kann man Randunschaerfe, Kontrastverhalten und Farbtreue beurteilen.

Ich benutze ein Leica 8x42 und ein Leica Spektiv.

Obwohl man von den stabilisierten Canon Fernglaesern immer mal etwas hoehrt, sind sie in "bird watching" Kreisen kaum verbreitet. Auch sehe ich in diesen Kreisen nie Fernglaeser mit Vergoresserung > 10. Da greift man dann zum Spektiv.

Das erste was ich mir abgewoehnt habe, war meine Kamera mitzunehmen, wenn ich auch "bird watching tour" gehe.

Tuergriff

MemoryRaider 24.05.2010 14:43

Zitat:

Zitat von Tuergriff (Beitrag 1021674)
Ich benutze ein Leica 8x42 und ein Leica Spektiv.

Obwohl man von den stabilisierten Canon Fernglaesern immer mal etwas hoehrt, sind sie in "bird watching" Kreisen kaum verbreitet. Auch sehe ich in diesen Kreisen nie Fernglaeser mit Vergoresserung > 10. Da greift man dann zum Spektiv.

Das erste was ich mir abgewoehnt habe, war meine Kamera mitzunehmen, wenn ich auch "bird watching tour" gehe.

Tuergriff

Danke für die interessanten Aussagen, besonders die letzte. In der Tat ging es mir auch in der Regel so, wenn "Bird Watching", dann auch nix anderes. Ist ein besseres Erlebnis.

8x42 war ja auch meine ursprüngliche Intention; die Vergrößerung hat mir eigentlich immer gereicht. Obwohl ich das Erlebnis stabilisierter 15facher Vergrößerung schon gerne mal gehabt hätte. Leider hat Toni B. ja keine Birdwatcher-Erfahrung, das hätte ich sehr spannend gefunden. Trotzdem noch mal Danke auch an ihn, so ganz bin ich noch nicht durch mit dem Canon ^^. Da ich fast nie in der Dämmerung beobachte, würde ich kein 7x50 nehmen, es ist deutlich größer und schwerer und hat ein kleineres Gesichtsfeld. Es sei denn, ich würde mich wieder auf Eulenbeobachtung spezialisieren.

Wahrscheinlich wirds doch das Nikon-Glas aus meinem Eingangs-posting werden.

Tuergriff 25.05.2010 00:35

Zitat:

Zitat von MemoryRaider (Beitrag 1021702)
Danke für die interessanten Aussagen, besonders die letzte. In der Tat ging es mir auch in der Regel so, wenn "Bird Watching", dann auch nix anderes. Ist ein besseres Erlebnis.

Ja, Vogelbeobachtung und Vogelfotografie sind doch zwei unterschiedliche Dinge, vielleicht so verwand wie Marathon und Sprint. Ich sehe ja viele Kollegen, die eigentlich Vogelbeobachter sind, sich aber an der Digiskopie probieren, hektisch rumfummeln, von der Technik im Stich gelassen werden (haeufig), fluchen, weil sie die passenden Momente versaeumt haben...am Ende kommte ein Foto heraus, na sagen wir mal das dokumentarischen Wert hat. Dabei rueckt das Geniessen der Natur und das Studieren von Verhaltensweisen in den Hintergrund. Zur Vogelbeobachtug reicht ein Naturschutzgebiet mit einem Beobachtungsstand (Sichtblende), oder ein Feld-Wiesen-Wald-Park Spaziergang mit offenen Ohren und Augen (+ Fernglas).

Zitat:

Wahrscheinlich wirds doch das Nikon-Glas aus meinem Eingangs-posting werden.
Ich kenne zwei Glaeser von Nikon aus der billigeren Monarch Serie (ca. 300 bis 400 Euro) und die bietet fuer ihren Preis eine gute Qualitaet. Das von dir genannte Nikon kenne ich nicht, es wird aber sicherlich noch besser sein. Am besten isr immer noch ein direkter Vergleich, wenn man die Moeglichkeit hat.

Tuergriff

modena 26.05.2010 14:35

Das im Eingangspost erwähnte Nikon High Grade ist ein feines Fernglas und spielt "fast" in der Liga der Swarovski HD, Leica HD und Zeiss T* FL.
Sind jeweils top vergütete Dachkantprismen Ferngläser mit hochwertigen Bak4 Prismen und speziellen ED bzw. Fluoritelemtnen. Stickstoffgefüllt und daher beschlagfrei und wasserdicht.

Ich würd dir in der Klasse noch das Pentax empfehlen:
http://sport-optics.pentax.de/de/gro...w/produkte.php

Spielt ebenfalls da oben mit und ist preislich hochinteressant.

LG

MemoryRaider 26.05.2010 21:43

Zitat:

Zitat von modena (Beitrag 1022397)
Ich würd dir in der Klasse noch das Pentax empfehlen:
http://sport-optics.pentax.de/de/gro...w/produkte.php

Spielt ebenfalls da oben mit und ist preislich hochinteressant.

LG

Vielen Dank für den Tipp; auch ein sehr interessantes Glas. Ups, sehe gerade, dass es bei technik-direkt nur die Hälfte des Nikon-Glases kostet :shock: Könnte man nur beide mal in die Hand nehmen:?

modena 27.05.2010 20:26

Kenne das Nikon aus dem Geschäft und das Pentax von einer Optikmesse und kann dir versichern dass beide erstklassig verarbeitet sind.
Sie liegen ebenfalls sehr gut in der Hand und sind gut ausbalanciert.

Da es jeweils die Topprodukte des jeweiligen Herstellers sind würd ich auch nix Anderes erwarten.

Bestell es doch einfach und mach dir selbst ein Bild. Ihr habt doch in Deutschland zwei Wochen Rückgaberecht.....

Bei einem Händler vorort gibt es solches meist nicht. Diese sind vielfach auf Leica, Zeiss oder Swarovski spezialisiert und bieten andere Marken nur nebenbei.





LG

Spies 27.05.2010 20:30

Hi also ich schmeiße mal das Zeiss Dialyt 8x56 in den Ring, kenne das gute Stück aus eigener Erfahrung (leider nicht eigenem Besitz, es gehört meinem alten Herrn, der es wiederum hat es geerbt) und es ist wirklich das beste was ich an Ferngläsern bis jetzt in der Hand hatte, allerdings nicht ganz billig, Neupreis lag anno 198x bei ca. 1100 bis 1500 DM

modena 27.05.2010 20:49

Die normalen Zeiss, Leicas und Swarovskis 8 x 4X sind zwar schon sehr gut.
Aber unter 1400€ kaum zu bekommen. Die Topausführungen mit Asphärischen, ED oder Fluoritlinsen finden wir in der Gegend von 1800-2000€.
Die sind sicherlich dann auch top...

Und mal ehrlich nur weil ein Nikon oder Pentax mit ähnlichen technischen Daten die Hälfte oder ein Drittel kostet sind sie trotzdem kaum schlechter.
Die haben inzwischen alle ein klein wenig Know How in der Optik.

Aber jeder wie es beliebt.


Hatte kürzlich eine Diskussion mit mehreren Jägern und dabei einen 1:1 Vergleich
mit den Topausführungen der Leica, Zeiss, Swarovski, Nikon und Kowaspektive durchgeführt.

Am Ende mussten selbst die hartgesottensten Jäger von ihrem Latein abkommen
und zugeben, dass ein Nikon oder Kowa optisch nicht schlechter sein muss und das obwohl weder Leica , noch Zeiss, noch Swarovski draufsteht. :shock:


LG

Spies 27.05.2010 21:25

Zitat:

Zitat von modena (Beitrag 1023060)
Die normalen Zeiss, Leicas und Swarovskis 8 x 4X sind zwar schon sehr gut.
Aber unter 1400€ kaum zu bekommen. Die Topausführungen mit Asphärischen, ED oder Fluoritlinsen finden wir in der Gegend von 1800-2000€.
Die sind sicherlich dann auch top...

Und mal ehrlich nur weil ein Nikon oder Pentax mit ähnlichen technischen Daten die Hälfte oder ein Drittel kostet sind sie trotzdem kaum schlechter.
Die haben inzwischen alle ein klein wenig Know How in der Optik.

Aber jeder wie es beliebt.


Hatte kürzlich eine Diskussion mit mehreren Jägern und dabei einen 1:1 Vergleich
mit den Topausführungen der Leica, Zeiss, Swarovski, Nikon und Kowaspektive durchgeführt.

Am Ende musten selbst die Hartgesottensten Jäger von ihrem Latein abkommen
und zugben dass ein Nikon oder Kowa optisch nicht schlechter sein muss und das obwohl weder Leica , noch Zeiss, noch Swarovski draufsteht. :shock:


LG

1400€ das wäre ja eine Preisentwicklung von +100% :shock:

modena 27.05.2010 23:23

Die Dachkantprismenferngläser der drei bekannten
Fernglashersteller sind aber selbst im Zollfreigebiet so teuer.

Swarovski beispielsweise hat über die letzten 2 Jahre den Preis um über 50% angehoben. Leica ist nur unwesentlich günstiger und das Zeiss kriegt man 100-200€ günstiger.

Tja so ist das eben, wenn man eines der drei Bekanntesten haben will.

LG

Tuergriff 28.05.2010 13:26

Zitat:

Zitat von modena (Beitrag 1023060)
Und mal ehrlich nur weil ein Nikon oder Pentax mit ähnlichen technischen Daten die Hälfte oder ein Drittel kostet sind sie trotzdem kaum schlechter.
Die haben inzwischen alle ein klein wenig Know How in der Optik.

Genau, auf das "kaum" kommt es an :D. Ich habe schon durch genug Fernglaser geschaut...es gibt unterschiede, selbst zwischen den Spitzenmodellen von Swarowski, Zeiss und Leica.

Es ist eine ewige Diskussion: Warum kein Fernglas aus Fernost kaufen, wenn die doch nahezu das gleiche bieten wie die der gennanten 3 Marken, aber nur 1/2 bis 2/3 des Preises kosten. Es muss jeder selbst entscheiden, nachdem er verschiedene Glaeser getestet hat, ob einem das "nahezu" den Aufpreis wert ist. Mir war er es (vor ca. 7 Jahren)

Tuergriff

modena 28.05.2010 14:40

Naja vor sieben Jahren war der Preisunterschied aber noch nicht so abgehoben....

Die Optischen Unterschiede sind heute für Ottonormal absolut zu verschmerzen.
Vergütungen sind heut bei den meisten Herstellern sehr hochwertig (vor allem bei denen die aus der Fotobranche kommen), die Ferngläser scharf, kontrastreich und ziemlich Farbneutral oder was der Hersteller eben für Farbneutral hält, abhängig von der Vergütung.
Sie sind alle auf dieselbe Art aufgebaut. Heutzutage sind die Besten Dachkantprismen Ferngläser mit Bak4 Glasprismen und Phasenkorrektubelag und einer Silberschicht als Spiegel.
Das Zeiss Victory benötigt wegen dem Abbe König Prisma keine Verspiegelung.

Dann sind bei den Besten noch ED oder Fluoritelemente enthalten um Farbfehler zu korrigieren und die Schärfe zu erhöhen. Teilweise werden wie beim Pentax noch Asphärische Elemente in den Okkularen verbaut zur Korrektur von Sphärischen Abberationen und um die Schärfe bis zum Rand zu gewährleisten.

Die besten sind aus Magnesium mit Gummimantel, haben mehrere Dichringe und sind daher meist bis 1m Wasserdicht. Weiterhin mit Stickstoff gefüllt um dem Beschlagen vorzubeugen.
Dann bieten sie 20-30 Jahre Garantie.

Das ist heut so der Stand der Technik und die Besten alle ziemlich gleich aufgebaut.
Egal ob Leica, Pentax oder Minox.

Unterschieden tun sie sich vielleicht noch in der Dämmerungszahl oder dem Sehfeld auf 1000m. Dann ist der Handgriff hier und da etwas anders aufgebaut oder der Augenabstand etwas grösser oder kleiner
oder wie bei den Swarovski EL ohne durchgehende Verbindung zwischen den Optiken.
Oder das Gewicht um ein paar Gramm unterschiedlich.
Das geht IMHO alles in den Bereich der Geschmacksache....

Rein optisch ist eine Unterscheidung im Blindtest aber sehr, sehr schwierig.
Da kann man sie höchstens bei der durch die Vergütung veränderten Farbgebung und dem zur Verfügung stehenden Sehfeld unterscheiden.
Oder vielleicht noch durch die Minimalen Lichtstärkeabweichungen in der Dämmerung.
Aber ob deswegen über 1000€ Preisunterschied gerechtfertigt sind?
Für den Nicht Jäger IMHO keinesfalls!

Ich habe den direkten Vergleich, meine Familie hat einen Laden bei dem die Jäger ein und ausgehen. Und da steht von Leica über Swarovski über Zeiss, Canon, Nikon, Olympus, Minox, Kowa etc. doch so einiges an Ferngläsern und Spektiven rum.

LG

Ernst-Dieter aus Apelern 28.05.2010 14:46

Wenn wir schon beim Thema Fernglas sind, zwei Fragen.
Welche Typen sind am dämmerungstauglichsten(Nachttauglich)?
Gibt es schon Ferngläser mit Restlichtverstärker?
Habe ein altes "No Name" 8x56 und eine neues 7x50.

modena 28.05.2010 15:37

Je grösser die Öffnung der Eintrittspupille, desto Dämmerungstauglicher. Ebenso wichtig ist die Grösse der Austrittspupille,
den Rest leistet die Vergütung. Je besser diese ist, desto besser ist die Lichttransmission.

BeHo 28.05.2010 15:46

Zitat:

Zitat von Tuergriff (Beitrag 1023338)
Es muss jeder selbst entscheiden, nachdem er verschiedene Glaeser getestet hat, ob einem das "nahezu" den Aufpreis wert ist. Mir war er es (vor ca. 7 Jahren)

Und in der Zeit dürfte es bei gutem Zustand kaum an Wert verloren haben.

TONI_B 29.05.2010 07:43

Die Leistung eines Fernglases in der Dämmerung kann man (in Grenzen!) durch die sog. Dämmerungszahl beschreiben:
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mmerungszahl

DanielMS 22.11.2010 17:47

Bin auf der Suche nach einem leichten "immer-dabei" Fernglas und hab meine Auswahl jetzt schon so weit eingeschränkt:

Steiner Safari Pro 8x22
Steiner Safari Pro 10x26

Ich würde je das 10x26 nehmen, habe aber nun mehrfach gelesen, dass das Sichtfeld nicht grade groß ist und daher das 8x22 besser geeignet ist, um z.B. Vögel oder Wale zu beobachten. Meine Frage ist nun, ob der Unterschied zwischen 8facher und 10facher Vergrößerung sehr groß ist. Oder andersrum gefragt, würdet ihr eher die stärkere Vergrößerung oder das größere Sichtfeld vorziehen?

Und gibts ein anderes Fernglas in der Preis- und Gewichtsklasse, was besser ist? Hab über die beiden eigentlich nur gutes gelesen.

Gruß Daniel

MemoryRaider 19.06.2012 11:04

Canon 10x42 L IS WP
 
http://www.amazon.de/Canon-Binocular...0096507&sr=8-1

Wäre zwar Zufall, aber hat jemand Erfahrungen mit diesem Glas oder überhaupt mit einem Canon-Bildstabi-Fernglas?

Ich würde mir einiges erhoffen von so einem hochqualitativen Glas mit Stabi. Bin sonst immer mit einem billigen 8x42 unterwegs, aber das dezente Zittern eines alternden Mannes nervt mich schon manchmal.

fiefbergen 19.06.2012 11:59

Ich kann dir bei deiner Entscheidung zwar nicht weiterhelfen, aber vielleicht mal als Tip - fahr doch mal für einen Tag nach Helgoland. Es gibt dort, sowohl im Unter- als auch im Oberdorf diverse Läden mit einer Riesenauswahl. Außer auf Messen kenne ich keine anderen Orte, wo man so viele verschiedene Gläser im direkten Vergleich in die Hand und ans Auge nehmen kann. FL - Büsum ist doch kein Ding.

McOtti 19.06.2012 12:40

Hallo

Ich habe ein Canon 12x36 Fernglas mit Stabi .... http://www.amazon.de/Canon-Binocular...0102484&sr=8-1 den Stabi möchte ich nicht meht missen. Stabilisierte Ferngläser gibt es aber auch noch von Nikon .
Mein Canon 12x36 hat etwas um die 600-620€ gekostet und das ist es mir wert.
Einzig die Dämmerungssicht ist wegen den x36 ist schlechter als bei den "Teueren" Zeiss und Co - aber dies macht der Stabi wieder wett .
Gerade bei längeren Beobachten merkt man dies.

Gruß Uwe
P.S. der Tipp mit Helgoland ist Richtig - ich konnte in der Oberstadt gegenüber den Fahrstuhl ein Geschäft mit riesiger Auswahl finden und der Besitzer gab sogar die Gläser mit raus zum (kurzen) Testen - zumal Helgoland Zollfrei ist :cool: ( ich habe allerdings im Netz gekauft)
noch ein 15x50 IS AWvon Canon http://www.amazon.de/Canon-Fernglas-...0103096&sr=1-1

weselit 19.06.2012 12:52

Seit 30 Jahren habe ich ein Steiner Glas im Gebrauch

das Minox Fernglas HG 10x52 ist dem deutlich überlegen!

bellerophon 19.06.2012 13:20

Das im Eingangsposting genannte Nikon HG ist ein prima Glas.

Ist 8x zu wenig? An der Nordsee und am Bodensee evtl. ja, im Wald und im Garten nein. Fürs Vogelgucken hat sich anscheinend 10x42 als "Standard" bewährt; die Vergrößerung läßt sich noch freihand einigermaßen halten und die Gläser sind nicht zu schwer. Und für höheren Vergrößerungsbedarf geht eher ein Spektiv.

Insofern: Zeiss Conquest HD 10x42 (PLV-Glas).

Ein Canon Stabi 12x36 würde mich reizen (15x ist schon etwas heftig, kleines Sehfeld und so), wohl wissend, dass da in der Dämmerung Einschränkungen hinzunehmen sind. Aber Vögel bei schlechtem Licht ist eh so eine Sache.

Mein Tip für Gelegenheits-Einsteiger-Birder für ein preiswertes, einigermaßen gutes (ok, im Gegenlicht ist's klassentypisch nicht ganz so gut) und nicht zu großes Glas wäre das 8x36 Nikon Monarch. Da liegt dann auch nicht so viel Geld im Schrank rum, wenn nichts draus wird, und man lässt es auch mal entspannt im Handschuhfach.

Aber merke: Wenn du dich für ein Mittelklasse-Glas entscheidest (das Conquest und das Nikon HG zähle ich da schon nicht mehr zu), dann werde glücklich damit und halte dich von den "Premium"-Gläsern fern (Depressionen, Kaufreflex etc.)!

bellerophon


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