![]() |
85/1,4 vs. 100/2,0
Hi,
das 100/2,0: Angeblich das neben dem 200/2,8 das Schärfste, was unser System zu bieten hat. Aber: Ist es wirklich so toll, wie hier immer behauptet wird? Ich habe mir bei einer günstigen Gelegenheit eines besorgt. Da ich schon ein 85/1,4G und ein 100/2,8 Makro habe, war dies eigentlich nicht wirklich nötig. Weils aber so ein Klassiker ist, wollte ich es dann doch. Es hat mich einfach in den Fingern gejuckt. Nun habe ich also das 85er und das 100er. Beides klassische Portraitbrennweiten. Beide stellen super frei. Das 100er ist absolut offenblendtauglich, das 85er nicht. Bei Blende 2,0 ist es allerdings auch super scharf. Wenn das Interesse besteht, kann ich hier gerne einen kleinen Vergleich einstellen. Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen: Viele schimpfen, dass das 100/2,0 nicht mehr gebaut wird und auch nur so kurz gebaut wurde. Es ist kaum zu bekommen. Das 85er hingegen bekommt man gerade in der ersten oder zweiten Version sehr leicht. Das neue Zeiss kann man sogar gleich im Laden kaufen. Die Haptik des 85ers (ausgenommen der ersten Version) ist um so viel besser als die des 100ers. Der Fokusring ist viel angenehmer, es ist größer, liegt (mir) besser in der Hand... Ja wozu brauch ich dann noch ein 100/2,0? Das 85er ist bei 2,0 ebenbürtig. Ich verstehe es nicht, bitte klärt mich auf! :roll: :top: Es erscheint mir fast so, als würde man sowieso nur das haben wollen, was kaum zu bekommen ist. LG, Melanie |
Zitat:
|
Hallo,
die 85er von Minolta und das 2/100 haben eine unterschiedliche "Korrektionsphilosophie". Die Übergänge von scharf zu unscharf verlaufen bei 85er weicher als beim 100er. Durch die sphärische Unterkorrektion hat das 85er etwas mehr "Schleier" (Haze) auch bei Bl. 2 als das 100er. Dafür ist das scharfe "Kernbild" in der Tiefe etwas ausgedehnter als es bei einem hochkorrigierten Objektiv wäre. Ich mag das für Portraits, weshalb ich das Minolt auch noch nicht gegen das Zeiss tauschen will. Einen sehr schönen Vergleich hierzu gibt es von stevemark hier: Klick Seine Erfahrungen mit dem 85er kann ich zu 100% nachvollziehen. Insofern: Wenn Du derartig subtile Feinheiten zu schätzen weisst, ist das 100er kein Ersatz für das 85er und umgekehrt. |
Zitat:
|
Zitat:
Zitat:
LG, Melanie |
Zitat:
Dann lass es halt Sammelleidenschaft sein, das reicht doch notfalls als Rechtfertigung (die eigentlich unnötig ist - zumindest vor irgendeinem Forum). EDIT: Zitat:
Da wird der Faktor Seltenheit wohl sicherlich die Hauptrolle spielen, aus dem gleichen Grund wird wohl auch betont, daß es selten ist: weil es eben selten ist. Und ja, man kann ohne ein 100 /2 leben, ich schaffe das schon seit fast 33 Jahren. Sorry für den Sarkasmus und bei allem Verständnis für die Leidenschaft zum Hobby, aber langsam wird's irgendwie seltsam. Ebenso wie so manche Objektivbeschreibungen schon ins esoterische abzugleiten scheinen: wenn ich in dem review schon wieder lese, daß optische Eigenschaften (um nicht zu sagen Fehler) als "the glow" bezeichnet werden ... oh my. Ähnlich geht's mir aber auch immer bei den "Minolta Farben" und dergleichem. Wenn es nur darum geht, die Ähnlichkeit der Leistungen des 85 und 100 zu betonen: OK, zumindest mir waren die allerdings bekannt. Darum kann ich auch gut nur mit dem 85er leben. |
OK, dann formuliere ich es mal anders:
Wenn ihr ein 85/1,4 und ein 100/2,0 hättet, welches würdet ihr dann häufiger einsetzen bzw. welches wann und warum? Ich habe mir diese Frage gestellt und kam zu dem Schluss, dass man auch ohne 100/2,0 auskommen kann bzw. es v.a. in der Haptik sehr unterlegen ist, die mir aber wiederum sehr wichtig ist. Zugegebenermaßen hatte ich nicht erwartet, dass die Haptik so viel schlechter ist. Optisch sind die Unterschiede bei Blende 2,0 sowieso auf sehr hohem Niveau (für mich nicht von Bedeutung). Vllt werde ich meins auch wieder verkaufen, mal sehen. LG, Melanie |
Zitat:
ich habe auch beide und ich möchte keines der beiden missen. Wie turboengine schon sagte, sie sind einfach sehr unterschiedlich. Ich bin ehrlich gesagt noch nicht auf die Idee gekommen, die beiden jetzt mal ganz gezielt bei Blende 2 zu vergleichen, insofern ist meine Antwort jetzt sicherlich nicht allzu fundiert. Aber ich würde doch vermuten, daß sie sich auch da deutlich unterscheiden. Es kommt nicht nur auf die Schärfe an. Ich mag das 2/100 sehr. Auch weil es so klein ist. Ich nehme es sogar fast lieber als das 1,4/85. Letzteres nehme ich mit, wenn ich davon ausgehe, daß ich die Blende 1,4 auch brauchen werde, ansonsten meist das 2/100. Selbstverständlich kann man auch ohne das 2/100 leben. Aber ICH gebe meins so schnell nicht her. ;) Rainer |
Hallo Rainer,
endlich mal jemand, der meine Frage so verstanden hat, wie sie gemeint war :top: Bei mir ist es andersherum. Sicherlich ist das eine Geschmacksfrage, aber mir ist das 100/2,0 schon wieder zu klein. So oft konnte ich es noch nicht in der Praxis einsetzen, aber ich glaube, dass ich das mal öfter tun sollte :cool: LG, Melanie |
Melanie, ich ziehe gerne einfach mal nur mit einem kleinen Set von klassischen Festbrennweiten los. 2,8/16, 2/35, 1,4/50, 2/100, evtl noch das 2,8/200+Minolta-Konverter. Kleines Gepäck, dennoch alles abgedeckt, exzellente Abbildungsleistung, einfach top.
Das 100er paßt natürlich auch besser in die Reihe 50, 100, 200 als das 85er. Wenn ich statt des 200ers aber das STF (135mm) einpacke, dann hat das 85er die "größere" Chance in die Tasche zu wandern. Rainer |
Zitat:
Zitat:
viele Grüße aidualk |
Zitat:
Die Quelle zu "The Glow" ist meines Wissens dieser Artikel von Mike Johnston: Klick Ob das nun was mit Esoterik zu tun hat? Vielleicht ein wenig... |
Zitat:
Zitat:
ich glaube, die Antwort hast du dir da schon ein wenig selber gegeben. Objektive werden schnell legendär, wenn sie offenblendtauglich sind. Das 100er ist das, das 85er nicht. Also hat das 85 einen vielleicht etwas schlechteren (wenn auch immer noch sehr guten) Ruf, weil man es ja abblenden muss... Ob die resultierende Blende (also F/2.0) am Ende die gleiche ist, ist zweitrangig. Ist ein bisschen seltsam, aber so könnte ich mir die Sache erklären. Ich habe das Objektiv übrigens auch sehr gemocht und hatte auch mal das ganz alte 85/1.4. Als eins der beiden gehen musste, war auch das 85er fällig. Das lag zum einen an der Größe, zum anderen an den potentiellen Schwierigkeiten bei der Wiederbeschaffung, wenn ich das 100er weggegeben hätte. Jetzt bei Canon hatte ich dann auch wieder die Wahl 85/1.8 oder 100/2.0 und bin beim 85er gelandet. Der Unterschied in der Lichtstärke war hier zwar nicht so groß, aber auch hier war das Zauberwort eigentlich wieder offenblendtauglich. Und 85mm sind im Moment für mich die variablere Brennweite, weil es bisher die einzige FB unter 100mm ist. |
Ein Freund hatte mich gebeten ein Konzert seiner Band zu fotografieren. Eigentlich ist das nicht mein Metier aber ich habe zugesagt. Das Licht war ziemlich übel und ich war froh, das 85mm 1.4, das ich sonst kaum brauche, dabei zu haben.
Ich war sehr erstaunt, wie gut es bei Blende 1.7 perfomt hat. Hier war die Ausbeute von den Belichtungszeiten her am besten, da ich nicht über ISO 1000 gehen wollte! Was will ich damit sagen? Mach es doch vom Praxiseinsatz her fest. Wenn ich häufig bei ganz wenig Licht fotografieren müsste, würde ich darauf achten, möglichst lichtstarke und offenblendtaugliche Objektive einzusetzen (in dem Fall wäre evtl. das Zeiss 85mm 1.4 die noch bessere Wahl!?). Das 70-200mm war bei dem Konzert z.B. völlig fehl am Platz, da ich mit 2,8 und längeren Brennweiten nicht viel ausrichten konnte. |
Zitat:
Nun könnte man auch einfach sagen, man mag die Charakteristik solcher Objektive in bestimmten Situationen, oder man kann solche (IMO banalen) Eigenarten zu Sachen wie "the glow" hochstilisieren. Ich persönlich finde letzteres etwas ... nun ja, komisch. Der velinkte Artikel bezieht sich auf ältere Objektive in Verbindung mit bestimmten Filmmaterialen, Papieren und Entwicklungsmethoden - ist IMO nochmal etwas anderes, erinnert mich aber auch an (ich zitiere mal GPO) "Voodoo": man kennt das z.B. auch aus dem Hi-Fi Bereich, wo ein Glasfaserkabel dann "luftiger" klingt als das andere u.ä. Dem geneigten Leser wird damit gerne eine Überlegenheit des Testers/Autors suggeriert - ich schreibe das hier natürlich auch nur, weil ich einfach keine Ahnung habe, was es z.B. mit "the glow" eigentlich auf sich hat ;) |
Zitat:
Den Leuten gefällt es. Beim Fotografieren ist es genauso - nur man sieht den Unterschied statt ihn zu hören. "The Glow" kannst du jedoch nur ansatzweise im Fotoshop erzeugen (Clarity reduzieren, Gauss'scher Weichzeichner). Was aber misslingt, ist die selektive Manipulation der MTF. Du müsstest die niedrigen Ortsfrequenzen reduzieren, die höheren weitestgehend unangetastet lassen. So gibt es einen leichten Schleier durch überstrahlungen, der Kontrast sinkt, die Details bleiben jedoch erhalten. Einen Photoshop-Filter, der das schafft, kenne ich nicht. Portraitfotografen greifen hierfür gerne z.B. zum Rodenstock Imagon. Nenn' es meinetwegen Voodoo, aber worüber wollen wir uns denn sonst so unterhalten?
Uääähhhh! |
Zitat:
Also ich glaub an diesen Voodoo! (auch wenn ich`s bei weitem nicht so gut erklären kann) |
Ich hatte vom 85er vier Exemplare. Ich habe sie immer wieder verkauft, weil ich mit dem Teil an digital und APS-C nie richtig warm geworden bin. Größe, Brennweite, Schleier bei Offenblende. Das 85er ist ein tolles Objektiv, aber irgendwie nix für mich.
Seitdem suche ich nach dem 100er, weil es alleine von den Spezifikationen mir besser liegt. So etwas braucht man nicht rational begründen. Warum schreibe ich mit Tinte und nicht mit Kugelschreiber? Das ist auch ganz einfach persönlicher Stil und Vorliebe. |
Zitat:
Hallo Melanie, ich würde beide verkaufen und mir das Zeiss Planar 1,4/85 holen. In meinen Augen sind die Debatten auch hier im Forum schon etwas lustig, da wird ein Objektiv, das nach diversen Tests scharfe Kernbilder und sonstiges bei 1,4 liefert, sonst aber einen weniger schönen Flaum hat, hochgejubelt, ein anderes, das es gar nicht gibt, zum Knüller erhoben. Dabei haben wir das beste 85er im System, das es derzeit für DSLRs gibt. Also wozu die Nostalgie? Das 100er halte ich für obsolet, solange es so ein gutes 85er von Zeiss gibt. Dieses ist übrigens für mich DER Grund gewesen, eine Sony zu kaufen und zu behalten (ich warte seit September 09 auf eine funktionstüchtige :a:700, bisher nach 3 Versuchen noch immer vergeblich). |
Zitat:
Obwohl ich mein Minolta (1. Version) ja eigentlich sehr selten nutze, war ich jetzt erstaunt, wie gut es sich schon bei Blende 1.7 mit korrekter Belichtung und stimmigem Weißabgleich geschlagen hat! Letztlich ist neben der Nostalgie m.E. auch der monetäre Aspekt nicht zu vernachlässigen. Gerade die 1. Version bekommt man im Grunde genommen ja für die Hälfte des Sony-NP! Wenn ich jedoch ein 85mm sehr häufig einsetzen würde, müsste ich das Zeiss zumindest mal beschnuppern...:lol: |
Zitat:
|
Hallo Melanie,
da sich bei der schnellen Durchsicht dieses Threads noch niemand als Abnehmer, Deines offenbar überzähligen 100’er outete, mache ich einfach den Anfang. Ich habe mit meiner lichtstarken Portraitlinse 1,4/85 (Minolta, 1. Generation) probiert, Hallensport wie Handball zu fotografieren. Neben dem damaligen Hindernis einer Dynax 7D bei hohen Iso war auch die „langsame“ Linse mitbeteiligt, dass ich an den Bildergebnissen ganz schön zu knabbern hatte. Eine schnelle Linse, die auch offenblendtauglich ist, wäre mir in diesem Falle höchst willkommen. Das damals eingesetzte Kameramodell habe ich bereits erfolgreich ersetzt. Insofern wäre ich bei einer preisrealistischen Abgabe Deiner Linse, einem Tausch von Geld gegen Ware, nicht abgeneigt. In vielen Forenbeiträgen werden gerne längere Makros auch als Portraitlinsen empfohlen. Meist stockt dann aber der Ausbau des Hobbies ganz abrupt, wenn die abgelichtete Erbtante erstmalig ihr Abbild mit einer solchen Linse zu Gesicht bekommen hat. Jede Linse hat ihre Stärken, die es auszunutzen gilt. Gruß Frank |
Zitat:
Aber vielleicht ist das hier einfach das falsche Forum hierfür. |
Zitat:
|
Zitat:
Ich denke, ich werde beide Objektive bei besserem Wetter nochmal ordentlich in Theorie und Praxis gegeneinader testen. Wenn mir dann keine wesentlichen Unterschiede auffallen, wird eins wohl wirklich weichen müssen. Obwohl es auch nicht schlecht ist, das 100er an die A700 zu schrauben und das 85er an die A900 (wenn man mal mit 2 Kameras unterwegs ist). Im Endeffekt hat man dann zwei sehr verschiedene Brennweiten. Ob sich das lohnt, ist die Frage. Edit: Zitat:
LG, Melanie |
Zitat:
daß Du ein absoluter Zeiss-Fan bist, ist allseits bekannt. Das sind ja auch zweifellos erstklassige Objektive. Aber glaube mir, es gibt auch Objektive, auf denen etwas anderes als Zeiss draufsteht. Das Minolta 2/100 gibts wirklich. ;) Und ja, es ist ein "Knüller". Auch wenn nicht Zeiss draufsteht. Selten ist es sicherlich, aber mit etwas Geduld bekommt man es durchaus. Und obsolet ist es keineswegs. Rainer |
Zitat:
Versuche doch mal spärlich beleuchtete Portraits im leichten Gegenlicht oder mit einer Lichtquelle im Hintergrund. |
@ turboengine: Das war nicht nur auf die optische Leistung bezogen. Nicht immer zählen die harten Fakten. :top:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Wie sieht es in puncto Kontrast aus? |
Zitat:
Huch, wie gut Du mich kennst :oops::cool: |
Eigentlich sollte man nie mehr als ein Objektiv pro Jahr kaufen. Man muss einem Obejktiv auch Zeit geben.
Ein Objektiv ist ein wenig wie ein Instrument. Man muss sich erst einmal anfreunden und es "spielen" lernen. Jedes Objektiv hat seinen ganz eigenen Charakter. Man kann nicht einfach mal eben x Objektive zusammen kaufen, einen "Test" machen und dann glauben man wisse irgendwas über die Objektive. So ein Objektiv muss man einige Zeit einsetzen und erst dann lernt man seine Stärken und Schwächen in den unterschiedlichsten SItuationen kennen. Eines eignet sich besser für bestimmte Situationen als ein anderes. Das kann an bestimmten Lichtsituationen oder auch bestimmten Farben liegen. Dem einen liegen Landschaften besser, dem anderen dafür was anderes. Eines liebt kühle Farben, das andere wieder eher warme usw. Mit "haben" alleine und irgendwelchen Schärfevergleichen ist es nicht getan. Mit dieser Einstellung wird man letztlich gar nichts gerecht, schon gar nicht einem vermeintlichen Anspruch nach Qualität. Es gibt Situationen da würde ich immer das eine Objektiv dem anderen vorziehen und das hat nichts mit irgendwelchen Tests oder Meinungen zu tun sondern mit meinen Erfahrungen und der Kenntnis über die Eigenheiten des jeweiligen Objektivs in meiner ganz eigenen Arbeitsumgebung. Das "Bessere" ist nicht immer zwangsläufig das "Richtige". Also nachdem Du dich nun sehr intensiv mit dem Kaufen deines Equipments beschäftigt hast, solltest Du nun dazu übergehen es auch zu benutzen. |
Dem kann man eigentlich nur Recht geben. Ich habe meinen Objektivpark auch recht schnell aufgestockt und stelle jetzt erst fest, was in einem einzelnen Objektiv so drin steckt.
|
Zitat:
Zitat:
LG, Melanie |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:12 Uhr. |