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Justage
Hallo,
ich komme gerade aus dem Urlaub und habe meine Fotos gesichtet. Wieder mal alle unscharf. Statt meiner Lebensgefährtin sind die Touristen, die hinter ihr stehen scharf! Das reichte mir jetzt entgültig, schließlich war die Kamera schon bei Geissler und die hatten nichts gefunden und auch nichts gemacht. Die Kamera ist bei großen Blendenöffnungen unter Blende 8 nicht zu gebrauchen! Ich habe jetzt wie in einem anderen Thread hier beschrieben den Aufkleber unter der Kamera gelöst und eine Justage mit diesen drei Schrauben versucht. Dazu habe ich das Minolta 50/1,7 bei Offenblende auf einem Stativ benutzt. Allerdings habe ich mehrere Stunden dazu gebraucht weil mir der Zusammenhang der drei Stellschrauben nicht klar ist. Ergebnis: Ich finde, daß der Fokus jetzt besser sitzt. Ganz zufrieden bin ich aber noch immer nicht. Kennt denn niemand eine deutschsprachige Anleitung, anhand derer man die Sache mit System angehen kann? Ich habe zwar an allen drei Schräubchen gedereht und mich der besten Einstellung irgendwie angenähert, denke aber, daß es noch besser geht, wenn man nur weiß mit welcher Schraube man anfängt und aufhört. Eine Warnung möchte ich noch loswerden: Falls jemand das auch versuchen möchte, sollte er aufpassen, daß er die Schrauben nicht zu weit löst, weil die Justageschrauben gleichzeitig die Befestigungsschrauben sind. Kentucky |
Lies mal hier weiter.
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wirklich zu dumm, den Zusammenhang der drei Schrauben zu verstehen und suche daher eine (möglichst deutschsprachige) Schritt für Schritt Anleitung mit welcher Schraube man anfängt und wie man sich dem Optimum nähert. Ich habs nach Try- und Error gemacht und etliche Stunden dafür gebraucht. Dabei habe wirklich alles komplett verdreht (für meinen Geschmack zu viel). Ich finde zwar, daß es jetzt besser ist, aber wenn man eine systematische Service-Anleitung hätte, würde es bestimmt noch besser gehen. Kentucky |
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Gruß Micha |
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und haben nichts gemacht, obwohl der Backfokus sowas von eindeutig ist. Ich würde keine Sony mehr kaufen. Kentucky |
Hier ist es doch sehr gut erklärt.
Wenn Du alle 3 Schrauben um den gleichen Betrag verstellst, verschiebst Du den AF Sensor parallel. Wenn Du eine Schraube mehr oder wenige verstellst, kippt der Sensor. Das sollte nur erforderlich sein, wenn die Schärfe eines zur Kamera rechtwinklig stehenden Testmusters in den Bildecken unterschiedlich scharf ist. Zitat:
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Ich habe weitergetüftelt und mein Fokus sitzt jetzt einigermaßen (meistens jedenfalls).
Eingestellt habe ich es mit dem 50mm. Dann habe ich noch meine anderen Objektive ausprobiert und muß leider feststellen, daß der Fokus bei jedem Objektiv irgendwie anders liegt. Bei meinem 35-70/4 und beim 35-80/4,5 macht das nicht viel aus, ist aber bei offener Blende dennoch deutlich sichtbar. Das 24-85/3,5 hat aber einen ganz krassen Backfokus. Nachdem der Body jetzt für die meisten Objektive einigermaßen paßt, frage ich mich, bzw. euch, ob man denn das Ovjektiv auch irgendwie einstellen kann? Kentucky |
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So hatte ich es auch gemeint, nur verkehrt ausgedrückt. Sorry...:oops: |
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Hallo,
Nachdem ich gestern und Vorgestern die Schrauben einfach nach Gefühl verstellt habe, habe ich heute noch mal von vorn angefangen weil mir die Idee nicht gefallen hat, daß das AF-Modul jetzt möglicherweise schief sitzt oder die Federn zu sehr gespannt sind. Über Nacht kam mir auch die Idee, daß es mehrere Abstände des AF-Moduls geben könnte, bei denen der AF richtig sitzt. Auch wenn das jetzt ein Monolog ist, möchte euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten. Hier meine Anleitung zur Justage des AF-Moduls bei der A200: 1) Um eine parallele Ausgangslage des AF-Sensors zu erreichen, alle drei Stellschrauben ganz hineindrehen. Achtung: wegen der Federn nicht ganz festziehen! 2) Alle drei Schrauben 2,5 Umdrehungen rausdrehen. Das ergibt einen deutlichen Backfokus. 3) Durch hineindrehen aller drei Schrauben um jeweils denselben Betrag dem Fokus annähern [1]. Bei mir waren es folgende Schritte: - 1/2 U alle hinein - 1/2 U alle hinein - 1/4 U alle hinein - 1/4 U alle hinein - 1/8 U alle hinaus - 1/16 U alle hinaus - ein Tick alle hinaus - ein Tick alle hinaus Unterm Strich ergibt das nach dem Festziehen aus Schritt 1 1,5 Umdrehungen raus. Das deckt sich mit meinen gestrigen Erfahrungen und dürfte somit die richtige Position sein, bzw. ein guter Ausgangspunkt. 4) Kamera mehrmals ein- und ausschalten und Fokus prüfen. [1] Fünf Batterien oder kleine Flaschen in unterschiedlicher Entfernung bei Offenblende mit Stativ ... ist ja allen hier bekannt. -> Bild in der Galerie Natürlich ist das nur eine Notlösung. Der Profi wird es anders machen (wahrscheinlich nicht optisch, sondern durch Spannungsmessung am AF-Modul) Aber jedenfalls ist sichergestellt, daß der Sensor erstens einigermaßen parallel sitzt und zweitens die Federn nicht überspannt sind. Und die schlechte Nachricht: Der Fokus paßt jetzt nur für dieses Objektiv perfekt :flop: Man sollte sich zum Einstellen also eins wählen, das man häufig benutzt oder eins, welches mit möglichst vielen anderen Objektiven im Fokus übereinstimmt. Kentucky |
Ich sehe da aber noch ein theoretisches Problem:
Angenommen die Ausrichtung der AF-Einheit ist im Rahmen von Fertigungstoleranzen nicht ganz plan, wenn alle Schrauben ganz hinein gedreht werden, dann bleibt diese Situation nach Deiner Methode bestehen, da Du alle Schrauben immer um eine gleiche Umdrehungsanzahl drehst. Die Schrauben sind aber gerade dazu da, solche Fertigungstoleranzen durch Justage zu korrigieren. Ich würde also davon abraten, die beschriebene Vorgehensweise zu übernehmen. Wenn man sowas schon unbedingt selbst machen will, sollte man auch wissen, wie man die Verkippung des AF-Moduls vermessen und korrigieren kann. Ansonsten wundert es mich nicht, wenn anschließend unterschiedliche Brennweiten verschiedene Fokuslagen aufweisen. Grundsätzlich würde ich da lieber (nochmal) den Fachmann konsultieren. |
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ist. Jedoch ist mir der jetzige Zustand mit halbwegs passendem Fokus deutlich lieber, als der ausgeprägte Backfokus, den ich bisher hatte. Und ich freue mich darauf, bei nächster Gelegenheit endlich auch mal Fotos mit offener Blende machen zu können. Zitat:
Fehlfokus zurück, mit der ich sie Geissler geschickt hatte. Mir wärs ja auch lieber, ein Fachmann hätte das professionell erledigt. Die Tatsache, daß bei mir verschiedene Objektive unterschiedliche Fokuslagen haben, führe ich nicht auf die Brennweite zurück, denn das 24-85 deckt ja dieselben Brennweiten wie mein 35-70 ab und trotzdem ist das eine (relativ) scharf und das andere nicht. Ich bin deshalb fest davon überzeugt, daß es nicht an der Brennweite, sondern tatsächlich am Objektiv selbst liegt, wenn die Fokuslage abweicht. Kentucky |
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Wäre natürlich interessant, wenn man auch die Verkippung irgendwie selbst sauber einstellen könnte. Dazu müsste man wahrscheinlich ausgehend von einer Grundkalibrierung nacheinander die verschiedenen Einzelsensoren an einer parallel zur Kamera ausgerichteten Testkarte mittels Fokusversuchen auf BF/FF untersuchen, um anschließend aus dem Gesamtergebnis zu schließen, welche Drehungen an den 3 Stellschrauben in die richtige Richtung gehen sollten. Ziel sollte zunächst ein gleichmäßiger BF/FF bei allen Sensoren sein, den man anschließend (nochmal) über das parallele Verschieben durch gleiche Drehung aller Schrauben korrigieren müsste. Ggfs. muss man das Ganze auch nochmal wiederholen, um eine höhere Genauigkeit zu erreichen, da es ja nicht ganz einfach ist, einen BF/FF genau zu messen. Die jeweiligen äußeren Schrauben der "L"-förmigen Anordnung sollten die Verkippungen in vertikale resp. horizontale Richtung beeinflussen. Über den letzten oben beschriebenen Schritt beseitigt man dann die möglicherweise falsche Einstellung der 3. Schraube im Zentrum des "L" in der Anfangskalibrierung. Meine Überlegungen habe ich in der Praxis natürlich nicht verfiziert, weil ich das Problem zum Glück noch nicht hatte, aber vielleicht hilft es Dir ja bei Deinen Versuchen. |
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Über den Rest braucht man nicht disktuieren, auch ich bin/war nicht mit Geißler zufrieden. Gruß Micha |
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Aber es hat mir in zweierlei Hinsicht etwas gebracht: Erstens habe ich was dazugelernt und zweitens ist mein Fehlfokus behoben :D Ach ja und Geld habe ich auch gespart, weil Geissler die Kamera wohl nicht mehr auf Garantie angenommen hätte. Kentucky |
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Gruß Micha |
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Bei Vergasereinstellungen kann man das so machen (weiß noch jemand, was ein Vergaser ist ist? :lol:). Hier hast Du Dir mit dieser Methode ziemlich sicher die Winkellage des Sensors dejustiert, so daß er nicht mehr parallel zur Bildebene steht, da die Federn mit Sicherheit ein Blockmaß haben, das bestenfalls grob spezifiziert ist, und auch das Chassis auf dem die Federn aufliegen, muß nicht zwangsläufig parallel zur Bildebene stehen (wäre reiner Zufall, wenn das stimmen würde). Du hättest die Anzahl der (halben, viertel, ganzen) Schrauben-Umdrehungen auch einfach Würfeln können...:roll: Folgendes habe ich doch nicht ganz ohne Grund geschrieben: Zitat:
Sorry, die Sache erinnert mich irgendwie an die Leute, die ihren Kofferradio aufschrauben und die schön bunten Ferritabgleichkerne in den Bandfiltern erst mal ganz reinschrauben, weil sie alle "locker" waren, und sich dann wundern, warum sie keinen einzigen Sender mehr reinbekommen... :lol: |
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Das Thema vor dreißig, vierzig Jahren. :lol: [/OT] Gruß: Joachim |
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Aber in der 80ern gab es vereinzelt auch noch solche Experten. |
Hallo Kentucky,
danke dass Du Dir die Mühe gemacht hast diese ausführliche Anleitung zu schreiben und es auszuprobieren. Bei allem Respekt vor Deiner Arbeit, nach meinen Erfahrungen mit FF/BF und allen mir bekannten Beiträgen eignet sich das "selbst herumdrehen an Schrauben" nicht für eine gute AF-Korrektur. Auch wenn wir jetzt mehr Details wissen, dürfte das Ergebnis m.E. sehr stark vom Glück abhängen, denn: - es gibt Objektive, die keinen generellen gleichmäßigen BF/FF haben, sondern dieser wächst mit zu- oder abnehmender Entfernung, die "Tests" bei einer bestimmten Entfernung sind hier "Suboptimal" (zugegeben, Geissler macht das auch nicht besser, die testen bei nur einer Entfernung!) --> man müsste die Justage für alle Entfernungen wiederholen oder zumindest 1x nah, 1x mittel, 1x fern - dann gibt es Zooms, die nur bei bestimmten Brennweiten einen BF/FF aufweisen --> man müsste die Justage also für alle Entfernungen UND alle Brennweiten wiederholen- ferner gibt es noch die minimale Fokusverschiebungen bei zunehmenden Blendenwerten. Der Test erfolgt hier aber mit Offenblende. --> man müsste die Justage für alle Entfernungen UND Brennweiten UND Blendenwerte wiederholen - und das Ganze natürlich --> für jedes Objektiv das man nutzt --> Aufwand ist nicht vertretbar. Idee Jedes Objektiv hat andere Eigenschaften und Macken, bzw. einen eigenen "Charakter". FF in Unendlichstellung aber nicht im Nahbereich, BF im Weltwinkelbereich und FF bei Tele, und und und... unzählige Kombinationen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Ganze heutzutage ganz gut softwaremäßig in der Kamera oder Objektiv-ROM hinterlegt werden *könnte*. Probleme könnten per Softwareupdate behoben werden - ok, dazu braucht man dann ein RAM und kein ROM, aber die paar kB Chip kosten heute auch kein Geld mehr. Damit wären natürlich Probleme mit Fremdfabrikaten vorprogrammiert, weil sie das ROM von Objektiven mit ganz anderen Eigenschaften "übernehmen" und nicht selbst entwickeln. Aber eine Idee wäre es doch wert, oder? Was noch immer nicht geklärt ist: -machen die Werkstätten lediglich eine Software-Korrektur? -geschieht dies am Objektiv oder an Kamera oder an beidem? -tauscht Tamron wirklich einzlene Linsen aus, wie hier schon mal irgendwo gepostet, oder war das ein Mißverständnis? In meiner Verzweiflung war ich auch schon mal nah dran den Aufkleber des AF-Moduls abzureissen, habe es aber zum Glück nicht getan. Irgendwann ist mir dann durch die o.g. Betrachtung bewußt geworden, dass ich im Grunde keine Ahnung davon hätte, was ich da eigentlich genau verstelle. Wenn überhaupt, dann ist diese Justage bestenfalls nur richtig für: -eine Entfernung -eine Brennweite -ein bestimmtes Objektiv Anmerkung: ja, ich hatte den Fall, dass von 7 Objektiven *nur eins* (das Fremdfabrikat) einen starken FF aufwies. Viel krasser noch: nicht durchgehend, sondern nur bei zunehmender Entfernung! Problem wurde gelöst durch Ersatz des Tamrons durch ein Minolta. Ich denke was da alles beim AF passiert, ist etwas komplizierter... Insofern würde ich von jeder AF-Schrauberei die Finger lassen. Viele Grüße, Tani |
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Leuchtet diese ... äh ... Dame im Dunkeln? :lol: [/OT] Gruß: Joachim |
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hinkriegt, dann überlegt man sich halt, ob man das einfach frustriert hinnehmen soll und den Spaß am Hobbie verliert oder ob man doch selbst Hand anlegt. Bestimmt ist meine Kamera jetzt nicht optimal eingestellt. Aber immerhin macht sie keine unschärferen Fotos als zuvor. Insofern ist es für mich ein Gewinn. Sicher geht es noch schärfer, aber an solche Fotos war vor meiner Murkserei jedenfalls überhaupt nicht zu denken: ![]() -> Bild in der Galerie Übrigens ist dieses Foto mit dem 24-85 gemacht, das bei mir noch die schlechteste Schärfe bringt. Ich habs trotzdem benutzt, weil es meine größte Brennweite ist und die braucht man im Zoo nun mal. Wenn ich mal wieder etwas Geld gespart habe, dann gebe ich die Kamera vielleicht noch mal zur Justage. Bis dahin freue ich mich über halbwegs akzeptable Fotos und benutze halt nur den zentralen Sensor. Kentucky |
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gemacht, um den Polizeifunk zu empfangen. Hat damals schon prima geklappt und mir spannende Abende unter der Bettdecke beschert :D Vielleicht habe ich schon da in jungen Jahren meinen Respekt vor Einstellschrauben verloren. Kentucky |
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Und herzlichen Glühstrumpf für die Entdeckung dieses Dreckfuhlers. Wie immer gilt: Wer Druckfehler findet, darf sie behalten...;) Zitat:
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