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Erhöhung des Abbildungsmaßstabes bei Makroobjektiv
Hallo!
Ich habe ein Tamron Objektiv SP AF 90mm 2.8 Di Makro. Und wer kennt das nicht - das Motiv sollte NOCH größer auf den Chip gebannt werden. Welche Möglichkeit funktioniert am besten? - Makrolinsen - Zwischenringe - 2xTelekonverter Vielen Dank für eure Antworten! |
Watt :?::?:... 5 Stunden und noch keine Antwort :shock:
Ich denke die besten Ergebnisse erzielst Du mit Zwischenringen, ich selbst habe das Dreierset von Soligor mit 12, 20 und 36mm, damit bin ich sehr zufrieden. Ob es mit einem Telekonverter funktioniert wage ich zu bezweifeln. Da ich auch das 90er Tamron besitze, könnte ich ja eigentlich mal gucken wie sich der Vergößerungsmaßstab auswirkt mit den verschiedenen Zwischenringmaßen. |
Mit einem Telekonverter funktioniert das nicht nur, es funktioniert sogar sehr gut. Vorteil dieser Lösung ist, daß man nicht auf den Nahbereich beschränkt ist, da die Fokussierungsmöglichkeit auf unendlich erhalten bleibt und man kann wählen: größerer Maßstab (bei gleichem Abstand) oder größerer Abstand (bei gleichem Maßstab) - beides ist wahlweise möglich und zwar stufenlos natürlich. Zwar kostet ein Konverter Licht (das tun Zwischenringe übrigens auch, was vielen nicht bekannt ist), die Abbildungsleistung lässt etwas nach und der AF wird langsamer, aber da man bei Makros eh abblendet und manuell fokussiert, ist das alles kaum ein Problem.
Meine Emfehlung wäre in diesem Fall daher ganz klar ein Telekonverter. Mit einem 2x Konverter kann man den Maßstab (oder den Abstand wie gesagt) verdoppeln, mit einem 1,4x TK entsprechend um den Faktor 1,4 erhöhen. Ich habe beides schon gemacht (auch mit Zwischenringen habe ich schon gearbeitet, das ist aber meiner Meinung nach eher etwas für Nicht-Makroobjektive) und war zufrieden. Ich frage mich allerdings auch, wofür man unbedingt Maßstäbe größer als 1:1 braucht - einfacher wird es in dem Bereich nicht (Fokussierung, Ausleuchtung usw.) - für "unterwegs" ist das sicher nichts mehr. Nahlinsen sind an einem Makroobjektiv wenig sinnvoll (die Abstände werden einfach zu kurz) und bei Zwischenringen kommt es darauf an: ich weiß z.B. gerade nicht, wie breit die Ringe sein müssen, um den Maßstab zu verdoppeln und wie sich das dann auf den Abstand auswirkt. Ich denke aber, für eine Verdoppelung braucht man bei einem 90er Makro schon recht breite Ringe und muß den Abstand deutlich verkürzen. Ein Balgen wäre da evtl. noch eine Alternative, allerdings idR. mit dem Verlust von AF und Blendensteuerung verbunden, was bei einem manuellen Objektiv egal, aber bei einem Makro wie dem Tamron etwas schade wäre. |
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Hallo Jens, da hab ich wohl mit meiner Vermutung daneben gelegen, aber was bedeutet deine Aussage genau?, stehe gerade auf dem Schlauch :oops: Behalte ich beim genannten Objektiv den Maßstab 1:1 bei doppeltem Abstand bzw. bei gleichem Abstand habe ich den Maßstab 2:1? |
Also ich würde den Zwischenring bevorzugen. Bei einem 2-fach Koverter sinkt auch die Lichtempfindlichkeit des Objektivs um 2 Blendenstufen. Die Bildqualität nimmt bei den meisten Konvertern auch ab und mit verstärkten CA`s ist auch zu rechnen. Die Sucherhelligkeit nimmt auch um den gleichen Betrag ab. Die Wahrscheinlichkeit da mit einer Alpha 300/350 über den Sucher scharf zu stellen tendiert gegen Null.
O.K. über Live View könnte das gehen;) mfg Thomas |
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EDIT: manuelles Fokussieren mit einem Makros samt Konverter war an der D5D mit dem eher durchschnittlichen Sucher und ohne Liveview kein Problem. Ich spreche da aus Erfahrung wie gesagt und ich kenne alle gefragten Lösungen (Nahvorsätze, Zwischenringe, Konverter). |
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Aber auch Zwischenring kostet wie der Konverter Licht und Farbsäume werden genauso verstärkt wie bei Konverter. Wie Jens schon schrieb hat der Konverter aber den entscheidenden Vorteil, daß sich bis unendlich fokussieren läßt. Mit Zwischenringen und auch Nahlinsen ist das nicht möglich. Gruß Michi |
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Noch etwas: wenn die Pixel nicht für große Abzüge gebraucht werden, kann man sich übrigens auch durchaus mit Bildausschnitten behelfen: kein Lichtverlust, kein näherer Abstand, kein Qualitätsverkust (bzw. nur, wenn größere Abzüge gemacht werden sollen) und auch noch kostenlos :) Man muß sich allerdings im Klaren darüber sein, daß eine Verdoppelung des Maßstabs bei dieser Methode eine Viertelung der Pixelzahl bedeutet. Und je nach Abstand und Feinheit des Motivs hält die Auflösung evtl. nicht mit der einer optischen Vergrößerung mit. Aber das kann man ja einfach mal ausprobieren. |
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Das Problem bei der Konverterlösung ist noch, dass der Konverter auch wirklich gut sein muss, ich habe das mal mit einem (günstigen) Soligor und dem 50er gemacht. Da war die Ausschnittsvergrößerung deutlich besser... Die Zwischenringe sind die kostengünstigste Variante, die Nahlinsen die unpraktischste und Konverter, wie schon dargestellt, die vielseitigste. Bei Qualitätseinbußen her ist alles etwas problematisch. |
Hallo,
dann will ich mal mein Erfahrung mit genau diesem Objektiv beschreiben. Wenn du im Makrobereich bleiben willst, dann ist der Einsatz von Zwischenringen oder gar einem Balgen sinnvoll. Zwischenringe benutze ich selbst und kann, außer dass die Lichtstärke des Objektives sinkt, keinen weiteren Nachteil feststellen. Vorteil von Zwischenringen und Balgen ist die große Flexibilität! Zusammen mit dem 1,4 x Telekonverter von Tamron vergrößert sich die Fluchtdistanz, bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab. D.h. wenn du ein Objekt genau so groß abbilden willst, wie nur mit dem Objektiv allein, dann ist dein Abstand zwischen Kamera und Objekt größer. Oder umgekehrt, bei gleichem Abstand, vergrößert sich bei Nutzung des TK der Abbildungsmaßstab. Nachteil, der AF wird Superlangsam und ist fast nicht mehr zu gebrauchen. Limiter einsetzen :!: Dann habe ich für meine Panasonic FZ 50 noch einen Vorsatz von Raynox,den ich wirklich empfehlen kann, der auch auf das Tamron passt. Damit lassen sich irre Abbildungsmaßstäbe realisieren. Das geht aber nur noch im absoluten Nahbereich und der Adapter ist mit etwa 25 € unschlagbar günstig. Lichteinbußen hat man kaum. Gruß Wolfgang |
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Deshalb schrieb ich ja auch kaum und nicht keine! Es ist schwer feststellbar, wie groß die Lichteinbußen sind, da es mit dem Vorsatz schon in den Mikrobereich geht. Ich denke irgendwo zwischen 2:1 und 4:1 :shock: Was da an Licht verloren geht, kann ich beim besten willen nicht sagen, jedenfalls ist es weniger, als wenn ich selbiges mit Zwischenringen oder Balgen realisieren will.
Gruß Wolfgang |
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Kann gut sein, dass du recht hast. Jedenfalls war das mein persönlicher Eindruck, keinesfalls eine wissenschaftliche Feststellung ;):lol:
Das Teil von Reynox ist jedenfalls sein Geld wert, flexibler ist man allerdings mit Zwischenringen. Gruß Wolfgang |
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Vielen Dank für die kompetenten Antworten ...
Jetzt hab ich noch eine Frage:
Welchen Telekonverter? Welche Marken sind da hinsichtlich Preis/Leistung zu empfehlen? LG Gernot |
Der Tamron 1,4x funktioniert richtig gut, den gibts allerdings nur noch gebraucht, wenn überhaupt.
Ansonst müsste es auch mit einem guten 1,5 fach Kenko oder Soligor (Baugleich) gehen. Gruß Wolfgang |
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Balgen haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung, z.B. weil man damit bei Bedarf noch mal wesentlich größere Maßstäbe erreichen kann. Da bieten sich dann aber möglicherweise auch wieder andere Methoden wie z.B. Objektiv in Retrostellung an o.ä. Den Konverter habe ich hier empfohlen, weil es denke ich wirklich die unkomplizierteste Methode ist. Man ist halt auf max. 2:1 beschränkt. Aber da stellt sich dann wieder die Frage, was der TO überhaupt machen will - ich selbst finde 1:1 eigentlich schon mehr als ausreichend, aber das hängt natürlich davon ab, was man so vor hat. Zitat:
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1/f = 1/g + 1/b A=B/G = b/g f...Brennweite g...Gegenstandweite b...Bildweite G...Gegenstandsgröße B...Bildgröße A...Abbildungsmaßstab Für A=0,5 (1:2) erhalten wir b=3f/2d.h. b=135m Für A=1 (1:1) ist b=2.f=180mm d.h. um von 1:2 auf 1:1 zu kommen, braucht an bei einem 90mm Objektiv zusätzliche 45mm Auszug. |
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Ich denke, dass da Ausprobieren angesagt ist! :top:
Im Makroforum gibt es Leute, die schon erfolgreich Nahlinsen eingesetzt haben - so pauschal würd ich die also nicht "verdammen". Aber da ist es dann schon so, dass nicht alle Achromaten gute Ergebnisse erzielen. :roll: Die einfachste Lösung ist in meinen Augen aber die Verwendung von Zwischenringen. Auch Kombinationen (Telekonverter + Nahlinse) sind nicht uinmöglich... Mit einem Balgengerät hab ich auch schon experimentiert, fand es aber von der Anwendung doch sehr umständlich - in der Natur ist das jedenfalls für mich nix...:lol: |
Ich denke auch, dass vieles "erlaubt" ist. :cool:
Man kann ruhig herumspielen mit verschiedenen Kombinationen. Ich bin zB. der Meinung, dass das vielgeschmähte Kit 18-70 in Retrostellung sehr gut ist. Und im Bereich über 1:1 bei f/5,6-f/8 sogar beugungsbeschränkt ist - zumindest in der Mitte... |
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Mit Konverter wird die Brennweite größer bei gleicher Linsenöffnung: eff. Blende wird kleiner. Mit Vorsatzlinse wird die Brennweite kürzer bei gleicher Linsenöffnung und gleicher Entfernung vom Sensor zur Linse. Der Quotient (Abstand Sensor-Linse) / (Durchmesser der Linsenkombination) = eff. Blende ändert sich nicht! Gruß, Stuessi |
Nur so nebenbei, das Tamron 90mm schafft den Abbildungsmaßstab von 1:1 schon nackt, also ohne Zwischenringe oder Konverter. Sei denn, es handelt sich um ein Uraltexemplar.
Gruß Wolfgang |
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Hallo,
noch ein Versuch zu erklären, warum eine Vorsatzlinse keine Belichtungsverlängerung erfordert. ![]() -> Bild in der Galerie obere Skizze: Objektiv f=10cm, Öffnung 5cm, Öffnungsverhältnis 5/10, also Blendenzahl 2, bei 1:1 Abbildung mit Öffnungsverhältnis 5:20, also eff. Blendenzahl 4 untere Skizze: gleiches Objektiv mit Vorsatzlinse 10 Dioptrien, also Gesamtbrennweite 5cm bei 1:1 Abbildung mit Öffnungsverhältnis 5/10, also Blendenzahl 2 Gruß, Stuessi |
Diese Gedankengänge kann ich nicht nachvollziehen!
Meine Überlegungen sind folgende: Du hast ein Bildfeld von 24x36mm, das wird mit 10W/m2 leuchtet. Diese Bildfeld wird durch dein optisches System abgebildet. Bei 1:1 wiederum auf 24x36mm. Die Verluste in der Optik sind sehr klein d.h. es kommen wiederum 10W/m2 am Sensor an. Und das unabhängig davon WIE die Abbildung zustande kommt. Immer vorausgesetzt, die optischen Verluste sind in etwas gleich groß und vernachlässigbar. |
Eine weitere Methode um große Abbildungsmaßstäbe zu erreichen: Man verwendet einen Objektiv-Kupplungsring und schraubt 2 Objektive mit den Frontlinsen gegeneinander. Der Abbildungsmaßstab errechnet sich aus dem Verhältnis der beiden Brennweiten.
Beispiel: ich setze 200 mm an die Kamera, und ein 50er in Retrostellung davor. Damit wird ein Abbildungsmaßstab von 4:1 erreicht. Zum Scharfstellen verwendet man am besten einen Einstellschlitten. |
Zitat:
10W/m² bei einer Fläche von 24x36mm² bedeutet 9mW in alle Richtungen, davon kommen bei 5cm Linsendurchmesser im ersten skizzierten Fall bei 20cm Entfernung 0,78% (70µW), im zweiten Fall bei 10cm Entfernung 3,1% (280µW) in das Objektiv. Demnach muss im ersten Fall 4mal länger belichtet werden. |
Guter Einwand! :top:
Muss ich nochmal überlegen bzw. in der Praxis testen... |
Ich stehe nicht an, zuzugeben, dass deine Überlegungen was für sich haben! Daher habe ich es schnell mal ausgetestet:
MIT Nahlinse Abbildungsmaßstab 1:2; f/8; 1/13s http://www.sonyuserforum.de/galerie/.../6/A12_MLI.JPG OHNE Nahlinse Abbildungsmaßstab 1:2; f/8; 1/6s http://www.sonyuserforum.de/galerie/.../6/A12_OLI.JPG D.h. etwas mehr als der Faktor 2 kommt dabei raus. Wobei die Kamera im A-Modus ohne Nahlinse sogar 1/4s nahm - das Bild war aber eindeutig zu hell. Daher habe im im M-Modus abgestuft belichtet und jenes genommen, das dem MIT Nahlinse entsprach. Also auf 4x komme ich nicht, aber dass es MIT Nahlinse kürzer zu belichten ist, stimmt mal. Da hattest du eindeutig recht! :top: |
Ich freue mich (mal wieder) über die qualitativ hochstehenden Beiträge hier, vor allem von TONI_B und Stuessi.
Ich habe zwar auch einmal Physik gelernt, bin aber schon so lang in einem anderen Bereich, dass ich zwar vieles verstehen/nachvollziehen kann, aber Problemlösungen aktiv zu finden oder (selbst wenn), verständlich zu erklären, fällt mir schwer. Meines Erachtens kann man keine allgemeinen Aussagen Treffen, welche Variante der Vergrößerung des Abbildungsmaßstabes mit welchem Objektiv in welchem Bereich am besten funktioniert, aber ein paar Punkte kann / sollte man m.E. zusammenfassen: Zwischenring - kein Glas, dennoch u.U. mehr Qualitätseinbuße als mit Nahlinse (Achromat) oder Telekonverter Telekonverter und Zwischenring: Lichtverlust Zwischenring und Achromat: geringe Gegenstandsweite, Fokussieren bis unendlich nicht mehr möglich U.u. kann eine Ausschnitt besser Qualität liefern als eine verkorkste Abbildung auf der gesamte Sensorfläche. Nich erwähnt wurde, dass es u.U. sinnvoll sein kann, ein Objektiv in Retrostellung zu montieren. Zudem wurde nicht erwähnt, dass es bei extremen Abbildungsmaßstäben sinnig sein kann, in einen alten Balgen mir Lupenobjektiv zu investieren, im extremen Nahbereich wird ohnehin meist nur manuell gearbeitet und die Auszugsverlängerung z.B. durch einen Adapter z.B. Alpha auf M42 stört nicht. Jan |
Danke für das Lob! :cool::D
Ich zitiere mich mal selbst: Zitat:
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OK, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Jan |
Zitat:
der Verlängerungsfaktor hängt vom Maßstab M ab.: (1+M)^2, bei 1:2 (1+0,5)^2=2,25 Ein Beispiel zu meinen Skizzen habe ich auch angefertigt. M 1:1, Verlängerungsfaktor (1+1)^2=4 Mit Vorsatzlinse: http://www.sonyuserforum.de/galerie/...C02501-g20.jpg 1/90 sec mit Zwischenring:http://www.sonyuserforum.de/galerie/...C02504-g20.jpg 1/20 sec Gruß, Stuessi |
Also das hätte ich auch nicht erwartet. Wieder was gelernt :top:
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Zitat:
Der Abbildungsmaßstab ist ja gleich! Nur die Aufnahmetechnik ist anders! :roll: Jetzt hast du mich vollständig verwirrt...:lol: |
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