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85/1,4 verträgt sich nicht mit Licht?
Hab jetzt mein 85/1,4 bekommen...sehr geniales Teil :D Nur hätte ich da ne Frage. Die folgenden Fotos sind beide bei Blende 1,4 gemacht. Mir ist aufgefallen das wenn ich etwas fotografiere bei dem die Sonne direkt im Hintergrund ist, dass sich eklige CAs bilden die aber IMMER lila sind. Ist bei ganz vielen anderen Bildern auch so :flop: Wenn ich z.B. Personen mit starker Sonneneinstrahlen fotografiere, kann es passieren das ein paar haare lila sind. Wenn ich nicht gegen die Sonne fotografiere, passiert das nicht. Was sagen die Benutzer dieses Objektives dazu? :D
Würde mich über Antworten und Hilfe bzw Aufklärung freuen :cool: http://www.sonyuserforum.de/galerie/...6/DSC01013.jpghttp://www.sonyuserforum.de/galerie/...6/DSC01062.jpg |
Es verträgt sich nicht mit Offenblende ;) (wenn ich mich nicht irre, schrieb ich das auch damals schon in deinem ellenlangen Empfehlungsthread - du warst doch der mit der Frage 35mm /1,4 oder 85mm /1,4 für "Blümchenfotos" - richtig?). Das sind axiale CA, die sind bei vielen Objektiven ganz normal, aber speziell bei lichtstarken Objektiven natürlich besonders störend. Die findest du auch beim CZ 85er, siehe das Photozone Review, wo das ganze recht gut veranschaulicht und auch ansatzweise erklärt wird (hier: http://www.photozone.de/sony-alpha-a..._85_14?start=1 der Absatz über Bokeh, bzw. CA). Für weitere Infos siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatische_Aberration
Das Problem an diesen Farblängsfehlern: sie lassen sich -anders als Querfehler- nachträglich nicht so gut automatisch entfernen und auch manuell kann es eine Qual bis unmöglich sein (bei deinen Bildern aber evtl. rel. einfach: Magentasättigung mal verringern, sowas können gewisse tools auch automatisch). Darum: etwas abblenden, solche Situationen meiden, oder damit leben. Apochromatische Korrekturen helfen hier übrigens etwas, aber nicht unbedingt zu 100%. Und die 85er sind halt nicht APO korrigiert. Bevor du fragst: das 35er ist das auch nicht, allerdings sind kürzere Brennweiten nach meinem Verständnis weniger anfällig für diese Art Farsäume - ganz ohne ist das 35er diesbezüglich aber trotzdem nicht (siehe wiederum Photozone). Letztendlich kann man sowas mit sehr vielen Objektiven provozieren, aber die lichtstarken sind eben besonders betroffen. Genau auf solche Dinge habe ich übrigens damals angespielt als ich (sinngemäß) meinte, hochlichtstarke Objektive seien Spezialisten, die nicht unbedingt immer nur Topleistungen schon bei Offenblende bringen. |
Jens, das ist eine hervorragende Erklärung :top: Besser kann man das wohl nicht erklären.
Vielleicht könnte man noch ergänzend hinzufügen, dass es sich bei den eingestellten Bildern um extreme Lichtsituationen handelt. Ich glaube hier hätte sogar ein APO seine liebe Not. Gruß Wolfgang |
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Wow, vielen Dank für die schnelle und ausführliche Erklärung Jens :top::top: Da hab ich mal wieder was gelernt :D Ist aber ganz einfach das wegzubekommen. Einfach wie du gesagt hast Magenta entsättigen, wobei das halt nur ohne Auswahl geht wenn sonst keine wichtigen Elemente magtenta aufweisen :)
Waren schon extreme Lichtsituationen...vor allem das zweite Bild! Da hatte man schon Schwierigkeiten aber bei der prallen Sonne im Gegenlicht zu fokussieren :cool: Der AF ist bei dem Objektiv ja nicht unbedingt der burner.....:flop: Liegt aber wahrscheinlich auch an der alpha 300...denn nach eingeholten Erfahrungsberichten seitens 700ern und 900ern benutzer soll der ja recht flink sein :) danke nochmal! lg |
Nun, als Portrait-Festbrennweite ist das 85er halt definitiv nicht dazu gemacht, um auf Reportage oder Streetfotografie den absoluten Durchbruch zu bringen, da fällt der AF gegenüber anderen Objektiven schon etwas ab. Wer sich das Ding aber vor die Kamera packt, der weiß genau, warum er es genau jetzt draufschraubt. Und nimmt sich dann auch bewußt die Zeit dazu, sein Bild - vor allem wegen der unglaublichen Möglichkeiten mit der Tiefenschärfe - entsprechend zu komponieren. Und dann ist dieses Objektiv über jeden Zweifel erhaben und bringt Bilder, die einem die Kinnlade runterklappen lassen ;)
Spontane Fotos im Rerportagensinne mache ich mit anderen, pflegeleichteren Linsen, das 85er (in meinem Fall das CZ) ist für mich hingegen ein ganz besonderer Spezialist für ganz besondere Gelegenheiten. (Oder es reicht mir definitiv das Licht nicht mehr aus, um bei anderen Objektiven zu sinnvollen Ergebnissen zu führen, wobei ich hier in der Zwischenzeit mit Blitz zu fast noch besseren Ergebnissen als mit AL-Fotografie und dem 85er komme). Es hat also in jedem Fall seine Berechtigung, kam aber in letzter Zeit bei mir eher selten zum Einsatz. Wohl auch, weil ich mein Sigma 24-70/2.8 an der A900 neu entdeckt habe ;) LG, Rainer |
Die 85mm sind durch die Bank weg alle nicht wirklich super bei Offenblende, vorallem in kontrastreichen Situationen.
Für eine Portraitlinse is das ja ok, aber als allrounder nicht zu gebrauchen. Ich hab mich deshalb für das 135iger entscheiden, das ist schon offen knackscharf und kontrastreich:top: |
Man sollte sich evtl. vorher mal überlegen wofür so ein Spezialglas gebraucht wird.
Dann ist man nachher nicht enttäuscht. |
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LG, Rainer |
Aber auch Spezialglas kann man zweckentfremden
Nahaufnahme http://www.sonyuserforum.de/galerie/...usschnitt-.jpg Makroaufnahme mit Zwischenring http://www.sonyuserforum.de/galerie/...2.0_1024px.jpg Ich finde dieses Objektiv ist schon recht universell einsetzbar :top: |
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Nicht, dass das jetzt alle Besitzer eines 85/1,4 als Einladung verstehen, hier ihre Bilder mit dem Objektiv zu posten :cool:. Martin |
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Natürlich spielen auch die fotografierten Motive wie gesagt eine Rolle, insofern kann das mit dem weniger auffallen schon auch eine Rolle spielen. Und bei gleichem Abstand und Blende hat das 85er natürlich die geringere Schärfentiefe, was mehr "Angriffsfläche" (holprig formuliert, aber ich hoffe es ist klar was ich meine) für diese CA im Bokeh gibt. Also vielleicht eine Mischung aus beidem: bauartbedingt und einfach nur weniger auffällig (motivbedingt usw.). |
Also das 135iger hat ja auch Probleme mit axialen cas, zwar etwas schwächer als beim 85iger, aber durchaus vorhanden. Purple fringing an kontrastkanten IN der fokusebene (sieht zumindestens so aus als wäre die tischkante noch scharf, und auch der "lila" ast is scharf) hab ich allerdings noch nie gesehen.
Bist du dir sicher das das mit den axialen cas zusammenhängt? Pf tritt ja auch bei Objektiven auf die sonst keine probleme mit Axialen Cas haben. So ganz blick ich bei der PF sache nicht durch... |
Beim ersten Bild und da speziell bei der Tischkante bin ich tatsächlich nicht sicher, ob das nicht (auch) PF sind (siehe dazu hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Purple_fringing ), da hatte ich mich allerdings auch eher auf den unscharfen Hintergrund konzentriert muß ich zugeben. Aber beim zweiten bin ich mir wegen der grün/magenta Farben ziemlich sicher, daß es sich um axiale CA handelt. PF kann insgesamt natürlich auch eine Rolle spielen, vor allem wenn man die Schilderung liest (immer lila und dann das mit den Haaren). Meine eigene Erfahrung mit dem 85er geht aber auch eher in Richtung axiale CA und nicht PF, auch darum habe ich so geantwortet. Und letztendlich wäre mein Tip da eh der gleiche: (etwas) abblenden, so schwierige Lichtsituationen meiden, ggf. EBV oder damit leben.
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hast Du schon mal Silky Pics 3.0 probiert? damit habe ich bisher noch alle meine Ca`s in den Griff bekommen. mfg Thomas |
Der wiki Artikel is auch wieder so ne Sache, da steht ja eigentlich das PF nichts anderers ist als eine normale chromatische Abberation, aber das ist ja definitiv nicht immer der fall!
In dem Artikel: http://www.dpreview.com/learn/?/Glos...rration_01.htm hingegen wird PF als ein Sensor Phenomen erklärt. Was dann aber nicht erklärt, wiso es bei verschiedenen Objektiven unterscheidlich stark auftritt. Ich hab wärend meiner Entscheidung zwischen 85/135mm recht viel zu dem Thema gelesen, aber eine eindeutige Erklärung konnte ich nirgends finden... |
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Von dem was ich bislang verstanden habe liegt es an den Mikolinsen auf dem Sensor. Die haben damit ein Problem wenn Licht Schräg auftifft.
Dieses Schräge auftreffen von Licht hängt vom Objektiv und von der Brennweite ab. Zuminindest so habe ich das Verstanden. Korrigiert mich wenn ich falsch liege. |
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Es ist bei Wiki doch eigentlich ganz gut beschrieben, allerdings auch als hypothetisch bezeichnet (also eine bisher nicht gesicherte Vermutung): -Chromatic aberration in each CCD cell (microlenses) -Digital noise in dark areas -Image processing and interpolation artifacts (almost all CCDs require considerable processing) -Stray ultraviolet light -Stray infrared light -Image bloom from overexposure -Leaks between cells of the CCD Wobei man Blooming (der vorletzte Punkt) bei einem Cmos Sensor ausschließen kann, das ist ein reines CCD-Problem und auch dort hat man es schon länger recht gut im Griff. Am plausibelsten sind hier für mich eigentlich die Punkte 1., 4. und 5. |
Dann geb ich auch meinen "Senf" dazu: die "axialen CAs" der hochlichtstaken Objektive (und nur dort treten sie so stark sichtbar auf) sind mMn eine Form des "Sphärochromatismus". Das ist ein Bildfehler höherer Ordnung, wo die sphärische Aberration auch noch von der Wellenlänge abhängt. "Normale" CAs sind weitgehend unabhängig von der Blende, diese axialen CAs verschwinden mit Abblenden. Das spricht dafür, dass es eben keine "richtigen" axialen CAs sind, sondern mit der sphärischen Aberration zusammenhängt, denn diese wird mit Abblenden geringer.
Jens dürfte aber recht haben, dass in einer Aufnahme PF zum tragen kommt. PF dürfte ein "Mischmasch" aus verschiedenen Effekten sein - aber kein "klassischer" Bildfehler. |
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Und das axiale CA beim Abblenden verschwinden oder -eigentlich richtiger- vermindert werden, hat denke ich auch einfach mit der größeren Schärfentiefe und allgemein den Auswirkungen auf's Bokeh zu tun. |
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Nach meinem Verständnis sind die axialen CAs ein klassischer Abbildungsfehler, der mit der sphärischen Aberration nichts zu tun hat. Ersteres beruht auf dem Phänomen der Dispersion: Die Brechkraft einer Linse ist von der Lichtwellenlänge abhängig. Das führt dazu, dass das rote Licht auf einer anderen Bildebene ein scharfes Bild liefert als blaues Licht (s. auch die IR-Skala auf MF-Linsen aus eben diesem Grund). Das führt dann zu den Farbrändern. Dieser Bildfehler spielt nur bei langen Brennweiten eine Rolle, weil nur dann der Abstand zwischen den Bildebenen für die verschiedenen Farben groß genug ist. Das Phänomen lässt sich nur durch Linsen beheben, die aus Material mit anormaler Dispersion bestehen. Das sind dann eben die APO-Objektive. In Grenzen hilft auch Abblenden wg. der größeren Tiefenschärfe. Bei kurzen Brennweiten ist die sphärische Aberration wichtig. Linsen sind meist Kugeloberflächen, was abbildungstechnisch nicht ideal ist. Je weiter man sich von der optischen Achse entfernt (immer im Verhältnis zum Krümmungsradius der Linse), desto stärker fällt die Abweichung von der Idealform einer Linse ins Gewicht. Da bei langen Brennweiten die Krümmungsradien der Linsen sehr groß sind, bei kurzen Brennweiten hingegen sehr klein, sind bei kleinen Brennweiten schon recht kleine Objektivdurchmesser ausreichend, um diese Fehler zu produzieren. Logischerweise sind hochlichtstarke Objektive aufgrund ihrer großen Öffnung dafür anfälliger. Abhilfe: Abblenden oder eine asphärische Linse. Gruß Jan |
APO steht eigentlich für apochromatische korrektur, dh das System ist auf drei Wellenlängen korrigiert, bei einem Achromat sind es nur 2.
Glas mit speziellen brechungsindizes, also deutlich höher oder niedriger als bei normalen glas, wird in vielen objektiven eingesetzt, die nicht apochromatisch korrigiert sind. Zb beim 135cz, das hat zwei ED (bei minolta heist es halt AD) elemente, aber trotzdem ausgeprägte axiale cas. Anormale Gläser werden aber auch eingesetzt, um die gleiche Brechungseigenschaft mit weniger glas zu ermöglichen, also weniger sphärische Abberation zu verursachen. Seehhhr umfangreiches Thema.....:lol: |
Das ist recht kompliziert, aber ich habe es verstanden :D:cool: Danke an alle.
Und an die, die denken, ich habe mir das Zeiss geholt um Blümchenfotos zu machen, muss ich euch leider enttäuschen. Ich habe das Objektiv gekauft um vor allem porträts zu machen. Habe nächste Woche z.b. schon einen Auftrag von einem Sportclub alle Mitglieder des Vorstandes zu fotografieren...also nur mal so am Rande :roll: Es ist doch deswegen nicht verboten mit so einem Objektiv auch mal so Motive zu fotografieren, oder gibt es da irgendein bestimmtes Gesetz Fritzchen....mich hat das einfach mal interessiert was das ist das das untersagt...und ich habe es langsam satt, DASS IMMER IRGENDJEMAND EIN DUMMES KOMMENTAR GEBEN MUSS, WENN MAN EINE FRAGE STELLT :oops: Aaaaarmes Forum :roll: ...bzw ein paar (viele) Mitglieder :roll: |
Moin iso300,
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Dat Ei |
ähm. Ich hab im Chemie-Unterricht gelernt: Reaktion erzeugt Gegenreaktion... Und der Hinweis bzgl. der Verwendung des Objektives ist mir auch aufgefallen. Trägt null zur Lösung des Problems / der Beantwortung der Frage bei. Also bitte Anmerkungen auch in diese Richtung...
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Hey Christophe,
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Dat Ei |
Da ich anfangs ebenfalls den Begriff "Blümchenfotos" verwendet habe, fühle ich mich hier auch mal angesprochen, denke aber es handelt sich eher um ein Missverständnis - ich konnte mich halt an den anderen thread erinnern, wo ähnliche Bilder als Beispiel gezeigt wurden. Darum der Begriff "Blümchenfotos" (auch in "" übrigens). Was jemand mit welchem Objektiv fotografiert oder fotografieren will, ist (mir) tatsächlich ziemlich egal. Also ich hoffe damit ist der Punkt -zumindest was mich angeht- geklärt. Irgendeine böse Absicht oder was auch immer steckte jedenfalls nicht dahinter. Im Gegenteil: iso300 hat ja einen Link auf seine Bilder in der Signatur und vor denen ziehe ich absolut meinen Hut! Ich denke daher, er wird schon wissen was er tut und will.
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@Jens & SirDonnerboldDuck
Ich habe bewußt axial CAs unter Anführungszeichen gesetzt, weil es sich mMn eben nicht um reine Axiale CAs handelt, sondern um Sphärochromatismus! Warum? Weil axiale und radiale CAs zusammengehören! Wären es axiale CAs, müßte das betreffende Objektiv auch radiale CAs zeigen und zwar relativ stark. Was es aber nicht tut. Und die sphärische Aberration hängt eben auch von der Wellenlänge ab. Nur halt nicht in erster Ordnung, sondern in höherer Ordnung. (Wenn ich mich richtig erinnere, in dritter Ordnung). Stichwort: "Seidel Summen" |
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Hallo Leute,
hier ein sehr interessanter Artikel von Zeiss (als PDF). (PDF).http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F..._Kurven_DE.pdf Farbkorrektion auf Seite 31 und Planar 1.4/85 ZA auf Seite 32. Gruss Thomas |
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Hallo Martin, meine Beispielbilder haben in der Tat nichts mit dem Eingansposting zu tun, eher eine Reaktion auf meine Vorgänger- Postings: Zitat:
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Allerdings, sollte man die Gedankengänge, nach dem Sinn der drin steckt, weiter durch denken:D:D Aber manche lesen, reagieren, aber denken nicht über den Sinn der Anmerkung nach:( |
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Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich im Hecht etc. geschmökert habe, meine ich doch, dass dem nicht so ist. Denn sphärische Aberration tritt ja auch bei Reflektion in einem Hohlspiegel auf und Reflektion ist meines Wissens nach nicht wellenlängenabhängig. Aber ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen.:) Gruß Jan |
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...:roll: |
Moin,
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Dat Ei |
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