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Was tun, wenn's brennt?
Mal Hand auf's Herz: Was macht ihr, wenn ihr an einer Unfallstelle, Großbrand oder sonstigen Katastrophe vorbeikommt und eure Kamera neben euch liegen habt? Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind schon vor Ort und ihr würdet nichtmal jemanden behindern, wenn ihr anhaltet.
Bilder machen und an die Zeitung verkaufen oder den Ort des Geschehens links liegen lassen? |
Definitiv links liegen lassen, denn wenn ich anhalte, tun´s andere auch. Irgendwann wird jemand behindert, und für die Folgen möchte ich die Verantwortung nicht tragen.
Vorbild sein heißt die Devise, das versuche ich auch meinen Schülern beizubringen. |
Ich sass mal in einem Zug der entgleist ist. Hatte sogar meine Kamera dabei. Beim evakuieren des Zuges hab ich mich schön an die Weisungen der Rettungskräfte gehalten und die Kamera stecken lassen.....dafür könnte ich mich heute noch in den Ar.....beissen..:(
Grundsätzlich spricht ausser dem Ethikgefühl nichts dagegen, bei Unfällen, Grossbränden oder Katastrophen zu fotografieren. Die Masse verlangt nach solchen Bildern in der Zeitung und irgendwer muss sie liefern. Ob du das machst oder der Zeitungsfotograf, der vor Ort kommt, spielt nur für den Zeitungsfotografen der von solchen Sachen lebt eine Rolle. Solange du niemanden behinderst und im Weg rumstehst, musst du das nur mit dir selber ausmachen, ob du solche Sachen fotografieren willst oder nicht. Als Zeitdokumente dürften die Fotos gerade bei Grossbränden oder Katastrophen auf jeden Fall etwas Wert sein. Gruss Simon |
zuerst feuerwehr und polizei melden und danach sofort fotos schiessen bis zum eintreffen der feuerwehr, die feuerwehr in aktion und noch danach. Was will man sonst machen ??
in ein brennendes gebäude begibt sich sowieso kein gesunder menschenverstand, weil man sich selber zu sehr in gefahr bringen würde. o.k. hängt auch von der größe des brandes ab und was brennt solche fotos kauft die lokale zeitung normalerweise gerne edit: chess hat es über mir sehr gut geschrieben |
Nun, einen Brand habe ich noch nicht erlebt. Gott sei Dank!
Oft habe ich dann meine Kamera dabei auch wenn ich nicht bewusst vorhabe Fotos zu machen. Einfach so für den Fall der Fälle!! Zweimal bereits wurden dann in Aschheim Bomben gefunden aus dem 2. Weltkrieg und ich war der einzige der mit dem Sprengmeister zur Bombe hin ist und Fotos gemacht hat. Warum auch nicht! Ihr habt das ja damals mitgekriegt!! Würde ich jederzeit wieder machen! Ähnliches gilt sicherlich auch für andere Katastrophenfälle! Da würde ich genauso handeln. |
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BMA, RD, RTH - Olaf, könntest Du das bitte erklären, ich kann mit diesen Kürzeln nichts anfangen.
Ich denke, man wird aus dem Bauch raus handeln und das Ganze der Situation anpassen. Ich werde auf alle Fälle nicht sofort die Kamera zücken, sondern schauen, ob ich irgendwo helfen kann. Eben einfach Erste Hilfe leisten. So wie man das im dazugehörigen Kurs lernt.... In ein brennendes Haus würde ich auch nicht laufen... |
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BMA = Brandmelde-Anlage RD = Rettungsdienst RTH = Rettungshubschrauber Habe wohl zuviel damit zu tun, meine Homepage. Edit: der TO sprach davon, was ist, wenn Polizei und Feuerwehr vor Ort sind. Wären die noch nicht da, reagiere ich natürlich ganz anders, dann steht das fotografieren hinten an. |
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Ich kenne Deine HP gut. Von Dir stammt ja auch eines meiner Lieblingspostings innerhalb von 3 Jahren Forum....natürlich mit dem Thema Feuerwehr.... KLICK Huch, ich habe gesehen, es sind auf den Tag genau 3 Jahre......:shock::shock: War bisher eine schöne Zeit :top::top:....Sorry fürs OT, aber wir sind ja im Cafe´.... edit: Der ganze Thread von Irmi war klasse KLICK |
Ups, danke :oops:
Die Zahlen sind aber nicht mehr aktuell. Im Moment sind es 11450 Fahrzeuge und rund 87000 Bilder. Aber wird hatten ja auch die WM 2006 und 2 mal Loveparade mit vielen Autos und Bildern... :cool: |
Um als Zufallszeuge mit der Kamera in der Hand und des Fotografierens mächtig, ein bißchen Extrapulver zu verdienen durch einen etwaigen Verkauf an ein Boulevard- oder Lokalblatt könnte ich mir was schöneres vorstellen als irgendwelche Unfälle oder Katastrophen... dann doch lieber einen nackten Flitzer mit flatterndem Gemächt in der Einkaufsstraße... http://www.cosgan.de/images/midi/frech/c020.gif
Aber mit Entsetzen ein Taschengeld einheimsen... nee, danke! Obwohl ich´s wirklich gebrauchen könnte. Gruß, Stempelfix ;) |
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Bei mir liegt die Priorität tatsächlich auf Einsatzfahrzeuge bzw. Rettungshubschrauber. Und durch meine Fotos habe ich hier vor Ort einen guten Kontakt zur Feuerwehr bzw. Hubschrauber-Station aufgebaut. Und die sind jedes Mal froh, wenn die Bilder bekommen. Man muß halt wissen, wo die Grenzen sind. |
Der Hintergrund der Frage ist übrigens real. Ich bin heute an einem offensichtlich brennenden Wohnhaus vorbeigefahren (rund 100m von dem ehemaligen AGFA Hochhaus entfernt, das vor gar nicht so langer Zeit gesprengt wurde). Es waren schon dutzende Schaulustige rundum verteilt und die Polizei hatte auch schon großräumig abgesperrt und die Feuerwehr war vor Ort.
Ich bin weitergefahren, weil ich nach Hause wollte, damit ich noch ein Paket von UPS abholen konnte, aber ich hab mich schon gefragt, ob ich angehalten hätte, wenn das Paket nicht gewartet hätte. Parkplätze hätte es da in den Seitenstraßen genug gegeben und die Kamera hatte ich auch dabei. Nu schau ich morgen mal in die Zeitung was da eigentlich los war. Fotos wird sicher jemand gemacht haben. |
Moin,
von Berufswegen habe ich leider öfters mit solchen Fotos und Videos zu tun. Endschuldigung für folgende Kraftworte, aber ich finde es einfach zum Kotzen wenn ich wieder mal Bilder bekomme auf denen Feuerwehr/Polizei mit Tüchern die Arbeit der Rettungskräfte verdecken muss weil irgendein Hirni meint unbedingt noch Fotos oder Filmaufnahmen machen zu müssen. Wenn Verletzte aus Autos befreit werden oder vor dem brennenden Haus behandelt werden dann sollte jeder den Anstand haben und seine Kamera tunlichst in der Tasche lassen. Aber leider ist das heute so daß immer irgendwer Knipsen muss. Die Rettungskräfte können sich eben nicht darauf verlassen das die Anwesenden angemessen Abstand halten und eine unverfängliche Totale aufnehmen. Nein immer schön auf die Gesichter der Opfer zoomen.... Naja, wenn ne leerstehende Lagerhalle brennt oder die Arbeit der Feuerwehr beim Löschen einens Feldes dokumentiert wird, hab ich bestimmt nix dagegen. Aber diese Bilder will ja auch niemand ausser den direkt Beteiligten haben. Daher für mich: Ich würde sowas nie Knipsen da man nie weiß ob nicht doch Menschen in Gefahr sind und in manchen Situationen schon die bloße Anwesenheit einer Kamera störend ist. Olli |
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Ich hätte Bilder gemacht :)
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Entschuldigung, aber ich muss Dir hier vehement widersprechen! Das ist nicht richtig was Du schreibst. Wir sind visuell veranlagte Lebewesen, unsere gesamte Umwelt ist auf visuelle Reize aufgebaut. Da wäre es nur richtig zu fotografieren! Und zwar konsequent mit allen erdenklichen Einstellungen! Auch das Bild der tuchhaltenden Helfer und mehr gehört dazu! Wir erinnern uns mal alle an den Moment: ...als uns wildfremde Menschen auf der Straße ansprachen mit den Worten: "...schon gehört? Terroranschlag auf NewYork!!!" Und was taten wir? Kollektiv stürmte eine ganze Generation von Menschen an den Fernsehschirm! Warum taten sie das wohl? Weil wir die Bilder brauchen um zu verstehen was es heißt. So wie das kleine Kind hin und wieder den Schmerz braucht um zu verstehen was es darf und was nicht! Erst die Bilder von der staubbedeckten Frau mit dem Taschentuch vor dem Mund, das Bild vom weinenden zusammengekauerten Feuerwehrmann gestützt von seinen Kumpanen, das Bild von den zusammenfallenden Türmen, das Bild von den Menschen die sich aus den Fenstern stürzten..., das Bild vom Flugzeug das im Turm verschwindet und dem anschließenden Feuerball hat uns alle zusammen etwas erleben lassen was allein durch den Satz "Terroranschlag auf NewYork! niemals passiert wäre. Noch heute fühlen wir uns alle zusammen bedroht und rücken zusammen egeal welche Sprache wir sprechen wenn wir diese Bilder sehen!!! Diese Bilder sind es die wir Menschen hin und wieder brauchen!!! Daran glaube ich ganz fest! Denken wir noch weiter zurück. Ich war Kind. Ich kann mich erinnern an eine Zeit in der keine Nachrichtensendung, keine Tagesschau ohne Bilder aus Vietnam blieb. Schockierende Bilder! Bilder die die ganze Wahrheit zeigten! Die das Leid der Menschen zeigten! Von sterbenden Menschen! Und ich glaube ganz fest daran, das es diese Bilder waren die dazu führten das eine ganze Nation aufschrie und sagte: "Stop the War!". Und alle die die Bilder damals sahen gingen auf die Straße weltweit! Es führte schließlich dazu das eine Nation sich genötigt sah auf Grund des Widerstandes aus den eigenen Reihen den Krieg in Vietnam zu beenden! Weil eine ganze Generation an Menschen auf Grund dieser Bild begann umzudenken! Denken wir mal an den Irak-Krieg zum Vergleich. Als uns die Amerikaner Bilder servierten wie sie heute jeder 13-jährige auf dem PC sieht und spielen kann. Bilder von Animationen von ferngelenkten Raketen die irgendwo detonierten...! Anschließend kaputte Häuser und herunterhängende Telegraphenleitungen!! Dieser Krieg und die Menschen denen er widerfuhr blieben uns doch irgendwie sehr fern...! All das hat nichts mit einem brennenden Haus zu tun. Aber: es ist wie es ist! Diese Bilder sind ebenfalls wichtig! Und so ganz nebenbei: der Feuerwehrmann löscht Feuer! Der Polizist regelt den Verkehr und jagt Verbrecher, der Fotograf fotografiert wie der Feuerwehrmann oder der Polizist seiner Arbeit nachgeht! Das ist sein Job! Ob uns das gefällt oder nicht! |
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Nun Volker, wärest Du als Retter an einer Unfallstelle, was ginge vor?
Tuch halten um Gaffer abzuhalten oder retten? Eben! Meist sind also die Rettungskräfte mit der Rettung beschäftigt, während Dritte, nicht direkt helfende das Tuch halten! Selbstverständlich gilt auch für mich zunächst die Rettung eines Verletzen vor dem Bild wenn man als Ersthelfer an eine Unfallstelle kommt als Priorität, das sollte das klar sein! |
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ja da gibt es ja auch berühmte bilder die einen schocken und hoffentlich auch was bewirken, aber wie sie entstanden sind ist teilweise umrühmlich. Der Komandant der den jungen Man erschießt - ich habe mal gelesen das er nur geschossen hat weil ein Fotograf anwesend war. Oder das nakte Mädchen was vor Bomben davon läuft - ein anderes Foto zeigt das da eine ganze reihe Fotografen standen die fotogrefierender Weise dem Mädchen hinterher gerannt sind um auch alle noch DAS Foto zu bekommen. Für mein Teil: ich benötige nicht solche extremen Bilder um mich auf zu rütteln. Da liegt meine Schwelle deutlich tiefer. Deswegen sehe ich das in den allermeisten Fällen sehr kritisch. Und: wir reden ja eigentlich um ein brennendes Haus in Hinterposemuckeln und nicht um historisch relevante Ereignisse. Aber zu diesem Thema gibt es genau die zwei Ansichten die auch nur schwer vereinbar sind. Mir reicht die Totale und der entsprechende Komentar - für die Sendungen für die ich manchmal Arbeite leider nicht immer.... Ok, bis denn dann Olli |
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Nur meine Meinung. |
Tuch
Wenn ich das richtig sehe, werden die hier so vielgenannten weissen Tücher von den Rettungskräften in den meisten Fällen verwendet, wenn es an einem Tatort/Unfallort Tote gegeben hat. Dass man dann einen Sichtschutz aufstellt, hat nicht unbedingt etwas mit Fotografen zu tun. Es geht dann einerseite darum, nicht die ganze Bevölkerung an der vor Ort durchgeführten Leichenschau teilhaben zu lassen und andererseits je nach Situation auch noch um den Spurenschutz. Ich habe noch nie auf einem Unfallort erlebt, dass man Verletzte mit Tüchern vor Gaffern geschützt hätte. Meistens wurden diese einfach mit dem Rettungswagen weggebracht.
Zudem, als Fotograf der solche Situationen ablichten will, sollte man sich ein bisschen in der Gesetzeslage auskennen, was Persönlichkeitsschutz und "Recht am eigenen Bild" usw. angeht. Dass man von Unfallopfern nicht einfach ein Close - Up schiessen kann, sollte einem schon klar sein. Übrigens, ein berühmtes Beispiel zu diesem Thema ist der südafrikanische Fotograf Kevin Carter http://de.wikipedia.org/wiki/Kevin_Carter Ihm wurde vorgeworfen, dass er, statt dem Kind auf dem Bild zu helfen, fotografiert habe. Seine Rechtfertigung war, dass er als Fotograf nur zum Beobachten und Informieren der Weltbevölkerung vor Ort sei und nicht in erster Linie um zu helfen. Ich gehe mal davon aus, dass er, aufgrund seines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Job, das nicht ganz auf die Reihe gekriegt hat..:( |
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