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fhaferkamp 03.06.2008 18:31

Welches Tamron-Makro?
 
Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir ein Makro zuzulegen. Dabei tendierte ich zu Anfang auch wegen des möglichen Zweitnutzens als Tele mit etwas höherer Lichtstärke zum Tamron 180/3,5. Das wurde hier ja bereits häufig als ausgezeichnet gelobt. (Habe ansonsten nur das Minolta 70-210/3,5-4,5).
Inzwischen habe ich aber Zweifel, ob das Gewicht/die Größe und die Brennweite nicht häufig Gründe sind, dass man es nicht mitnimmt bzw. es nicht einsetzen zu können. Beim Gewicht und der Größe liegt das Problem auf der Hand, bei der Brennweite von 180 mm drohen unterwegs ohne Stativ häufig bereits Verwackelungen, gerade bei den möglichen Abbildungsmaßstäben.

Als Alternative zum Einstieg kommt für mich das Tamron 90/2,8 in Betracht und je mehr ich darüber nachdenke, desto sympatischer wird es mir. Es ist ebenfalls hier bisher spitzenmäßig beurteilt worden, hat weniger Gewicht und kostet nebenbei auch ca. 240 EUR weniger.

Einige Zweifel habe ich aber noch. Ich kann immer noch nicht beurteilen, ob es für mich wichtig sein wird, die größere Naheinstellgrenze des 180er's zu haben, da ich mit Makros noch keine Erfahrung habe und auch noch nicht genau weiß, was ich am häufigsten fotografieren werde. Habe mal mit meinem Telezoom (s.o.) versucht, Bienen (teilw. im Anflug) auf Blüten zu treffen, da fiel mir auf, dass eine längere Brennweite eher geeignet ist. Allerdings hatte ich Probleme, überhaupt etwas wirklich scharf zu bekommen. Das mag aber an der wenig geeigneten Linse liegen (kein manuelles Scharfstellen sinnvoll möglich, deshalb AF). Der Versuch sollte nur meine Entscheidung über die Brennweite unterstützen, mir war klar, dass diese "Makro"bilder nicht meinen Vorstellungen an die später gewünschte Qualität entsprechen konnten.

Zudem kann ich mir vorstellen, dass die Lichtführung mit dem 90er schwieriger wird, wenn man so nah an Objekte heran muss, denn man muss aufpassen, dass man nicht selbst Schatten auf das Objekt wirft.

Wer kann meine Zweifel ausräumen oder würdet ihr im Zweifel doch eher das 180er in Erwägung ziehen? Mein Gedanke ist, es zunächst als Einstieg mit dem 90er zu versuchen und ggfs. (viel) später mal das 180er als Ergänzung zu kaufen, falls nötig. Eventuell kann man ja noch über einen Konverter für das 90er nachdenken, was habt ihr damit für Erfahrungen?
Wer stand vor den gleichen Alternativen und wofür habt ihr euch warum entschieden?
Ich weiß, dass ich mir noch selbst darüber klar werden muss, was ich später am häufigsten vor der Linse haben werde, aber Argumente schaden ja nicht und ich werde sie dann für meine Entscheidung gewichten müssen.
Danke bereits vorab für eure Kommentare.

PS: Ein 50er Makro kam für mich nie in Frage, zumal ich diese Brennweite bereits in Form des Minolta 50/1,4 besitze. Zudem wird mir da die Naheinstellgrenze wirklich zu kurz.

real-stubi 03.06.2008 18:48

Ich hab beide :)
Das 180er Macro ist ein tolles Objektiv, genau wie das 90er.
Ich hab häufig das 180er bei - ist für Libellen und anderes Getier schöner, da man etwas mehr Abstand wahren kann und so eher Chancen auf ein schönes Bild hat.
Es macht sich optisch auch als Tele nicht schlecht, nur ist der Autofokus ned so schön schnell wie z.B. der eines 2,8/200ers. Aber durchaus im Fernbereich gut einsetzbar!
Der Vorteil des 90ers liegt natürlich in der Handlichkeit, als auch in der Fähigkeit, ein hervorragendes Portraitobjektiv zu sein :)
Du musst wissen, was dir eher liegt. Ich hab mein 180er so lieb, dass ich es bei fast allen Ausflügen bei habe...

MfG
Stubi

wwjdo? 03.06.2008 19:00

Beide Brennweiten haben ihre Berechtigung! :top:

Ich nehme fast nur noch mein Minolta 200mm Makro mit auf Tour, da es bei unruhigen HG die bessere Freistellung ermöglicht. Allerdings ist dieses Glas natürlich in Verbindung mit einem stabilen Dreibein schon eine gewichtige Kombi. Der Vorteil der langen Makros ist natürlich auch die Stativschelle.

Ein 90/100er ist viel kompakter, zeichnet bei freien Hg auch ein interssanteres Bokeh und kann auch besser - wenn es sein muss - Freihand verwendet werden...

iMPALA 03.06.2008 19:13

Beides sind sehr schöne Objektive. Für die Fotografie von Insekten und anderem kleinen Getier ist das 180er, wegen der größeren Fluchtdistanz, mit Sicherheit besser. Als Tele ist es zu vernachlässigen – die Abbildungsleistung ist top, aber der AF ist nervtötend.

alberich 03.06.2008 20:22

Mit dem 90er einzusteigen ist sicherlich eine clevere Wahl. Es ist universeller einsetzbar, all das 180er. Mit dem 90er kann man schon auch mal einen ganzen Tag verbringen ohne wechseln zu wollen. Beim 180er wird das schon seltener der Fall sein.
Beide sind optisch, wie schon mehr als genug erwähnt, auf sehr hohem Niveau, wobei ich fnde, dass die Bilder mit dem 180er noch ein wenig "seidiger" werden. Sehr fein einfach.
Meiner einer hat auch mit dem 90er angefangen und irgendwann wurde klar, dass es eine ganze Reihe von Situationen gibt wo ein Mehr an Brennweite einfach unumgänglich ist. Wer das eine hat, hat irgendwann auch das andere.
Und so ein Minolta 50er Macro passt dann auch noch in jede Tasche. Das ist ein so super scharfes Ei, dass es eine wahre Pracht ist. (Und dann suchst Du noch nach z.B. einem SIGMA 300/4 APO Macro für die ganz scheuen Motive....)
Alles klar? Kauf alle drei und die Frage beantwortet sich von selbst.... Alle drei haben ihren Einsatzbereich und alle drei wird man auch regelmäßig nutzen, da sie sich wirklich ergänzen und nicht gegenseitig überflüssig machen.

Im Ernst...das 90er ist ein sehr guter Einsteiger...

BadMan 03.06.2008 20:22

Ich habe auch beide.

Häufiger zum Einsatz kommt bei mir im Moment das 180er. Ein Stativ ist aber fast Pflicht (naja, eigentlich grundsätzlich bei Makros bei einemTattergreis wie mir). Ein großer Vorteil ist die schon angesprochene Stativschelle und natürlich der größere Aufnahmeabstand.

Mit dem 90er muss man natürlich näher ran. Das kann aber auch von Vorteil sein. Evtl. ist dann nicht so viel Gestrüpp zwischen Linse und Motiv im Weg.

Beim 180er ist in Kombination mit einem Telekonverter der Fokustrieb doch schon spürbar schwergängiger und wenn Licht sehr rar ist, merkt man den Unterschied in der Offenblende (3.5 gegen 2.8), in Kombination mit dem TK. Das Sucherbild ist dann beim 90er schon etwas heller.

About Schmidt 03.06.2008 21:13

Eigentlich wurde ja schon alles angesprochen. Das 180mm hat den Vorteil der größeren Fluchtdistanz das 90er den größeren Offenblendwert und ein geringeres Gewicht und kleinere Abmasse.
Allerdings ist das 180er, das ich bei einem Freund ausgiebig auf einer 1Ds testen konnte, auch nicht so schwer, da aus Kunststoff gefertigt, was aus meiner Sicht kein Problem darstellt. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, mir eines zuzulegen, aber ich mache zu selten Makroaufnahmen als dass es sich lohnen würde. Vielleicht würde ich mehr machen wenn ich es hätte ;)

Das 90er funktioniert auch mit einem 1,4er Konverter noch recht gut, allerdings ist der AF schon recht lahm und man sollte, eigentlich bei Makro Pflicht, manuell fokussieren.

Die Entscheidung musst Du wohl selbst treffen, die kann Dir niemand abnehmen. Ich würde sagen, wenn Du nur ab und an Makros machen willst, dann reicht das 90er. Willst Du richtig einsteigen, dann führt kaum ein Weg am 180er vorgbei.

Gruß Wolfgang

Thomas F. 04.06.2008 00:34

Makros Freihand? Das dürfte ein Glücksspiel werden denn der die Schärfeebene ist bei den richtigen Makro Objektiven (Maßstab 1:1) äusserst gering. Soll heissen, der Bildstabi bringt dir da so gut wie nichts denn eine vor- bzw. rückwärts Bewegung zum Motiv gleicht der nicht aus.

So richtig scharfe Makros habe ich hier im Forum noch nicht gesehen auch nicht von "about schmidt"

Aber er schreibt ja selber wenn seine Pics wie gemalt aussehen kommt es seiner Sache schon ziemlich nahe;)

Gruß
Thomas

wutzel 04.06.2008 00:38

Zitat:

Zitat von Thomas F. (Beitrag 665986)

So richtig scharfe Makros habe ich hier im Forum noch nicht gesehen auch nicht von "about schmidt"

Dann würde ich nochmal genau schauen. Oder war das nicht ernst gemeint? Dann haste den Smiley vergessen.;)

Michael77 04.06.2008 08:28

Moin,

also ich habe das 105er von Sigma und das 180 Tamron. Anfangen würde ich wieder mit dem 105er, ist freihand einfacher. Aber ich arbeite selbst mit dem 180 freihand, aber da gehört schon etwas Training dazu.

Zu der Behauptung es gibt keine Macros die freihand gemacht worden, schaut Euch die an. Ich finde sie relativ scharf.:mrgreen:

Sigma 105
http://www.sonyuserforum.de/galerie/.../Libelle2a.jpg

Tamron 180
http://www.sonyuserforum.de/galerie/...Libelle_4a.jpg

Aber vielleicht habe ich ja was an den Augen, und sie sind verwackelt.:roll:

VG Michael

BadMan 04.06.2008 08:37

Zitat:

Zitat von Michael77 (Beitrag 666019)
Zu der Behauptung es gibt keine Macros die freihand gemacht worden, schaut Euch die an. Ich finde sie relativ scharf.

Das erste ist ok, aber rel. weich, das 2. sieht wirklich gut aus.

ABER:
Du bist hier doch noch ein Stück vom 1:1-Maßstab weg.
Wenn man nicht in der prallen Sonne fotografiert und die Belichtungszeiten länger werden, sieht es auch wieder anders aus.

Will sagen:
Natürlich sind auch Freihandaufnahmen möglich, habe selber noch genug auf meiner Platte. Mit Stativ steigen die Chancen auf ein gelungenes Bild aber enorm und der Einsatzbereich erweitert sich.

Ivanhoe 04.06.2008 09:04

Zitat:

Zitat von Thomas F. (Beitrag 665986)
Makros Freihand?Das dürfte ein Glücksspiel werden denn der die Schärfeebene ist bei den richtigen Makro Objektiven (Maßstab 1:1) äusserst gering. Soll heissen, der Bildstabi bringt dir da so gut wie nichts denn eine vor- bzw. rückwärts Bewegung zum Motiv gleicht der nicht aus.

Ich mache alle meine Makros Freihand. Die Viecher warten nämlich selten, bis ich mein Stativ aufgebaut habe. Scharf sind sie i. d. R. auch.

Das 105er Sigma habe ich auch. Mir ist jeder Zentimeter mehr Abstand zum Objekt wichtig um die Fluchtdistanz der Tiere nicht zu unterschreiten und mehr Licht zu haben. 31 cm Mindesteinstellgrenze bei fast 20 cm von Tubusende zur Bildebene ist schon wenig. Denn da bleiben nur 10 cm vor dem Tubus, die ich habe und da fühlt sich schon fast alles gestört.

@TO
Das 105er Sigma steht hier zwar nicht zur Debatte, aber ansehen solltest Du es Dir mal. Es wird eigentlich nur gelobt und es ist recht weit verbreitet, wie man auch hier merkt.

TorstenG 04.06.2008 10:43

Hallo!

Ja, für den Anfang sollte man sich etwas im Bereich 90 - 105 mm suchen, welches man nimmt ist dann nicht so ganz wichtig, man sollte mit allen gut klar kommen! Ich habe das 90er Tamron in der nicht mehr ganz aktuellen Version und dieses ist zumindest recht schnell, weiß nicht genau wie da jetzt das Sigma ist, aber ich meine das es ähnlich schnell ist! Nimm das was Du bekommst und gut ist!

fhaferkamp 04.06.2008 10:56

Danke für die zahlreichen Kommentare bis jetzt:top:

Ich werde mir wohl noch etwas Zeit lassen mit einer Entscheidung (ihr könnt also noch weitere Argumente ergänzen). Meine Tendenz geht als Einstieg wohl doch erst mal zum 90er, das zum Immer-Mitnehmen und zur Freihandfotografie unterwegs (z. B. Blüten etc.) geeignet scheint. Damit kann ich dann ja Erfahrungen sammeln und merke mit der Zeit, ob ich häufiger Makros machen möchte, dann kommt sicher das 180er wieder in Betracht, denn die hier gezeigten Fotos sind häufig top und es scheint bei vielen, die beide haben, das häufiger genutze Objektiv zu sein.
Natürlich besitze ich auch ein Stativ (altes Cullmann sogar mit Makroschiene), so dass ich auch damit dann experimentieren werde. Nur beim Abbilden von Insekten aus dem Garten, fürchte ich, dass diese auch bei der höheren Fluchtdistanz des 180er's dann längst das Weite gesucht haben:roll: Aber ein gutes Foto macht sich eben nicht ohne Aufwand;)

@Ivanhoe: Ich hatte von Sigma als Kompromiß ursprünglich auch das 150er ins Auge gefasst, aber das gibt es ja (immer noch) nicht für unser System. Außerdem stehe ich inzwischen der Marke Sigma etwas skeptisch gegenüber wegen der hier häufig zitierten Inkompatibilitäten mit dem Sony/Minolta-System. Zu Analogzeiten habe ich mich ebenfalls nie für Fremdhersteller begeistern können, aber mit Tamron kann man inzwischen wohl nichts mehr falsch machen.

Ivanhoe 04.06.2008 11:19

An meiner Alpha wie auch an der D7D funktionieren alle Sigmas einwandfrei. Inkompatibel ist da nix. Das 105er ist m. E. sogar schneller geworden. Ich würde mich aber trotzdem über mehr und günstige SSM-Optiken freuen.

Das Tamron ist sicher eine gute Wahl, viel Spaß damit.

duncan.blues 04.06.2008 11:37

Zitat:

Zitat von fhaferkamp (Beitrag 666078)
Nur beim Abbilden von Insekten aus dem Garten, fürchte ich, dass diese auch bei der höheren Fluchtdistanz des 180er's dann längst das Weite gesucht haben:roll: Aber ein gutes Foto macht sich eben nicht ohne Aufwand;)

Ich habe am Wochenende die ersten Versuche von Insekten-Makros mit dem Tamron 90mm gemacht. Auch wenn ich den Libellen, denen ich nachgestiegen bin bei weitem nicht in die Nähe der Naheinstellgrenze auf den Leib rücken konnte, so sind doch für meine bescheidenen Versuche ein paar ganz brauchbare Bilder bei rumgekommen.
Ich habe alle Aufnahmen mit einem Einbeinstativ gemacht. Das ist nicht so sperrig und so kann man den Tierchen noch halbwegs behende folgen und aus Blickrichtung des Insekts vergrößert das Einbein auch nicht das eigene optische Profil. Vorteil eines Stativs ist, dass man nicht so leicht durch Schwanken den Abstand zum Motiv nach dem Fokussieren verändert. Makroaufnahmen sind für mich noch ein ziemlich neues Gebiet, da braucht's doch eine Menge Einarbeitungszeit.

AlexDragon 04.06.2008 12:47

Zitat:

Auch wenn ich den Libellen, denen ich nachgestiegen
Also wenn Einer einem hübschen Maderl nachsteigt, kann ich das nachvollziehen, aber Insekten ??? :roll:;)

LG

Alex

duncan.blues 04.06.2008 13:04

Zitat:

Zitat von AlexDragon (Beitrag 666140)
Also wenn Einer einem hübschen Maderl nachsteigt, kann ich das nachvollziehen, aber Insekten ??? :roll:;)

:P ;)

Ich glaube, wenn ich einem wildfremden Mädel mit der Kamera so dicht auf den Pelz rücken würde, dann würde ich mir schnell mehr als nur einen Satz heisse Ohren einfangen :twisted:

Aber ich denke die Insekten-Makrografen hier können sich schon vorstellen, was in der Natur mit nach"steigen" gemeint ist. Mit Kamera auf Stativ in der Hand über Kraut und Busch steigen, sich dabei nicht zu verheddern und dann noch versuchen, das Motiv nicht vorzeitig zu verscheuchen... alles nicht so einfach :roll:

Aber ansonsten hat deine Idee natürlich auch was für sich. Ich glaube dann aber erstmal ohne Makroobjektiv! :mrgreen:


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