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PoseidonXXL 13.05.2008 19:02

IS-Technik - Unterschied Sony zu Canon
 
Hallo, mich würd mal was interessieren.

Sony (350er) hat ja die IS-Technik im Body sitzen und Canon (450er) in den Objektiven..

Eigentlich denke ich, dass die Lösung im Body doch viel praktischer ist, weil
dann jedes Objektiv stabilisiert wird.

Aber warum macht Canon das denn nicht auch so, was bringt das denn für
einen Vorteil ??


Danke

TommyK 13.05.2008 19:12

+ Im Objektiv stabilisiert hast du ein Stabilisiertes Sucherbild.
+ Kann mehr stabilisieren (Theoretisch)
- Teurer da jedes Objektiv das braucht

Evlt. Grund: Patente da Sony sich die Technik patentieren lassen hat. Pentax hat einen anderen Motor (Sony = Piezo Elemente, Pentax machts magnetisch).

WB-Joe 13.05.2008 19:21

Einer der wichtigsten Vorteile ist der stabilisierte AF. Canon hat genauso wie Nikon ihre Linsenstabis noch aus der ASLR-Zeit, da konntest du den Chip nicht stabilisieren.:mrgreen:

Minolta hat bei den stabilisierten Chips, wie auch beim AF in den 80er-Jahren, Pionier-Arbeit geleistet.

Zur Zeit ist der Linsenstabi noch etwas effektiver als die Gehäuselösung aber das wird sich geben, unbestreitbare Vorteile des Gehäusestabis, er funktioniert auch mit den ältesten Minolta-AF-Linsen. Damit ist jede Linse fürs A-Bajonett auch gleichzeitig stabilisiert, wo bekomme ich den beiden großen Zwei ein 50/1,4VR oder ein 35/1,4G VR.....:cool:

Und was ich fast vergessen hätte, mit jeder neuen Gehäusegeneration erhältst du einen verbesserten Stabi, anders als bei der Linsen basierten Version, schließlich hat man Objektive länger als Bodys.;)

rmaa-ismng 13.05.2008 19:29

Unbestreitbar auch für mich, die Vorteile des Gehäuse-Stabis durch unseren Joe aufgezählt.

Gerade die Möglichkeit jede Linse zu stabilisieren und mit der nächsten Kamera eine neue, bessere Version zu erhalten, ist grandios.

Nicht SOny hat sich das patentieren lassen, sondern Minolta. Sony hat lediglich die Patente gekauft.

Backbone 13.05.2008 19:36

Das der Stabi in den Objektiven besser als der im Gehäuse sein soll ist ein Gerücht, mehr nicht. Es gab schon vor einiger Zeit Tests die das Gegenteil bewiesen haben. Freilich mag das je nach Testaufbau auch mal in die andere Richtung ausschlagen, einen generellen Vorteil kann man aber sicher nicht (mehr) behaupten.

Das stabilisierte Sucherbild ist aus meiner Sicht schon praktisch ... bei langen Brennweiten.

Ein genereller Nachteil wurde zwar schon angerissen aber noch nicht explizit genannt. Canon und Nikon bieten manche Objektive schlicht GAR NICHT stabilisiert an. Ein 50/1,4 stabilisert ist doch ein echter LowLight-Traum ...

Backbone

WB-Joe 13.05.2008 19:46

Zitat:

Das der Stabi in den Objektiven besser als der im Gehäuse sein soll ist ein Gerücht, mehr nicht. Es gab schon vor einiger Zeit Tests die das Gegenteil bewiesen haben.
Da würde ich doch mal vorschlagen du versuchst es selbst.
Ab 200mm Brennweite tritt des Unterschied zwischen Gehäusestabi und Linsenstabi zunehmend deutlich zu Tage. Vor allem dann wenn du einen Linsenstabi neuester Bauart nimmst, z.B. beim Nikkor 200/2,0VR mit dem TC20.

PS: Welcher Test sollte denn das gewesen sein der die Gleichwertigkeit der beiden Systeme gezeigt hat? Der im Fomag zwischen A100/70-200SSM und D80/18-200?:roll:

HolgerN 13.05.2008 21:09

Zitat:

Zitat von WB-Joe (Beitrag 656427)
...
Ab 200mm Brennweite tritt des Unterschied zwischen Gehäusestabi und Linsenstabi zunehmend deutlich zu Tage. Vor allem dann wenn du einen Linsenstabi neuester Bauart nimmst, z.B. beim Nikkor 200/2,0VR mit dem TC20.
...

Kann ich nicht bestätigen. Hast Du eine Quelle für diese Behauptung?

Ich kann nämlich keinen Unterschied in der Effizienz zwischen meinem Nikkor 300mm 2.8 VR und dem 300mm 2.8 meiner Frau ausmachen. ( an der D300 / A700 ). Etwa 2.5 - 3 Blenden Gewinn gegen Verwacklungen ist da bei beiden drin.

Klar, das stabilisierte Sucherbild ist bei BIF ein echter Vorteil, insbesondere bei 300mm+.

Aber dafür bekommt man halt auch alle Fremdobjektive stabilisiert, die Sigma & Co. leider nur ohne Stabi anbieten, wie das gute 100-300 f4.

TommyK 13.05.2008 21:17

Was mir noch eingefallen ist. Bei GehäuseStabi kann man auch Objektive ohne jegliche Elektronik stabilisieren. Derzeit leider nur bei Pentax.

Bei denne gibt man einfach die Brennweite des Objektivs im Menü ein und hat dann automatisch ein stabilisiertes MF Objektiv (Gilt aber nur bei Festbrennweiten).

Tira 13.05.2008 21:51

Schaltet sich denn bei den Alphas der Stabi ab, wenn er keine Objektiv-Rückmeldung erhält?

TommyK 13.05.2008 21:59

So wie ichs verstehe ja. Die Kamera muss ja wissen was für eine Brennweite Anhängt um mit dem Sensor gegen die Beschleunigung zu bewegen.

Bei nem Tele Objektiv muss sich der Sensor ja viel mehr bewegen bei gleicher Beschleunigung als bei einem Superweitwinkel.

Thomas F. 13.05.2008 22:19

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 656497)
Was mir noch eingefallen ist. Bei GehäuseStabi kann man auch Objektive ohne jegliche Elektronik stabilisieren. Derzeit leider nur bei Pentax.

Bei denne gibt man einfach die Brennweite des Objektivs im Menü ein und hat dann automatisch ein stabilisiertes MF Objektiv (Gilt aber nur bei Festbrennweiten).


Das stimmt nicht ganz, bei Olympus geht es über das Menü ab FW 1.3 für die E-510 z.B.
Da stellt man auch die Brennweiten für analoge Objektive ein.

Das ein Objektivstabilisator effektiver arbeitet halte ich übrigends auch für ein Gerücht.

Hier mal knappe 480 mm an KB gerechnet mit 1/60 Sekunde allerdings nicht von oder mit Sony; da ich kein Teleobjektiv für Sony besitze.:roll:

Gruß
Thomas

http://www.sonyuserforum.de/galerie/...6/Krokodil.jpg

Tira 13.05.2008 22:22

Aber stimmt denn das? Ich bin weder Optiker, noch Physiker, aber nach meinem Verständnis sorgt doch die gleiche Hebelwirkung, die bei langen Brennweiten zu den großen Auslenkungen der Frontlinse führt, auch dafür, dass dies eben mit minimalen Auslenkungen des Sensors korrigiert werden kann?

Macht es denn auf Sensorebene wirklich einen großen Unterschied, ob ich 300 oder 30mm an der Kamera habe?

Jens N. 13.05.2008 22:26

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656529)
Schaltet sich denn bei den Alphas der Stabi ab, wenn er keine Objektiv-Rückmeldung erhält?

Nein. Und laut verschiedener Tests hat er auch noch eine gewisse Wirkung, wenn die Brennweite nicht bekannt ist. Also auch MF Objektive werden stabilisiert, nur weniger effektiv. Wirklich erklären kann ich das nicht, es wurde aber wie gesagt durch Usertests nachgewiesen.

Soweit ich weiß, hat Minolta die Stabitechnik übrigens an Pentax lizensiert, ganz sicher bin ich mir da jedoch nicht. Grundsätzliche Unterschiede bestehen da aber erst seit einiger Zeit, die erste Stabigeneration bei Pentax (die z.B. auch in diversen Kompaktkameras zu finden ist, aus der Zeit stammt auch die Info mit der Lizensierung, wenn ich mich recht erinnere) funktionierte noch genauso wie bei Minolta/Sony. Mittlerweile ist sie aber weiter entwickelt, so ist der Sensor bei Pentax z.B. prinzipiell drehbar, was von Vorteil sein kann.

-TM- 13.05.2008 22:28

Wackel mal mit einem 300er und guck, was im Sucher passiert, und danach machst Du das gleiche mit 'nem 30er. Der Unterschied dürfte klar sein. Begründet liegt selbiger im Bildwinkel: Wenn ich 120° Bildwinkel habe, macht es kaum etwas aus, wenn ich den um 3° verschwenke. Sind es allerdings 6° Bildwinkel, habe ich mit 3° Verschwenkung schon den halben Ausschnitt aus dem Sucher gewackelt.

Tobi. 13.05.2008 22:30

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 656399)
+ Im Objektiv stabilisiert hast du ein Stabilisiertes Sucherbild.
+ Kann mehr stabilisieren (Theoretisch)
- Teurer da jedes Objektiv das braucht

+ Fotos auf Filmmaterial können auch stabilisiert aufgenommen werden.

Tobi

Tira 13.05.2008 22:41

Zitat:

Zitat von -TM- (Beitrag 656560)
Wackel mal mit einem 300er und guck, was im Sucher passiert, und danach machst Du das gleiche mit 'nem 30er. Der Unterschied dürfte klar sein. Begründet liegt selbiger im Bildwinkel: Wenn ich 120° Bildwinkel habe, macht es kaum etwas aus, wenn ich den um 3° verschwenke. Sind es allerdings 6° Bildwinkel, habe ich mit 3° Verschwenkung schon den halben Ausschnitt aus dem Sucher gewackelt.

Das ist klar. Aber dreh das Beispiel mal um. Schnall das 300 drauf und wackle mit der Kamera 1mm nach oben und unten. Sieht man ordentlich. Jetzt schnall das 30er drauf und wackle die gleiche Strecke. Sieht man kaum. Daraus schließe ich, dass man lange Brennweiten mit der gleichen Sensorauslenkung wie kurze stabilisieren kann. Wahrscheinlich passt es nicht bei allen Objektiven, weil die Strahlengänge und Abstände in den hinteren Linsengliedern nicht völlig identisch sein werden - aber vom Grundsatz her...

@Jens: Danke für die Auskunft. Hab mir das schon gedacht, aber nie ausprobiert.

Tobi. 13.05.2008 22:59

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656574)
Das ist klar. Aber dreh das Beispiel mal um. Schnall das 300 drauf und wackle mit der Kamera 1mm nach oben und unten. Sieht man ordentlich. Jetzt schnall das 30er drauf und wackle die gleiche Strecke. Sieht man kaum.

Verschiebungen können nicht kompensiert werden. Der Antitatterich wirkt nur gegen Verdrehungen, und da wirken sich 2° eben bei langen Brennweiten deutlich mehr aus als bei kurzen.

Tobi

Tira 13.05.2008 23:11

Was meinst du mit Verdrehungen? So, wie ich den AS verstanden habe, kompensiert er eben nur Wackler, die parallel zur Linsen/Sensorebene stattfinden. Rotation kann das System von Pentax bis zu einem gewissen Grad stabilisieren, der AS jedoch nicht?

Tobi. 13.05.2008 23:17

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656599)
Was meinst du mit Verdrehungen? So, wie ich den AS verstanden habe, kompensiert er eben nur Wackler, die parallel zur Linsen/Sensorebene stattfinden.

Dann hast du ihn falsch verstanden.
Zitat:

Rotation kann das System von Pentax bis zu einem gewissen Grad stabilisieren, der AS jedoch nicht?
Pentax kann angeblich alle drei Rotationsfreiheitsgrade stabilisieren, aber der um die Objektivachse ist eher unwichtig. Die anderen beiden, also Verdrehung um die Quer- und die Längsachse, werden vom Minolta-System stabilisiert.

Tobi

Metzchen 13.05.2008 23:17

Vielleicht nennen wir es der Einfachheit halber vertikale und horizontale "Verkippung" aus der optischen Achse... ;)

Tobi. 13.05.2008 23:19

Zitat:

Zitat von Metzchen (Beitrag 656604)
Vielleicht nennen wir es der Einfachheit halber vertikale und horizontale "Verkippung" aus der optischen Achse... ;)

Oder Nicken und Gieren. :-)

Tobi, hat ESP in der Kamera.

Metzchen 13.05.2008 23:21

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656605)
Oder Nicken und Gieren. :-)

Jo, auch schön. Wie in der wundersamen Welt der Luft- und Schifffahrt...:top:

RainerV 13.05.2008 23:36

Zitat:

Zitat von -TM- (Beitrag 656560)
Wackel mal mit einem 300er und guck, was im Sucher passiert, und danach machst Du das gleiche mit 'nem 30er. Der Unterschied dürfte klar sein. Begründet liegt selbiger im Bildwinkel: Wenn ich 120° Bildwinkel habe, macht es kaum etwas aus, wenn ich den um 3° verschwenke. Sind es allerdings 6° Bildwinkel, habe ich mit 3° Verschwenkung schon den halben Ausschnitt aus dem Sucher gewackelt.

Na und?

Die Belichtungszeiten, bei denen der SSS eine Wirkung hat, sind beim 30mm Objektiv aber auch um den Faktor 10 länger als beim 300mm Objektiv. Innerhalb einer Zeiteinheit "verwackle" ich zwar beim 300er um das 10-fache, aber innerhalb einer 1/10 Zeiteinheit ist der Unterschied eben nicht mehr gegeben.

Die "Verwacklung" bei einem 30mm Objektivs und einer Belichtungszeit von etwa 1/6 Sekunde (entsprechend der Faustregel maximale Freihandzeit = 1/(Brennweite * Cropfaktor) * 3 Blenden SSS-Stabilisierung) wird genauso groß sein wie bei einer 1/60 Sekunde Belichtungszeit eines 300mm Objektivs.

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656556)

Macht es denn auf Sensorebene wirklich einen großen Unterschied, ob ich 300 oder 30mm an der Kamera habe?

Ich behaupte mal, daß es keinen Unterschied macht. Ich habe auch noch nie gehört, daß bei Minolta/Sony bei Objektiven, die keine Brennweite übermitteln, der AS/SSS abgeschaltet wird, wie vorhin schon mal behauptet wurde. Und ich bezweifle das auch. Die SSS-Anzeige im Sucher, die nur bei eingeschaltetem SSS arbeitet, funktioniert jedenfalls sogar dann, wenn gar kein Objektiv abgesetzt ist.

Zitat:

Zitat von Backbone (Beitrag 656422)
Das der Stabi in den Objektiven besser als der im Gehäuse sein soll ist ein Gerücht, mehr nicht.

Genau so sehe ich das auch. Ich rate jetzt mal, daß man dieses Gerücht, bevorzugt in Canon/Nikon-Foren findet?:roll:

Rainer

Tobi. 13.05.2008 23:39

Zitat:

Zitat von Metzchen (Beitrag 656606)
Jo, auch schön. Wie in der wundersamen Welt der Luft- und Schifffahrt...:top:

Huch, da benutzt man die Begriffe auch? Ich kenne die jetzt eher aus dem Automobilbereich. Etwas weitergesponnen wanken Fahrradfahrer um Kurven... ;-)

Tobi

Justus 13.05.2008 23:39

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 656615)
Die "Verwacklung" bei einem 30mm Objektivs und einer Belichtungszeit von etwa 1/6 Sekunde (entsprechend der Faustregel maximale Freihandzeit = 1/(Brennweite * Cropfaktor) * 3 Blenden SSS-Stabilisierung) wird genauso groß sein wie bei einer 1/60 Sekunde Belichtungszeit eines 300mm Objektivs.

Das entspricht auch weitgehend meinen Erfahrungen. Wobei der Faktor bei Teleobjektiven etwas schlechter wird, was wohl schlicht am höheren Gewicht solcher Linsen liegt.

TommyK 13.05.2008 23:44

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 656615)
Na und?

Die Belichtungszeiten, bei denen der SSS eine Wirkung hat, sind beim 30mm Objektiv aber auch um den Faktor 10 länger als beim 300mm Objektiv. Innerhalb einer Zeiteinheit "verwackle" ich zwar beim 300er um das 10-fache, aber innerhalb einer 1/10 Zeiteinheit ist der Unterschied eben nicht mehr gegeben.

Die "Verwacklung" bei einem 30mm Objektivs und einer Belichtungszeit von etwa 1/6 Sekunde (entsprechend der Faustregel maximale Freihandzeit = 1/(Brennweite * Cropfaktor) * 3 Blenden SSS-Stabilisierung) wird genauso groß sein wie bei einer 1/60 Sekunde Belichtungszeit eines 300mm Objektivs.



Ich behaupte mal, daß es keinen Unterschied macht. Ich habe auch noch nie gehört, daß bei Minolta/Sony bei Objektiven, die keine Brennweite übermitteln, der AS/SSS abgeschaltet wird, wie vorhin schon mal behauptet wurde. Und ich bezweifle das auch. Die SSS-Anzeige im Sucher, die nur bei eingeschaltetem SSS arbeitet, funktioniert jedenfalls sogar dann, wenn gar kein Objektiv abgesetzt ist.


Genau so sehe ich das auch. Ich rate jetzt mal, daß man dieses Gerücht, bevorzugt in Canon/Nikon-Foren findet?:roll:

Rainer

Das war ich der es behauptet hat. Die Behauptung kommt von da her, dass ich bei den Bildern im Forum die mit MF Objektiven 0mm und Blende 0 in den Exif Daten haben. Mit 0 wird sich der Sensor dann nicht bewegen.
Ich meine, wo ist der Anfangs Paramter mit der die Kamera starten sollte, die weiß doch nicht ob ein 8mm Fischeye dran hängt oder ein 1000mm Spiegel. Beim 8mm währe ne Grundeinstellung von 20mm ja schon fatal weil der Sensor zu viel "ausgleiche" würde.

Daher erlauben ja Pentax und (wie ich eben gelernt hab) Olympus das einstellen des Parameters von Hand.

Metzchen 13.05.2008 23:48

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656616)
Huch, da benutzt man die Begriffe auch? Ich kenne die jetzt eher aus dem Automobilbereich. Etwas weitergesponnen wanken Fahrradfahrer um Kurven... ;-)

Tobi

Ja, tut man. Obwohl das im Wasser gebräuchliche "Gieren" in der Luft auch den hübschen Namen "Schieben" hat.
Aber um beim Thema zu bleiben: Pentax kümmert sich zusätzlich um das "Rollen" (Begriff im Wasser und in der Luft gleich... ;o)

Tira 13.05.2008 23:53

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656603)
Dann hast du ihn falsch verstanden.


Möglich. Vielleicht habe ich mich auch nur unglücklich ausgedrückt. Aber bitte erklärt es mir doch so, dass ich es verstehe: Der AS gleicht Bewegungen der Kamera aus, die auch in der Kamera gemessen werden. Mag sein, dass sich das nur auf Drehbewegungen bezieht. Aber wenn ich z.B. die Kamera ungewollt (zittrig) um ein Grad nach vorn kippe, dann versucht der Sensor das durch eine entsprechende Gegenbewegung auf der Horizontalachse nach unten zu korrigieren, richtig? Natürlich wirkt sich diese Kippbewegung auf den gewählten Bildausschnitt bei 300mm viel stärker aus als bei einem WW, dennoch liegt ja die gleiche Kippbewegung zu Grunde, und deshalb kann sie auch mit der gleichen horizontalen Auslenkung des Sensors nach unten ausgeglichen werden.

Oder anders herum: Ich wackle mit einem leichten Minolta 100-300 auf Kameraebene nicht stärker als mit einem Komi 17-35. Die zu kompensierenden Bewegungen auf der horizontalen und vertikalen Kameraachse bleiben gleich und können daher auch gleich effektiv kompensiert werden. Dennoch sehen die Wackler durch die 300mm viel dramatischer aus...

Wo ist der Denkfehler?

Justus 13.05.2008 23:57

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656621)
Dennoch sehen die Wackler durch die 300mm viel dramatischer aus...

Wo ist der Denkfehler?

Ist ja schon die richtige Fährte! Auch der Sensor "sieht" diese viel stärkeren Verwackler, genauso wie das menschliche Auge, sie können also nicht mit der gleichen Auslenkung des Sensors wie bei 30mm kompensiert werden. Das wird (wie oben schon von RainerV erläutert) aber dadurch ausgeglichen, daß die relativen Belichtungszeiten für Teles um den gleichen Faktor kürzer werden (1/60 bei 300mm, 1/6 bei 30mm).

Das Bild hat also auch nur 1/10tel so viel Zeit um zu verwackeln, was die Verwackelungswege wieder "kurz" hält.

Gruß
Justus

Tobi. 13.05.2008 23:58

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 656621)
Möglich. Vielleicht habe ich mich auch nur unglücklich ausgedrückt. Aber bitte erklärt es mir doch so, dass ich es verstehe: Der AS gleicht Bewegungen der Kamera aus, die auch in der Kamera gemessen werden. Mag sein, dass sich das nur auf Drehbewegungen bezieht. Aber wenn ich z.B. die Kamera ungewollt (zittrig) um ein Grad nach vorn kippe, dann versucht der Sensor das durch eine entsprechende Gegenbewegung auf der Horizontalachse nach unten zu korrigieren, richtig? Natürlich wirkt sich diese Kippbewegung auf den gewählten Bildausschnitt bei 300mm viel stärker aus als bei einem WW, dennoch liegt ja die gleiche Kippbewegung zu Grunde, und deshalb kann sie auch mit der gleichen horizontalen Auslenkung des Sensors nach unten ausgeglichen werden.

Eben nicht.

Wenn du ein laaaanges Teleobjektiv hast, verschieben wenige Grad Nickbewegung der Kamera das Bild vielleicht schon um seine halbe Höhe. Der Sensor muss nun, um diese Bewegung auszugleichen, eben so weit fahren, also etwa 8mm. Hast du ein Weitwinkelobjektiv mit vielleicht 90° Blickwinkel (Ja, ist schon ziemlich kurz...) sind diese wenigen Grad nur ein Bruchteil des Bildes, vielleicht 1/20. Der Sensor muss dann, um die Verdrehung zu kompensieren, nur um 0,8mm verrutschen.

Tobi

RainerV 14.05.2008 00:18

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656624)
Eben nicht.

Wenn du ein laaaanges Teleobjektiv hast, verschieben wenige Grad Nickbewegung der Kamera das Bild vielleicht schon um seine halbe Höhe. Der Sensor muss nun, um diese Bewegung auszugleichen, eben so weit fahren, also etwa 8mm. Hast du ein Weitwinkelobjektiv mit vielleicht 90° Blickwinkel (Ja, ist schon ziemlich kurz...) sind diese wenigen Grad nur ein Bruchteil des Bildes, vielleicht 1/20. Der Sensor muss dann, um die Verdrehung zu kompensieren, nur um 0,8mm verrutschen.

Tobi

Eben doch.

Dein Beispiel paßt nicht. Du vergißt den Belichtungszeitaspekt. Die Grenz-Freihandzeiten beim Tele mit der 10-fachen Brennweite liegen auch nur bei einem 1/10 der Grenz-Freihandzeiten des Weitwinkels aus Deinem Beispiel und in einem 1/10 der Zeit hat sich der Sensor eben auch nicht um 8mm sondern auch nur um 0,8mm bewegt. Genau wie beim Weitwinkel.

Aber ich wiederhole mich.

Rainer

P.S. Die Anzeige der SSS-Korrektur im Sucher funktioniert auch beim Peleng. Wieso?

jrunge 14.05.2008 00:24

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656624)
Eben nicht.

Wenn du ein laaaanges Teleobjektiv hast, verschieben wenige Grad Nickbewegung der Kamera das Bild vielleicht schon um seine halbe Höhe. Der Sensor muss nun, um diese Bewegung auszugleichen, eben so weit fahren, also etwa 8mm. Hast du ein Weitwinkelobjektiv mit vielleicht 90° Blickwinkel (Ja, ist schon ziemlich kurz...) sind diese wenigen Grad nur ein Bruchteil des Bildes, vielleicht 1/20. Der Sensor muss dann, um die Verdrehung zu kompensieren, nur um 0,8mm verrutschen.

Tobi

Abgesehen davon, dass Rainer schon auf den Einfluss der Belichtungszeit hingewiesen hat: Ich glaube nicht, dass der AS / SSS den Sensor um 8mm auslenken kann.
Sonst dürfte SSS bei der kommenden FF-:a: wohl kein Thema mehr sein. :shock:

Tira 14.05.2008 00:25

Ok, ich glaube, ich habe meinen Denkfehler erkannt. Sensor- oder Linsenstabilisierte Systeme sind billiger Murks. Eine gyrostabilisierte Objektivaufhängung ala Leopardkanone muss her!:mrgreen:

Danke für die Aufklärung!:top:

Tobi. 14.05.2008 00:29

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 656630)
Ich glaube nicht, dass der AS / SSS den Sensor um 8mm auslenken kann.

Ne, kann er auch nicht. IIRC ist das im Bereich weniger Millimeter.

Tobi

oskar13 14.05.2008 00:54

Zitat:

Zitat von Tobi. (Beitrag 656632)
Ne, kann er auch nicht. IIRC ist das im Bereich weniger Millimeter.

Tobi

Und was macht das IIRC?

Justus 14.05.2008 01:01

--------

digitalCat 14.05.2008 01:35

Bisher blieb in der ganzen Diskussion die unterschiedliche Massenträgheit des Gesamtsystems Kamera/Objektiv unerwähnt und die fällt eher zu Gunsten der längeren Teleobjektive mit ihren grossen Frontlinsen am langen Hebelarm aus.
Von daher halte ich es für unmöglich, ein 300er Tele um den gleichen Winkel zu verzittern wie das zitierte 30mm Objektiv.
Das erklärt vielleicht auch zum Teil, warum die Sensorstabilisierung selbst bei unbekannter Brennweite funktionieren kann.
Gruss, Hans-Dieter

stehar 14.05.2008 09:22

ist ja alles sehr spannend diese Diskussion und ich lerne endlich mal all diese wirren Begriffe Gieren, rollen usw.

Aber mal doof gefragt: was bringt mir das denn? Wenn ich ne Canon habe und ein stab. objektiv dann freu ich mich wenns funktioniert. Wenn ich ne Sony habe freu ich mich wenn der Stabi funktioniert.

Und welche Bedeutung hat nun der Unterschied? Benötigt man das für seine persönliche Rechtfertigung die richtige Cam gekauft zu haben? Oder sind hier alles Systemwechsler unterwegs die Argumente suchen?

Mir erschließt sich daher schon der Titel der Diskussion nicht so richtig.

Gruß,
Steffen.

Metzchen 14.05.2008 09:29

Vielleicht Neugier? Wo wäre denn das Tier Mensch ohne Neugier heute... ;)

Systemwechsel 14.05.2008 09:50

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 656628)
Du vergißt den Belichtungszeitaspekt. Die Grenz-Freihandzeiten beim Tele mit der 10-fachen Brennweite liegen auch nur bei einem 1/10 der Grenz-Freihandzeiten des Weitwinkels aus Deinem Beispiel und in einem 1/10 der Zeit hat sich der Sensor eben auch nicht um 8mm sondern auch nur um 0,8mm bewegt. Genau wie beim Weitwinkel.

Was bedeutet es denn physikalisch, wenn man die gleiche Strecke in einem 1/10 der Zeit zurück legt? Genau, die Geschwindigkeit ist zehnmal so hoch...


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