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Minimale Blendenöffnung für funktionierenden AF
Hallo,
soweit ich weiß lässt das AF-System der Dynaxen und Alphas nur AF-Betrieb bis Blende 6,3 zu. Womit hängt das eigentlich zusammen? Wird das technisch durch die Kamera eingeschränkt? Denn eigentlich müßte es doch auch vom Motiv abhängig sein, ob AF-Betrieb noch möglich ist, oder nicht. Wenn ich bspw. in hellstem Sonnenschein mit einem F11-Objektiv (z.b. Sigma 400/5,6 + 2x-TC) auf einen kontrastreichen Bereich fokussiere, dann dürfte doch vergleichbar viel Licht auf dem AF-System ankommen, als wenn ich mit einer F4-Linse im Dämmerlicht arbeite. Gruß Justus |
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So wie ich das verstehe ist das "Loch" zu klei und der AF "sieht" gar nicht mehr durch, liegt wohl daran, dass die AF Sensoren nich mitten in Strahlengang angebracht sind. Sorry hab nochmals geschuat, der Zentrale AF sensor ist natürlich mittig, aber die offene Fläche (Blendenloch) ist zu klein um eine Kontrastmessung zu machen. |
Erklärung habe ich nicht wirklich eine, aber das 8/500 Reflex funktioniert doch mit AF, oder?
Ich hab ein Ofenrohr (meines Freundes) bei f/4 mit 2x Konverter an der A700 getestet und da hat der AF auch funktioniert. |
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Tach!
Zumindest mit zentralem AF-Feld geht es auch bei F8, darüber wird es dann schwierig! Einfach mal einen Telekonverter und eine Optik nutzen die zusammen den Bereich von unter F8 und drüber abdecken und ausprobieren. Natürlich sollte diese Kombination noch einigermaßen miteinander harmonieren. Ich hab das vor ein paar Tagen mit meinem 24-135/2,8-4,5 Sigma und 2x TK ausprobiert, bis f8 war alles bestens, darüber wurde es dann schlagartig schwieriger! Natürlich mit der Offenblende bei entsprechender Brennweite probiert. Ich kann natürlich nicht ausschließen das mein Test einen Gedankenfehler enthält, aber es sollte eigentlich passen! |
Offiziell liegt die Grenze eigentlich bei f6,7 soweit ich weiß (steht zumindest so in den Scheibel-Büchern wenn ich mich nicht irre). F8 kann teilweise noch funktionieren (nicht nur beim 500er Reflex), das hängt aber dann tatsächlich von Objektive (bzw. Objektiv plus Konverter) und der Situation ab - zuverlässig kann man nicht sagen, daß es noch geht. Ich glaube bei Mondaufnahmen habe ich AF auch schonmal mit resultierend f11 hinbekommen, aber das war schon sehr schwierig.
Da das Beispiel genannt wurde: an den älteren Sigma 400mm /5,6 würde ich mir einen Konverter ganz verkneifen - einmal wegen der zu erwartenden optischen Einschränkungen und auch wegen der leider etwas anfälligen Mechanik (bei der ersten Version jedenfalls). Das 400er APO Makro macht mit Konvertern leider auch keinen Spaß: saulangsam und selbst mit 1,4x schon je nach Licht problematisch. Mit 'nem 2x geht da gar nix. Was die Frage nach dem "warum" angeht, liegt es meiner Meinung nach wirklich nur an der mangelnden Helligkeit, bzw. Kontrast, nicht an einem "zu kleinen Loch" - im Prinzip wird das Bild (teilweise, das hängt aber von der Größe des Messfelds und auch des Umlenkspiegels ab) zu den AF-Sensoren umgelenkt, also praktisch so wie es auch auf den Sensor fällt. Ein Konverter verkleinert ja auch strenggenommen nicht (OK, kaum, wegen des Abstands) die physikalische Öffnung (Durchmesser der Blendenöffnung), sondern ändert vorrangig das Verhältnis zwischen Brennweite und Linsendurchmesser. Auf der Suche nach Schemadarstellungen der Funktionsweise bin ich über diesen interessanten Artikel gestolpert, der viele Fokusprobleme erklären könnte. Ich weiß allerdings nicht, ob das beschriebene Verhalten wirklich stimmt und sich vor allem auch auf unser Kamerasystem übertragen lässt. |
Das hängt tatsächlich mit dem zu kleinen Loch zusammen. Die AF-Sensoren funktionieren ähnlich wie ein Schnittbildindikator. Sie gucken in verschiedene Richtungen in die Linse und wenn in jeder Richtung dasselbe zu sehen ist, ist das Objekt im Fokus. Wenn nicht, hat man Verschiebungen. Wenn nun aber "das Loch zu klein" ist, sieht der Sensor nix, bzw. die innenseite des Objektives (natürlich alles vereinfacht). Ein Schnittbildindikator wird auch so ab f/8 unbrauchbar. Entscheidend ist aber hier nicht die Lichtstärke, sondern die geometrische Öffnung. Beim 500 Reflex schattet der Umlenkspiegel in der Mitte etwas ab, deshalb ist die Lichtstärke geringer als die geometrische Öffnung, welche wohl tatsächlich um die f/6.3 herum liegt.
Am Kontrast ansich kann es ja nicht liegen, oder nimmt bei euren Objektiven der Kontrast bei f/8 schon ab? Beim 50/1.7 dürfte demnach der AF auch nicht bei Offenblende funktionieren ;). Und an der Lichtmenge? Wenn der AF Tagsüber mit f/8 nicht funktioniert, dann dürfte er abends in der Wohnung garnicht funktionieren, wenn es daran läge. Und ein ein Polfilter der um die zwei Blenden schluckt müsste bei einem f/4-f/5.6 den AF stark stören. |
So weit ich den AF-Mechanismus verstanden habe, ist die Helligkeit nicht maßgebend - sonst hätte man ja bei Aufnahmen mit schlechtem Licht prinzipiell ein Problem. Es kommt vielmehr auf die Phase an (Das Bild wird über eine Feldlinse und eine Sekundäroptik auf den Sensor "aufgeteilt"). Und genau das ist das Problem bei geringen Blendenöffnungen, denn dann ist der Phasenunterschied in den Teilstrahlen von vornherein zu gering.
Wenn ich mich richtig erinnere (stand irgendwo in einem Prospekt), wird gerade diese Tatsache beim Sony 8/500 ausgenutzt und es wird NICHT der zentrale AF-Sensor verwendet (denn der wird ja durch den Sekundärspiegel abgeschattet), sondern zwei Randsensoren. HIER wird der AF sehr gut erklärt - auch wenn es vom "Mitbewerber" ist :lol: |
Jupp, das ist die tatsächliche Größe des Loches...
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Danke für den netten Link. Zum AF-Prinzip allgemein habe ich noch einen anderen, hübschen Erklärungslink über die unterschiedlichen Systeme zu Hause, auf Deutsch, muss ich heute abend mal einstellen. |
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Nein!
So ist das natürlich nicht, denn vor dem AF-Sensor ist ja noch eine Feldlinse und zwei Linsen, die die Eintrittspupille auf den AF-Sensor abbilden. Und in der EP fehlt der Teil, den der Sekundärspiegel abschattet. Ich habe jahrelang durch ein astronomisches Schmidt-Cassegrain beobachet, das dem 8/500 sehr ähnlich aufgebaut ist - da kann man diese Effekte sehr gut beobachten. Ich hab jetzt den besagten Prospekt von Sony vor mir liegen und dort leider auch nur die eher dürftige Information gefunden, dass der Sekundärspiegel abschattet. Aber nicht, welcher Sensor in Aktion tritt. Es wird immer nur von einer "engeren Bündelung" gesprochen - das könnte durchaus bedeuten, dass wirklich der zentrale Sensor verwendet wird, weil die Abbildung des Sekundärspiegels dann kleiner wäre und so die beiden Teile des AF-Sensors genügend Information von den Rändern des Bildes bekommen. |
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Also kann's die Helligkeit alleine nicht sein. Da werde ich wohl nochmal nachlesen müssen :oops: Das Schema bei Nikon hilft mir leider nur bedingt, weil da kein Einfluss von Blende oder Geometrie ersichtlich ist, oder habe ich's nur übersehen? Meine Scheibelbücher (z.B. zur Dynax 9) helfen da leider auch nur bedingt: es wird zwar geschrieben, daß Blenden kleiner als f6,7 Probleme machen und daß der Phasendetektions-AF prinzipiell wie ein Schnittbildindikator funktioniert (dessen Prinzip ich eigentlich glaube verstanden zu habe), nur der genaue Zusammenhang zwischen Objektivgeometrie und AF wird leider nicht erklärt und genau da habe ich noch Verständnisprobleme. Die geometrische Öffnung eines WW mit Lichtstärke 1:4 ist z.B. absolut gesehen durchaus kleiner als bei einem langen Tele mit Lichtstärke 1:8 - trotzdem funktioniert das eine, das andere aber nicht. Scheibel schreibt zum 500er Reflex übrigens "Das ... AF-Reflex 500 mm hat zwar nur Lichtstärke 1:8, ist aber genau auf den zentralen AF-Sensor abgestimmt und wird damit einwandfrei automatisch scharfgestellt" (was ich bestätigen kann ;) ). |
OK! Offensichtlich ist es wirklich der zentrale Sensor, der beim 8/500 zum Zuge kommt. Die Anmerkung im Prospekt von Sony interpretiere ich so, dass der Sekundärspiegel kleiner gemacht wurde, damit die Abschattung so klein ist, dass die beiden AF-Sensorhälften nicht abgedunkelt werden.
Die AF-Sensoren messen also den Phasenunterschied der beiden Sensorhälften. Wenn die absolute Helligeit zu gering wird (irgendwo in der Gegend von ein paar EV), bekommen sie auch Probleme und brauchen dann zB. ein Hilfslicht. Zitat:
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Feine Diskussion. Da hänge ich mich doch direkt mal mit einer Frage ein.
Wieso funktioniert beim 135/2.8(T4.5) STF eigentlich der AF nicht. Laut Sony/Minolta liegt dasja an der Speziallinse, aber wenn soviel Licht wie bei F4.5 durch die Linse gelangt, sollte AF doch eigentlich problemlos möglich sein. |
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Hmm, entweder habe ich das Arbeitsprinzip der Springblende nicht verstanden (glaube ich eigentlich nicht...) oder das Argument "zu wenig Licht für AF bei zu kleiner Blendenöffnung" greift nicht.
Der AF wie auch die Belichtungsmessung arbeiten doch bei Offenblende; die Arbeitsblende wird erst kurz vor dem Hochklappen des Spiegels und Öffnen des Verschlusses eingestellt (daher auch Springblende). Wir groß die eingestellte Arbeitsblende ist, dürfte demnach keinen Einfluß auf AF und Belichtungsmessung haben. Auch daß die Meßsensoren durch Blende oder Sekundärspiegel abgeschattet werden halte ich für ein Gerücht, oder habt Ihr schon mal Bilder von Spiegelobjektiven gesehen, die in der Bildmitte einen dunklen Fleck hatten oder Bilder von normalen Objektiven, die am Bildrand wegen zu kleiner Blendenöffnungen dunkle Ränder hatten? Ich nicht... Da der AF-Strahlengang aus dem Sucherstrahlengang ausgeblendet wird müßte Abschattungen dann ja auch im Sucher sichtbar sein. Wie gesagt, sowas habe ich noch nie gesehen... |
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LG, Rainer |
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Die Erklärung zum STF auf Hohners Website halte ich (tut mir Leid) für Unsinn. Zitat:
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Im Zusammenhang mit der Anfangsblende macht es Sinn... Was Du zum Kringelbokeh schreibst ist richtig und mir auch bekannt. Genauso wird ja auch die Form der Blende im Bokeh sichtbar, weshalb man runde Blendenöffnungen anstrebt (Fünfecke sehen halt blöd aus ;)) Was das mit dem AF oder mit der Menge des Lichts zu tun haben könnte, das zu den AF-Sensoren komm, ist mir allerdings schleierhaft. Diese Scheibchen oder Kringel sind ja eigentlich in den unscharfen Bildbereichen. |
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Es kommt sicher auf das geometrische Öffnungsverhältnis an! Und 1:4 entspricht einem Öffnungswinkel des Strahlenbüschels von ca. 14° (=arctan(1/4)!) bzw. von ca. 7° bei 1:8 - unabhängig vom der Objektivbrennweite. Wird nun dieser Öffnungswinkel des Büschels zu klein, so hat der AF-Sensor eine zu kleine Basis: die Phase ändert sich dann zu wenig. |
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